Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, da ich mich selbst unter den Rave und Trance Enthusiasten bewegte. Um mich immer wieder an diese Zeit zur erinnern und die Parallelen zwischen Synthpop, EBM, New Wave, Rave, Industrial oder auch Ambient logisch auf die Reihe zu bekommen, bediene ich mich immer wieder gerne dem bekannten Ishkur Guide to Electronic Music, der schon früh zeigte wie verstrickt und nah beieinander die unzähligen musikalischen Stile elektronischer Musik sein können.
2010 schuf Patrick Galbraith das metallische Pendant zu diesem Klassiker des Netzes und ganz nebenbei ein großartiges Stück Flash das sich anschickte das Netz und zahlreiche Blogs zu erobern. Die Mäp of Metal zeigt die Entwicklung der Metal vom „Garage Rock“ der 60er bis zum „Melodic Death“ der Neuzeit und macht ganz nebenbei auch einige Abstecher in düster angehauchte Gefilde der Musik.
Liegen die Ursprünge des Gothic-Rock im Metal? Da lässt sich meiner Auffassung nach verneinen, denn Metal bezeichnet für mich zunächst ein Kunstform der Musik, die sich über die Auswahl der Instrumente definiert und mit dem Siegeszug der elektronisch verstärkten Instrumente ihren Lauf genommen hat. Gothic bezieht sich in musikalischer Hinsicht auf die Spielweise und den Inhalt der Stücke und weniger auf die Instrumentierung, denn Gothic bediente sich im Laufe seiner Entwicklung immer wieder neuer Instrumente und Techniken. Sicher können Verstrickungen untereinander nicht ausgeschlossen werden, doch „Gothic“ entstand meiner Ansicht nach als Ableger der Punk-Idee und entwickelte sich als Tribut an eine „dunkle“ Zeit völlig eigenständig.
Dennoch bleibt es äußerst spannend, Metal und Gothic parallel zu betrachten, denn obwohl man unterschiedlicher nicht sein könnte, ergeben sich in den letzten zwei Jahrzehnte immer wieder erstaunliche Parallelen, die um 2000 herum im Gothic Metal ihren Höhepunkt finden, der letztendlichen Vereinigung der Kunstform und der Spielweise. Die verspielte Verknüpfung in dieser recht umfangreichen und Ladeintensiven Seite laden förmlich dazu ein, sich anderer Musikrichtungen zu bemächtigen und dank zahlreicher Beispiele auf ein klangliches Bild davon zu machen.
Einige Musikrichtungen sind dabei mit Vorsicht zu genießen, ein Kulturschock, Gehörschäden oder ernsthafte technische Störungen können bei „Deathcore“ oder „Tech Death“ nicht ausgeschlossen werden.
Unglaublich wo Du sowas immer ausgräbst, Robert!! Genial. Den Beitrag hast du bestimmt nur wegen Karnstein und mir aufgesetzt **schelmisch grins**. DANKE!
Natürlich gefällt mir die Map of Metal noch besser, beim Electro-Guide finde ich manche Songs nicht so gut ausgewählt – bzw. hätte ich da nicht hingeordnet. Aber trotzdem…irgendwie cooool, dass sich Leute solch eine Arbeit machen. Die Metal-Map ist mit bisschen mehr Liebe gemacht, finde ich, schon wegen Landkarte und so. Außerdem haben die bei Doom/Death Metal eines meiner damaligen Lieblingslieder drin: ein Cover von Ultravox‘ „Vienna“ von Celestial Season. Ich fand das klasse und kannte es damals noch vor dem Original, hab mich aber schlau gemacht – mir gefallen bis heute beide Versionen. Ok, die von Ultravox besser, aber die von Celestial Season hat auch was. Da fiel mir auf, dass ich in meinem Beitrag zum Szeneeinstieg gar nicht geschrieben hab, dass ich auch Goth Metal gehört habe (Moonspell, Paradise Lost – was war die „Belief“ grandios! – The Gathering…). Aber war vermutlich eh klar ;-).
Gebe dir recht: Gothic kommt nicht vom Metal, sondern vom Punk. Beide Richtungen und Szenen sind – auch aus meiner Erfahrung – eine ganze Zeit ziemlich getrennt nebeneinander her gelaufen. Auch in musikalischer Hinsicht – bis auf den Bereich Goth Metal und Gothic Rock. Bei früher 69 Eyes und The Gathering und heute Within Temptation sehe ich schon viel Überschneidungen zwischen beiden Szenen. Diese Bands sind ja z.B. auch immer auf Gothic Festivals aufgetreten. Was zwar nix heißen muss, aber kann.
@shan_dark: Ehrlich gesagt hatte ich die Mäp of Metal schon länger auf dem Schirm, habe mich aber von dem Phänomen „Das haben andere schon gebloggt“ zurückhalten lassen. Deshalb habe ich auch versucht einen gewissen Mehrwert hinzuzufügen und nicht stumpf den Link zu bloggen.
Auch ich schätze Metal als musikalische Untermalung verschiedenster Stimmungen. Mir gefällt die Energie die ein solches Stück verströmen kann. Und ich finde es gibt darüber hinaus auch keine schöneren Balladen als die, die von gestandenen Metallern kommen. Auf der Tanzfläche meide ich jedoch metallisches, es passt nicht zur meiner Art sich zu Musik zu bewegen :)
Die Überschneidungen der Szenen haben letztendlich auch zum Goth-Metal geführt. Ich bin aber immer noch der Meinung das beiden nicht viel miteinander zu tun haben, bezieht man es auf den Lifestyle der sich im Laufe Jahre entwickelt hat.