Memo an mich: Den richtigen Geburtstag bei Facebook löschen. Oder zumindestens so ändern, damit er unter keinen Umständen mit Pfingsten kollidiert. Wenn es dann zum Wave-Gotik-Treffen 2030 wieder soweit ist, dass mein Geburtstag genau auf den Tag des Spontis-Treffens fällt, haben bestimmt auch alle, die mir neulich gratuliert haben, ihn bestimmt wieder vergessen. Ich wahrscheinlich auch, denn dann werde ich schließlich 56 Jahre alt. Und überhaupt: Geburtstag ist Mainstream!
Es ist Pfingstmontag, der 10. Juni 2019. Der Blick aus dem Fenster unserer Pension stimmt mich positiv. Es ist sonnig und es sieht nicht danach aus, als würde sich das in den nächsten Stunden ändern. Im Grunde genommen gibt es nichts belangloseres, als Gespräche über das Wetter. Seit ein paar Jahren stelle ich meine Frau und meine Freunde, mit denen ich denen wir eine Ferienwohnung in Haarspray tauchen, auf eine harte Probe, in dem ich mir ständig Sorgen über das Wetter mache. Und jeder Rückblick fängt auch irgendwie damit an! Mein Goth ist das Mainstream, genau wie Geburtstag! Ich fang nochmal neu an.
Als ich am Pfinstmontag mit 2 vollgeladenen Fahrzeugen Marke Hackenporsche und einem Karton in Richtung Spontis-Treffen rolle, freue ich mich zunächst einmal darüber, dass das Stadtfest, das in unmittelbarer Nähe „unserer“ Wiese stattgefunden hat, bereits im Abbau begriffen war. Ein schreckliche Vorstellung, wenn die Ansagen der Fahrgeschäfte zu uns rübergeschallt wären. „Jetzt wieder einsteigen, jetzt wieder mitfahren!“ Es ist aber ruhig und ich freue mich schon wieder, als ich bereits die ersten Besucher auf der Wiese entdecke, die sich bereits kurz vor 14:00 eingefunden haben.
Honouria und Mirko sind seit Jahren die ersten Gesichter, die ich am Horizont erblicke. Diesmal sind die beiden sogar extra aus Kiel angereist, um beim Spontis-Treffen dabei zu sein. Ich kann das immer noch nicht glauben. Dann geht es Schlag auf Schlag und ich verliere mich darin, alle zu begrüßen, mit jedem ein Wort zu wechseln und die Spontis-Magazine unter die Leute zu bringen. Glücklicherweise habe ich Orphi an meiner Seite, die mich mit allem unterstützt. Kathi Traumtänzerin entpuppt sich recht schnell als Kathi, die Magazinfee und kümmert sich hingebungsvoll darum, dass jeder Crowdfunder sein Paket und jeder Besucher sein Magazin bekommt und Ines ist sowie unverzichtbar und hat als Faules Ei in der Mitte des Kreises ein paar hübsche Bilder gemacht.
Crowdfunding macht manchmal Alpträume
Wo ich gerade Crowdfunding schreibe. Wie viele von Euch schon wissen, war die Spendenbereitschaft wirklich umwerfend und hat alle Erwartungen gesprengt. Eine großzügige Dame aus dem Süden unseres Landes, hat mich zur Krönung des Projekts tatsächlich zu einem Meet & Greet gebucht und versetzte den Robert damit in vollständige Schockstarre. Wie das Unterbewusstsein im Schlaf damit umgeht, wollt ihr gar nicht wissen. Hunderte Fettnäpfchen und ich bin jedes einzelne getreten! Was als witzige Idee für das Funding-Projekt gedacht war, endete dann… erfreulich entspannt. Bereits am Freitag löste ich mein Versprechen ein und traf mich mit ihr in Leipzig auf einen Kaffee und ein Stückchen Kuchen. Wir haben uns sehr angeregt unterhalten und tatsächlich habe ich es geschafft, sie nicht in einem 1-stündigen Monolog zur ertränken.
Von der hohen Spendenbereitschaft haben letztendlich alle Crowdfunder und Besucher profitiert, denn allein das Magazin ist um 8 Seiten gewachsen und hat an Qualität und Auflage zugelegt.
Zurück zum Treffen und zu meinen Erinnerungsfetzen rund um die Besucher. In Erinnerung bleiben wohl Vega und Marco, die sich irgendwie auf dem Spontis-Treffen im letzten Jahr kennen gelernt haben und dieses Jahr gleich wiedergekommen sind. Grevina Patrizia, die in einem unfassbar eindrucksvollen und passendem Schwarz/Roten Outfit die diesjährige Königin des Treffens markierte, sich von mir zu ihren Magazin geleiten ließ und die ihren WGT-Sohn Thorsten mitgebracht hatte, weil sie ihren regulären Nachwuchs ja an den E-Sport vergeben hatte.
