Videointerview mit „The Cure“ – Robert Smith verkündet das Ende seiner Karriere

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In einem jüngst veröffentlichten Interview auf der Homepage der Band spricht Robert Smith über die Zukunftspläne von „The Cure“ und kündigt neben zwei weiteren Alben, die auf das am 1. November erscheinende Album „Songs of A Lost World“ folgen sollen, auch das Ende der Band an. Diesmal aber wirklich, sagt er. In dem 100 Minuten langen Video (!) verrät der Baron der Finsternis auch viele Details zur Entstehungsgeschichte des kommenden Albums.

Das ist nicht das Ende, doch das Ende ist nah!

Das 14. Album, das die Band an Allerheiligen veröffentlichen will und in einer exklusiven Releaseshow im Londoner „Troxy“ präsentiert, soll nicht das letzte gewesen sein. Gleich zwei weitere Alben sollen folgen, eines davon – so Smith – ist fast fertig. Das Album soll sogar noch vor der Tournee veröffentlicht werden, die Smith für den Herbst 2025 ankündigte. Der Band seien wohl auch Festivalauftritte für den Sommer angeboten worden, die hätte man allerdings abgelehnt: „Das nächste Mal, dass wir auf der Bühne sind, wird im Herbst nächsten Jahres sein„, so Smith im Interview. Auch für die folgenden Jahre hat der Fürst der Traurigkeit ambitionierte Pläne. „Dann werden wir wahrscheinlich bis zum nächsten Jahrestag – dem Jahrestag 2028 – relativ regelmäßig spielen.“ 2018 hatte er bereits über die Feierlichkeiten zum Bandjubiläum nachgedacht, damals allerdings – so gibt er verlegen zu – scheiterten konkrete Pläne. „Jetzt denke ich „2028 muss ich die Dinge auf die Reihe bekommen“, also auch den Dokumentarfilm und solche Sachen.“

Dann ist aber WIRKLICH Schluss!

Ich werde 70 sein, wenn 2029 der 50. Jahrestag des ersten Cure-Albums ansteht. Und dann ist Schluss. Wenn ich es so weit schaffe, dann war’s das.“ Wenn er bis dahin wie angekündigt, noch zwei weitere Alben veröffentlicht und ab 2025 auf Tournee geht, dann sollte der Ruhestand durchaus drin sein. „Bis dahin will ich, dass wir Konzerte spielen“, so Smith, denn die letzten 10 Bandjahre, auf denen sie viel unterwegs waren, haben die 30 Jahre davor in den Schatten gestellt. Frei von Zwängen eines Labels die Freiheit zu genießen, war für Smith purer Genuss.

Da wir in dieser Zeit kein neues Album hatten, haben wir 130 oder 140 verschiedene Songs gespielt, weil wir uns zu einer Live-Band entwickelt haben, die von einem Katalog schöpfen kann. Wir können rausgehen und zwei Shows machen, in denen wir zwei Stunden lang 30 Songs spielen und an beiden Abenden völlig andere Songs aussuchen. Das gibt uns eine gewisse Freiheit.

Allerheiligen – Kollektive Traurigkeit auf allen Kanälen

Das Konzert im Londoner „Troxy“, das am 1. November stattfindet, soll weltweit auf dem Youtube-Kanal von The Cure zu verfolgen sein. Irgendwann um Mitternacht nehme ich an.

Auf X hat Robert Smith übrigens nochmal klargestellt, dass es für die Tickets für diesen Abend, keine dynamischen Preise geben wird. Darüber hinaus gelten strenge Regeln, vor allem in Bezug auf Weiterverkauf und Übertragbarkeit. Damit macht Smith noch einmal seine Position deutlich, die er bereits 2023 zum Besten gegeben hatte und setzt sie auch in diesem Fall bewundernswert rigoros durch. Der Vorverkauf startet am 17. Oktober um 15:00 (BST) – wer möchte, kann sich in die Warteschlange einreihen.

TROXY ALBUM SHOW: TICKETS PRICED @ £56.61 = £50 FACE VALUE (INC £1 WARCHILD DONATION) + 8% BOOKING FEE (£4) + £1.50 RESTORATION LEVY + 2% TRANSACTION FEE (£1.11) VIA @DICEFM – NO DYNAMIC PRICING – DETAILS HERE: https://t.co/PNiGX770rX

— ROBERT SMITH (@RobertSmith) October 11, 2024

Für alle anderen, die am 1. November nicht nach London können, bleibt nur der Live-Stream, der wahrscheinlich gegen Mitternacht beginnen wird. Allerdings darf ich schon eine kleine Überraschung für den frühen Abend des 1. November ankündigen, auf die ich mich schon freue. Bleibt uns also gewogen, bis wir mehr Informationen für Euch haben. :-)

Wie werdet ihr das neue Cure-Album zelebrieren? Seid ihr Robert Smith Verehrer?

Rückblick: Deine Lakaien – Planetariumskonzert in Jena

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Die Band „Deine Lakaien“ sind aktuell auf einer Planetarium-Tournee, bei der die Band – neben ihrer Musik – eine speziell entwickelte 360 Grad Projektions-Show zur Visualisierung ihrer Songs präsentieren. Für unsere Autorin Maren war klar, dass sich bei einem solchen Konzert dabei sein wollte und so nahm sie die 470km bis in Planetarium nach Jena gerne in Kauf, um sich verzaubern zu lassen. Wir freuen uns sehr, dass sie ihre Erlebnisse aufgeschrieben hat.

„Our pale reason hides the infinite from us.“ (Jim Morrison)

Sehnsucht danach, sich einfach in der schwarzen Unendlichkeit des Universums zu verlieren. Dieses Gefühl machte sich besonders letztes Jahr im Sommer in mir breit. „Deine Lakaien“ lieferten die passende Musik dazu und ließen mich über dunklen Abgründen schweben. Ist es da ein Wunder, dass der Wunsch in mir erwachte, sie live auf einem Konzert sehen zu wollen?

Aber es gab nur drei Auftritte im Zeiss-Planetarium in Berlin hintereinander an einem Wochenende ohne Brückentag. Beinahe Lichtjahre von der Hauptstadt entfernt beheimatet, ließ ich den Gedanken, sie dort zu sehen, fallen. Die Vernunft hatte gesiegt, aber die Sehnsucht nagte.

Dann plötzlich im Juni dieses Jahres die Ankündigung: Deine Lakaien wollen weitere Konzerte in Planetarien anderer Städte geben! Ich wollte und konnte nicht länger warten: Jena ist zwar auch nicht gerade nebenan, aber 470 Kilometer am Wochenende sind machbar!

Präsens zweier Ausnahmekünstler in den Weiten des Universums

Für die Planetariumskonzerte der Lakaien war speziell eine 360°-Projektionen Show zur Visualisierung ihrer Musik entwickelt worden. Dass dies ermöglichen würde, die Songs des Duos noch einmal auf besondere Art und Weise zu erleben, stand für mich außer Frage, aber würden die Projektionen von schwebenden Himmelskörpern nicht die Musiker völlig in den Hintergrund drängen? Wären sie nicht überflüssig bei dieser Veranstaltung, weil man ihre Musik nur einfach zu der Himmelsshow aus der Konserve abspielen könnte? Dass Alexander Veljanow und Ernst Horn in ihrer Experimentierfreude nicht einmal von der Unendlichkeit des Universums verschluckt werden können, wurde schnell klar. Im Publikum zuvor: Gemurmel, Geraschel, Geschwätz, das unnötig Atemluft verbraucht.

