Spontis Wochenschau #2/2011

Nachdem ich von der Resonanz zum Gothic-Friday immer noch erschlagen bin, kommt die zweite Wochenschau für dieses Jahr wieder einmal zu spät. Alle guten Vorsätze, die ich mir gefasst haben könnte, wären dahin. Glücklicherweise habe ich überhaupt keine guten Vorsätze zurechtgelegt, so das es mir auch unmöglich ist, diese zu brechen. Schlau, nicht wahr? So kämpfe ich im neuen Jahr wieder mit Unmengen von interessanten Artikeln, einem miserablen Zeitmanagement und der Lust am Bloggen zwischen Alltag und Arbeit.

Ich möchte darüber hinaus noch einmal betonen, das hier auch 2011 Werbefreiheit herrscht, ich erzähle euch nichts von Links, die ich selber nicht gut finde, verzichte auf Gewinn versprechende Anzeigen und kostenlose Produktproben von Dingen die ich nicht mag, nur um Link XYZ zu promoten. Gelegentlich werden die Kontaktmöglichkeiten hier im Blog dazu genutzt mir eben solchen unmoralische Angebote zu unterbreiten. Stattdessen gibt es auch in der Ausgabe #2 wieder eine Sammlung unbedingt verfolgungswürdiger Links.

  • Ein Plädoyer für Punktewertung, das Ich und den Spaß am Bloggen | freeQnet
    Ein guten Denkanstoss zum Thema Punktewertung für Filme und Musik gibt beetFreeQ. „Aber selbst die “Großen” unter den Blogs müssen mit Geflame rechnen, wenn sie mal Dampf ablassen und nicht der Meinung des Feuilletons sind. Aber hey, steckt euch das sonst wo hin! Ein Blog soll in erster Linie eins: Dem Schreibenden Spaß bringen!“ Wie er im weiteren Verlauf richtig Schlußfolgert ist Objektivität ein Mythos, das für jedes Medium. Sicherlich gelingt das professionellen Journalisten besser, aber wirklich freimachen von subjektiver Einflussnahme kann sich kein ambitionierter Artikel und schon gar keine Rezension. Auf der anderen Seite darf sich niemand beschweren, wenn seine Meinung die er in Form eines Blogs propagiert, auf Gegenwind stößt. Konstruktiver Meinungsaustausch führt mitunter sogar zur Meinungsänderung des Verfassers. So ist das mit Meinung, wer sich auf seine eigene versteift, ist meiner Meinung nach versteift.
  • Euroweb vs. Nerdcore | Robert Basic
    Der jüngste Fall von Firma vs. Blogger ist der Streit um nerdcore.de, einer der bekanntesten Blogs in Deutschland. Der hatte in nicht ganz  juristenkonformen Meinungsäußerungen die Firma Euroweb erbost, die daraufhin das ganz vor Gericht zerrte, gewann und die Domain nerdcore.de pfänden ließ, die dann für viele überraschend nicht mit den üblichen Inhalten bestückt wurde. Eins ist klar: Das Internet ist hierzulande KEIN rechtsfreier Raum und jeder Blogger der alle Möglichkeiten des Bloggens nachlässig nutzt, läuft Gefahr sich früher oder später strafbar zu machen. Bei nerdcore gab es zuweilen eine überraschende Wende, wer mehr erfahren möchten folgt dem Tag Euroweb bei Robert Basic, der wieder einmal fleißig zusammenträgt und versucht objektiv zu analysieren.
  • Rio Reiser wird umgebettet | SpOn
    Keine Ruhe für Rio: Sein Grab wird vom nordfriesischen Fresenhagen nach Berlin verlegt. Die Erben können den Hof, auf dem Reiser und die Band Ton Steine Scherben gelebt haben, nicht mehr halten. Doch immerhin ist ein Ende im Streit um den Nachlass des Musikkollektivs in Sicht.“ – Menschenfresser.
  • Bunte Fingernägel sind erlaubt, ein BH aber Pflicht | Law Blog
    Udo Vetter vom Law Blog hat wieder einige „kuriose“ Entscheidungen gesammelt, die direkt Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild der Angestellten nimmt und die vom Arbeitgeber so angeordnet werden können. „Feinstrumpfhosen sowie Socken dürfen keinerlei Muster, Nähte oder Laufmaschen aufweisen.“ – „Eine gründliche Komplettgesichtsrasur bei Dienstantritt ist Voraussetzung; alternativ ist ein gepflegter Bart gestattet.“ Aber immerhin: „Weiblichen Angestellten darf es nicht verboten werden, ihre Fingernägel mehrfarbig zu lackieren. Und männlichen Mitarbeitern darf nicht auferlegt werden, ihre Haare nur mit natürlich wirkenden Farben zu färben. Das hat das Landesarbeitsgericht Köln entschieden.“ Mag man davon halten was man will.
  • Lemmy – 49% Motherfucker, 51% Son of a Bitch | Nerdcore
    Über den einzigartigen Frontmann von Motorhead Lemmy Kilmister kursieren mehr Gerüchte als über jeden anderen Star des Musikbusiness, behaupte ich jetzt einfach mal. Das fatale daran: Die meisten sind wahr. „Shot on a combination of High Definition and Super 16mm film, “Lemmy” includes interviews with friends, family, bandmates past and present and such admirers/peers as Metallica, Slash, Dave Grohl (Nirvana/Foo Fighters), Ozzy Osbourne, Peter Hook (Joy Division/New Order), actor Billy Bob Thornton, wrestling superstar Triple H, Alice Cooper, Mick Jones of The Clash, and many more.
  • 2010: Das Internet in Zahlen | t3n
    Der letzte Jahresrückblick, versprochen. Aber es geht doch nicht über ein paar nichtssagende Zahlen und ein bisschen unnützes Wissen.  2010 gab es 152 Millionen Blogs, ohne Spontis, wäre es einer weniger. 25 Milliarden mal wurde getwittert, Facebook hatte 600 Millionen Nutzer die schätzungsweise 36 Milliarden Bilder online gestellt haben. Wenn man bedenkt das Weltweit etwa 1,97 Milliarden Menschen Zugang zum Internet haben (von denen die meisten in Asien leben) eine erstaunliche Zahl. Noch mehr?
  • Die Sache mit dem Kreisverkehr | KFMW
    Einige halten den Kreisverkehr für eine späte holländische Rache, Kuriositäten aus einem Erfurter Kreisel geben dieser Theorie recht.
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shan_dark
shan_dark (@guest_12346)
Vor 13 Jahre

