Meine Reise tiefer in die Gefilde schwarzer Musik wurde vor einigen Jahren deutlich erleichtert von der „Gothic Rock“ CD-Kollektion von Mick Mercer, einem englischen Musik-Journalisten, der die Entwicklung der Punk-, Post-Punk- und Gothic-Szene von Anfang an mitverfolgt und begleitet hat.
Durch ihn lernte ich grandiose Künstler wie Southern Death Cult oder X-Mal Deutschland überhaupt erst kennen, und entdeckte erst dort so richtig meine Begeisterung für Bauhaus und Alien Sex Fiend.
Auch später im Anglistik-Studium sollte sein Name und diverse Zitate immer wieder auftauchen, wenn in englischer Fachliteratur der Weg von der traditionellen schwarzen Romantik hin zur dunklen Subkultur der Gegenwart gezeichnet wird, denn auch als Autor ist der zum Goth-Historiker avancierte Mercer tätig, der wie kaum ein Zweiter über Wissen aus erster Hand verfügt (und der daher z.B. sehr bewusst weder Joy Division, noch The Cure oder Siouxsie & the Banshees auf seine „Gothic Rock“-Compilations gepackt hat).
Doch warum erzähle ich das alles? Eigentlich nur um klar zu machen, warum ich diesem Menschen so huldige und seit Jahren (etwa auf Facebook) folge, und um damit zu veranschaulichen, was für eine ungeheure Ehre es für mich darstellt, dass er gestern abend in seiner wöchentlichen Radioshow zwei meiner Songs gespielt hat!
Besonders lustig fand ich, dass er eigentlich den bereits vorab aus dem kommenden Album ausgekoppelten Song Never too Late spielen wollte, jedoch wohl vergessen hat ihn runterzuladen, und ihn daher bereits für nächste Woche angekündigt hat – daher gab’s diesmal einfach schonmal zwei meiner Demos. Unten also kurzerhand das komplette zweieinhalbstündige Streaming auf Mixcloud. Seine Mischung ist sehr vielfältig und bizarr, und wem seine punkig-eklektische Art zwischendurch zu trinken, rülpsen und mit seiner Frau Lynda zu quatschen zu viel wird, der mag direkt zu 0:28:35 oder 2:15:40 springen ;)