Es ist irgendwie ein spannendes Gefühl bei etwas dabei zu sein, dass sich vielleicht einmal als die Geburtsstunde eines legendären Festivals entpuppt. Genau vor einem Jahr hatte ich dieses Gefühl: Auf dem ersten Young & Cold Festival in Augsburg. Okay, das klingt dem ein oder anderen jetzt vielleicht etwas zu dick aufgetragen und sicher war das kleine Festival auf dem der ein oder andere war, genauso toll und umwerfend. Die gemeinschaftliche Kernaussage aber bleibt: Leidenschaftliche Veranstaltungen, die keinen Wert darauf legen reich & berühmt zu werden und etwas für die Szene tun wollen, sind etwas großartiges. Entsprechend froh war ich natürlich, als die Pläne für das diesjährige Fortsetzung immer konkreter wurden. Offensichtlich hat das „Erwachen“, von dem einer der Organisatoren im letzten Jahr sprach, stattgefunden, denn bereits 2013 konnte man wegen des bregenzten Platzangebots in der Ballonfabrik nicht alle Ticketnachfragen erfüllen. Die Augsburger Kantine, an dem am Samstag auf zwei Bühnen die Bands auftreten werden, soll der gestiegenen Nachfrage Rechnung tragen. Die Verkaufszahlen sprechen bereits für sich: Der Freitag, der immer noch in der Ballonfabrik ausgetragen wird, ist bereits ausverkauft, doch für den Samstag, an dem viele bekannte und unbekannte Wave-Bands auftreten, gibt es noch Karten.
Grund genug mit Marcel, einem der Veranstalter, nocheinmal ein kurzes Interview zu führen um herauszufinden, wie sich das Young & Cold 2014 präsentieren wird und wo die Reise des Non-Profit-Festivals hingehen soll.
Das Young & Cold II – Festival findet vom 12. bis zum 13. September in Augsburg statt. Freitag spielen The Flood, Elvira and the Bats und die Fliehenden Stürme in der Ballonfabrik. Samstag präsentieren sich dann Neon Romance, Blipblop, Parade Ground, UV Pop, Endlose Emotion, Lower Synth Department, Bloodygrave & Die Lust, Vendome (ex. Second Decay) und Oppenheimer mkII einem höchstwahrscheinlich begeisterten Publikum in der Kantine. Vielleicht sehen wir uns?
2013 feierte das Young & Cold Festival seine Premiere. Aus der Sicht als Besucher ein großartiges Debüt, kleinere Pannen – wie den fehlenden Essensstand – steigerten nur das Gefühl der Authentizität. Wenn ihr zurückblickt, wie lautet euer Fazit?
Marcel: Das Fazit kann man in einem Satz beschreiben: „Ein kleines familäres Treffen mit einer gigantisch guten Stimmung“
Die „Augsburg-Connection“ hat 2013 alle Widrigkeiten gemeistert. Es gab sicherlich Reibungspunkte sowie Grund zur gemeinsamen Freude. Hat sich das Team verändert?
Sicher gibt und gab es immer wieder Reibungspunkte, die in langen Diskussionen und Chatkonferenzen demokratisch gelöst werden mussten. Insgesamt hat uns das gemeinsame Projekt enger zusammengeschweißt. Das Kern-Team hat sich nicht verändert und besteht weiterhin aus Basti, der sich um das Catering kümmert, Sasha, der sich für Design und Deko verantwortlich zeigt, Babsi die sich um die Organisation aller am Festival beteiligten Leute kümmert und mir selbst, der versucht das ganze Festival auf die Reihe zu bekommen. Manuel und Daniel kümmern sich dieses Jahr intensiv um das Young & Cold Tonstudio, in dem auch die diesjährigen Sampler teilweise aufgenommen, zusammengestellt und abgemischt wurde.
