Wochenschau: Seit Jahren surft Goth auf der Welle der Wiedergeburt

Irgendwie war es früher doch passender, als in regelmäßigen Abständen fabuliert wurde, die Gothic-Szene sei tot. Ihr wisst schon, wegen „tot“. Jetzt wird die Szene in immer kürzeren Abständen wiedergeboren, steht auf oder erlebt ein Revival – wenn man den Artikeln in der Presse Glauben schenkt. Sei es, weil immer mehr ähnlich ästhetischen Inhalten in Film und Fernsehen eben das suggerieren, oder weil „die Zeiten wieder so sind„. Menschen auf diesem Planeten befinden sich wieder im Selbstzerstörungsmodus – das ist eigentlich keine Neuigkeit. Doch offenbar zieht es den sogenannten Mainstream ausgerechnet jetzt in die schwarze Szene, weil … ja, warum eigentlich? Bestimmt, weil Unheilig wieder auftreten werden.

Schmerz, schwarz und schwärzer

„Goth hat das Undenkbare getan. Nach Jahren des Herumlungerns in der kulturellen Wildnis, ist Goth, dank der zunehmend düsteren Zeiten, in denen wir uns derzeit befinden, gepaart mit einem noch nie dagewesenen Livestream-Zugang zu Kultur, wie sie sich abspielt, endlich in den Mainstream gestürzt.““ Die TAZ hat sich ebenfalls an das Phänomen „Gothic-Revival“ angenommen und einen mehr oder weniger informativen Artikel dazu veröffentlicht, der gut geschrieben ist, eine eigene Sichtweise oder Einordnung vermissen lässt. Es hätte mich doch sehr interessiert, ob die Autorin Beate Scheder die aktuelle Szene selbst für ein Revival oder eine Auferstehung hält.

Neil Gaiman nach Missbrauchsvorwürfen gecancelt

Im Juli 2024 wurden erstmals Vorwürfe gegen den britischen Fantasy-Autor laut. Die Podcast-Serie von „Tortoise Media“ enthüllte, dass fünf Frauen Gaiman des sexuellen Missbrauchs beschuldigten. Er bestritt dies vehement und erklärte in einem Blogeintrag namens „Breaking The Silence“, er sei stets nur an einvernehmlichen Begegnungen beteiligt gewesen. Gaiman betonte, er habe seine damaligen Nachrichten mit den Frauen erneut gelesen und sehe darin weiterhin einvernehmliche Beziehungen. Am 13. Januar 2025 veröffentlichte „The New York Magazine“ gemeinsam mit „Vulture“ neue Anschuldigungen: Acht Frauen werfen ihm sexuellen Übergriff und Missbrauch vor, einige davon waren bereits an den Vorwürfen von 2024 beteiligt. Jetzt wurde er von seinem Verlag und von Netflix gecancelt. Ob seine Stellungnahme daran noch etwas ändert?

Andrea Völkner: Die Gothic-Pfarrerin

Gothic-Pfarrerin Andrea Völkner trägt Schwarz nicht nur auf der Kanzel. Die promovierte Theologin hat eine Vorliebe für die „schwarze Szene“. Mit Orgelmusik kann man sie jagen, Gothic-Rock, Dark-Wave und Post-Punk sind eher ihr Ding. Seit Andrea Mitte 20 ist, trägt sie schwarz: schwarze Haare, schwarze Kleider, gerne extravagante Kostüme. Sie liebt die Nacht; tagsüber arbeitet sie als Pfarrerin bei der Berliner Stadtmission, wo sie Familien von Jesus erzählt. Wie beides zusammenpasst, was sie an der „schwarzen Szene“ fasziniert, um was es in ihrem ersten Fantasy-Roman geht und wie ihr Gott auf dem Weg in den Abgrund begegnet ist, davon erzählt sie im Podcast mit Steffen Kern.„, den ihr Euch bei Hit Radio Antenne 1 anhören könnt.

Hier stehen die wohl komplexesten Musikinstrumente der Welt

Im Keller des Berliner Musikgeschäfts „Schneidersladen“ steht Jessica Kert vor einem Kasten, der an ein Raumschiff erinnert. Mit bunten Kabeln verbindet sie Anschlüsse, drückt Knöpfe, und aus einem zuvor dröhnenden Brummen wird ein sphärischer Sound – typisch für einen modularen Synthesizer. Zufrieden blickt sie auf: „Das macht einfach unglaublich Spaß.“ Dutzende von Modulen reihen sich im Keller des Neuköllner Musikgeschäfts aneinander, flankiert von Bergen an bunten Kabeln. Wer möchte, kann hier das – manchmal als komplexestes Musikinstrument der Welt bezeichnete – Gerät ausprobieren. Unterstützung gibt es von Kert, die hier arbeitet und selbst eine leidenschaftliche Modular-Künstlerin ist.“ (Danke, Caro!) – Quelle: Tagesschau

