Wochenschau: Das legendäre „3 Haselnüsse für Aschenbrödel Gefühl“

In diesem Jahr ist der Wunsch nach Besinnlichkeit bei mir gewachsen, der sich zum bevorstehenden Weihnachtsfest endlich manifestieren soll. Die Welt ist so gruselig geworden, dass ich mich ein wenig einkuscheln möchte und immer stärker die Flucht in eine parallele Realität suche. „Gothic ist eigentlich mein Safe Space um dem oft unschönen Alltag zu entfliehen.“ schrieb mir eine Leserin im August und daran habe ich mich versucht zu halten, denn Anlass waren einige Themen und vor allem Diskussionen in diesem Blog. Ich musste einräumen, dass es mir genauso ging und daher habe ich versucht – und werde auch weiter dabei bleiben – durch eine gezielte Themenauswahl „gruftige Zerstreuung“ zu bieten. Ich glaube, es ist immer wichtiger geworden, sich inhaltliche Rückzugsräume zu schaffen, um nicht von der Wirklichkeit erdrückt zu werden. Es ist so ein wenig wie dieses „3 Haselnüsse für Aschenbrödel Gefühl“, das sich einstellt, wenn man die ersten Minuten dieses Weihnachtsklassikers anschaut. Hier ist der Schnee allerdings schwarz, die Kleider aus schwarzer Spitze und der Schuh, der seine Besitzerin sucht, ein Pike mit Totenkopfschnallen.

In eigener Sache: Die Magazine sind im Druck!

An dieser Stelle noch mal kurz der Hinweis, dass es ein ausführliches Update zum Spontis-Magazin 2023 gibt, dass man im ursprünglichen Artikel nachlesen kann. Kurzform: Die Magazine sind unterwegs in die Zentrale, der Versand an Euch beginnt voraussichtlich nächste Woche! Ich möchte an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass mir noch einige Adressen von Leuten fehlen, die nur via Paypal eine Unterstützung dagelassen haben. Katja V., Jennifer U., Marcel K., Ulrike K., Annika S., Ann-Krisitin K., Mandy K. – Wenn Du Dich angesprochen fühlst und noch ein Magazin willst, gib bitte unbedingt deine Adresse im Formular an!

Macht Social Media süchtig? | Washington Post

41 US-Bundesstaaten haben Klage gegen Meta und Facebook eingereicht und werfen ihnen vor, süchtig machende Designentscheidungen zu treffen, die Teenagern schaden. In einem neuen Beitrag untersucht Jean Twenge nicht weniger als 13 alternative Erklärungen für die rasante Zunahme von psychischen Problemen bei Jugendlichen und kommt dennoch zu dem Schluss: Ja, es liegt an den Handys und den sozialen Medien. (via Good Internet)

Podcast: Grenzgänger – Die Geschichte des Berlin-Sound | ARD Mediathek

Ein wirklich spannender Podcast über Berlin als musikalischer Schmelztiegel, der mittlerweile seit 40 Jahren in vielen Bereichen den Ton angibt. „Herbst 1978: Der junge Engländer Mark Reeder landet per Anhalter nachts in Westberlin. Mark Reeder hat keine Kontakte, keinen Schlafplatz, er spricht kaum Deutsch. Eigentlich will er nur ein paar Tage bleiben. Zu diesem Zeitpunkt weiß er noch nicht, welche Rolle er in den nächsten Jahren für Berlins Musikunderground spielen wird – auf beiden Seiten der Mauer. Dieser Podcast erzählt die waghalsige und einzigartige Geschichte eines Musiknerds, der vor über 40 Jahren zufällig in Berlin strandet und zu einer Ikone der Musikszene wird. Reeder und seine vielen Wegbegleiter:innen haben maßgeblich den Sound Berlins und den Ruf als „Stadt der Subkulturen“ mitgeprägt. Journalistin Sophia Wetzke taucht gemeinsam mit Mark Reeder in vier Jahrzehnte Musikgeschichte ein, lässt prominente Namen und bisher ungehörte Stimmen zu Wort kommen. Eine Stadt- und Lebensgeschichte, atmosphärisch erzählt mit dem passenden Soundtrack. Welchen Einfluss hatte die besondere Situation der Mauerstadt auf die alternativen Musikszenen und ihren Sound? Waren die 80er und 90er wirklich nur großartig? Was ist von den Berliner Szenezeiten heute noch übrig?

