Die Aufgabe, endlich einen Rückblick zum Spontis Family Treffen zu schreiben, schiebe ich schon eine ganze Weile vor mir her. Doch das liegt nicht an fehlender Zeit, sondern in diesem speziellen Fall an einem blinkenden Cursor, der unaufhörlich am Anfang einer leeren Seite blinkt und mich auffordert nun loszulegen. Doch es passiert nichts. Worüber soll ich schreiben? Wer alles dort gewesen ist? Mit wem ich mich über was unterhalten habe? Ich wäre froh, wenn ich das noch wüsste, wenn ich mich an jeden Einzelnen und an jedes Gespräch erinnern könnte. Deshalb versuche ich es erst auch gar nicht, sondern schreibe über das, was mich beschäftigt. Objektive Berichterstattung ist nicht meins. Natürlich gibt es auch zahlreiche Bilder, dich ich hier exklusiv zur Verfügung stelle und auch eine Möglichkeit bereit, das auf dem WGT ausgeteilte Spontis-Magazin und einige Buttons zu ergattern. Wer möchte, überspringt meine Gedanken (ich wäre froh wenn ich das könnte) und springt gleich zu den Bildern oder dem Magazin.
Schon im Vorfeld des Treffens war ich nervös. Wird das Wetter mitspielen, wird die Wiese besetzt sein, werden alle kommen, werden es allen finden, haben wir genug Buttons und Zeitschriften? Und vor allem, was für einen Eindruck werde ich hinterlassen? Natürlich erwies sich die Nervosität als unbegründet, wie jedes Jahr, aber vermutlich werde ich auch in den nächsten Jahren ähnlich nervös sein. Es war unglaublich, wie viele Menschen zu der Wiese gekommen sind! Endlich konnte ich den ein oder anderen endlich mal oder endlich mal wieder in die Arme schließen, ich konnte einigen Lesern die Hand schütteln und mir zu so manchem Kommentierenden ein Bild machen.
Begegnungen
Wenn ich manchmal vor den zahlreichen Kommentaren sitze, frage ich mich, wer hinter den Gedanken und Meinung steckt. Im Laufe der Wochen und Monate forme ich mir ein Bild von dem Kommentator, auch ohne ihn jemals zu Gesicht bekommen zu haben oder ein Bild von ihm zu sehen. Irgendwann stelle ich mir einfach vor, wie jemand aussieht, von dem ich nur das geschriebene Wort kenne. Wie sich herausstellt, ist die Bild meistens völlig falsch und nährt sich von Vorurteilen und Glauben. Ich war so unfassbar überrascht, als sich manche auf dem Spontis-Treffen vorstellten und ich kennenlernte wer hinter den Worten steckte. Ich brauchte immer einen Augenblick um meine Gedanken zu ordnen, die Worte mit der Person zu verknüpfen. In meinem Kopf zerplatzten Seifenblasen auf denen sich mögliche Gesichter und Menschen spiegelten. Wenn ich darüber nachdenke, wird mir nochmal bewusst, wie ich so funktioniere, wie anstrengend es ist die eigenen Vorurteile und Bilder im Kopf zu löschen, zu korrigieren und in Frage zu stellen. Ich meine, sehen wir es mal andersherum. Mit manchen hätte ich allein von ihrem Äußeren her nie ein Wort gewechselt, oder wäre zu mindestens nie auf sie zugegangen. Wie traurig. Auf dem Spontis treffen musste ich mein Bild gleich mehrere Male korrigieren und habe gelernt wie wenig man vom Äußeren auf das Innere schließen kann. Logisch, ich erzähle euch gerade nichts neues. Wir wissen alle, wie es besser sein könnte, doch handeln wir immer so? Mir tat es gut, mich daran zu erinnern.
Überfordert
Was habe ich nicht für Ziele gehabt! Ich wollte mich mit jedem unterhalten, jeden begrüßen und meine Freude jedem Einzelnen zum Ausdruck bringen. Ich wollte auf jeden eingehen, mich über Kommentare unterhalten, neue Ideen sammeln, Inspiration aufbauen und mich austauschen. Klappte natürlich nicht. Schon gar nicht bei geschätzten 40 Leuten, die sich an dem sonnigen Sonntag Nachmittag hinter der Moritzbastei einfanden. So müssen mich meine Gesprächspartner auch völlig überfordert erlebt haben. Kein ruhiger Blick, nicht bei der Sache und manchmal habe ich mich einfach während einer laufenden Unterhaltung wegdreht. Jedem der jetzt nickt sage ich: Es tut mir leid. Gerne hätte ich mehr Zeit für jeden geopfert, mich länger mit jedem unterhalten. Ich habe es nicht geschafft. Was für ein Bild mag der ein oder andere von mir mitgenommen haben? Ich tröste mich mit der Tatsache, dass ich seit nunmehr 5 Jahren auf Spontis meine Gedanken, Ansichten und Meinungen niederschreibe und damit ein womöglich genaueres Bild von mir zeichnen konnte, als ich es 3 Stunden in einem Park jemals könnte.