Unheilig sind wieder zurück auf der Bühne

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Steht in diesem dicken Buch irgendwo als Gebot. Die Schlager-Gothics von Unheilig, die 2015 mit einer Abschiedstournee in der Versenkung verschwunden sind, kehren offenbar Ende 2025 wieder auf die Bühne zurück. Trotz der damaligen Versicherung, jetzt wirklich aufzuhören zu wollen, meldet er sich nun zurück. Hat er also gelogen, der Schelm. Jetzt ist er also ganz offiziell „Unheilig“, wenn man so möchte. Natürlich macht er gleich volles Programm und die Fans scheinen auch nicht sauer zu sein, denn die ersten Konzerte der „Wieder zurück“ Tour sind bereits ausverkauft. Bleibt nur zu hoffen, dass sich seine Ankündigung ebenso als Lüge herausstellt. „Ich möchte Euch gerne sagen, dass wir mit UNHEILIG in diesem Jahr unser Comeback feiern werden. Wir sind wieder zurück und wir werden jetzt auch bleiben.“ Für knappe 140€ kann man dem Grafen dann am Konzerttag auch kurz die Hand schütteln.

„Geschichten aus der Gruft“, die komplette Zeichentrick-Serie als DVD Komplettbox

Die Geschichten aus der Gruft – oder im englischen Tales from the Crypt – ist eine ganze Tradition von gruseligen Kurzfilmen, die Ende der 80er auf dem Bildschirm erschien. Die bewegten Ableger der 50er-Jahre Comicreihe wurden für „Hartgesottene“ als echter Film und für Weicheier, wie mich, als Animationsserie umgesetzt. Irgendwann Anfang der 90er erschien das ganze auf RTL und ist jetzt – für Nostalgiker – als DVD-Box erhältlich. Hier und bei Amazon könnt ihr Euch das möglicherweise in den Warenkorb legen.

My Summer As A Goth (2018)

Über dieses „Meisterwerk“ möchte ich schon länger berichten und suche von Zeit zu Zeit nach Motivation, mir den Film in ganzer Länge anzuschauen. Ich halte es aber nicht durch. Ich finde den so sterbenslangweilig, dass ich immer wieder abschalten. Daher kann ich auch keine fundierte Meinung dazu äußern. Schmerzfreie Leser sind eingeladen, sich dieser Herausforderung zu stellen.

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Wizard of Goth – sanft, diplomatisch, optimistisch! Der perfekte Moderator. Außerdem großer “Depeche Mode”-Fan und überzeugter Pikes-Träger. Beschäftigt sich eigentlich mit allen Facetten der schwarzen Szene, mögen sie auch noch so absurd erscheinen. Er interessiert sich für allen Formen von Jugend- und Subkultur. Heiße Eisen sind seine Leidenschaft und als Ideen-Finder hat er immer neue Sachen im Kopf.

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Marquis
Marquis(@marquis)
Vor 1 Monat

Zitat TAZ-Artikel: Gothic sei allgegenwärtig, man könne nach Belieben in die Kultur eintauchen und sie wieder verlassen.

Ne sorry, bekomme ich nicht hin :-).

Black Alice
Black Alice (@guest_66239)
Antwort an  Marquis
Vor 1 Monat

Naja, die Autorin relativiert ja auch gleich. Aber sie hat trotzdem in gewisser Weise recht. Ich erlebe es bei Veranstaltungen immer wieder, dass Normalos solche besuchen. Manche gehen wieder, andere kommen davon nicht mehr los und werden zum festen Teil der Szene. Das ist nun mal der oft betitelte schwammige Rand der Szene, aus dem sich die Szene nährt, aus dem die Szene Zulauf bekommt, ohne dem die Szene wirklich aussterben würde. Das gilt im Prinzip für alle Szenen, auch wenn ein Hard-Core-Goth das nicht gerne sieht, was man dann wohl als Gatkeeping versteht.

Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_66242)
Antwort an  Black Alice
Vor 1 Monat

Puh, ich wäre schon mit dem Begriff Normals vorsichtig. Wie mache ich einen Normalo aus? Ich wüsste über die Jahre vielleicht eine Hand voll Situation mit störenden Menschen die offensichtlich auf der falschen Party waren. Ansonsten wäre ich eher vorsichtig. Gerade die 50+ 60 Leute takeln ja optisch oft sehr ab, sind aber immer wieder relevant vertreten und tanzen auch viel bzw gehen auf Konzerten gut ab. Gut, man muss schon ein Verständnis und eine Freude an subkulturellen Genres haben… Musik, Locations, Outfits, ansonsten halte ich das für schwierig. Genauso habe ich übrigens über die Jahre ein Problem mit der Abgrenzung der Subkulturen entwickelt. Wie will man die richtig abgrenzen? Das widerspricht total den subkulturellen Gedanken, und auch den Interessen vieler Menschen in den Kulturen. Wo meine Grenze wäre: Es ist und bleibt kein Pop, ist nicht chin chin schick in, und gehört auch nicht in den ZDF Fernsehgarten.

Pseudo
Pseudo (@guest_66248)
Antwort an  Wiener Blut
Vor 1 Monat

Auf Punkkonzerten sind es oft die „Normalos“ die am meisten abgehen, während die Damen und Herren Iros nur wichtig herumstehen, gilt natürlich nicht für alle.
Dont judge a book by its cover.

Black Alice
Black Alice (@guest_66250)
Antwort an  Pseudo
Vor 1 Monat

Das kommt daher, dass die Punk-Szene schon lange keine Kleiderordnung mehr hat und es schwer ist nen Punker zu erkennen.

John Doe
John Doe(@arno-siess)
Vor 1 Monat

Die Tatsache, daß „Unheilig“ wieder zurück sind, finde ich ehrlich gesagt deutlich gruseliger als den neuen „Nosferatu“… 😁

Black Alice
Black Alice (@guest_66244)
Antwort an  John Doe
Vor 1 Monat

Das ist der wahre Horror des Jahres.

Pseudo
Pseudo (@guest_66247)
Antwort an  John Doe
Vor 1 Monat

Vorsicht es gibt auch noch NinodeAngelo…

Black Alice
Black Alice (@guest_66249)
Antwort an  Pseudo
Vor 1 Monat

Du haust jetzt aber einen Horror nach dem anderen raus.

Pseudo
Pseudo (@guest_66264)
Antwort an  Black Alice
Vor 1 Monat

Sorry…

Blackangel
Blackangel (@guest_66421)
Antwort an  Pseudo
Vor 4 Tagen

ohoh und dann auch noch zusammenarbeit mit schlagerstars, grusel…

Marquis
Marquis(@marquis)
Antwort an  John Doe
Vor 1 Monat

Noch gruseliger ist, daß ich schwarze Bekannte haben, die in freudiger Erwartung sind.

Phoenix
Phoenix(@phoenix75)
Antwort an  Marquis
Vor 25 Tagen

Was genau ist daran jetzt gruselig? Ist ja immer noch des jeden eigene Entscheidung, ob man sich fortpflanzt. Gruselig finde ich solche Ansichten.

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Phoenix
Vor 25 Tagen

Phönix ich glaube er meint, dass seine Bekannten in freudiger Erwartung sind, weil Unheilig zurück kommen. In dem Strang geht es ums Comeback und dass sie Leute das gruselig finden. Von Kindern ist keine Rede 😉

Phoenix
Phoenix(@phoenix75)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 25 Tagen

Okay, man verzeihe mir, wenn ich das missgedeutet habe. Ich kenne „in freudiger Erwartung“ nur in Verbindung mit Kinder kriegen bzw. Fortpflanzung. Ich weiß dass es im Blog u.a. um Unheilig geht, aber dann war auch Nino d’Angelo mit dabei und da scheint der Weg der Gruseligkeiten noch kein Ende gefunden zu haben… ;) Sorry, Marquis. Solche Bekannte möchte man dann doch nicht kennen.

Marquis
Marquis(@marquis)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 25 Tagen

Richtig, danke Dir.

Fantôme Noir
Fantôme Noir (@guest_66281)
Antwort an  John Doe
Vor 25 Tagen

Das ist wie der Kaugummi in der New Rock-Sohle, den kriegt man da auch nie komplett raus. Wie hieß es schon damals: „Uneilig – geboren, um zu kleben…“ :-)

(Schade, daß man das Bild mit der Schnecke tatsächlich nirgendwo mehr im Netz zu finden scheint…)

Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_66241)
Vor 1 Monat

Ich erlebe keine Verjüngung der Szene zwischen Bremen und Herford/Osnabrück. Eher das die Alten weiter abends wechgehen. Nachwuchs… najaaa. Was ich aber erlebe in Bezug auf das Lebensgefühl und unsere Zeit: 80er Partys. 70er/80er Partys scheinen gerade zu boooomen. Und was will man sagen: Packt mich mehr als vieles Neues Zeug. Da schafft es neben Oldschool EBM und Wave auch Punk und Ska mich abzuholen. Passt ja auch wieder in die Zeit: Nicht nur Umweltzerstörung, Waffenliebe und Kriegsgerassel, feuchte Atom Träume…. auch Salon und Straßen Nazitum scheinen ja wieder schwer in Mode national und international. Ich war immer sehr gut in Geschichte und fühle mich wie in einer verrückten Zeitmaschine. Very aggressive times isn it? Bevor ich also schwindelig in die Ecke k*tze lasse meinen Ärger darüber lieber im Punk, Ska, EBM etc raus. Für schwülztige Gruftgedichte bin ich leider zu alt, sorry. Ich bin ein alter grantiger Mann… für jammern im Stillen habe ich keine Zeit mehr. Bewegen! Die Subkulturen sind tot, es leben die Subkulturen. Auch wenn das Alter steigt und steigt.

Lola
Lola(@lola1997)
Antwort an  Wiener Blut
Vor 1 Monat

Also ich erfreue mich der Tatsache, dass kleinere Indie Bands aus jüngeren Leuten den Postpunk entdecken. 2024 war ein gutes Jahr für die Musik und ich denke mal 2025 wird auch spannend. Meine Youtube Playlist freut sich auf jeden Fall.

Black Alice
Black Alice (@guest_66245)
Antwort an  Lola
Vor 1 Monat

Jetzt kommt es darauf an welchen Post-Punk Du meinst. ;-)

Victor von Void
Victor von Void (@guest_66251)
Antwort an  Wiener Blut
Vor 1 Monat

Ich war neulich bei einem Konzert der Chameleons (Post Punk aus den frühen 80ern). Verglichen mit alten Konzertvideos haben sie ihren Sound leider sehr „entkratzt“, weniger druckvoll, sperrig und punkig gespielt. :/

Aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus, sondern: das Publikum war extrem alt. Abgesehen vielleicht von ein paar Mitzwanzigern, die offensichtlich von ihren Eltern mitgeschleift worden waren, war die absolute Mehrheit deutlich über 40, wenn nicht sogar über 50 oder 60 Jahre alt.

Die nachfolgende Aftershow-Party hatte optisch etwas von Rentner-Tee. Die Mehrheit war bunt gekleidet, einige jüngere hätte ich eher in einer Pop-Disco oder im Disko-Fox-Tanzkurs erwartet.

Die DJs feuerten aber einen 80er Post Punk, Gothic Rock und New Wave/Dark Wave Knaller nach dem anderen ab und das Publikum ging ab, als gäbe es kein Morgen!

In dem ganzen Pulk (mehrere hundert Leute beim Konzert) waren vielleicht 4 oder 5 eindeutig als Grufties identifizierbar, der Rest, soweit er überhaupt Schwarz trug, schien eher die wenigen schwarzen Klamotten aus dem ansonsten bunten Bürojob/Behördenmitarbeiter-Schrank geklaubt zu haben.

Die Party dauerte nicht lange, war aber mit Sicherheit eine der Besten, die ich in den letzten Jahren erleben durfte.

Leider wurde dabei (auch aus meinen anderen Erfahrungen der letzten Jahre) klar (und nun komme ich endlich auf den Punkt), dass die Szene definitiv nicht mehr bzw nicht wieder jünger wird.

Ich habe im Gegenteil eher den Eindruck, dass die Grenzen fluider werden, sich die Jüngeren einfach nicht mehr auf eine Szene festlegen und eher das „Normalo-Leben“ mit gelegentlichen kleinen Fluchten in die eine oder andere Richtung bevorzugen.

Eine Szene zu „leben“ ist out, man pickt sich nur noch kleine Rosinen heraus und bleibt ansonsten angepasst.

Ich fürchte, das „Gothic-Revival“ ist eher ein Todesröcheln und ein Ausdruck eines langen Dahinsiechens, das nur durch gelegentliche, extrem kurzfristige popkulturelle Aufblitzer unterbrochen wird, die die Ästhetik der Szene immer mehr zum Mainstream und damit von diesem ununterscheidbar machen.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Monat von Victor von Void
Black Alice
Black Alice (@guest_66252)
Antwort an  Victor von Void
Vor 1 Monat

Diese alten Leute sind nun mal genau die Szene von damals. Die Welt dreht sich nun mal und man bleibt nicht immer jung und mit zunehmendem Alter und Reife ist man immer weniger einer Szene verpflichtet. Das ist das eine. Das andere ist der, was ich vorher schon immer schrub, dass die Szene damals, also zur Anfangszeit, gar nicht so schwarz war wie man heute meint. Die Szene war sehr durchgängig mit natürlich Goth, aber auch Punker die sich Richtung Post-Punk bewegt haben und Leute des aufkommenden Indies, wie auch Leute aus experimentellen Richtungen. Stell Dir die Leute auf der Party jünger vor. Stell Dir vor, der eine oder andere hätte noch nen Irokesen, graues Haar war evtl. eher bunt, der ein oder andere hatte eher ne Lederjacke, Jeans, ne Kutte usw und Du hast in einer Zeitblase die 80er erlebt.

