Goth Worldwide: Das Brisbane Gothic And Alternative Picnic 2024

Am Wochenende fand in Brisbane, der Hauptstadt des australischen Bundesstaates Queensland, die am anderen Ende der Welt liegt, das „Brisbane Gothic And Alternative Picnic“ statt. Das jährliche Treffen ist das größte seiner Art und wurde jetzt zum 13. mal veranstaltet. Wir haben mit Jocelyn, der Gründerin der „Brisbane Gothic Community“ und Veranstalterin des Picknicks im Vorfeld Kontakt aufgenommen, um mehr über das Treffen und die australische Szene zu erfahren.

Ein Picknick im australischen Winter

Erstmal ein paar Fakten. Brisbane ist über 16000 km entfernt und ist mit 2,28 Millionen Einwohnern Australiens drittgrößte Stadt. Der australische „Winter“ geht von Juni bis August ist sonnig und mild. In den Sommerferien – von Weihnachten bis Ende Januar – ist es besonders heiß und die Hauptsaison für Australier, um Urlaubsorte und Strände zu füllen. Der Winter ist also die ideale Jahreszeit für ein solches Picknick!

Jocelyn Lothian – oder besser bekannt unter ihrem Namen „Lady J“ – leitet seit 15 Jahren eine Gothic-Community namens „Brisbane Gothic Community“ aus der auch die Idee entstand, ein Picknick zu veranstalten.  Ein Jahr dauert es nach ihrer Aussage, das Treffen zu organisieren – es gilt nicht nur Platz für etwa 500 Teilnehmer zu finden, sondern auch um Parkplätze in der Umgebung und Barrierefreiheit für Besucher mit Rollstühlen oder Gehhilfen.

Es bringt Menschen aus ganz Queensland zusammen – manchmal kommen sogar Besucher aus anderen Bundesstaaten – für diesen einen Tag im Winter.

Das Picknick wird von lokalen Unternehmen unterstützt, die wiederum davon profitieren, sich selbst bekannter zu machen, auch über die Stadtgrenzen von Brisbane hinaus. Für „Lady J“ ein fantastisches Beispiel für Gemeinschaftssinn und Zugehörigkeit.

SPONTIS: Jocelyn, seit wann gibt es das Picknick und wie kam es dazu?

Jocelyn: Das erste Picknick wurde 2011 ins Leben gerufen, ursprünglich an meinem Geburtstag, um meine Freunde außerhalb der Gothic-Nachtclubs zu treffen. Das war damals der einzige Ort, an dem sich Gruftis trafen. Also habe ich ein Gothic-Picknick mit Freunden ins Leben gerufen. Es fing zunächst klein an, aber die Zahl der Teilnehmer wuchs jedes Jahr. Es sprach sich herum, und das Picknick wurde jedes Jahr bekannter. Die ersten Treffen waren noch sehr „undergroundig“, weil Online-Trolle versuchten, die Picknicks zu ruinieren und drohten, das Treffen zu stören und die Teilnehmer zu belästigen.

Brisbane Gothic And Alternative Picknick 2011
Das erste Picknick fand 2011 noch in sehr kleinem Rahmen statt.

Erst in den letzten Jahren habe ich angefangen, das Picknick bekannter zu machen, indem ich eine Facebook-Seite eingerichtet und angefangen habe, die Veranstaltungen dort zu veröffentlichen. Die Online-Präsenz kam sehr gut an. Dann expandierte ich in andere soziale Netzwerke – Tik Tok, Instagram. Auch dank alternativer Unternehmen wie Beserk, Drop dead Gorgeous, Mother of Hades, Voodoo Lulu und Otherworld Fashion, die Flyer in alle ihre Pakete gelegt haben, um das Picknick bekannter zu machen. Das war fantastisch.

