Wochenschau #4/2018: Ich bin überdrüssig – Londons calling again and again and again!

Wenn jemand Londons überdrüssig ist, ist er des Lebens überdrüssig; denn in London hat man alles, was das Leben bieten kann.“ Schön wars! Aufmerksamen Verfolgern bei Instagram wird nicht entgangen sein, dass Orphi und Ich in London gewesen sind. Schon wieder! Diesmal auf dem Programm: Der Auftritt der Creeping Terrors, der Besuch einer Party des London Vampire Club, eine Pizza mit den Doktoren vom Schemenkabinett, dem unfassbare Spaziergang am Regents Canal, einem Museumsbesuch im Dunkeln und auf Zeitreise nach Greenwich. Ich kann Euch die Faszination dieser Stadt nicht in rationale Sätze verpacken, ich werde eben nicht satt, mich im Leben dieser Metropole zu duschen. Sie ist Heimat von dem, was mich fasziniert, ausmacht, beeinflusst und inspiriert und bisher hat keine andere Stadt (oder Land) auch nur annähernd diesen Rang eingenommen. Ich glaube, Orphi geht es genauso, denn in ihrem Blog, dem Eulenforst, hat sie den ersten Rückblick zu unserer Reise verfasst. Jetzt brauchen wir noch eine Woche Urlaub, um die gewonnenen Eindrücke zu sortieren und die müden Knochen zu schonen (unfassbare 243.000 Schritte zählte mein Handy). Das beste ist: Wir haben noch eine Woche Urlaub! *yayy!* Zeit, wieder mal eine Wochenschau zu veröffentlichen, denn jetzt bin ich des Lebens erstmal überdrüssig, wie Samuel Johnson (1709-1784) zu sagen pflegte.

Wie die Digitalisierung die Popmusik verändert | Deutschlandfunk

Der Berliner Grufti und Mediensoziologe Robert Seifert hat ein Buch über die Digitalisierung der Pop-Musik geschrieben und war neulich sogar in einem Radio-Beitrag des Deutschlandfunks zu hören, der die Kernaussage und den Inhalt des Buchs gut zusammenfasst: „Alles, was im Überfluss vorhanden und zugänglich ist, verliert an Wert, nicht nur an materiellem. Wie sich die Wertigkeit von Popmusik verändert hat, seit man sie nicht nur zu Hause am Plattenspieler und beim Livekonzert hören kann, sondern immer und überall, und seit man sie sich relativ unaufwändig immer und überall besorgen kann.

Goth Gets Asshole Darkened | The Hard Times

Warum nicht? Nachdem Anal-Bleaching ein ernst genommener Trend zu werden scheint, ist das doch die logische Konsequenz einer Gegenbewegung, oder? „I’d heard of anal bleaching — which I guess is fine for normies who think the sun shines out of their butt or something,” said Carlisle. “But I thought to take it in another direction. I wanted my body to have a dark void, as deep and lightless as my soul.” According to Carlisle, the lengthy and admittedly painful service that left her anus “black, with subtle hints of blue, if you look at it in the light” was performed by candlelight in a windowless room at Silver Lake’s premier “goth spa,” Wallow.“

Das war das Amphi 2018 | Gruftbote (Gothamella)

Nachdem Hagen in seinem Beitrag Kritik für seinen „Vorbeiflug“ erntete, wollte ich eine andere Sichtweise der Dinge präsentieren und habe Gothamellas Beitrag verlinkt. „Fazit: Einmal mehr wurde in Köln klar: Jeder Jeck … ähm … jeder Grufti ist anders, doch die Amphi-Macher kriegen sie alle! Deswegen war das liebevolle Festival unter den Pilzen auch mit 12.500 Besuchern ausverkauft. Gut so – und bis zum nächsten Jahr!

Schwarze Wesen auf dem Flugplatz | Annika Moon

Auch die „spooky alternative blogger“ Annika Moon war unterwegs um das Mera Luna 2018 zu erkunden. Was sie entdeckt hat und unter „People of M’era Luna“ zusammengefasst hat, ist in der Tat spooky. Eine Dame mit aufgeblasenen Gummihandschuhen um den Hals, Leute mit Gummihosen und Pferdeschuhen, jede Menge Hörner und auf ganze Pferde mit blauer Mähne. Vielleicht ein schöner Kontrast zu den Videos, die ich in diesem Fremd-Bericht über das M’era Luna gesehen habe.