Victor von Void
Victor von Void (@guest_66253)
Antwort an  Black Alice
Vor 1 Monat

Meine Beobachtung basiert ja nicht nur auf dieser einen Party. Bei so ziemlich allen Parties und Konzerten, bei denen ich in den letzten Jahren war, gab es im Prinzip keine Besucher unter Mitte 30, und die Mehrzahl war deutlich in den 40ern oder älter.

Selbst in den sozialen Medien finde ich quasi keinen bekennenden Goth unter 30 oder 40. Und das ist signifikant, wenn man berücksichtigt, dass die absolute Mehrzahl der Goths, die ich kenne, der Szene im Teenager-Alter oder spätestens mit Anfang 20 beigetreten sind.

Daran ändern auch eine paar neue Post Punk Bands und Fans nichts. Schau dir die Bands mal an: auch die sind in der Regel keine jungen Leute in dem Sinn mehr.

Das mag natürlich alles nur mein subjektiver Eindruck sein, und vielleicht ist es in Wirklichkeit ganz anders…

Letzte Bearbeitung Vor 1 Monat von Victor von Void
Black Alice
Black Alice (@guest_66257)
Antwort an  Victor von Void
Vor 1 Monat

Glaube ich Dir gerne. Davon sprechen wir doch hier die ganze Zeit. Aber es kommen trotzdem durchaus auch junge nach. YT ist doch voll davon, auch wenn man sich über sie streiten kann, aber so ist nun mal die heutige Welt. Ich glaube auch der Autorin, dass in düsteren Zeiten düstere Szenen Zulauf bekommen. Man bekommt es nur nicht so mit, weil es kaum noch Veranstaltungen gibt wo man sich über den Weg läuft. Man hat heute auch kaum noch Bock zu feiern. Von wegen goldene 20er und so. Die meisten Clubs kratzen Haar scharf an der Existenz. Und wenn man mal ne Veranstaltung für die Szene macht, kommen kaum Leute. In sozialen Medien läuft auch kaum noch was. Und trotzdem ist die Szene noch da. wie soll man auch Untote tot bekommen?

Victor von Void
Victor von Void (@guest_66258)
Antwort an  Black Alice
Vor 1 Monat

Hier in der Gegend sehe ich leider das Problem, dass (v.A. unregelmäßig stattfindende) Veranstaltungen auch nicht wirklich gut promoted werden: keine Infos in den Sozialen Netzwerken, keine Hinweise in den Stadtmagazinen, keine Flyer außerhalb der Veranstaltungsorte.

Man muss schon wissen, wer der Veranstalter ist (und der ist oft nicht identisch mit dem Betreiber des Veranstaltungsortes) und dann auf dessen Webseite schauen.

Wenn man also nicht genau weiß, wo man schauen muss, findet man auch nichts.

Christian
Christian (@guest_66259)
Antwort an  Victor von Void
Vor 1 Monat

Aus DJ/Veranstalter Sicht kann ich dazu berichten, dass Social Media Werbung meist nur noch funktioniert, wenn man dafür zahlt, oder Umwege geht (z.B. wird einem bei Facebook eine gepostete Veranstaltung nicht unbedingt im News Feed angezeigt. Bilder hingegen schon, deswegen gibt es auch gerade viele nur-Bild Postings mit dem Hinweis „Details in den Kommentaren“). Generell funktioniert Werbung auf Social Media effizient nur noch so. Viele Szene Veranstaltungen sind halt klein und tragen sich nur gerade so, bzw. sind eh schon eher Liebhaberei. Social Media Werbebudget leistet sich keiner von den kleinen Clubs, DJ’s, Parties. Am Ende zahlt jeder drauf. Ich bin noch so ein Enthusiast und meine kleine „Gage“ geht zu 100% in Werbung, Flyer, Buttons usw. Aber viele andere machen das – auch verständlicherweise – halt nicht.
Die Zeiten, wo man bei Facebook in ein paar Gruppen einfach Veranstaltungen gepostet hat, und die Leute kamen, sind definitiv vorbei (mal abgesehen davon, dass es irgendwann eh nur noch nerv war und keiner mehr in die Gruppen schaute).

Flyer wirken auf die Clubs „old school – braucht in 2025 keiner mehr“, ausserdem sind die dann immer nass und hinterher fies von Tischen abzukratzen, will man nicht mehr machen. So die Argumente dagegen.

