Das Österreich mehr zu bieten hat als Berge und Kaiserschmarrn dürfte jedem, der dort schon mal zu Gast gewesen ist, in Erinnerung geblieben sein. Doch auch für das gemeine Schwarzvolk bietet das Land ausreichend Rückzugsmöglichkeiten. Allen voran die Hauptstadt Wien, eine der schönsten Städte Europas und schwarzer Schmelztiegel des Landes. Schon seit Gothic auf das Europäische Festland geschwappt ist, entwickelte sich die Österreichische Gothic-Szene ähnlich wie in Deutschland.
Dass sich das etwa 1990 änderte, erfuhr ich in einer Nachricht von Bernhard Hansbauer, der mich einlud, für das österreichischen Portal gothic.at einen Gastartikel zu verfassen, um mich genau dieser Thematik einmal anzunehmen. Einige Recherchen älter konnte ich tatsächlich ein Auseinanderdriften der musikalischen Grundlagen nachvollziehen und habe damit begonnen im Artikel „Wechsel der Generationen“ davon zu berichten. Ich habe versucht, die Mutation in die zweite Generation Gothics anhand von Entwicklungen im gleichnamigen Musik-Genre zu beschreiben und sehe auch den Mauerfall als bedeutende Initialzündung für eine Reihe von weiteren Ereignissen.
Wer Interesse daran hat, Spontis für einen Augenblick zu verlassen, dem ist gothic.at hiermit ans Herz gelegt, bietet es doch einige Highlights die nicht nur „Einheimische“ faszinieren dürften. So findet sich neben Interviews mit Szenegrößen wie Thomas Thyssen oder Ashley Dayour (Whispers in the Shadow) auch unzählige Reviews und Konzertberichte neben der natürlich sehr lebendigen schwarze Community. Den Betrieb solch einer Plattform, die inhaltlich und gestalterisch eine Augenweide ist, darf man durchaus als schwarze Leidenschaft bezeichnen.
Wer mehr über Wien als schwarze Hauptstadt erfahren möchte, dem seien zwei Artikel beim Schwarzen Planeten ans schwarze Herz gelegt, denn hier hat Reisegruftie Shan Dark ausführlich mit dem unglaublichen Wiener Zentralfriedhof: „Bei uns liegen Sie immer richtig.“ und der dortigen Club-Szene beschäftigt. Für meinen seit langem geplanten Ausflug nach Wien habe ich mir bereits eine Version aus dem Drucker spucken lassen.
Wer partout Spontis nicht verlassen möchte, was ich selbstverständlich nachvollziehen kann, möge sich noch 2 Wochen gedulden, denn dann erscheint der Artikel hier auch nochmal und lädt ein, mich zu kritisieren, zu verbessern oder zu loben.
Hab ihn gestern schon gelesen und kann sgaen, echt klasse Artikel den du da geschriebene hast :)
Ich finde den Artikel auf gothic.at gut geschrieben, aber irgendwie reibt sich das mit dem Wehklagen über ein Hardrock Album der Sisters und dem Auflösen der Fields of Nephilim. Die Letzteren haben ja jetzt auch nicht gerade Musik für Elfentänze gemacht. Und diesen Hardrock-Nebel hatten beide damals schon in Unmengen! ;-)
Ich stimme Dir aber zu, es gab damals einen eklatanten musikalischen Bruch, der diese Szene musikalisch dann für mich recht uninteressant machte! Davon hat sie sich meiner Ansicht nach bis heute nicht erholt. Oder ich habe die dann folgenden wirklich kreativen Künstler einfach nicht entdeckt, bzw. bisher nicht gewertschätzt.
Vielen Dank für euer Feedback!
@Postpunk: Wehklagen ist etwas übertrieben :) Ich wollte nur verdeutlichen, das sich die ehemaligen „Underground“ Bands stilistisch verändert haben, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Ende der 80er waren die Sister und The Cure definitiv im Mainstream angelangt. Die Fields haben eine ganz besondere Bedeutung, daher auch ihre Erwähnung, die waren mit eine der ersten Bands die sich aus der Szene selbst rekrutierten, also aus ihr heraus entstanden sind. Aber schön das du Dich daran reibst, sonst würde nie Wärme entstehen :)