Kaum betraten jedoch Ernst Horn und Alexander Veljanov die Bühne, zogen sie alle in ihren Bann. Sie wurden mit Applaus bedacht, danach kehrte ehrfürchtige Stille ein. Horn nahm am Flügel Platz, dem an diesem Abend die einzige instrumentale Begleitung der Songs zugedacht war. Veljanov ging zum Mikrophon. Dabei war eine unglaubliche Präsenz zu spüren. Mit einem schlichten „Guten Abend!“ begrüßte er das Publikum.

Dann entlockte Horn seinem Flügel die ersten Klänge und Veljanov setzte zu einem Song an, der perfekt als Opener für dieses Konzert geeignet war:

„The walk to the Moon“

Ein Text voller Schönheit gepaart mit Trauer und Verzweiflung, vorgetragen von einer dunklen, sanften Stimme, die das schwarze Herz so zu durchdringen vermag, dass man vorher gut daran getan hat, wasserfesten Kajal zu verwenden. Bei seiner gesanglichen Darbietung kam Veljanov ohne jegliche Theatralik aus. Es folgten viele Songs aus dem Repertoire der Lakaien, die ebenso hervorragend zu dieser Reise durchs Universum passten. Dass es dabei nicht immer nur um ein sanftes Schweben durchs All ging, sondern auch einmal atemberaubende Lichtgeschwindigkeit an den Tag gelegt wurde, zeigte sich bei „Dark Star“:

Ernst Horn nötigte hierbei seinem Flügel alles ab. Er malträtierte auch dessen Eingeweide, da der Deckel aufklappbar war und verschaffte diesem unruhigen, düsteren Song so auch ohne Elektronik die passende Instrumentalisierung. Was beide Musiker auszeichnet, ist ihre hohe Konzentration auf das Zusammenspiel von Flügel und Gesang, wiederum passend zum Sternenhimmel. Es gab höchstens mal ein leise gehauchtes „Dankeschön“ von Veljanov ans Publikum, ansonsten keine Interaktion, aber das hätte auch nur die Reise gestört.

Am Ende jedoch lächelte Veljanov sogar, was bei ihm ja auch eher selten vorkommen soll. Mit „Bei Nacht“, der deutschen Version von „One Night“, als Zugabe entließen dann Deine Lakaien ihr Publikum in die Dunkelheit des nächtlichen Jenas. Beide hatten gezeigt, dass sie auch in der erhabensten Umgebung ihre Ausstrahlung als Musiker live voll zur Entfaltung bringen können.

Das Publikum dankte es ihnen mit Standing Ovations

Bewusstseinserweiternder Trip in der Dunkelheit

Die Idee zu dieser Symbiose zwischen der Dunkelheit des Universums und der Musik von „Deine Lakaien“ stammte übrigens von Tim Florian Horn, dem Chef der Berliner Planetarien. Er hatte auch die visuelle Komponente für die Konzerte beigesteuert. Zurückgelehnt in den Sessel, den Blick in die Kuppel gerichtet, konnte man sich der Illusion hingeben, durch die Weiten des Universums zu entschweben und vorbei an Spiralnebeln und Supernovas durch die Dunkelheit zu gleiten, hinein in ein Meer aus unendlich vielen Sternen: „My Goth, it’s full with stars.“

Es gab aber auch geometrische Konstruktionen, in die man eintauchen konnte, um sie durch Öffnungen zwischen Stangen und Rohren zu durchfliegen oder zu Mindmachine in eine riesige Ansammlung räderartiger Gebilde. Gab man sich dem Blick nach oben lange genug hin, konnte man der sensorischen Täuschung eigener physischer Bewegung erliegen. Ein Trip durch Raum und Zeit, der einem ermöglichte, die Nichtigkeit der eigenen Existenz zu überwinden angesichts der dunklen Unendlichkeit im All. Doch trotz der gewaltigen visuellen Illusion, die einen in ungeahnte Sphären mitnehmen konnte, holten Ernst Horn und Alexander Veljanov die Aufmerksamkeit des Publikums immer wieder aus den Weiten des Universums zu sich auf die Bühne zurück.

Zurück mit Veljanovs Stimme im Kopf

Am nächsten Morgen hieß es, die Rückfahrt antreten. Dabei hatte ich noch immer Veljanovs dunkle, eindringliche Stimme in meinem Kopf, spürte noch immer den wundervoll bittersüßen Schmerz und die Traurigkeit, den Deine Lakaien mit ihren Liedern ausgelöst hatten. Dafür war es das jeden einzelnen Kilometer wert, den ich zurückgelegt hatte!

Gruft-Orakel Oktober 2024: Ein Dämon auf Weltverbesserungskurs?

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Der Dämon ist ein übernatürliches Wesen, der den Konsum in der Welt der Sterblichen liebte. Er gab Unmengen vom Geld seiner Opfer aus, um sich mit modernster Technik zu bestücken, zuletzt war im Kreise seiner übernatürlichen Arbeitskollegen sogar mit einer VR-Brille gesehen, während er mit einer Smartwatch seine Schritte trackte. Doch gesättigt vom Konsum, vom Überfluss und genervt von der eigenen Existenz suchte er nach neuen Aufgaben. Glücklicherweise kam ihm das aktuelle Gruft-Orakel von Alana Abendroth in die Klauen, die ihm riet, die Welt zu verbessern. Aus dem erst so absurden Gedanken, schließlich ist da, um die Menschheit zu unterjochen, wurde aber im Verlaufe eines Nachmittags eine fixe Idee. Die Menschheit, so seine Beobachtung, unterjocht sich selbst und sorgt obendrein noch für die eigene Ausrottung. Dann wäre er zwar unsterblich, aber arbeitslos. Und das wäre doof. Also will er ab jetzt die Welt retten. Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, wenn man so möchte. Schlauer Dämon!

ARTE Tracks: Schon wieder eine Gothic Renaissance?

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Bei ARTE Tracks war jüngst ein spannender Beitrag über die „Gothic Renaissance“ die wieder einmal von eine Wiedergeburt des Szene handeln soll. Im Mittelpunkt stand die aktuelle Londoner Szene rund um Parma Ham, die Gothic für sich interpretieren, ausleben und erweitern. Für manche ist das ein Stilbruch ohne inhaltliche Bezüge zu Szene, für andere eine neue und spannende Dekade gruftiger Weiterentwicklung.

Vielen Lesern dürfte Parma Ham kein unbekannter sein, schon 2018 haben wir ihn schon in einem Interview vorgestellt, seit dem ist er zu einer Art Stilikone für „Neo-Gothic“ geworden, wenn man diesen Ableger so nennen möchte. ARTE hat eine Gruppe von jungen Leuten, Künstlern und Fotografen in der britischen Hauptstadt London besucht, um anhand dieser Entwicklung die Wiedergeburt der Szene zu dokumentieren. Funfact: Bereits 1998 hat ARTE schon einmal über die Rückkehr der Gothics berichtet.