Die Szene ist zudem klein geworden, Fremdveranstaltungen flyern ist bei Locations mittlerweile fast durchweg verpönt. Man gönnt sich halt gegenseitig nichtmals den Dreck unter den Fingernägeln.

In NRW gab es über Jahre den Nachtplan. Das war ein Flyer/Anzeigenheft was glaube ich alle 3 Monate erschien und so ziemlich in jedem Szene/Alternative Club auslag. Das wurde auch leider eingestampft. Etwas, was ich persönlich sehr vermisse. War extrem hilfreich.

Enthusiastische Websites, die auf freiwilliger Basis Veranstaltungen in der Region sammeln und in eine Terminliste aufnehmen, sind auch alle weg.

Auch für Veranstalter ist es dadurch schwieriger, Terminkollisionen zu vermeiden. Nicht nur die Gäste haben keinen Überblick mehr. So kommt es immer wieder dazu, dass hier teilweise an zwei Wochenende in NRW „gar nix“ ist, aber dann 3-4 Veranstaltungen an dem anderen Samstag. Toll.

Das alles spielt dann auch am Ende dem „Clubsterben“ mit in die Hände, diese Probleme sind ja nicht nur für unsere Parties in unserer Szene.

Gerade Facebook ist bei Veranstaltern auch etwas „verbrannt“, man weiss das 80% der Leute die auf „zugesagt oder interessiert“ geklickt haben, eh nicht kommen, also warum da Energie (oder eben Geld) reinstecken. Aber naja, wer überhaupt nicht weiss das etwas stattfindet, kann sich auch nicht entscheiden vielleicht doch zu kommen ;)

Dazu ist „FOMO“ kein Thema mehr, die Leute sind selektiver geworden. Bei den älteren ist es ja gerne das „ach mein Rücken, nee ich bleib heute doch lieber auf dem Sofa“ – ich nehme mich da nicht aus. Über die Jugend zerbrechen sich fast alle Clubs den Kopf, egal welche Szene. Die geht statistisch generell viel viel weniger in Clubs, Corona hat die Entwicklung nochmal beschleunigt.

Alles in Allem eine unschöne Situation, und sehr sehr angespannt gerade. Die Branche ist eigentlich gerade überall dabei herauszufinden, was überhaupt gerade noch funktioniert – viel ist das echt nicht mehr. Und halt kein Szene Problem.

Das mal aus DJ/Veranstalter Sicht ;)

Black Alice
Black Alice (@guest_66260)
Antwort an  Christian
Vor 1 Monat

Aus Veranstalter Sicht kann ich Dir da nur recht geben. Wir schwimmen da auch nur im trüben. Wir haben aber für unsere Konzerte ein Stammpublikum das eh auf unsere Webseite schaut. Aber zusätzliche Resourcen auf machen ist verdammt schwer geworden. Alles ist verdammt teuer geworden, selbst das Plakatieren ist mit Genehmigungsgebühren und die Plakate selber sehr teuer geworden. Und dann ist der Platz nur begrenzt und wenn andere schon was aufgehängt haben, darf man selber nix mehr hinzu fügen. Wir bekommen immer wieder vom Publikum die Frage warum wir keine Werbung gemacht haben, man wäre nur zufällig darauf gestoßen, über Bekannte usw, obwohl wir alles ausgenutzt haben was geht. In allen möglichen sozialen Netzwerken Werbung machen ist extrem Zeitaufwendig. Konzerte kann man noch machen, aber Partys laufen fast gar nicht mehr. Man erreicht das Partyvolk kaum noch, weil die in zu vielen sozialen Medien verstreut sind. Ja und die Jugend, die versteht eh keiner mehr. Die machen ihr eigenes Ding, unabhängig von Clubs. Man trifft sich im Park und macht dort selber Party bis die Bullen kommen und macht weiter wenn die wieder weg sind. In solch einem Umfeld hat es eine schwarze Szene noch schwerer sich zu Partys zu finden. Wir haben die schwarzen Sachen einem externen Veranstalter vergeben. Der musste kürzlich auch eine Veranstaltung canceln, weil zu wenig Interesse war. Aftershow Partys laufen nur noch relativ kurz, dann ist die Luft raus beim Publikum. Früher wurde gefeiert bis zum Morgengrauen. Das ist heute bei weitem nicht mehr so. Jo, alles nicht so rosig…

Letzte Bearbeitung Vor 1 Monat von Black Alice
Victor von Void
Victor von Void(@vivovo)
Antwort an  Christian
Vor 1 Monat

Danke für den Einblick!