Zur „Augsburg – Connection“ gehören natürlich noch jede Menge weitere Leute ohne die unsere Partyreihe „Deca Dance“ und das Festival niemals zu Stande kommen könnten. Ben (Flyer- und Postergestaltung) und Chris (Bilder), Mika (Bar, Pixselschubser, Flyer- und Postergestaltung), Pumpkin, Lilli, Max (Bar), Matze (Security), Stefan und Cyril (Tontechnik) sowie Peace, Bernhard und Rainer die uns unterstützen. Hinzugekommen ist Michael der demnächst unsere Webseite in Angriff nimmt.
Kurz vor der Auftritt der letzten Band 2013 kündigtet ihr bereits die Fortsetzung des Festivals an und verspracht einige Neuerungen. Was hat sich im Gegensatz zum Vorjahr geändert?
Marcel: Viel geändert hat sich vor allem „hinter den Kulissen“. Wir mussten insbesondere die Aufgaben untereinander klarer verteilen. Wir wollen weiterhin ein kleines „Non Profit Festival“ machen und unbekannten kleinen Bands die Möglichkeit geben, Young & Cold als Plattform im Süden zu nutzen. Die größte sichtbare Änderung ist ja der gewagte Sprung die Veranstaltung in zwei Locations stattfinden zu lassen. Dieses Jahr gibt es zwei Sampler aus dem Young & Cold Studio: Einen streng limitierten Sampler zum Festival, der viele exklusive Songs enthält und einen Sampler, der sich dem Synthie Sound von noch recht unbekannten Bands aus Augsburg und Umgebung widmet. Wir hoffen auch, dass dieses Jahr unsere Gäste in der Ballonfabrik mit einem vegan/vegetarischen Essensstand gut versorgt sind. Am Samstag kommt dann zusätzlich neben unseren Imbisstand auch die Verpflegung der Kantine mit Pizza hinzu.
Wie du bereits erwähnt hast, findet das Festival dieses Jahr an zwei unterschiedlichen Orten statt. Während am Freitag wieder die Ballonfabrik unsicher gemacht wird, finden die Konzerte am Samstag in der „Kantine“ statt. Wie kam es zu der Entscheidung, das Festival zu splitten?
Marcel: Der Freitag findet wieder in der Ballonfabrik statt, da wir dies als Zuhause der „Augsburg Connection“ und des Young and Cold Festivals sehen. Die samstägige Verlegung des Festivals in die Kantine kommt daher, dass wir letztes Jahr knapp 400 Ticketanfragen hatten und wegen der Größe der Ballonfabrik nur 150 dieser bedienen konnten. Dadurch gab es auch Unmut bei einige Leuten die gerne gekommen wären, aber kein Ticket mehr bekommen haben. Durch den Umzug haben wir die Chance, bis zu 500 Tickets anzubieten, um so den vielen potentiellen Besuchern, die letztes Jahr schon kommen wollten, keine weitere Enttäuschung zu bereiten. Für uns persönlich ist das ein hohes finanzielles Risiko, mangels Location-Alternativen in Augsburg aber unausweichlich. Wir sind aber zuversichtlich, dass sich das Risiko auszahlt.
Freitag ist bereits ausverkauft, die deutlich größere Kantine hat für den Samstag noch reichlich freie Tickets zu bieten. Woran liegt das?
Marcel: Ja, das ging mit den Kombitickets wieder recht zackig. 150 Tickets sind aber auch nicht viel. Erstaunlich für mich persönlich war eher, dass die Kombitickets von Leuten außerhalb München/Augsburgs gekauft wurden. Die Kantine bietet Platz für rund 800 Leute, da wir aber die familiäre Atmosphäre beibehalten wollen, ist es nicht unser Ziel die Location voll auszunutzen. Wir wünschen uns, das interne Ziel von 400 Gästen zu erreichen und freuen uns über jeden Besucher, der am Samstag die Möglichkeit nutzt, wirklich gute Bands zu sehen.
Neben einigen sehr bekannten Bands spielen auch wieder unbekanntere Formationen. Während der Freitag eher „rockiger“ erscheint, ist am Samstag die Verteilung der Bands auf den beiden Bühnen der Kantine eher homogen. Welches Konzept steckt dahinter?