Ich habe festgestellt, dass eine Online-Präsenz eine großartige Möglichkeit ist, im Laufe der Jahre mehr Gleichgesinnte zu erreichen. Besonders mit den neuen Scharen von Babyfledermäusen. Die Picknicks ziehen inzwischen jedes Jahr über 500 Teilnehmer an, und ich vermute, dass es dieses Jahr noch viel mehr sein werden. Normalerweise erfahren wir das erst am Tag selbst.

Mit welchen Schwierigkeiten hast du beim Organisieren zu kämpfen?

In diesem Jahr gab es ein paar Probleme mit der Durchführung des Picknicks. Unser Gemeinderat hat beschlossen, dass wir für die Nutzung von öffentlichem Grund und Boden für unsere Gemeinschaftspicknicks zahlen und eine Haftpflichtversicherung abschließen müssen. Also habe ich nach neuen Orten gesucht und eine Spendenaktion gestartet. Innerhalb einer Woche konnten wir dank der Großzügigkeit unserer Gemeinde die Mittel aufbringen, um die Picknicks weiterzuführen. Nächste Woche kann ich hoffentlich alles bekannt geben, sobald ich die offiziellen Papiere habe.

Ich habe mir im Vorfeld einige Bilder von eurem Picknick angeschaut, die australische Szene sieht SEHR lebendig aus! Wow! Ist Gothic an der ganzen Ostküste so weit verbreitet?

Die Gothic-Szene gibt es hier eigentlich nur in den Großstädten, ansonsten sieht man nur sehr selten Gothics. Allerdings findet die Szene auch in den Großstädten hauptsächlich im „Underground“ statt.

Wie bist Du eigentlich in die Szene gekommen, Jocelyn?

Als ich viel jünger war, ich glaube, ich war 13 Jahre alt. Da sah ich diese Leute in diesen tollen Klamotten, die auf einem Mittelalterfest Flugblätter für einen Ort namens Under World Realm verteilten. Sie trugen Kleidung im Punk-Stil und hatten die Haare auftoupiert. Ich war sehr neugierig, was es damit auf sich hat, und beschloss, mehr darüber zu erfahren. Ich fing an, mehr über die Mode, die Musik und die Subkultur an sich zu lernen und fand dabei mein eigenes Ich.

Du hast sicher einen guten Überblick über die australische Gothic-Szene und kennst dich auch international gut aus. Gibt es deiner Meinung nach irgendwelche lokalen Unterschiede im Vergleich zur europäischen, amerikanischen oder deutschen Szene? Mit anderen Worten: Was macht den australischen Goth besonders?

Jocelyn: Ich habe mit Rachael Blakemore darüber gesprochen, da sie durch ihre Reisen zu Festivals in Übersee viel mehr Erfahrung mit den Unterschieden hat, und das ist ihre Antwort

Rachael Blakemore: In den letzten Jahrzehnten hat die australische Goth-Szene zahlreiche Veränderungen durchgemacht, da sich die Musik und die Mode neu erfunden haben. Einer der offensichtlichen Unterschiede zu unseren internationalen „Kollegen“ ist, dass die australische Szene in den einzelnen Bundesstaaten viel kleiner ist, mit nur wenigen aktiven Clubs, die meist ein allgemeineres Alternative/Goth-Publikum ansprechen als die Nischenpartys, die man in Großbritannien, den USA und Europa findet. Unser am längsten laufender Nischenclub ist 1334, der 2007 in Melbourne gegründet wurde. Das 1334 bietet Old School Goth, Post Punk, Deathrock, Dark 80’s und in den letzten Jahren auch neueren Darkwave und zieht vor allem Leute an, die sich für Musik, Mode und die Subkultur der frühen 80er Jahre interessieren.

Wir haben festgestellt, dass unsere Freunde aus Übersee oft mehrere Stunden fahren müssen, um eine Party zu besuchen, was in Australien nicht der Fall ist. Da wir so weit weg sind, gibt es leider nicht viele internationale Bands, die auf Tournee gehen, so dass wir uns auf unsere lokale Musikszene verlassen müssen.

