Als sich der Punk Mitte der 70er Jahre in vielen Winkeln der Erde ausbreitete, stand fest: Das ist eine musikalische Revolution. Jeder konnte Musik machen, Talent war nicht wichtig, nur der unbedingte Wille des eigenen Ausdrucks. Man musste nicht gut klingen, man musste nur etwas zu sagen haben und das möglichst laut. Ende der 70er dann eine instrumentelle Revolution, Synthesizer werden erschwinglich und bleiben nicht nur elitären Studios vorbehalten, sondern stehen bald in vielen Wohnzimmern. Independent Label führte das Establishment der Plattenindustrie an der Nase herum. Es war nicht mehr wichtig, einem großen Major seine Seele zu verkaufen, unzählige kleine Plattenlabel boten ein breite Plattform und fanden in gut informierten Kreisen schnell Verbreitung.
In den 80er begann eine ganz andere Revolution. Computer als universelle Werkzeuge unbeschränkter digitaler Kreativität stehen bald in jedem Haushalt. In den späten 90ern sorgt das Internet für die globale Vernetzung kreativer Menschen und bietet praktisch unbegrenzte Möglichkeiten der Inspiration. Jeder konnte kreativ sein, Talent war nicht wichtig, nur der Wille etwas eigenes zu erschaffen oder etwas vorhandenes zu verändern. Punk 2.0 – Digital Culture.
Presspauseplay ist eine Dokumentation über eben diese Kreativität im Digitalen Zeitalter, in der man sich objektiv und kritisch mit dem Phänomen auseinandersetzt. „A Film about Fear, Hope and Digital Culture„. Ein Film der nicht zeigt was möglich ist, sondern der zeigt, wie man damit umgeht. „Das verändert alles. Die Industrie ist tot. Es gab nie eine bessere Zeit, ein Künstler zu sein.“ (Seth Godin) Die Dokumentation ist seit gestern in voller Länge bei Vimeo verfügbar.
Die Freude über das neu gewonnene Medium und die Angst vor dem was sich dahinter verbirgt, steigen in gleichem Maße. Dieser Film ist für alle die interessant, die sich, ihre Kreativität oder ihre Produkte im Netz erstellen oder verbreiten. Es ist nicht alles Gold was glänzt, das zeigt dieser Film genauso wie das Gold selbst, dessen Glanz uns zu fesseln vermag. Zu Wort kommen Moby, David Weinberger (Cluetrain Manifesto), Sean Parker (Napster), Robyn, Seth Godin und die vielen Künstler, die ihre Kreativität verbreiten.
https://www.youtube.com/watch?v=-rvlaTg3vPg
The digital revolution of the last decade has unleashed creativity and talent of people in an unprecedented way, unleashing unlimited creative opportunites. But does democratized culture mean better art, film, music and literature or is true talent instead flooded and drowned in the vast digital ocean of mass culture? Is it cultural democracy or mediocrity? This is the question addressed by PressPausePlay, a documentary film containing interviews with some of the world’s most influential creators of the digital era.