Marcel: Dieses Jahr wollten wir Schwerpunkte setzen. Freitag steht überwiegend im Zeichen der Gitarre, während am Samstag der Synthesizer in den Vordergrund rückt. Die Verteilung auf 2 Floors am Samstag liegt daran, dass dadurch 9 Bands spielen können und somit ab 16:00 jede Stunde eine Band spielen kann und kein Stress bei Bühnen Auf- und -Abbau entsteht. Wer eine Pause braucht, kann dann den großzügigen Garten der Kantine nutzen.
Quo Vadis Young & Cold? Wo soll die Reise hingehen, wie stellt ihr euch die weitere Entwicklung des Festivals vor?
Marcel: Wir wollen den großen und kommerziellen Festivalstrukturen, die die Festivallandschaft in Deutschland bietet, entgegensteuern und auf kein Pferd aufspringen. Wir wollen unsere familiäre Atmosphäre beibehalten, weiterhin kleine Bands unterstützen und große Bands spielen lassen, die nicht so oft in Deutschland oder im Süden spielen. Insgesamt sind wir gespannt darauf, ob unsere Konzept mit 2 Locations aufgeht oder ob das Motto 2015 wieder „Back to the Roots“ lauten muss.
Ich bin sehr gespannt und voller Vorfreude, was mich kommende Woche erwarten wird :)
Und ja, ich gehöre zu denen, die eine laaaaange Anreise in Kauf nehmen (Nordlicht halt), aber ich bezweifle, dass ich enttäuscht werde.
Vielleicht kommen wir dann auch endlich einmal dazu, uns bekannt zu machen. Ich hoffe, du gibst Dich zu erkennen ;-)
Und da hat er mich vergessen :D
Ich war letztes Jahr auf dem Spontis-Treffen beim WGT. Aber ich gebe mich gerne immer und immer wieder zu erkennen. Vielleicht bleibe ich dann auch irgendwann im Gedächtnis hängen ;)
[…]“Ein kleines familäres Treffen[…]
Wirkt eher nach elitärem Posertreffen
Yay, das wird ein Fest! Nur noch eine Woche! Große Vorfreude – trotz langem Anreiseweg! ;)
Es gibt dann doch sicher einen Bericht?! Bei mir klappt es nämlich leider nicht mit der Teilnahme…
@mela: NEIN! Tatsächlich? Au weia, entschuldige bitte meine Gedächtnislücke. Vergessen habe ich Dich sicherlich nicht, irgendwie habe ich das nicht auf die Kette gekriegt dich entsprechend zuzuordnen. Wie ich bei diversen Rückblicken auf das Spontis-Treffen bereits schrieb, bin ich mit den vielen Menschen auf dem Treffen dann doch überfordert. Umso besser, dass wir vielleicht dieses mal mehr Gelegenheit haben zu quatschen, weil es einfach übersichtlicher ist.
@Jessica 6: Findest du? Woher kommt dieser Eindruck? Ich glaube das ist eher eine sehr eingeschworene Clique, diese Augsburger. Ich habe aber nicht den Eindruck, als würden die sich „elitär“ geben oder vehalten.
@black bat: Du kommst auch? Fein! Wird ja doch noch sowas wie ein kleines Spontis-Treffen!
Flederflausch: Selbstverständlich, ausführlich und herrlich subjektiv ;)
Ja, ich komme auch! ;)
Nachdem ich so viel Gutes über das letzte Jahr hörte und mir die Bands gut gefallen, nehme ich gerne die 6 Stunden Fahrt auf mich! ;)
Außerdem freut es mich viele liebe Menschen zu treffen! Vielleicht findet man ja nochmal die Zeit sich zu unterhalten, Robert. :)
Ich freue mich drauf :)
Mag denn mal jemand berichten?
Ich werde mich hinsetzen und was darüber schreiben. Ich hatte ja still und heimlich gehofft, es würde niemand bemerken ;-) Nein, ernsthaft, ist mir bis jetzt wirklich durchgegangen.
Yeah, ich freu mich schon, ich wäre wirklich gerne hingegangen und hab mir das schön für nächstes Jahr vorgemerkt^^