„Adolf“ Rufe Band sorgt bei Amphi-Festival für Irritationen | Kölnische Rundschau

Stichwort Amphi, wie auch der Gruftbote berichtet, hat Steve Naghavi von And One wieder von sich Reden gemacht. Bei seinem Auftritt zum Abschluss des Amphi 2018 forderte er das Publikum auf „Gebt mir ein A-D-O-L-F.“ Satire sei es gewesen, behauptet Festival-Veranstalter Kai Lotze: „„Das war eine ironisch-satirische Einlage“, sagt Festival-Veranstalter Kai Lotze. „Ich habe eine einzige Mail dazu bekommen“. 99,9 Prozent der Besucher hätten verstanden, wie die Einlage gemeint war. „Die Gothic-Szene ist eher kosmopolitisch und offen für Minderheiten.“ Naghavi sei Iraner, mit einer Israelin verheiratet. Bald spiele die Band in Tel Aviv.“ Laut der Rundschau ruderte auch die Band zurück und stellte fest: „Steve Naghavi ist selbst Migrant und hatte sehr oft mit Ausländerfeindlichkeit zu tun. Mit Aktionen wie diesen hält And One der Gesellschaft einen Spiegel vor, die in schwierigen Zeiten wie diesen vieles ungefiltert “nachplappert“ ohne nachzudenken.“ 

‚Goths at the Zoo‘ will uncage St. Louis Wild Side | Riverfront Times

Nachdem wir bereits Disney-Land überfallen haben, ist jetzt der Zoo in St. Louis dran. „Goths at the Zoo“ am 30. September. Hui! „This event follows in the tradition of Bats Day, the yearly Disneyland meet-up of California goths that grew into “the largest dark subculture event on the West Coast.” (Fun Fact: There are rumors that there was a less-organized goth Disney meet-up prior to Bats Day called “Baumaus,” which is hilarious.) Bats Day went on hiatus this year (or possibly disappeared into a coffin forever) but smaller events like Goths at the Zoo are popping up all over the country, promising new and fun activities (and providing the safety of a group) for our more morbid cousins.

Robert Smith im Interview zu „seinem“ Meltdown | Post-Punk.com

The Rocky Horror Picture Show wird 43 | YouTube

Am 14. August 1975 wurde der Film in London Uraufgeführt. Eine unfassbare Rolle für Tim Curry, dessen Heimat immer das Musical sein wird.

Black Friday Newsflash | YouTube

Wir erinnern uns in Kurzform. Black Friday, die Neuseeländische Vloggerin und Internetsternchen mit über 620.000 Verfolgern, zog nach einem WGT von Neuseeland nach Deutschland und heiratete Matthias, den sie eben dort kennen lernte. Beide waren Gegenstand eine Doku (Spontis berichtete darüber) und sind auch nach ihrem verwirrenden Frankreich-Erlebnis zu einem Artikel bei Spontis gekommen. Sie zogen gemeinsam von Osnabrück nach Leipzig, um sich dort zu verwirklichen. Es klappte nicht. Beide trennte sich und ließen Facebook und Youtube daran teilhaben. Kurz darauf besuchte Black Friday ihren verblichenen Mr. Owl, den Neuseeländischen Schwarm, den sie für Matthias sitzen ließ und entdeckte ihre Liebe neu. Jetzt muss sie ein Jahr warten, dann kann sie endlich Mr. Owl heiraten. Währenddessen wohnt sie noch mit Matthias Tür an Tür in Leipzig, weil die beiden bei ihrem Umzug sicherheitshalber 2 Wohnungen gemietet haben. Einen Umzug, so Black Friday, können sich beide nicht leisten. Derweil macht sie mit Mister Owl eine Art Song und schreibt weiter an ihrem 3-teiligen Fantasy-Roman, den ihre Verfolger sicherlich schon sehnsüchtig erwarten. Was man nicht alles macht, um seine Authentizität zu wahren.