Gothic Renaissance? Völliger Unsinn!

Das die Szene gerade jetzt wieder auferstanden sein soll, ist für mich völliger Unsinn, denn die Szene war im Grunde genommen nie wirklich weg oder tot und muss demnach auch nicht wiedergeboren werden. Sie ist nur in den letzten Jahren wieder in den Fokus gerückt, seit dem stilprägende Filme und Serien wieder auf der Mattscheibe zu sehen sind. Wednesday, Beetlejuice und die Neuverfilmung von „The Crow“ sind nur die Spitze des Eisberges. Diese Produktionen haben wieder für einen modischen und zum Teil auch inhaltlichen Trend gesorgt, in dessen Fahrwasser auch die Gothic-Szene wieder verstärkt in den Mainstream geschwappt ist.

Allerdings finde ich die Auswahl der Leute für den Inhalt dieser ARTE-Tracks Sendung sehr gelungen, denn mit dieser neuen Interpretation unserer Subkultur wurde eine neue Dekade der Szene eingeläutet. Ich habe an anderer Stelle bereits von meiner Theorie geschrieben, dass sich die Szene meine Ansicht nach etwa alle 10 Jahre „neu erfindet“ und neue Einflüsse und Interpretationen assimiliert. Der Verbreitungsgrad dieser Doku ist jedenfalls Indikator dafür, dass viele von Euch sie bereits gesehen haben:

Zankapfel der Szene – Kurzzeitiger Trend oder neuer Bestandteil?

In den Kommentarspalten streitet sich die Szene. Einige können sich so gar nicht mit dem Inhalt der Dokumentation identifizieren und halten das für einen Trend von Posern, andere finden, dass die Szene hier nur weiterentwickelt wird. Dass das einigen nicht gefällt, liegt in der Natur der Veränderung. Das ist aber auch nicht weiter tragisch, denn schließlich ist Gothic für einen das, womit man sich einst identifiziert hat. Gruftis aus den 80ern sehen die Szene ein Stückchen anders als Gruftis aus den 90er oder den 00ern. Die Wurzeln der eigenen Szene-Identität sind nun mal festgewachsen. So weit, so theoretisch.

Wirklich neu ist der visuelle Eindruck, über den sich viele echauffieren, allerdings nicht. Aufmerksame Szenefans werden überall Versatzstücke früherer Generationen erkennen, die hier nun gebündelt auf den Körpern der Protagonisten gemischt werden. Haare aus den 80ern, BDSM-Elemente aus den 90ern, Cyber-Einflüsse aus den 00ern, Gender-Bending aus den 10ern. Wobei sich auch diese Elemente wieder untereinander befruchtet haben und auch schon immer irgendwie in der Szene schlummerten. Auch musikalisch ist das alles keine Überraschung, „Techno“ war bereits Ende der 90er auf den Plattentellern schwarzer Clubs zu finden. Woher kommt also die Ablehnung?

Aus den Kommentaren zur Doku, die bei Facebook zu finden sind, möchte ich folgende zitieren:

Es ist für mich eher Sci-Fi-Punk, aber kein Goth und macht für mich kaum das aus, was für mich Goth ist.

„Goth“ ist ein sehr individuelles Zugehörigkeitsgefühl, das vor allem musikalisch und inhaltlich verwurzelt ist. Ich verstehe jeden – wie in diesem Zitat – für den das, was in der Doku zu sehen ist, nicht „sein Gothic“ ist. Auch für mich geht das ein meiner persönlichen Definition vorbei, spricht aber den Leuten aus der Doku in keinster Weise ihre Daseinsberechtigung ab. In einem anderen Kommentar heißt es:

So ganz ehrlich: welche kreative Jugend hat schon Lust es exakt so zu machen wie der angehende Rentertrupp, der den größten Teil der schwarzen Szene in den letzten 10 Jahren auszumachen scheint?

Das ist der Punkt. So funktioniert Abgrenzung oder auch Rebellion und Interpretation. Es eben nicht so zu machen, wie die Leute, die schon waren. Daraus wächst dann wohlmöglich ein eigener Wertekompass von dem, was Gothic für einen ausmacht.

Reduziert man Parma Ham und die Leute aus dem Video nur auf einen Aspekt ihrer Interpretation – also auf die Musik, das Styling oder auch die inhaltliche Agenda, mag die Kritik gerechtfertigt sein. In der Gesamtheit funktioniert die äußerlich und Inhalte Provokation doch letztendlich genauso, wie in jeder Dekade der Szene. Immer ein bisschen krasser, als vorher.

Heute fällt man so schon garnicht mehr auf, insofern kann ich nachvollziehen daß die Ausdrucksformen einfach krasser sein müssen, und – hey, funktioniert ja gut wenn man sich ansieht wie viele sich hier jetzt echauffieren

Dabei liegt die Messlatte für die neuen Gruftis deutlich höher, denn die müssen sich nicht nur vom Mainstream abgrenzen, sondern auch von den Vorgängerversionen der Subkultur, der sich zugehörig fühlen.

Ich persönlich finde das alles spannend und großartig. Ich habe keine Lust darauf, die Szene, die immer schon den Mainstream auf eine passive Weise konterkariert hat, als Kopie der Szene wahrzunehmen, in der ich mich durch sie sozialisiert habe. Allerdings gestehe ich jedem zu, „seine Szene“ zu schützen, schließlich ist das ein Refugium nach ganz eigenen Maßstäben und Wertevorstellung. So wie bei Parma Ham und seinen Freunden. Die bringen so ein eigenes Magazin mit Artikeln, Gedichten, Gedanken und vielen Bildern heraus.

Rebellion mit guter Laune?

Eine Sache fand ich allerdings dann doch noch spannend. Wie ich bereits erwähnte, gehören meine Wertvorstellung zu „meiner Szene“. So wie Traurigkeit, Melancholie und ja, Pessimismus. Allerdings sagt Parma Ham am Ende der Dokumentation:

Ein Punk-Slogan war ’no future und das fühlte viele Leute damals so. Das ist der große Unterschied zu heute. Viele Leute aus meinem Umfeld sind viel optimistischer. Und dieser Optimismus kommt von einer gewissen Vorfreude auf das, was als nächstes kommt, um daraus die Zukunft zu formen.

Auch wenn ich das nicht so sehe, finde ich das irgendwie spannend. Denn ist das nicht die Gegenrichtung zum aktuellen Mainstream? In den 80ern haben wir uns gegen eine Spaßgesellschaft gestemmt, die alles neonfarben-bunt in Grund und Boden gefeiert hat. Gegen eine Gesellschaft, die angesichts der damaligen Ereignisse und Entwicklungen nicht an ein Ende der Welt geglaubt hat. Heute glauben viele an ein Ende der Welt. Klimawandel, Kriege, Konflikte und Flüchtlingskrisen bestimmen das Weltbild. Der Mainstream ist irgendwie pessimistischer geworden. Ist das neue Refugium dann zwangsläufig der Optimismus? Grenzt man sich durch Optimismus mittlerweile vom Rest der Gesellschaft ab?

„Alone“ von The Cure – Freudentränen in kajalumrandeten Augen?