Ja, ohne gute Vorsätze kommt man einfach geschmeidiger durchs Leben ;o).

Die Lemmy-Doku werde ich mir nicht entgehen lassen, schon gar nicht nach diesem sehr empfehlenswerten Interview: https://www.sueddeutsche.de/kultur/lemmy-kilmister-im-gespraech-haltet-euch-fern-von-den-idioten-1.691635
Ich hab selten so gelacht bei 2 langen Web-Seiten voll Interview. Wirklich Sahne.

Da der Mad-Goth in seinem Mera Luna-Bericht weder auf den Auftritt Skinny Puppy noch auf Laibach eingeht (dafür aber auf Unheilig), war ich schnell wieder weg von der Seite. Not my cup of tea.

Sehr amüsant hingegen der Kreisverkehr. Einige benehmen sich ja wie die Briten. Sehr lustig!

Marcus
Marcus (@guest_12347)
Vor 13 Jahre

Rezensionen und Konzertberichte dürfen, nein, sie sollten sogar subjektiv sein – ansonsten wären sie (zumindest in den meisten Fällen) leidenschaftslos und somit ziemlich langweilig. Es geht vielmehr darum, seine Meinung zu begründen und nicht einfach nur zu schreiben, dass ein Konzert Mist war oder man ein Album nicht gut findet (das Gleiche gilt selbstverständlich auch für Bekundungen positiver Art).

@shan_dark: Danke für den Link zum Lemmy-Interview. Ich musste diverse Male laut lachen. Herrlich.

Kann sich jemand an den Film „Eat The Rich“ erinnern? Wir fanden es 1987 grandios, dass Lemmy eine kleine Rolle in einem Kinofilm übernahm und Motörhead für die musikalische Untermalung sorgte.

shan_dark
shan_dark (@guest_12354)
Vor 13 Jahre

Ja, der Lemmy ist wirklich sehr herzerfrischend. Wass’n Typ!

Ich wollt einfach mal einen Kommi bei dir hinterlassen. Damit es heute wenigstens einen gibt. Ich glaub, alle sind k.o. vom Gothic Friday. Ich übrigens auch….

orphi
orphi(@orphi)
Editor
Vor 13 Jahre

Paul Anka? Ach du meine Güte… :-) Bei Robbie Williams hätte ich allerdings fleißig mitgetanzt. Herzlichen Glückwunsch nachträglich an deine Herzallerliebste.

@shan dark

Zeraphine hat Mad Goth auch ignoriert. Pah! ;-)

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