Ich danke Karloff Lugosi als Botschafterin der Niederlande, Jon Hannan als Botschafter Großbritanniens, Nerd-Goth Sebastian als temporäre Vertretung aus Schweden, Jakob als Botschafter Dänemarks, Caroline (Caroline Sometimes) und Simen aus Norwegen und Michelle Reich und Jez Smith (Obscura Undead) als Botschafterinnen aus den USA. Es ist schon unfassbar, welche Leute das WGT in Leipzig anlockt und wie viele Leute sich auf die ein- oder andere Weise mit Spontis verbunden fühlen.
Schön, das Rebecca als Verfasserin eines netten Briefes im letzten Jahr wieder den Weg zu uns gefunden hat und auch an Mondlichtkobold, der ebenfalls eine superliebe E-Mail aus heiterem Himmel schrieb und sich dann auch noch getraut hat, beim Spontis-Treffen aufzuschlagen! Ganz ehrlich? Ich glaube ich hätte mich das alleine nicht getraut und wäre wahrscheinlich Minutenlang um die Wiese gekreist.
Ich danke den treuesten Seelen des Treffens Thilo und Dana, Sophie und Konrad, Vigdís, Gruftfrosch und auch Katharina für ihren Besuch, mit Euch fühlt sich alles immer an wie zu Hause. Katharina und Parm (Schemenkabinett) haben es nach ihrem Kapitel „Die abenteuerlichen Reisen des Oheimbs“ auch wieder geschafft dabei zu sein und auch Lan und Tom haben es noch kurz vor ihrer Abreise mit dem Zug und inklusive Koffer zum Treffen geschafft.
Meine Lieblingsbogenschützen sind auch wieder vorbeigekommen, ebenso wie Ramona und Benjamin, Romana und Tobias (umwerfend saht ihr aus), Ronja und Karol (da hat die Räubertocher einen prima Fang gemacht). Mit Mina und Victor (Mina Miau) habe ich mich bereits an anderer Stelle über Filme unterhalten dürfen und gleich noch einen netten Filmtipp abgestaubt, den ich zwar schon kannte, aber in der Woche Post-WGT gleich nochmal gesehen hab.
Katharina Schlotterstein und Johann van Staal haben nicht nur Sitzsäcke mitgebracht, auf denen sie sich fläzten, sondern auch Ziehkind Juntti, mit dem ich auch noch ein Selfie machen durfte. Die kommen immer zusammen mit den sportlichen Dargel-Brothers. Während die mir davonlaufen, wirft mich Bibi Blue einfach und gekonnt zu Boden. Hab mich wieder sehr über Dich gefreut!
Auch die legendären Heilmanns, die immer mit den legendären Burgarths in einer Art von Einheit schwingen, waren wieder mit von der Partie und bescherten uns auf dem WGT die lustigste Fahr mit dem Tram. Die war sogar so lustig, dass wir an der falschen Station ausgestiegen sind.
Mit Stefanie, Jens und Mamsell und Matthias kommt auch immer so ein Stückchen Heimat mit auf die Wiese hinter der Moritzbastei, denn die bilden zusammen mit Hagen und Nathalie (wenn auch zugezogen – hoffentlich bereut sie das nie) und natürlich Simone und Ralf die NRWler-Gang, die man ganz ohne genau zuzuhören versteht. Sind schließlich die einzigen, die ohne Dialekt sprechen ;) Marquis und Tao gehören jetzt auch zu dieser Form der Heimat, sind die beiden doch als Wahl-Essener nun auch ein unfreiwilliger Teil der Gang.
Wo wir gerade bei Schaluppi-Prinz Hagen sind. Der hat sich natürlich nicht nehmen lassen, zu einem Geburtstagsständchen aufzurufen (ich tat peinlich berührt, war aber eigentlich zutiefst bewegt) um mir dann auch noch ein T-Shirt mit der Aufschrift „Nicht winken ist Rebellion“ zu überreichen. Das habe ich beim New Waves Day in Oberhausen zu ihm gesagt, als er alle Besucher seiner improvisierten Imbiss-Bude für die Kamera aufforderte, zu winken. Hab ich natürlich nicht gemacht.
Aushalten! Gleich kommen die Bilder!
Ronny Rabe hat inzwischen hoffentlich sein richtiges Magazin gefunden, nachdem er das erste zunächst verlor und dann in einem Wolkenbruch ertränkte. Stephie und Teddy befinden sich irgendwann in den nächsten Tagen hoffentlich im Krankenhaus, um der Brombeere auf die Welt zu helfen. Also Teddy hilft und Stephie hat die Arbeit, irgendwo in Leipzig. Da sind auch Jaci und Martin irgendwo versackt und machen auf dem Berg ein Feuer.
Ich danke auch Tanzfledermaus für den Besuch, über den ich mich sehr gefreut habe obwohl ich mal wieder viel zu wenig Zeit hatte, mit den Menschen zu sprechen. Wir sollten uns mal wieder schreiben. Mit Jenny und Reinhard habe ich mich im Vorfeld bereits unterhalten und so war ich froh, dass sie dann doch (oder deswegen?) gekommen sind. Auch Ian Felix war wieder mal da, ebenso wie Anja Blackvision, Gabrielle und auch Andreas. Hach so vielen normale Leute!