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Geschlagene 16 Jahre nach ihrem letzten Album „4:13“ hat The Cure einen neuen Song veröffentlicht. Anfang November, so war in einer fast schon kryptischen Ankündigung zu entnehmen, erscheint dann auch das 14. Studioalbum „Songs of a Lost World“. Ob er seinem Ziel, „10 Jahre Leben in ein paar Stunden intensiver Musik zu destillieren„, wie er hier erwähnte, entscheiden dann wohl die Hörer.

„Alone“ ist der Schlüssel zum neuen Album

Das Stück „Alone“, das Konzertbesuchern der Welttournee 2022/23 bereits als Opener bekannt vorkommen wird, ist die erste Singleauskopplung aus dem Album „Songs of a Lost World“, dessen Erscheinungstermin im Laufe der letzten Jahre immer wieder verschoben wurde. Auf Instagram brach dann ein kryptischer Clip das Schweigen um den Erscheinungstermin, denn in römischen Ziffern war da vom 1. November 2024 die Rede. Allerheiligen scheint wohl ein passender Rahmen zu sein, vielleicht hat man aber auch an Samhain gedacht. Ob der Lord der Finsternis dergleichen im Sinn hatte? Machen wir es uns auf dem Klangteppich gemütlich:

Musikalisch setzt „Alone“ auf bewährte Kost und keine Klangexplosion im Ohr. Das klassische und möglicherweise Altbackene wird von Robert Smiths Stimme, die auch mit 65 frisch und klar klingt, überraschend aufgewertet. Auch wenn man etwa die Hälfte des Songs darauf warten muss, bis der Meister das Mikro ergreift.

Auf den Konzerten der Tour nutzte Smith die Zeit, um die Bühne der Länge nach abzulaufen und das Publikum auf eine fast schon offene und freundliche Art zu begrüßen. Die Atmosphäre und Verbundenheit zwischen Band und Fans ist ein beeindruckendes Zeugnis von der Live-Performance der Band, die ohne bombastisches Drumherum auch nach fast zweieinhalb Stunden nicht langweilig zu werden scheint.

„This is the End of Every Song that we sing“

„Alone“ klingt zurückhaltend, fast schon behutsam und macht klar, dass das neue Album etwas ist, auf das man sich einlassen muss. Smith singt von Einsamkeit und Verlusten, vom Älterwerden und dem Verlust der Leichtigkeit, von Vögeln, die vom Himmel fallen und Worten in unseren Köpfen, die verloren gehen.

Das Album wird sicherlich keine fröhliche Stimmung hinterlassen. Smith hat die über 10-jährige Entstehung offenbar genutzt, um seine Sicht auf die Welt zu schildern und auch mit Schicksalsschlägen, wie dem Tod seines Bruders, dem er den Song „I Can Never Say Goodbye“ gewidmet hat, umzugehen. „The Cure“ muss sich einem unfassbaren Berg an Erwartungen stellen, nicht zuletzt, weil Smith sie selbst durch kryptische, ja fast schon theatralische Ankündigungen im Vorfeld geschürt hat.

Mir persönlich gefällt „Alone“ auch erst auf den „zweiten Blick“, denn zunächst hatte ich erwartet, eine musikalische Weiterentwicklung zu hören, neue Einflüssen wahrzunehmen und neue Gedanken des Fürsten der Nacht zu lauschen. Auf den zweiten Blick bin ich freudig, dass es nicht so ist. Für mich bleibt Smith mit diesem Song seinen Wurzeln treu und festigt wieder einmal die Genre-Grenzen, definiert die notwendige musikalische Atmosphäre und verströmt die Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, die unsere Subkultur ja irgendwie ausmachen.

Dass das Stück dann mit knapp 7 Minuten und einer ewig langen, instrumentalen Einleitung komplett gegen den „Mainstream“ läuft, rundet diese Gedanken dann nochmal ab. Letztendlich bietet Cure möglicherweise auch 2024 noch genug Anknüpfungspunkte, für jüngere Gruftis, die entdecken wollen, wie „Gothic“ dann ursprünglich klingt. Gerade in der Vielfalt, die sich unter dem riesigen musikalischen Genre-Schirm versammeln, ist ein wenig Konstanz fast schon erfrischend. Ja, man kann auch die Älteren Cure-Hörer verstehen, die sich vielleicht ein bisschen mehr Frische erwartet hätten, weil es klanglich, inhaltlich und atmosphärisch schon irgendwie alles dagewesen ist und doch bin ich mir sicher, dass sich auch hier noch einzelne Tränen in kajalumrandeten Augen sammeln.

Beetlejuice Beetlejuice – Top oder Flop? Graveyardqueens Rezension zum Film

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Bereits in seinem Artikel vom März berichtete Robert über die Fortsetzung von Tim Burtons Beetlejuice. Jetzt läuft der Film auch in unseren Kinos, Zeit den Streifen genauer unter die Lupe zu nehmen. Oder um es mit Beetlejuice seinen Worten zu sagen: „It’s Showtime!“

Beetlejuice: Ein kurzer Einblick in die Handlung

*ACHTUNG! SPOILERGEFAHR!

Lydia (Winona Ryder), inzwischen erwachsen und selbst Mutter eines Teenagers, ist eine berühmte Geisterseherin geworden, sehr zum Ärgernis ihrer Tochter. Auch Delia (Catherine O’Hara), Lydias Stiefmutter, hat eine steile Karriere hingelegt und ist als Künstlerin tätig. Ihr Vater Charles, der als Vogelbeobachter unterwegs ist, kommt bei einer seiner Reisen tragisch ums Leben und genau an dieser Stelle beginnt die Story.

Die drei Deetz Frauen bringt es anlässlich der Beerdigung von Charles und um das einstige Geisterhaus zu verkaufen, zurück nach Winter River. Als Astrid (Jenna Ortega), Lydias Tochter, im Streit mit ihrer Mutter davon läuft, trifft sie auf den jungen Jeremy. Was sie in diesem Moment noch nicht weiß, dass es sich bei ihm um einen Geist handelt, der sie benötigt, um ins Leben zurückkehren zu können.

Mit dem Versprechen, Astrid könne im Jenseits ihren verstorbenen Vater wiedersehen, schafft er es, sie auf die andere Seite zu locken. Als Lydia von Jeremy seine wahre Existenz erfährt, macht sie sich auf den Weg, um ihre Tochter vor Unheil zu bewahren, doch sie kommt zu spät.

Jetzt kann ihr nur noch einer helfen – Beetlejuice. Um ebenfalls ins Jenseits zu gelangen und Astrid zurückholen zu können, schließt sie einen Pakt mit ihm. Es beginnt eine wilde Jagd und das Rennen gegen die Zeit.

Beetlejuice Beetlejuice – Mein Fazit zum Film

Weder ist Beetlejuice Beetlejuice ein Remake des 1988 erschienen Films, wie manch einer annimmt, noch setzt er an dessen Ende an und ist damit keine klassische Fortsetzung. Es ist ein Film, der für sich steht und aus mehreren parallel laufenden Stories besteht. Wenn man mich fragt, hätte es das nicht unbedingt gebraucht. Man könnte meinen, Burton hatte für einen weiteren Teil zu viele Ideen gehabt, wollte aber keine davon aufgeben und hat deswegen alles in einen Film gepackt. Oder war er vielleicht doch ideenlos und musste Zeit vollkriegen? Wir wissen es nicht.