Killing Joke: Geordie Walker mit 64 Jahren verstorben | Instagram

Killing Joke gab am Sonntag, 26. November, auf Instagram bekannt, dass Gitarrist Geordie Walker im Alter von 64 Jahren an einem Schlaganfall gestorben ist. „Mit großer Trauer bestätigen wir, dass der legendäre Gitarrist von Killing Joke, Kevin ‚Geordie‘ Walker, am 26. November 2023 um 6:30 Uhr morgens in Prag im Kreise seiner Familie an einem Schlaganfall verstorben ist“, schreibt die britische Post-Punk-Rockband. Wir sind am Boden zerstört. Ruhe in Frieden, Bruder.“ Geordie Walker, eigentlich Kevin Walker, war ein britischer Musiker und Gitarrist, der vor allem als Gründungsmitglied der Post-Punk-Band „Killing Joke“ bekannt ist. Er wurde am 15. Oktober 1958 in Notting Hill, London, geboren. Walker ist für seinen einzigartigen Gitarrenstil und seinen experimentellen Sound bekannt und hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des Industrial Rock und Alternative Rock gehabt. Neben seiner Arbeit mit Killing Joke hat er auch an zahlreichen anderen Musikprojekten und Bands mitgewirkt.

Die VIVA-Story – Zu geil für diese Welt | ARD Mediathek

Am 1. Dezember 1993 ging der deutsche Musiksender VIVA auf Sendung. Die deutschsprachige Konkurrenz zum damaligen Platzhirsch MTV stieg in Rekordgeschwindigkeit zum wichtigsten Medium einer ganzen Generation Jugendlicher auf. Ehemalige Moderatoren des Musiksenders erzählen in drei Folgen vom kometenhaften Aufstieg und tiefen Falls des einstigen Aushängeschilds. „Am 1. Dezember 2023 hätte VIVA seinen 30. Geburtstag gefeiert. Doch 2018 war Schluss für den Musiksender, der seit 1993 wie kein anderer das Lebensgefühl einer ganzen Generation prägte und zum Sprungbrett für zahlreiche Stars wurde. Die Dokumentation erzählt in drei Teilen – Aufstieg, Triumph und Fall – die Schlüsselmomente der Sendergeschichte. – Die ehemaligen VIVA-Moderatoren Nilz Bokelberg (l) und Markus Kavka (M) sowie VIVA-Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes führen als Hosts durch je eine Folge und bereichern die Doku durch persönliche Anekdoten.

Thumbnail der Sendung VIVA-Story
© WDR/ARD Kultur/Tom Ballschmieter, honorarfrei – Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter WDR-Sendung bei Nennung „Bild: WDR/ARD Kultur/Tom Ballschmieter“ (S2+). WDR Kommunikation/Redaktion Bild, Köln, Tel: 0221/220 -7132 oder -7133, Fax: -777132, bildkommunikation@wdr.de

Giving Myself an 80s Goth Makeover | YouTube

Die polnische YouTuberin Karolina Żebrowska beschäftigt sich eingehend mit längst vergangenen Epochen, vor allem styletechnisch. Bekannt geworden ist sie mit Videos über den Stil von Frauen zwischen 1900 und 1940. Nun hat sie einen Zeitsprung gewagt und sich dem „Goth-Style“ genähert. Herausgekommen ist ein aufwendig recherchiertes und akribisch umgesetztes „Make-Over“, das sich angenehm den sonst üblichen Videos dieser Art abgrenzt. Von der Bibliothekarin aus den 40er-Jahren zum Goth-Girl der 80er-Jahren in 25 Minuten. (Danke Caro!)

Doppelpunkt vor Ort: Zoff, Punks und heile Welten | YouTube

Als wäre die Zeit eingefroren. Wie war das denn nach der Wende für die Jugendlichen? Zeitdokumente wie dieses geben einen Einblick in die Lebenswelten kurz nach der Wende. Wer neugierig ist, was aus einigen der Protagonisten von damals geworden ist, wird wieder beim ZDF fündig.

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Marquis
Marquis(@marquis)
Vor 1 Jahr

Zitat: „Die Welt ist so gruselig geworden, dass ich mich ein wenig einkuscheln möchte und immer stärker die Flucht in eine parallele Realität suche. „Gothic ist eigentlich mein Safe Space um dem oft unschönen Alltag zu entfliehen.““

Ist die Bezeichnung dafür Biedermeier-Gruft ;-))?

Lieben Dank für den Artikel Robert, die Filme werden gerade geschaut.

Alex.
Alex.(@velofreak)
Vor 1 Jahr

Nur eine kurze Frage zum Magazin: Reichte der monetäre Zufluss für den angestrebten Umfang (oder möglicherweise sogar für mehr Inhalt)?
Freu mich schon drauf!