Offenbar bin ich einfach nur in den falschen Netzwerken unterwegs, denn Facebook meide ich schon seit Jahren, und auf X und Bluesky war ich nie :D

Mein Gedanke bei Social Media war auch weniger „Werbung kaufen“, sondern eher die Accounts für Ankündigungen nutzen und fleißig taggen, früher oder später schwimmt das dann vilelicht in den Feed, besonders bei Netzwerken (oder Client-apps), wo man gezielt Tags folgen kann (Mastodon, Pixelfed, etc.).

Aber wie du schon sagst, es ist generell schwierig, gerade wenn man kein Budget und vielleicht auch wenig Zeit hat.

Aber vielleicht kann  Robert helfen, wir haben hier bei Spontis ja auch die Seite für die Veranstaltungen, wo man selbst welche eintragen kann. Eventuell kann man das auch gelegentlich mit einem Artikel verbinden, der neue und/oder kurzfristig bevorstehende Veranstaltungen (automatisiert) hervorhebt? Oder mit einem Newsletter oder einem Bot, der das regelmäßig in die diversen Netzwerke pusht?

Das ist vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wenn es sich etabliert und vielleicht auch mit Hilfe der Mitglieder/Mitlesenden hier durch die Sozialen Medien geht, wird aus dem Tropfen am Ende vielleicht auch mehr :D

Letzte Bearbeitung Vor 1 Monat von Victor von Void
Blackangel
Blackangel (@guest_66423)
Antwort an  Black Alice
Vor 4 Tagen

ich trage auch irokesenfrisur, ist glaub ich nach wie vor ein szenemerkmal, auch wenn ein paar bunte normalos mittlerweile auch irofrisuren tragen und das in oder cool finden, wobei man das nicht so häufig sieht, sind doch immernoch leute aus der goth und punkszene die auch wirklich diesen subkulturen angehören.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Victor von Void
Vor 1 Monat

Ich weiß ja nicht, in welcher Region Du so unterwegs bist, aber vielleicht ist es ja regional etwas unterschiedlich? Zumindest für Berlin kann ich sagen, dass hier immer noch so einiges jüngeres Volk auf dunklen Veranstaltungen auftaucht. Da ist der Altersquerschnitt dann ca. 20-60 Jahre, und alle Generationen haben gemeinsam Spaß. Klar ist der Großteil 40+, aber die jungen Leute gibt es durchaus, und auch nicht so selten. Auch beim WGT sind immer einige jüngere, oft sehr oldschool gestylte, Besucher unterwegs. Bin übrigens 50 ;-)

Letzte Bearbeitung Vor 1 Monat von Tanzfledermaus
Victor von Void
Victor von Void (@guest_66256)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 1 Monat

Berlin war schon immer etwas anders :D Der Maßstab Berlin gilt vielleicht noch in Hamburg oder München, der Rest des Landes ist aber IMHO anders.

Aber ich hab ja auch nicht gesagt, dass es gar keine jungen Leute in der Szene mehr gibt. Nur eben nicht genug für ein „Revival“ in dem Sinn, dass die Szene noch/wieder signifikant wächst, im Gegenteil…

John Doe
John Doe(@arno-siess)
Antwort an  Victor von Void
Vor 1 Monat

Abgesehen von der sehr unschönen Vorstellung, „extrem“ alt zu sein, stimme ich deinen Schlussfolgerungen zu.
Alt werden doch nur die Anderen… 😉

Blackangel
Blackangel (@guest_66422)
Antwort an  Victor von Void
Vor 4 Tagen

ich trage jeden tag und zu jedem anlass schwarz, ausser in der arbeit natürlich da muss man sich halt anpassen und firmenkleidung tragen.

Dismas
Dismas(@dismas)
Vor 1 Monat

Was soll man als armer Graf denn machen, wenn das Geld alle ist? 🤣😂🤣

Marquis
Marquis(@marquis)
Antwort an  Dismas
Vor 1 Monat

Z.B. Siehe Film 1,2,3 ;-).

Blackangel
Blackangel (@guest_66424)
Antwort an  Dismas
Vor 4 Tagen

wenn er wieder solche musik macht wie vor 2010 und vor seinem riesen erfolg und zurückkehrt in die szene und in kleinen szene clubs auftritt, dann wäre es für mich ok, wenn er aber so weitermacht mit riesen veranstaltungen und schlagermukke wie seit 2010 dann sollte er besser nicht zurückkommen.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 25 Tagen

Also ich fand den „My Summer as a Goth“ Film gar nicht so übel… Hab ihn allerdings nur mit übersetzten Untertiteln schauen können, was mich immer nervt, weil ich dann viel visuelles Geschehen verpasse, wenn ich am lesen bin.