Für mich riss das Springen zwischen den Handlungen, die eigentliche Story, und zwar die von Lydia und ihrer Tochter Astrid, etwas auseinander und manch Charakter nimmt die Position einer Randnotiz ein.

Teilweise wirkte das Ganze ziemlich albern auf mich, vor allem die Teile mit Musik und Gesangseinlagen. Auf übertriebene Effekte wurde verzichtet, zumindest auf mehr als benötigt wurden. Der Film kommt eher als Komödie daher, statt wie ebenfalls betitelt als Horror. Dieser bleibt sehr auf der Strecke. Generell fehlte mir dieser typische Tim Burton Touch, wie man es aus vielen seiner Filme kennt. Die Darstellung der Charaktere gefiel mir nicht bei jedem, so kam mir Delia übertrieben abgedreht vor und bei Lydia vermisste ich ihren einstigen düsteren Charme.

Lediglich Beetlejuice ist sich treu geblieben. Meiner Meinung nach kommt der Film nicht an die ’88er Verfilmung heran, ist aber auch nicht als grottenschlecht einzustufen. Man sollte einfach nicht zu viel erwarten. Bewerten würde ich ihn wohl mit 3,5 von 5 Sternen. Wirklich interessant fand ich den Teil, wo die Handlung sich ins Jenseits verlagerte und auch als Beetlejuice etwas in den Vordergrund rückte. Unterm Strich wirkte der Film trotz seiner gut 110 Minuten zu kurz und die Geschichte nur halb erzählt, was wohl aber einfach daran liegt, dass man sich beim Drehbruch nicht ausschließlich auf eine Story konzentrierte.

Trauer und KI: Wir hör’n uns, wenn ich tot bin!

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In der ZDF-Mediathek gibt es eine Dokumentation aus dem Format 37 Grad, die sich mit Trauer und (sogenannter) KI auseinandersetzt. „Mit Verstorbenen chatten, digitale Abbilder für die Ewigkeit erschaffen – neueste Trauertechnologie und KI sollen das möglich machen. Doch wie wirkt das auf die menschliche Seele?“ Über das Thema habe ich mich in dem Artikel „Deathtech: Digitale Trauerkultur gegen das Vergessen?“ bereits auseinandergesetzt, doch durch den Vormarsch sogenannter künstlicher Intelligenz, scheint nun auch eine breitere Masse von Trauernden zu erreichen.

Werden Friedhöfe irgendwann überflüssig?

Friedhöfe sind für vielen Menschen Orte der Trauerbewältigung. Man besucht das Grab eines Verstorbenen, um sich zu erinnern – vielleicht auch zum Verarbeiten, zum Loslassen zum Bewältigen. Die Formen der Trauer sind vielfältig und individuell. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass immer mehr Menschen nach Möglichkeiten der Bewältigung oder des Gedenkens suchen. Gräber werden nicht nur immer teurer und kostspieliger, sondern in Zeiten von Friedwäldern auch zunehmend überflüssig. Wohlmöglich nachhaltig?

Soziologe Matthias Meitzler, der im begleitenden Text zur Dokumentation interviewt wird, meint dazu:

Obwohl Friedhöfe als traditionelle Stätten der Trauerbewältigung und des Gedenkens für viele Menschen weiterhin eine große Bedeutung haben, zeichnet sich seit geraumer Zeit ein Trend zur Delokalisierung ab. Damit sind zum einen die generelle Loslösung von vormals verbindlichen räumlichen Fixierungen und zum anderen ein allgemeiner Relevanzverlust des toten Körpers und dessen Verortung im Kontext von Trauer und Erinnerung gemeint.

Mit Verstorbenen chatten – Ist das gruselig?

In Deutschland ist dieses Thema noch Neuland, das wird auch in der Dokumentation deutlich, doch die Betroffenen zeigen sich offen für das Thema. Auf ganz unterschiedliche Weise. Während die eine wieder versucht, mit ihrer verstorbenen Tochter zu chatten, möchte eine andere Mutter ihrer Tochter ein digitales Vermächtnis hinterlassen, um sie vor dem Gefühl zu schützen, dass sie selbst beim Tod ihres Vaters hatte.

Dianas digitales Abbild soll Tochter Ella auch nach dem Tod der Mutter begleiten.
Dianas digitales Abbild soll Tochter Ella auch nach dem Tod der Mutter begleiten. Ein Klick auf das Bild führt direkt zum Video in der ZDF Mediathek | © ZDF und Roman Hauska.

Ich frage mich gerade, ob man als „Grufti“, der sich gerne mit Tod beschäftigt, der Friedhöfe genießt und sich der Traurigkeit hingibt, anders trauert. Klammern wir uns weniger an Verstorbene, weil wir die Unausweichlichkeit des Sterbens akzeptiert haben? Oder ist es angesichts der Emotionen, die so ein Ereignis oftmals auslöst, völlig irrelevant wie und ob man sich vorbereitet hat?

NCN 2024 – Tropische Nächte im verzauberten Märchenwald

Das NCN 2024, das bereits zum 17. mal stattfindet, ist Geschichte. Welche Band den Veranstaltern offensichtlich in diesem Jahr besonders am Herzen lag, warum es zu einem Eklat auf der Herren-Toilette kam und welcher Künstler bei mehr als 30 Grad Celsius blank zog, erfahrt ihr hier.

Das NCN-Festival im sächsischen Deutzen, unweit von Leipzig, habe ich erst seit 2020 auf dem Schirm. 2020 – das war noch mitten in der Corona-Pandemie. Während damals nach und nach ein Festival nach dem anderen absagt wurde, war das NCN schließlich die einzige nennenswerte Szeneveranstaltung, die in jenem Jahr stattfand. Also nichts wie hin.

Auf dem Veranstaltungsgelände im Kulturpark Deutzen durfte man sich damals aus Infektionsschutzgründen nur im Einbahnstraßensystem bewegen, was zur Folge hatte, dass man während eines Tages bestimmt ein Dutzend Mal im Kreis lief. Zum Bändchen am Eingang gab es einen Mund-, Nasenschutz im Festivaldesign. Das Stück Stoff dürfte heute unter NCN-Fans Sammlerwert besitzen. Verrückte Zeiten waren das. Das Engagement, mit dem die Veranstalter mitten in der Pandemie ihr Festival allen Widrigkeiten zum Trotz über die Bühne brachten, hat mir damals schwer imponiert. Seitdem fahren wir jedes Jahr zum NCN-Festival. Die drei Buchstaben stehen für Nocturnal Culture Night.