Intensiv
Das Erlebnis, all die Menschen zu sehen, die man über das Jahr nur aus Worten, Nachrichten oder auch gar nicht trifft, ist großartig. Für mich jedenfalls. Die Tatsache, dass einige von Euch immer wieder kommen zeigt mir, dass es euch ganz ähnlich gehen muss. Natürlich frage ich mich, welches Ziel ich damit verfolge. Gerne würde ich solche Veranstaltungen wie unsere „Kulturreise“ ins Grassi-Museum nach Frankfurt in ähnlicher Form wiederholen und etwas schaffen, was man Gemeinschaft nennt. Der Nachmittag auf der Wiese fühlte sich trotz anderer äußerer Umstände an wie eine Nacht auf dem Friedhof, zwischen flackernden Grablichtern die alten Ruinen beleuchten. Es war intensiv. Wunderschön.
Keine Ahnung, wie viele Leute da waren. Viele der Namen konnte ich mir nicht wirklich merken. Helft Spontis dabei, sich zu erinnern. Solltet ihr euch auf einen der Bilder erkennen, schreibt in den Kommentare, wer ihr seid. Ich weiß, dass ich mit vielen darüber geredet habe, was sie bei Spontis gerne lesen würden. Einiges versuche ich bereits umzusetzen, bei anderen Dinge wäre es hilfreich, wenn ihr kurz ein Kontaktformular absetzt, in dem ihr schreibt, was ihr euch wünscht. Ideen und Vorschläge jeder Art sind ebenso willkommen.
Das Magazin
Wie letztes Jahr haben wir, Sabrina (hauptsächlich) und meine Wenigkeit, uns zu einem Magazin hinreißen lassen, das zusammenfassen soll was im letzten Jahr bei Spontis thematisiert wurde und etwas von dem erzählt, was hinter den Kulissen stattfindet. Nach einem Vorwort blicken wir zurück auf das Spontis-Family-Treffen in Frankfurt, denken mit einigen Kommentaren über die Aussage „Der Kern liegt im Dunkeln“ nach, stellen dar was andere über das „WGT und Wagner“ denken und geben exklusive Einblicke in Spontis-Backstage. Zwei gegenübergestellte Interviews zeigen die Gedanken von Melissa (42) und Aurion Aduial (27), ein interessantes „Gestern“ und „Heute“ und zu guter Letzt gibt es einen Leserbrief von Isabel, der mich kurz vor dem WGT in meinem E-Mail Postfach erreichte. Zum Magazin gab es auch einen Button, den Tobi von Werturteilsfrei gestaltet hat und den Piet Noir gespendet hat. Vielen Dank an dieser Stelle!
Falls du es nicht zum Treffen geschafft hast, nicht dabei sein konntest oder wolltest, aber trotzdem ein Magazin und einen Button bekommen willst, schicke ich Dir eins! Kostenlos und unverbindlich. Auf echtem Papier, mit Blech und Nadel. Alles was du dafür tun musst ist mir Deine richtige Postadresse über das Kontaktformular zu schreiben, von einer Verwendung dieser Adresse für irgendwelche anderen Zwecke sehe ich selbstverständlich ab. Natürlich nur solange der Vorrat noch reicht :)
Die Bilder
Wie versprochen, die Bilder. Natürlich habe ich alle noch in besserer Auflösung, falls ihr einen Satz haben wollt, bitte anschreiben. Das gilt natürlich auch, wenn ihr ein Bild entfernt haben wollt, wenn ihr „unglücklich“ getroffen worden seid. Falls sich jemand darauf erkennt von dem ich nicht weiß um wen es sich handelt, würde ich mich über einen Kommentar freuen. Ich danke alle Fotografen, die mir die Bilder zur Verfügung gestellt haben. Danke an Orphi Eulenforst, Bianca, Lumina Obscura, Tobikult und Northern Nephilim
Gern geschehen. Wenn du nochmal etwas in der Richtung brauchst weißt du ja wo du mich finden kannst ;)
Habe dieses Jahr auch gemerkt wie doof es ist, wenn man sich für ein so schönes Event zu wenig Zeit einplant… Aber aus Fehlern kann man ja lernen.
Das Magazin ist auch wieder sehr schön geworden und es macht sich zusammen mit dem Letztjährigen gut neben den Zillo´s der 90er die sich in meiner Wohnung (mehr oder weniger) türmen.
Ein weiteres Treffen ausserhalb des WGT´s wäre natürlich super, nur ein geeignetes Programm wird schwer zu finden sein bei dem sich viele Interessenten finden und dessen Ort nicht zu schwer zu erreichen ist. (Am 30. November wäre wieder ein schöner Konzertabend, also falls wir eine Frankfurt Tradition einführen wollen, wäre der Weg geebnet)
Für mich war es dieses Jahr das erste Mal, dass ich es zeitlich geschafft habe, mal nicht am anderen Ende von Leipzig rumzugeistern oder es schlichtweg zu vergessen – passierte letztes Jahr schon mit arg schlechtem Gewissen.