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Annika Moon
Annika Moon (@guest_57183)
Vor 6 Jahre

Merci für eure Verlinkung, ich fühl mich als Fan eures Blogs dann mal geehrt :)

Daniel
Daniel (@guest_57185)
Vor 6 Jahre

Zu den „Adolf“-Rufen bei And One habe ich ehrlich gesagt kein Verständnis…und zwar für die Band. Gerade EBM muss sich immer mit dem Problem der Unterwanderung faschistoid denkender Menschen rumschlagen. Da finde ich solche „Aktionen“ einfach nur plump und dumm. Dann immer im Nachhinein zu sagen, es sei Satire, ist eine der blödesten Standardantworten, die man geben kann.

Sicherlich mag Steve Naghavi schon allein durch seinen Background wohl einer der am wenigsten antisemitischen Menschen auf dem Planeten sein. Umso mehr finde ich seine Aktion sehr eindimensional. Wohl eher war das nicht Satire, sondern der bewusste Versuch, mit diesem Spiel mit dem Feuer wieder etwas mehr mediale Präsenz zu bekommen. Schließlich sind And One beileibe nicht mehr so erfolgreich wie früher. Schockieren um des Schockierens Willen ist das unbrauchbarste, was man tun kann.

Fremde
Fremde (@guest_57190)
Vor 6 Jahre

Das ausweichende Geplapper sagt aber auch, dass sich nur ein Besucher beschwert hat, Sind wir zu faul, zu desinteressiert, zu feige, um per E-Mail, Facebook oder wenigstens durch Fernbleiben unsere Meinung auszudrücken? Vielleicht würde dies solche Auftritte in Zukunft verhindern.

Fremde
Fremde (@guest_57194)
Vor 6 Jahre

@Robert ich habe gerade nochmal die FB Seite vom Amphi durchsucht und keine Beschwerden finden können. :( Btw der Veranstalter hat von mir gerade eine Mail bekommen. Damit sind es schon mindestens zwei bei ihm.

Fremde
Fremde (@guest_57206)
Vor 6 Jahre

Auf meine E-mail habe ich übrigens sehr direkt eine sehr lange Antwort bekommen. Leider das übliche blabla und es sei tatsächlich erst die zweite E-Mail zu dem Thema. Wenn das also jemand liest, der sich ebenfalls beschweren möchte, schreibt eine E-Mail. Die Adresse findet man ganz leicht auf der Website vom Amphi.
Was mich an der Antwort am meisten stört und auch schon in dem ursprünglichen Zitat so rüberkam, ist, dass ich mir als dumm dargestellt vorkomme. Nichts ist nur Provokation oder gar wirklich so gemeint, alles Satire oder Ironie und wer das kritisiert, versteht einfach etwas nicht.
 Robert Ich denke schon, dass sich ein Artikel lohnen würde. Sicher hängt es davon ab, wen man erreichen möchte. Aber sind nicht eher die kontroversen Artikel lesenswert als die, denen alle stumm zustimmen? Und auch ein einzelner Artikel kann manchmal Anreiz sein, Dinge zu überdenken oder sich für etwas zu engagieren.

Gothamella
Gothamella (@guest_57274)
Vor 6 Jahre

Danke fürs Verlinken der Amphi-Rückschau im Gruftboten. Den Adolf-Totalausfall haben wir auch drin, hier der Ausschnitt dazu:

„… Die Headliner And One auf der Mainstage und Goethes Erben im Theater waren gut gewählt. Draußen feierte die Menge mit Steve Naghavi, der sing- und tanzfreudig wie gewohnt eine tolle Show lieferte. Allerdings wirkte er zwischendurch ein wenig angestrengt. Auch kann er das Provozieren einfach nicht lassen. Mit dem vom Publikum ahnungslos nachgebrüllten Buchstaben A – D – O – L – F hat er aber eindeutig den Bogen überspannt. Geht gar nicht!! Sechs, setzen. Aber das Konzert war gut.“

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