NCN 2024 – Zum vierten Mal im düsteren Märchenwald

Vier Tage lang verwandelte sich auch in diesem Jahr der Kulturpark in Deutzen in einen düsteren Märchenwald. Vor allem nachts, wenn sich die Dunkelheit über den Park legt und die Bäume von unten beleuchtet werden, entfaltet das Gelände seinen vollen Charme. Anders als viele große Düster-Festivals überzeugt das NCN-Festival mit einem sehr breiten Musikspektrum, das sowohl Stilempfinden als auch reichlich Wissen um die musikalischen Traditionen der Szene erkennen lässt. Von klassischem Gothic-Rock über Post-Punk, Horror-Punk, EBM, Synthie-Pop und Dark Wave sind alle Genres vertreten. Auch die Neofolk- und Neoklassik-Fraktion wird jedes Jahr bedient. Irgendein mal mehr, mal weniger bekanntes 80er-Urgestein wird auch immer aus der Versenkung geborgen. In diesem Jahr waren das Trans-X. Die hatten mal mit „Living on Video“ einen veritablen Hit. Klingelt’s?

NCN 2024 - Gäste

Auf vier Bühnen gaben sich also am zweiten September-Wochenende etwa 60 Bands das Mikro in die Hand. Die Warm-up-Party am Donnerstag verpassten wir, am Freitag rollten wir am späten Nachmittag an und landeten vor der für experimentelle Darbietungen bekannten Kulturbühne, wo gerade die beiden Herren von Trepaneringsritualen die Bühne betraten. Vielleicht nicht die beste Wahl, um sachte ins Festival-Wochenende zu gleiten. Denn der brutale Industrial-/Dark Ambient-Sound dieses Schweden-Happens ist keine leichte Kost. Für die „Ritualmusik aus Göta Länder“ (O-Ton der Band) waren wir zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht bereit. Nachdem wir uns zehn Minuten vom Sänger hatten anbrüllen lassen, entschlossen wir uns zum geordneten Rückzug. Der Dark Wave-Sound der ebenfalls aus Schweden stammenden Abu Nein wirkte im Anschluss dagegen wie Balsam auf die Ohren.

Mit Klangstabil folgte an diesem Freitag der erste Höhepunkt des Wochenendes. Die Auftritte dieser süddeutschen Elektro-Band sind rar, die Erwartungshaltung des Publikums war entsprechend groß. Klar, dass Klangstabil ein Platz auf der Amphi-Bühne, dem größten Spielort des NCN-Festivals, sicher war.

Danach ging es mit der S-Bahn zurück nach Leipzig ins Hotel. Zum Festivalgelände gehört zwar ein großer Camping-Bereich. Wer auf Zelten aber keine Lust hat, muss zunächst ein Viertelstündchen zur nächstgelegenen Haltestelle marschieren, um dann mit anderen schwarzen Gestalten die halbstündige Fahrt nach Leipzig anzutreten. Die nächtlichen Heimfahrten können bei der richtigen Zusammenstellung der Sitznachbarn aber durchaus Unterhaltungswert haben.

Aus Schaden nicht klug geworden, begann für uns auch der Samstag vor der Kulturbühne. Statt Krach war diesmal allerdings Lagerfeuermusik mit Stormfagel angesagt. Nicht so aggressiv wie Trepaneringsritualen, aber nicht minder herausfordernd. Als der Sänger dieser Neofolk-Band den Textfetzen „against the modern World“ ins Mikrofon raunt, während ihm gleichzeitig etliche Smartphones entgegengestreckt werden, um den Auftritt für den nächsten Instagram-Post festzuhalten, entbehrt das natürlich nicht einer gewissen Komik.

Mit der Band Eivør ging es im Anschluss mit kontemplativen Klängen weiter. Während die Sonne zu diesem Zeitpunkt hinter den Bäumen verschwand, verzauberte diese Ausnahmesängerin von den Färöer Inseln das NCN-Publikum vom ersten Akkord an. Der Vergleich mit Kate Bush, der bei Eivør immer wieder gezogen wird, kommt schon hin, was die Stimme angeht. Musikalisch bekamen die Zuhörer eine Mischung aus Wikinger-Rock, Ethno-Pop, Klassik und Folk geboten. Wer bei diesem Auftritt keine Gänsehaut-Momente spürte, hat kein Herz.

NCN 2024 - Eivor (2)Nach einem umjubelten Auftritt ließ sich Festival-Chef Holger sogar dazu hinreißen, auf die Bühne zu kommen, um wiederum dem Publikum zu danken, dass es den Auftritt von Eivør derart zu würdigen wusste. Offenbar hatte zuvor Unsicherheit darüber bestanden, ob die Band ins Line up passen würde. Warum überhaupt? Eivør passten sehr hervorragend rein. Danke dafür!

Bei Die Selektion zog das Tempo deutlich an. Als Alleinstellungsmerkmal dieser deutschen Band dient eine Trompete, die clever in den Sound aus EBM, Post-Punk und New Wave eingewoben wird. Sänger Luca Gillian könnte man Stunden lang zuschauen, wie er über die Bühne tobt. Dank gut sitzender Anzüge und im Partnerlook gebundener Seiden-Halstücher agierten Die Selektion auch modisch am Puls der Zeit und erhalten an dieser Stelle den Preis für den stylischsten Act des Festivals.

Gedanken um sein Bühnenoutfit hatte sich auch IAMX-Mastermind Chris Corner gemacht. Angesichts tropischer Temperaturen, selbst in der Nacht, hatte der Sänger der britischen Kultband zu einem popofreien kurzen Höschen gegriffen. Wer mag es ihm übel nehmen? Den ganzen Tag über hatte das schwarzgewandete Völkchen mit der Sonne gekämpft und viel Haut, manchmal sehr viel Haut, gezeigt. Da konnte einem das blanke Gesäß von Herrn Corner ganz sicherlich nicht mehr schocken. Nachdem seine Soloauftritte hinter Keyboardtürmen zuletzt auf ein geteiltes Echo gestoßen waren, war mit Bandbegleitung an diesem Abend die IAMX-Welt wieder in Ordnung. Völlig zu Recht hatten IAMX einen der Headliner-Slots ergattern können. Und sie enttäuschten nicht.

NCN 2024 - IAMX

NCN 2024 – Seltsam fremde Publikumsanimation

Der letzte Festival-Tag begann auf Bänken unter Bäumen. Beides ist auf dem Festivalgelände reichlich vorhanden. Eine Stunde und drei, vier Aperol Spritz später waren wir in der passenden Stimmung für etwas Synthie-Pop. Also auf zu Frozen Plasma vor die Wald-Bühne, wo Sänger Felix Marc das Publikum längst im Griff hatte. Da wurde eifrig im Takt mitgeklatscht, da wurden die Arme über den Köpfen von links nach rechts geschwenkt, und da wurde textsicher ins Mikrofon gebrüllt, das Felix Marc dann und wann den ersten Reihen entgegenstreckte.

Für jemanden, der in den 90er Jahren mit einigermaßen spaßbefreiter Neuer Deutscher Todeskunst und vornehmen Gothic-Rock sozialisiert wurde, zu einer Zeit also, als höflicher Applaus das höchste der Gefühle war, bleiben solche Publikumsanimationen seltsam fremd. Und vermutlich hätte es nochmal zwei, drei Aperol benötigt, um sich hier einzureihen und die Hände zum Himmel … Also lauschten wir vom Rand aus den vergleichsweise fröhlichen Klängen.