Im Laufe der Jahre gab es einige großartige Bands wie Subterfuge, Masses, Rule of Thirds, Sounds Like Winter und einige neuere Bands aus Brisbane wie Chiffon Magnifique, die den Darkwave-Sound vorantreiben, und The Crypt Daddies, ein Trio mit Psychobilly-Horror-Einschlag. Australien ist einzigartig, weil wir keine so große Bevölkerungszahl haben wie Europa und die USA, was bedeutet, dass wir kreativ sein müssen, um Leute zu Veranstaltungen zu locken, damit die Szene aktiv bleibt. In den letzten Jahren hat sich das Brisbane Gothic Picknick hier etabliert, und viele Leute reisen zu dieser jährlichen Veranstaltung aus vielen Orten in Queensland und anderen Bundesstaaten an. Das erste viktorianische Picknick auf dem WGT begann klein, so auch unseres mit 12 Personen, und in diesem Jahr feiern wir das 13-jährige Bestehen mit voraussichtlich über 600 Teilnehmern. Es ist großartig zu sehen, wie unsere Gemeinschaft wächst und immer lebendiger wird.

Spontis: Jocelyn, du hast erwähnt, dass du mit der Polizei von Queensland zusammenarbeitest, um das Picknick zu organisieren. Warum ist das notwendig geworden? Gab es irgendwelche besonderen Vorfälle?

Jocelyn: Dies wurde notwendig, als es Menschen gab, die drohten, Leuten in unserer Gemeinschaft zu schaden, weil sie anders aussehen. Und wir alle kennen die Geschichte von Sophie Lancaster. Ich habe eine Nulltoleranz gegenüber jeglicher Art von Gewalt, sei es online oder persönlich bei den Picknicks oder in meiner Gegenwart. Damit die Picknicks für alle sicher sind und wir sie genießen können, gibt es die Möglichkeit, jede Veranstaltung bei der Polizei von Queensland anzumelden, damit sie über alle öffentlichen Versammlungen informiert ist. In den vergangenen Jahren mussten wir sie nicht alamieren, wofür ich sehr dankbar bin.

Aus meiner bescheidenen Perspektive scheint Brisbane ein guter und sicherer Ort zu sein, um als Goth herumzulaufen. Wie siehst du das?

Wie überall gilt auch hier: Sicherheit ist Trumpf. Aber im Allgemeinen ist Brisbane sicher. Die meisten Leute in der Öffentlichkeit starren nur, weil sie neugierig sind. Ab und zu wird man auch mal angemacht. Aber in der Regel ignoriert man das einfach und die Leute lassen einen in Ruhe.

Zurück zum Brisbane Gothic And Alternative Picnic. Ich habe gesehen, dass es während eures Treffens auch Veranstaltungen gibt und sogar Preise vergeben werden, was hat es damit auf sich?

Es gibt einen Wettbewerb für die beste Kleidung, der von einem unserer Sponsoren, Otherworld Fashion, organisiert wird, der schon seit Jahren dabei ist und ein bisschen Spaß in die Picknicks bringt. Auch im letzten Jahr gab es einen Wettbewerb für das beste Picknick-Gedeck. Es wird eine Fotokabine geben, in der sich die Leute fotografieren lassen können, und es wird Live-Musik geben. Für dieses Jahr sind noch ein paar andere Dinge geplant, aber das muss noch bekannt gegeben oder entschieden werden.

In der Zukunft könnte es sich zu einer größeren Veranstaltung entwickeln, die mehr auf Picknicks ausgerichtet ist. Warten wir mal ab ;-)

Für einige geht es dannach vermutlich noch in ortsansässige Clubs, wo sollte man in Brisbane unbedingt mal vorbeischauen?

Der älteste Club, den wir hier haben, heißt Faith, und es gibt ihn schon so lange, wie ich mich erinnern kann. Er wird von Richard geleitet. Es gibt auch den Club 1334 – dreizehn vierunddreißig, der viele Abende hier in Brisbane veranstaltet. Er wird von Rachael und Lyle geleitet. Im Laufe der Jahre gab es noch ein paar andere Clubs, die ab und zu auftauchen, wie Rehab und Vendetta Nightclub. Sie sind alle sehr einzigartig.