Grabgeflüster
Grabgeflüster (@guest_64066)
Vor 1 Jahr

Vidz nicht verfügbar

Margarine Tyrell
Margarine Tyrell (@guest_64071)
Vor 1 Jahr

Da hier die Dokumentation „Die VIVA-Story – Zu geil für diese Welt“ angesprochen wird, möchte ich Interessierten auch die Dokumentation „Echt: Unsere Jugend“ ans Herz legen, die ebenfalls in der ARD Mediathek zu finden ist. Ich war selbst nie Fan dieser Band, sondern stand ihnen immer relativ neutral bis gleichgültig gegenüber. Trotzdem hat mich diese Dokumentation ganz unverhofft auf eine Zeitreise mitgenommen. Musikfernsehen, Jugendzeitschriften, kein Social Media… Auch der Blick auf die Band hat sich ein wenig geändert. Dass sie so gegen ihr Boyband-Image angekämpft haben, war einem damals gar nicht so bewusst. Then again, sie waren mir – wie gesagt – auch immer recht gleichgültig. Wer aber in dieser Zeit groß geworden ist (Haha ^^), sollte diesem Dreiteiler wirklich eine Chance geben. Wie gesagt: Unabhängig von der Band landet man da auf einer Zeitreise. Ich möchte definitiv nicht sagen, dass damals alles besser war, denn ich weiß noch sehr genau, wie es damals war, und wie man gehofft hat, dass gewisse Dinge besser werden. Von Träumen und Wünschen für die Zukunft ganz zu schweigen. Und trotzdem begibt man sich jetzt auf diese Zeitreise, weil die aktuelle Weltlage (Krise, Krise und noch mehr Krise) so überhaupt nicht das ist, was man damals erwartet hatte.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Margarine Tyrell
Vor 1 Jahr

Danke für den Tip! Ich hab VIVA so gut wie nie geschaut, es war nicht so meine Welt und Musik.

Da war ich eher MTV und den sonntagabendlichen „120 Minutes“ mit Paul King verhaftet, wo Alternativkram der 80er und 90er und viel aus der Schwarzen Szene lief (u.a. Dead Can Dance, Swans, Front 242 und Nitzer Ebb hab ich so kennen gelernt). Hier hat jemand mal ne Playlist aus etlichen Sendungen zusammengestellt:
https://open.spotify.com/playlist/62yj8LY40KMSbbYNbo0UlQ

Und dann gab’s ja noch Off Beat auf Tele 5 und (schon sehr früh für mich, schon zu Grundschulzeiten) Formel Eins…

Aber Zeitreisen in Zeiten, an die man selbst erlebt hat, find ich immer interessant.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Tanzfledermaus
Red
Red (@guest_64073)
Antwort an  Margarine Tyrell
Vor 1 Jahr

Ich habe die „Echt“ Doku gesehen und fand sie toll. Aus den Gründen die du beschreibst, die Zeitreise war schon cool.. und befremdlich. Als die minderjährigen Jungs von der Sexualbriefkastentante Margit zu ihren Erfahrungen explizit befragt wurden, das war sehr unangenehm. Wie sie nachgebohrt hat, von Jugendschutz keine Spur.
Ich habe auch viel MTV geschaut, damals noch ganz jung „Headbanger´s Ball“, von Gothic hatte ich da noch keine Ahnung. Aber MTV war meine Religion, zumindest lief Type 0 Negative.. HACH ♥

Margarine Tyrell
Margarine Tyrell (@guest_64136)
Antwort an  Red
Vor 11 Monate

Ich war eher darauf fokussiert, dass ein Bravo-Titelbild und -interview von Kim Frank und Enie van de Meiklokjes zu ihrem ersten Mal gefaked worden war, während sie die Moderatorin von „Bravo TV“ gewesen ist, also quasi zum eigenen Haus gehörte. Da gab es scheinbar keinerlei Grenzen.

Mir ist nun wieder eingefallen, wo ich mein erstes Musikfernsehen herbekam: „Hit Clip“ mit Thomas German(n) beim WDR und auf den anderen dritten Programmen, da MTV erst ab 1999 via Satellit empfangen werden konnte. VIVA Zwei konnte erst 2001 via Satellit empfangen werden und wurde dann nur ein Jahr später komplett eingestellt. An VIVA erinnere ich mich gar nicht, so wenig Eindruck hat der Sender bei mir hinterlassen. Von VIVA+ und MTV2Pop ganz zu schweigen. VIVA Zwei hatte ich geliebt, und natürlich die bereits erwähnten MTV-Formate wie „Headbanger’s Ball“ und „Alternative Nation“, für die man lange wach bleiben musste.

Black Alice
Black Alice (@guest_64084)
Vor 11 Monate

Ich habe noch den Musikladen gesehen. Disco war mir zu Mainstream. LOL…

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