Trotz der kurzen Zeit war es dennoch schön, die Gesichter hinter den Kommentaren oder Beiträgen zu sehen. Und mittendrin ein hibbeliger Robert – was nur zu gut zeigte, wie du dich auf diesen Nachmittag gefreut hast. :)
Aus dem Spontis-Magazin wurden nach dem Treffen im Kohlrabizirkus in einer Ecke sofort, gleich einem Staubsauger, die Buchstaben aufgesaugt, geschmunzelt, gelächelt und zum anderweitigen Lesen verborgt, um danach in eine größere Tasche zu wandern („Mach mir ja keine Knicke rein!“). Auch der Button bringt mich auch heute noch jedes Mal zum schmunzeln, wenn ich ihn mir anschaue. Danke an alle Beteiligten hierfür.
Für mich ist das WGT bislang die einzige Möglichkeit, den ganzen „Haufen“ auf einmal zu sehen und ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Vielen Dank an alle! :)
Eigentlich kommentiere ich recht selten Einträge….
aber ich möchte dennoch einige Worte los werden…zunächst tut es mir echt leid, dass ich es überhaupt nicht zum Treffen geschafft habe, obwohl ichs mir fest vorgenommen habe….also fürs nächste Jahr schon ganz fest eingetragen….
zudem kann ich dir absolut zustimmen, dass man bei einem so großen Treffen völlig überfordert ist…ich veranstalte dieses Jahr zum 4. Mal das Mainzer Dunkelromantische Picknick und letztes Jahr waren über 70 Personen anwesend….mein Ziel war es auch jeden einzelnen zu begrüßen und wenigsten ein-zwei Sätze auszutauschen…..puh…..nein es ist einfach nicht machbar….und ich glaub das versteht jeder *yes*…..
und zu guter letzt eine kleine Anmerkung am Rande…dass Museum in Frankfurt war das Städel….das Grassi Museum ist natürlich in Leipzig *g…..
Ich bereue es natürlich sehr, nicht dort gewesen zu sein.
Schaut alles richtig sympathisch aus. Und sehr amüsant, das plattgepatschte Türmchen.
Wo ich dieses Foto sehe, muss ich mal die Menschen vom Fach reden. Geht um das edle Schuhwerk.
Habe auf dem WGT pikesähnliche Schuhe erstanden, nur halt flach, wie ein Halbschuh.
Sind das nun auch welche oder nicht? :-P
Bin im Text im zweiten Foto links, mit Bart und FATM – Annwyn :)
Ich bin die mit dem Federschmuck im Haar und dem Hang zu Grimassen :P
Aber abgesehen davon, war das Spontis-treffen wie letztes Jahr, mein WGT-Highlight, auch wenn ich es nicht ganz geschafft habe, mich mit jedem zu unterhalten. Und an dieser Stelle mag ich mal ins Kitschige abdriften: Lieber Robert- danke dir für diesen Blog und für die damit verbundene Gelegenheit Menschen kennen zulernen, die definitiv mein Leben bereichern :) und zum Glück muss ich mittlerweile nicht mehr bis zum WGT warten, um diese Menschen wieder zusehen
Ich war zum zweiten mal dabei und war froh schon ein zwei Gesichter zu kennen.
Es war wieder herrlich!
Und ich muss Grabesmond zustimme DANKE Robert.
Leider viel zu kurz … 2014 ist bereits gebucht und es wird ganz klar mehr Zeit eingeplant … es war schön und Danke an Euch alle :)
Vielen lieben Dank für das toll gestaltete Magazin, das ich vor ein paar Tagen im Briefkasten (wollte schon Kühlschrank sagen :-) ) gefunden habe! Habe es gleich mit Freunden durchgelesen und „zerrissen“ :) Es liest sich sehr schön und ich bin gespannt, ob es nächstes Jahr wieder eines geben wird. Ich liebe diesen Do-It-Yourself-Stil. Davon haben sich leider alle großen „Szene“-Magazine entfernt und darum bin ich ernsthaft am Überlegen, nur noch die „Plastic Bomb“ zu kaufen, wenn es allein nach der Optik ginge :D
Ich kann mich Ian nur anschließen, vielen, vielen Dank für das Magazin!
Hab mich tierisch gefreut, als es endlich da war.
Der Button sieht genial aus:)
Ich möchte mich an dieser Stelle auch ganz ganz doll für das Magazin bedanken;)
Wirklich toll gestaltet, vor allem mit Herzblut;) Sollte es öfter geben^^
Schließe mich an und sage vielen Dank für das hübsche und sehr gelungene Magazin. Fühle mich geehrt mit einem Kommi vertreten zu sein :)