Außerdem veranstalten wir in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Club eine kostenlose Afterparty für das Gothic-Picknick, damit wir die Nacht durchfeiern können. Dies ist immer ein sicherer Ort für die Menschen zu besuchen und kommen zusammen Feuer alle Dinge Gothic. Dieses Jahr habe ich das Vergnügen, bekannt zu geben, dass der Club 1334 das Picknick in der Jolly Roger Bar in Fortitude Valley in Brisbane ausrichten wird.

Brisbane Gothic And Alternative Picnic 2024 – Bilder von Glenn Roman

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Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 5 Monate

Eigentlich eine schöne Sache. Allerdings erinnern mich die Bilder doch sehr ans viktorianische Picknick beim WGT, soll heißen, leider vor allem dunkelbunter Fasching.
Da finde ich das Spontis Treffen viel cooler, weil es da nicht um ein optisches Wettrüsten geht, sondern das Treffen im Vordergrund steht.

Letzte Bearbeitung Vor 5 Monate von Tanzfledermaus
Black Alice
Black Alice (@guest_65261)
Vor 5 Monate

Die Szene scheint bunter zu sein als die Deutsche. Interessant. Andere Länder, andere Sitten…
Danke für den Einblick.

Letzte Bearbeitung Vor 5 Monate von Black Alice
graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Vor 5 Monate

In der Aussage, dass die Szene in Australien Veränderungen durchgemacht hat, also vielfältiger würde und sich hinsichtlich Musik und Mode verändert hat, sehe ich ehrlich gesagt keinen Unterschied zu der Szene in Deutschland 🤷🏼‍♀️. Auch hier hat sich einiges über die Jahre geändert, nicht umsonst meckern und jammern einige von uns (mich eingeschlossen) regelmäßig 😁.
Der Vergleich zum viktorianischen Picknick, den Tanzfledermaus zieht, teile ich nur bedingt. Auf den ersten Blick denkt man tatsächlich daran, aber meiner Meinung nach, zumindest den Bildern auf Instagram nach zu urteilen, finde ich es nicht so extrem „verkleidet“ wie man es hier zu Pfingsten sieht. Was mich aber stört sind diese Wettbewerbe, die da regelmäßig veranstaltet werden. In meinen Augen animierte es ja die Leute regelrecht dazu, optisch eine Schippe mehr drauf zu legen. Da kommt natürlich die Frage auf, wie authentisch und echt die Teilnehmer dann sind.
Kleiner Wissensfakt am Rande, vom hören und sagen weiß ich, dass in Deutschland auch Dresden jährlich ein Szenepicknick hat, aber wird wohl bei weiten nicht mit dem in Australien zu vergleichen sein 😁.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 5 Monate

Ja, genau der Outfit-Wettbewerb stößt mir auch etwas unangenehm auf. Viele Outfits sind halt keine „normalen“ Gothic-Outfits mehr, mit denen man z.B. auch tanzen gehen oder Freunde treffen würde, sondern reine Kostümierungen zur Selbstdarstellung. Da fehlt mir genau wie Dir die Authentizität, so wirkt es wie reine Fassade.

Letzte Bearbeitung Vor 5 Monate von Tanzfledermaus
graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 5 Monate

Auf den zweiten Blick erinnert mich deren Picknick sogar irgendwie an ganz Leipzig zu Pfingsten. Es ist dort irgendwie alles vertreten…die, die overdressed und verkleidet sind und die, die im normalen und stilvollen schwarz unterwegs sind.
Wobei ich sagen muss, dass ich in den letzten Monaten, wenn ich so durch Internet und YouTube surfe, den Eindruck entwickelt habe, dass wenn man Mal generell so über den großen Teich schaut, die teilweise irgendwie einen anderen Stil fahren als wir hier. In einem meiner letzten Kommentare schrieb ich ja von Mädels, die aussehen als sei der Eyeliner über dem Gesicht ausgelaufen. Ich glaube die leben das ganze Schwarze im Bezug auf die Aufmachung teilweise noch extremer aus, als wir hier das tun.