Ist halt ne typische coming-of-age-Geschichte, die sind meist eher ruhig erzählt, mit Zeit für die Entwicklung der Hauptperson. Mir sind Filme lieber, die sich Zeit für Dialoge und Szenen lassen und wo man auch das Gefühl bekommt, dass weniger auf (bemühte) Action gesetzt wurde als dass das die Entwicklung der Geschichte für die Zuschauer nachvollziehbar bleibt. Zu lahm sollte es natürlich auch nicht sein ;-) Aber hier hab ich micht nicht gelangweilt, zumal es auch ein paar humoristische Szenen gab (oft durch die coolen Großeltern).

Tja, welcher Teenager hat nicht Tendenzen, dazu gehören zu wollen und merkt erst im Laufe der Zeit, wie ernst ihm es mit etwas ist, was die Clique so macht und dass es charismatische Idioten gibt, die keine Träne wert sind, die man ihnen nachweint, weil sie einfach hohle Egozentriker sind… Insofern finde ich den Film schon authentisch.
Was mir gefallen hat, dass mehrere Figuren nicht so eindimensional sind und oft auch erst auf den zweiten Blick ihren wahren Charakter offenbaren oder eine Entwicklung durchlaufen. So wie Joey, die anfangs alles mit sich machen lässt und sich vieles, auch respektloses Verhalten ihr gegenüber gefallen lässt – dann aber zunehmend selbstbewusster wird, Nein sagt und sich auch zur Wehr setzt – und ihre Meinung zu den Menschen um sie herum auch mal überdenkt. Und sie hat sich letztlich auch nicht verbogen und verkleidet, sondern nur ne neue Seite an sich kennen gelernt und auch beibehalten.
In vielen thematisch ähnlichen Filmen ist es dann ja nur so eine Phase, und hinterher wird das liebe Kind wieder ganz brav und normal.
Okay, manche Klischees wurden mal wieder bedient (Friedhöfe/Todessehnsucht), aber insgesamt hielt sich das in Grenzen.

Kennt jemand von Euch den Film „An Education“? Da gibt es viele Parallelen, auch wenn der zu einer ganz anderen Zeit spielt – aber auch da gerät ein junges Mädchen an jemanden, der sie zunächst fasziniert und hofiert, aber auch manipuliert, und dann fallen lässt – was sie letztlich reifer werden lässt.
https://www.filmszene.de/filme/education

Letzte Bearbeitung Vor 25 Tagen von Tanzfledermaus
Durante
Durante(@durante)
Vor 24 Tagen

In einer postsubkulturellen Welt, so argumentiert Weinstock, sei es längst nicht mehr notwendig, nur Goth-Musik zu hören und sich strikt in Schwarz zu kleiden: Gothic sei allgegenwärtig, man könne nach Belieben in die Kultur eintauchen und sie wieder verlassen.

…bei der Aussage der sog. „Beautyredakteurin“ wurd mir ja irgendwie schlecht muss ich sagen… (und ich sage damit nicht dass ich Gatekeeping betreiben will, mich stört einfach diese hier erkennbare oberflächliche Attitüde die absolut alles nur noch als beliebiges, austauschbares Konsumgut ansieht)
Aber ansonsten gar kein schlechter Artikel von der taz (ist man von Nicht-Szene-Medien in dem Kontext ja eher nicht so gewöhnt (ich schätze die taz im Allgemeinen durchaus, werde aber auch bei denen sofort etwas skeptisch wenn sie über „uns“ schreiben ;) )).

Maren
Maren(@milk)
Antwort an  Durante
Vor 24 Tagen

„…bei der Aussage der sog.“Beautyredakteurin“ wurd mir ja irgendwie schlecht…“
So ähnlich ist es mir tatsächlich auch gegangen. Und mir geht es genauso wenig um „Gatekeeping“. Wenn man das ganze nämlich aus der Perspektive desjenigen, der in die Subkultur eintaucht, betrachtet, so erfordert das zumindest den Willen, die gewohnte Komfortzone zu verlassen. Tauchen strengt nämlich an und erst in der Tiefe wird es richtig dunkel. Aber was man dort unten findet, ist dann derartig faszinierend, dass man gar nicht mehr nach oben will.
Soll nicht heißen, dass man die Subkultur nicht wieder verlassen könnte, aber ich halte es für einen Trugschluss, dass man das einfach mal nach Belieben kann, wenn man einmal eingetaucht ist. Etwas anderes ist es wenn, man nur an der Oberfläche herumschwimmt. Dieses Bild wurde hier ja schon von anderen verwendet ;). Das funktioniert dann vielleicht nach Belieben mit on/off.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Maren
Vor 24 Tagen

Das hast Du wunderschön gesagt, Maren!

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