Sven, der seine Gitarre mitgebracht hatte, ist der überraschenste Besucher. Kam er doch einfach wegen der Facebook-Veranstaltung zum Treffen ohne den Blog oder das zu kennen, worum es eigentlich geht. Worum geht es eigentlich? Nina (rot) und Sonja (grün) saßen zunächst etwas abseits, doch ich sah mich veranlasst mich mit ihnen zu unterhalten. Wir vereinbarten, dass sie sich melden sollten, wenn sie Fragen zu irgendwas hätten oder sich einen Artikel zu einem speziellen Thema wünschen würde. Und sie schrieben :)
Fränzi und Max waren auch da und auch die Anne (ohne die ein WGT nur halb so schön wäre) aus dem Hause Osteressen ist auch gleich mitgeritten. Die Klammers, die für den tollen Reisebericht im Spontis-Magazin verantwortlich sind, ließen die Korken knallen. Wo wir gerade bei alkoholischen Gaumenfreuden sind. Von einigen Besucher bekam ich dann auch tatsächlich eine Flasche Alkohol zum Geburtstag mitgebracht. Da ich aber keinen Alkohol trinke, war ich so frei sie im Anschluss an das WGT weiterzuverschenken. Nicht böse sein.
Ich danke auch Philow (der Knochige), Robert Draven und Daniel Hallhuber (Young & Cold Records) für ihren Besuch, Dennis für seine lächelnde Erscheinung und das hübsche Bild von Orphi und mir. Auch einen großen Dank an meinen Lieblings-Punk Lars, Vanessa und René und an die bezaubernde Regin Leif, die Waldkönigin vom Wammsee. Catherine Marie habe ich zunächst gar nicht erkannt, fehlte doch die Hälfte der Frau, die sich vor 2 Jahren so schüchtern beim Spontis-Treffen vorstellte. Matthias und Chrissi kamen schönerweise auch noch vorbei, wobei ich feststellte, das ich im gleichen Alter wie Chrissi bin und wir die gleiche „Fernseh-Prägung“ haben aus den 80er haben.
Und dann kam Sheena Showtime (Sheenas Showtime), bei der ich mich schon beim Crowdfunden gefragt habe, wie sie an den Namen kommt, noch mit einem Geschenk um die Ecke. Dankesehr! So aus dem Nichts! Das war mindestens so überraschend wie der Besuch von Klaus Märkert, dem meine Geschichte mit Dieter gefallen hat (mein Ritterschlag), kurz nachdem er die göttliche Wände der Heilandskirche mit seiner „umstrittenste“ Geschichte zum Beben brachte.
Ich danke auch Nicole Scheriau (und ihrer reizenden Begleitung, deren Namen ich leider verlegt habe) für ihren riesigen Besuch, bei dem ich nicht nur ihre Größe kontrollierte, sondern mich auch für die tollen Comics, die ich für das Spontis-Magazin verwenden durfte, bedankte. Ich hoffe das Interview hat ihr gefallen und sie nimmt vielleicht die kleinen Inspirationen ihres WGT-Alltags mit, um vielleicht dann doch die Welt wieder mit einem frischen Werk aus ihrer Feder zu bereichern.
Dankeschön!
Ich hoffe sehr, ich konnte mit dem kleinen Rückblick eine Art von Dankeschön verfassen, für alle die, die zum Spontis-Family-Treffen 2019 gekommen sind. Auch die, die ich möglicherweise hier nicht erwähnt oder genannt habe, dürfen sich gerne angesprochen fühlen mich auf Facebook zu „befreunden“ oder auch hier einen Kommentar zu schreiben, damit auch ihr Eure Spuren hinterlassen könnt.
Ich danke allen 76 Crowdfundern für die sagenhafte Unterstützung von 1.361€, die nicht nur die Druckkosten des Magazins vollständig gedeckt haben, sondern auch Buttons, Aufkleber und Taschen ermöglicht haben, über die sich die Crowdfunder hoffentlich gefreut haben. In den nächsten Tagen starte ich auch wieder eine Aktion, bei dem alle Leser sich eins der noch verbliebenen Magazine sichern können. Wer genau wissen möchte, für was das Geld genau ausgegeben wurde, wird in dieser Übersicht fündig.
Und auch, wenn es Eingangs des Artikels so geklungen hat, sage ich Dankeschön für die vielen Geburtstagswünsche, Geschenke und natürlich auch das Ständchen. Ihr müsst wissen, dass ich nicht gerne im Mittelpunkt stehe und lieber die Sache, also Spontis, in den Vordergrund rücken möchte. Denn ich bin nicht allein dafür verantwortlich, dass der Blog auf mittlerweile 11 Jahre zurückschauen kann, in denen so manche von Euch ein Stück des eigenen Weges mit der Welt geteilt hat. Es ist vor allem Euch zu verdanken, dass der Blog noch so lebendig ist. Ihr lest gerne, kommentiert sehr niveauvoll und zeigt mir mit Eurer Unterstützung in vielen Situationen, dass es richtig ist, was wir hier machen. Dankeschön!