Letzte Bearbeitung Vor 5 Monate von graveyardqueen
Black Alice
Black Alice (@guest_65266)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 5 Monate

Wettbewerbe sind die englische Seele, von denen die Australier schließlich abstammen. Ist in England auch nicht anders und in Neuseeland dürfte es auch so sein. Sach ich doch, andere Länder, andere Sitten. ;)

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Black Alice
Vor 5 Monate

Naja ich sehe da aber schon einen winzigen Unterschied darin, ob sich Schotten bei den Highland-Games darin duellieren, wer den Baumstamm am weitesten wirft oder Schwarze darin, wer bei einem Picknick am tollsten aussieht. Vorallem weil mein Eindruck immer war, dass selbst wenn Schwarze sich über Optik definieren und hier und da vll. etwas eitel sein können, das Äußere eben nicht den Stellenwert hat, wie bei den Stinos – vorallem hinsichtlich bewusstem duellieren im Sinne von „ich sehe besser aus als du“. 🤷🏼‍♀️
Für mich widerspricht es einfach dem Grundgedanken von „Goth“. Anders sein… abheben…sein Ding machen…drauf scheißen was andere denken, sagen, tun und vorallem wie sie aussehen.
Klar schau ich mir auch gern hergerichtet Schwarze an und richte mich selber gern her, egal ob Freizeit, Arbeit oder Szeneaktivitäten – mir würde aber nie einfallen daraus ein Contest zu machen, schwärzer als andere auszusehen. Unterm Strich will ich mir vorallem selber gefallen 🤷🏼‍♀️.

Kathi
Kathi(@kathi)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 5 Monate

Du heute bekommst du, aber auch in unserer Subkultur in Deutschland mehr Aufmerksamkeit und wirst als Gruftikompetenter wahrgenommen, wenn du dir mit Outfit, Make Up etc. sehr viel Mühe gibst. Mein Eindruck.

So ganz kannste auch dem deutschen Gothic ne gewisse Oberflächlichkeit nicht absprechen.

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Kathi
Vor 5 Monate

„So ganz kannste auch dem deutschen Gothic ne gewisse Oberflächlichkeit nicht absprechen.“

Das sicherlich nicht, sieht man ja schon an der Tatsache, dass viele von uns Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild legen – mich mit eingeschlossen.

Black Alice
Black Alice (@guest_65270)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 5 Monate

Sicher. Aber es bleibt nun mal die unterschiedliche Mentalität der Angelsachsen und die ist anders als unsere und dem können sich auch die Goth nicht entziehen, weil sie in dieser hineingewachsen sind. Mir würde nie einfallen überhaupt irgend einen Contest zu machen. Aber andere ticken nun mal anders.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 3 Monate

Es haben sich ja mehrere von euch – in meinen Augen völlig zurecht – an dem Outfit-Wettbewerb gestört… aber dass die Sponsoren-Sache dabei gar nicht thematisiert wurde (sofern ich nichts überlesen habe!), wundert mich – Wenn ein Laden der Klamotten usw. verkauft einen Outfit-Wettbewerb sponsert hat das nicht nur einen etwas oberflächlichen sondern obendrein eben auch noch irgendwie kommerziellen Touch… is ja kein Verbrechen, auch kein Weltuntergang… aber mich stößt sowas instinktiv an einem Event ab… :-/ (Was jetzt natürlich nicht automatisch heißt dass das keine netten Menschen da vor Ort sind, ich hab nur igendwie eine andere (vermutlich altmodische und naive XD ) Vorstellung von „Szene“ und „Underground“…)

PS: Ja die Diskussion ist 2 Monate alt, ich weiß ;) , aber ich arbeite mich gerade so nebenbei durch die Artikel die ich so verpasst habe die letzte Zeit… XD

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Durante
Vor 3 Monate

Das mit dem Sponsoring ist tatsächlich an mir vorbei gegangen 🤔.
Ich werde mich später nochmal in den Text reinlesen 🙂.