NCN 2024 - Frozen Plasma

NCN 2024 – Der Eklat auf der Herrentoilette

Danach ging’s ins Toilettenhäuschen (der Aperol, genau), wo sich auf der Herren-Toilette gerade ein verdattertes Damen-Trüppchen zusammenbrüllen lassen musste. Ein Mann mit Zylinder auf dem Kopf unterrichtete die Damen, dass sie sich auf der Herren-Toilette und damit sozusagen auf feindlichem Gebiet befänden und das Örtchen sofort zu verlassen hätten. Sehr laut und sehr uncharmant lief das ab. Umgekehrt würde so etwas schließlich auch nicht toleriert, wurde vom Mann mit Zylinder doch noch ein Argument vorgebracht. Stimmt schon, möchte man antworten, aber Männer müssen in der Regel auch nicht so lange an ihren Toiletten anstehen. Aus Gründen. Die weiblichen Gäste auf dem Herren-Klo ließen sich vom Chauvi-Ausraster dann auch nicht weiter beeindrucken.

Eine Überraschung bot an diesem Tag schließlich das aus Istanbul stammende Duo Ductape. Die noch relativ junge Band vereint Post-Punk-Sound und Gothic-Narrative und gehört damit zu einer neuen lebendigen Szene, die das Genre modern interpretiert. Schade, dass sich vor der Bühne, beziehungsweise auf dem gesamten Festival trotzdem nicht mehr jüngere Leute versammelt hatten.

NCN 2024 - Ductape

Die Vergreisung der Szene war auch auf dem NCN-Festival allenthalben zu spüren. Da tröstet es nur wenig, dass die meisten der hier versammelten Besucherinnen und Besucher vermutlich immer noch mehr Rock `n` Roll im kleinen Finger haben, als ein Vertreter der Gen Z im ganzen Körper.

Franky Future und sein Fazit

Wer Wert auf musikalische Vielfalt legt, Festival-Atmosphäre unter freiem Himmel liebt und auch mal einen Mückenstich tapfer aushält, ist auf dem NCN-Festival im Kulturpark Deutzen (nahe Leipzig) bestens aufgehoben.

Lauter Hass, leiser Rückzug – Sind soziale Netzwerke noch zu retten?

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Jüngst ist eine Studie erschienen, die mir zu denken gibt. „Lauter Hass, leiser Rückzug“ belegt, was ich seit einigen Jahren bereits spüre. Toxische, emotionalisierte und unsachliche Diskussionskultur. Offener Hass gegen anderen Menschen. Für die meisten Leser da draußen dürften das keine neuen Phänomene sein und die Studie belegt letztendlich nur, was wir alle bereits wissen und vor allem spüren. Auch wenn ich sehr froh darüber bin, dass die Menschen hier im Blog größtenteils abseits derartiger Pfade miteinander reden, zeigt sich auf Facebook ein völlig anderes Bild. Und ja, ich habe von einigen Lesern bereits in der Vergangenheit erfahren, dass sie auch hier „nur noch lesen“, um sich bei heiklen Themen nicht der Gefahr ausgesetzt zu sehen, in eben so einen Strudel zu geraten. Eine traurige Entwicklung.

Der Hass ist laut, der Rückzug hingegen ist leise. Die Nutzer*innen verlassen die Plattformen oder schalten sich nicht mehr in die Debatten ein. Der leise Rückzug ist offenbar für viele ein gangbarer Weg, um mit Hass im Netz umzugehen.

Ein Blick in die Studie, für die rund 3000 Menschen befragt wurden, zeigt die Fakten. 24 Prozent der Befragten gaben an, ihr Profil aufgrund von Hass im Netz nicht mehr benutzt, deaktiviert oder gelöscht zu haben. Unter den vom Hass betroffenen Personen war die Zahl mit 46 Prozent fast doppelt so hoch. Berücksichtigt man dann noch, dass Hass im Netz nicht alle gleich trifft, sondern vor allem Frauen, diskriminierte oder marginalisierte Personen, wird deutlich, wie nachhaltig ein vielfältiger und facettenreicher Diskurs zerstört wird.

Darüber hinaus sind sich 89 Prozent der Befragten einig, dass Hass im Netz in den letzten Jahren zugenommen hat und ein Großteil der Befragten fürchten auch, dass der Hass immer häufiger in körperliche Gewalt umschlagen wird. Auch wenn ich nicht befragt wurde, stimme ich dem uneingeschränkt zu.

Hass im Netz ist nur die Spitze des Eisbergs

Der Hass im Netz ist meiner Meinung nach allerdings nur die Spitze des Eisberges und eher ein Symptom eines Problems, das bereits seit einiger unter der Oberfläche gewachsen ist. Darunter verbirgt sich eine veränderte Diskussionskultur, die immer lauter, greller und empörter wird. Die Möglichkeit, in sozialen Netzwerken sofort zu reagieren, wenn man sich angegriffen oder angesprochen fühlt, sorgt für eine aufgeladene Atmosphäre.

Hier in den Kommentaren dieses Blog haben wir glücklicherweise nur wenig Probleme mit konkretem Hass, doch die Angst, nicht mehr seine Meinung formulieren zu können, haben schon einige Leser an mich herangetragen. Soziale Netzwerke werden gemieden und auch hier in den Kommentaren entsteht gelegentlich eine bitter schmeckende Umgebung, vor allem wenn es um emotionale Themen geht.

Einige Leser berichten, sie würde soziale Netzwerke grundsätzlich meiden, um sich eben diesem Gefühl des latenten Hasses, auch wenn es einen nicht persönlich betrifft, zu entziehen. Mangelnde Regulierung und schlecht funktionierende Möglichkeiten sich dagegen zu wehren unterstreichen die Hilflosigkeit der Benutzer.

Grundsätzlich ist die Möglichkeit, sich im Netz auszutauschen ja großartig. Mehr Menschen bekommen eine Stimme und können sich beteiligen. Das ist in einer offenen Gesellschaft erst mal toll. Natürlich entsteht hier auch Reibung, was eine völlig natürliche Entwicklung ist. Problematisch wird es, wenn Positionen vertreten werden, die anderen Meinungen, Formulierungen und Ausdrucksweisen ausschließen oder abwerten wollen.

Das Medienmagazin ZAPP hat dazu auch ein Video veröffentlicht, dass das Thema noch einmal multimedial aufbereitet, schöne Ergänzung, wie ich finde.

Wir müssen also damit umgehen. Irgendwie.

Dem ein- oder anderen wird es aufgefallen sein, dass ich kaum auf die Kommentare zu unseren Artikeln auf Facebook reagiere. Denn auch ich spüre die teilweise aggressive Stimmung in den Kommentaren, wenngleich ich mich auch darüber ärgere, wenn dort gute, nachdenkliche Kommentare im Sumpf der Streitereien, unsachlichen Gehirnfürze und persönlichen Angriffe untergehen. Lauter Hass, leiser Rückzug.

Dafür möchte ich mich entschuldigen, aber ich kann es leider nicht leisten, gleich mehrere Leinwände im Auge zu behalten. Seit je her ist jeder eingeladen, hier im Blog zu kommentieren. Ich möchte allerdings nicht auf die Reichweite verzichten, die das Teilen der Beiträge bei Facebook bringt, denn darüber kommen enorm viele Besucher hier her, die sich dann vielleicht zu geneigten Lesern etablieren und die Community und den Blog bereichern können.

Welche konkreten Probleme sehe ich hier in diesem Blog?