Black Alice
Black Alice (@guest_65471)
Antwort an  Durante
Vor 3 Monate

Wegen dem Sponsoring würde ich nicht zu streng urteilen. In manchen Ländern ist das völlig normal und gehört dazu. Klar, hierzulande würde ich das auch nicht mögen, weil es hier unüblich in der Szene ist, eigentlich in den meisten Szenen, bis auf die Normalos.

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Black Alice
Vor 3 Monate

Wie gesagt, ich halte unsere „Brüder & Schwestern da drüben“ ja deshalb nicht für schlechte Menschen (und dass es praktisch ist einen Sponsor zu haben seh ich natürlich auch ein), ich persönlich(!) find das halt nicht so gut (und ich bin nunmal auch kein Australier) – Und dass das in vielen englischsprachigen Ländern normaler ist als hier mag schon sein… aber ich schätze es eigentlich gerade wenn sich Goths in eben genau solchen Belangen von den Stinos unterscheiden, deshalb ist „da drüben ist das normal“ für mich im Szene-Kontext jetzt halt kein sonderlich gutes „Pro-Argument“… Ich hoffe du weißt wie ich das meine. :)

Maren
Maren(@milk)
Vor 5 Monate

Vielen Dank für den Einblick in Australiens Szene. Auch wenn ich mich in Bezug auf optisches Wettrüsten der Meinung von Tanzfledermaus und  graveyardqueen anschließe, empfinde ich das hier anders als das, was mich in Deutschland als schwarzer Fasching bisweilen befremdet. Den Eindruck. dass Goth-sein in Übersee in Bezug auf die Aufmachung noch extremer ausgelebt wird, teile ich aufgrund meiner Begegnung mit dem Paar aus Melbourne, die ich in der Warteschlange vor dem Dark Flower getroffen habe. Von ihnen hatte ich gehört, dass Szeneläden und Clubs in Melbourne rar seien und es nur sehr wenige Goths gäbe. Vielleicht liegt hierin einer der Gründe, warum in Australien mehr in die Aufmachung investiert wird: Wenn Schwarz schwieriger gelebt werden kann, nimmt es noch intensivere Formen an, um sich zu behaupten. Das ist jetzt natürlich eine Mutmaßung meinerseits.
Vielleicht ist es australischen Grufties auch noch wichtiger bei besonderen Anlässen beim Outfit eine Schippe drauf zulegen als für unsereins, weil es im Alltag für sie schwieriger ist, sich zur dunklen Seite zu bekennen als für uns. Jocely sagte ja, dass auch in den Großstädten die Szene mehr im Untergrund stattfindet. Da ich selber schon mal für acht Wochen in Australien war und eine Freundin von mir dorthin ausgewandert ist, erscheint mir das plausibel. Die australische Mentalität, so wie ich sie kennengelernt habe, ist sehr auf Harmonie und Konsens ausgerichtet. D, h. unangenehme Themen werden viel stärker gemieden als in unserer Mainstream Gesellschaft. Kritisiert werden sollte nach Möglichkeit nicht und nieman. Deswegen werden Unebenheiten immer glattgebügelt und schöngeredet. – Darüber beklagt sich meine Freundin besonders. Und außerdem scheint viel zu oft die Sonne.
Das ist jetzt natürlich nur ein subjektiv beeinflusster Erklärungsversuch meinerseits für die Ausprägung der australischen Szene und ich lasse mich gerne widerlegen, von Leuten, die mehr Kontakte dorthin haben. Ich halte es jedenfalls für bemerkenswert und erfreulich, dass Gothic in Australien gedeiht, ungeachtet dessen, dass ich mich mit dem Outfit-Wettbewerb nicht anfreunden kann.

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