Wie bereits erwähnt, haben wir hier weniger mit konkretem Hass zu tun, sondern vielmehr mit Meinungsstarre, „Cherrypicking“ und Emotionalisierung. Vorweg: Ich nehme mich dabei niemals heraus und maße mir keinesfalls an, fehlerfrei zu sein. Im Gegenteil, das könnte auch Appelle an mich selbst sein.

  • Meinungsstarre: Wir haben uns angewöhnt, eine Meinung zu bilden, selbst wenn wir keine Ahnung haben und daran festzuhalten, obwohl sie manchmal auf Quellen beruht, die wir „vorgefiltert“ haben. Wer sich auf Twitter, Facebook und Instagram nur mit dem umgibt, was ihm gefällt, erhält kein umfassendes Bild. Viel schlimmer noch: In unseren „Blasen“ bestärken wir uns gegenseitig und enden schließlich in der Meinungsstarre, die uns dazu veranlasst, fremde und anderen Sichtweisen und Meinung schlichtweg abzulehnen.
  • „Cherrypicking“: Die Rosinen rauspicken, Dinge aus dem Kontext ziehen, den einen kleinen Fehler suchen. Die Sache hat viele Namen. Man sucht sich aus einem Artikel oder einem Kommentar genau den Punkt heraus, der gegen die eigene Meinung geht und kritisiert dann genau das.
  • Emotionalisierung: Was ich damit meine, dürfte selbst Euch klar sein. (Habt ihr es gemerkt?) Man schreibt einen Kommentar und bekommt eine Antwort, die anderer Meinung ist. Möglicherweise mit ein paar latenten persönlichen Angriffen, wie zum Beispiel: „Du hast ja überhaupt keine Ahnung!“ oder pauschalisierten Abwertungen „Das dürfte selbst Euch klar sein.“ Die Antwort fällt entsprechend aus, man schießt zurück – man wehrt sich. Und schon ist der Inhalt des Kommentars oder der Antwort Nebensache.

Ich biete hier jetzt keine Lösungen an, ich würde mir nicht anmaßen einen Durchblick zu suggerieren, den ich nicht habe. Schließlich mache ich gelegentlich genau dasselbe. Deshalb halte ich mich auch von Facebook fern, denn die Möglichkeit ohne „Abstand“ schnell und direkt vom Handy aus einen Kommentar zu beantworten ist nicht immer praktisch. Gerade, wenn man sich negativ getriggert fühlt.

Was hat das alles mit der schwarzen Szene zu tun?

Naturgemäß beschäftigt sich die schwarze Szene weniger mit Themen, in denen Zündstoff für eben solchen emotionalen Diskussionen liegt. Nach außen hin beschäftigt sich die Szene nicht mit Politik, mit Migration oder dem Klimawandel, ist weder besonders woke, was queere Themen angeht, noch besonders wachsam, wenn es um rechtslastige Einflüsse geht. Allerdings gibt es auch hier immer wieder Schnittmengen, wenn es beispielsweise um queere Künstler oder Bands mit zweifelhaften Inhalten geht. Darüber hinaus tragen viele Szenemitglieder natürlich auch ihre eigene Überzeugung in die Szene und thematisieren das völlig eigenständig.

Das mache ich auch gelegentlich, merke jedoch schon im Vorfeld, dass ich mich bei vielen Themen zurückhalte, weil ich „brennbarem Potenzial“ lieber aus dem Weg gehe. Prokastration? Folgen des Problems? Möglicherweise. Allerdings habe ich auch zugehört und von vielen Lesern erfahren, dass Spontis oder auch die Gothic-Szene im Allgemeinen, ein Rückzugsort ist, um sich eben nicht mit dem alltäglichen Wahnsinn aus „Meinung haben und Meinung sagen“ auszusetzen. Das respektiere ich und beschneide mich manchmal.

Wie ist Eure Meinung dazu? Seht ihr noch Hoffnung auf eine gesunde Diskussionskultur? Wie sollte man hier aggressive Kommentare handhaben? Rückzugsort oder Diskussionsplattform?

Nikita Curtis – (M)ein neuer Stern am Post-Punk Himmel

Als Robert den Aufruf startete Beiträge beizusteuern, im Sinne von „Von der Szene, für die Szene, über die Szene“, war für mich sofort klar „Da bin ich dabei!“ Und so lasse ich es mir nicht nehmen, Euch kurz Nikita Curtis, näherzubringen, die ich als musikalische Neuentdeckung aus diesem Sommer mitnehme. Und wer weiß, vielleicht entdeckt genau in diesem Moment jemand von Euch, für sich auch etwas Neues.

Wir schreiben Juni 2024 und ich stehe auf dem Dach der Moritzbastei in Leipzig, vor mir liegt ein Konzertabend mit insgesamt drei Bands. Eine davon Nikita Curtis, für mich totales Neuland. Nur im Vorfeld und aus reiner Neugier hatte ich mich via Bandcamp schlau gemacht, was mich erwartet. Sie hatten das große Glück, den Abend zu eröffnen und somit Support für zwei namhafte Bands zu sein – Die Art und Freunde der Italienischen Oper. Auf der Bühne vor mir standen nun also 4 Jungs, die im ersten Moment an eine Garagen- oder Schulband erinnerten. Als aber die ersten Klänge ertönten war klar, dass sie definitiv mehr sind als das und wissen, was sie da tun.

Nikita Curtis spiel auf der Moritzbastei im Juni 2024

Wer aber ist nun Nikita Curtis?!?

Nikita Curtis ist eine Leipziger Post Punk Band, bestehend aus 4 jungen Herren (Paul – Gesang & Gitarre / Tim – Schlagzeug / Antonio – Gitarre / Maurice – Bass), die seit letztem Jahr Fahrtwind aufgenommen haben. Mit „Where The Water Ends“ veröffentlichten sie dieses Jahr ihre erste EP. Höre ich ihre Musik, bekomme ich sofort England und die 80er in den Sinn – also klassischer Post Punk. Wer nun aber auf Grund des Namens denkt, es handele sich um eine Joy Division Coverband, der irrt. Auch wenn sie gängigen Gitarrensound bedienen, so machen sie doch ihr eigenes Ding – wie ich finde. Ihre Stücke kommen nicht nur energiegeladen daher, nein sie sind auch rhythmisch und melodisch gestaltet. Selbst ein Hauch Melancholie lässt sich finden. Die Texte beschäftigen sich hauptsächlich mit Themen aus dem Leben.

Was als Kindheitstraum begann, ist nun Realität geworden und wird hoffentlich noch lange so weitergehen.

Auf ihrer Bandcamp-Seite könnt ihr Euch selber ein Bild machen und wer bezüglich des Auftrittes auf der Moritzbastei neugierig ist, hat auf Youtube die Möglichkeit sich den Audiomitschnitt anzuhören. Wem das alles nicht reicht und die Jungs von Nikita Curtis gern live sehen möchte, kann dies bei folgenden Terminen tun.

13. September 2024 – Dresden, Ostpol
30. September 2024 – Berlin, Schokoladen
01. Oktober 2024 – Hannover, Cafe Glocksee
(Die Angaben sind ohne Gewähr und der Bandcamp – Seite von Nikita Curtis entnommen)