Bevor es losgeht, möchte ich Euch kurz Stefan Kubon, den Autor dieses Artikels, vorstellen. Stefan ist 49 Jahre alt und lebt in Augsburg. Schon früh fühlte er sich musikalisch und ästhetisch von der schwarze Szene angezogen, besucht seit Jahren regelmäßig das WGT in Leipzig und beschäftigt sich auch in seiner Rolle als Politikwissenschaftler und Soziologe mit der Szene. Nicht zuletzt durch seine Texte zur Einflussnahme rechte Ideologien auf die Szene bin ich auf ihn aufmerksam geworden. (Die werden im Übrigen auch bald in der Sponits-Grufithek erscheinen, um dort für die Nachwelt erhalten zu werden). Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut, als er mir diesen feinsinnigen Reisebericht zu Veröffentlichung anbot, der einen ganz guten Einblick in die Gedankenwelt von Stefan erlaubt. Wir freuen uns auf Eure Kommentare!
Dunkle Rockmusik ist etwas Wundervolles. Es gibt nur wenige Dinge, die mich ähnlich stark begeistern. Die Natur gehört sicher dazu. Ihre Stimmungen, Farben, Klänge, Tiere, Pflanzen und Landschaftsformen haben mich schon immer magisch angezogen. Besonders gut kann man die Schönheit der Natur im Gebirge erleben. Die Schattenseiten der Zivilisation sind hier oft nicht so stark ausgeprägt wie in anderen Gegenden. Im günstigsten Fall bilden die Berge eine Art Schutzraum, in dem die Natur noch wild und ursprünglich sein kann. Dass ich mich für die Wildnis der Berge und düstere Rockmusik begeistern kann, liegt sicher daran, dass in beiden Welten kein Mangel an bezaubernden und dramatischen Stimmungsbildern herrscht.
Zumeist stille ich meine Sehnsucht nach wilder Natur, indem ich die Berge der Ammergauer Alpen besuche. Diese Alpenregion wird auch als Ammergebirge bezeichnet. Es handelt sich um ein relativ kleines Gebirge mit nicht sehr hohen Gipfeln. Trotzdem hat dieses Gebirge ein echtes Superlativ zu bieten, denn ein großer Teil davon steht unter Naturschutz. Das Naturschutzgebiet ist laut Wikipedia sogar das größte in Bayern. Beste Voraussetzungen also, um die Natur in all ihrer Pracht erleben zu können.
Ein abgeschiedener Berg
Ein relativ leicht zu besteigender Berg der Ammergauer Alpen ist die Niederbleick. Der Berg ist knapp 1600m hoch und fast bis zum Gipfel bewaldet. Am Gipfelkreuz hat man bei gutem Wetter einen grandiosen Blick auf das besagte Naturschutzgebiet. Die Grenze des Schutzgebiets verläuft direkt über den Gipfel. Keine Straße führt auf diesen Berg. Keine Bahn fährt hinauf. Kein Restaurant lockt die Massen an. Meist kann man hier oben die Schönheit der Natur ohne den Lärm und den Rummel der Zivilisation erleben.
Auf diesem Berg hatte ich ein ganz besonderes Naturerlebnis: Während ich im Gras lag und mich vom Aufstieg erholte, ließ sich auf dem Gipfelkreuz ein Kolkrabenpaar nieder. Einige Minuten konnte ich die zwei wunderschönen Vögel aus der Nähe beobachten. Zum Glück habe ich diese faszinierende Begegnung fotographisch festgehalten. Kürzlich, beim Stöbern in meinem Fotoarchiv, ist mir dies wieder bewusst geworden. Der Rabe ist bekanntlich ein Vogel, dem sich viele Anhänger der Schwarzen Musikszene besonders verbunden fühlen. Höchste Zeit also, den Leserinnen und Lesern von Spontis einen Eindruck von meiner Rabensichtung und der dazugehörigen Wanderung zu vermitteln.
Ich erinnere mich noch gut an den damaligen Tag: Es ist Anfang November. Als ich am Parkplatz aus dem Auto steige, kann ich es kaum glauben, dass das Wetter zu dieser Jahreszeit noch so schön ist: wenig Wind, angenehme Temperaturen und am Himmel eine herrlich kontrastreiche Collage aus blauen Flächen und weißen Wolken.
Ein einsamer Weg
Zunächst wandere ich auf einer geschotterten Straße beschaulich dahin: Der fast ebene Weg führt durch eine idyllische und abwechslungsreiche Tallandschaft. Die Hänge des Tals sind bewaldet. Doch im Tal, wo der sanft geschwungene Weg verläuft, dominieren Wiesen das Landschaftsbild. Es ist ruhig in dieser Gegend. Menschliche Siedlungen gibt es keine. Nur gelegentlich dringen Naturgeräusche an mein Ohr: der Ruf eines Vogels, das Murmeln eines Bachs oder das Rauschen des nahen Waldes.
Nach knapp einer Stunde ist die beschauliche Talwanderung zu Ende. Ich verlasse den breiten Weg. Auf einem Pfad steige ich durch Wald zu einem Bergrücken hinauf. Auf dem Bergrücken wandere ich für längere Zeit dahin. Es geht stetig bergauf. Der von vielen Wurzeln übersäte Pfad führt mich durch ein wundervolles, urtümlich anmutendes Waldgebiet. Die verschiedenen Baumarten (Ahorn, Buche, Fichte, Tanne) verleihen dem Wald ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild. Zweige, Äste und Stämme sind oft von Moospolstern überzogen. Manche Baumgestalten weisen skurrile Formen auf. Ich spaziere durch einen Zauberwald wie aus dem Märchenbuch.
Die Streckenführung nimmt mitunter den Charakter einer Gratwanderung an. So kann man trotz der Bäume gelegentlich in die Ferne blicken. Dabei zeigt sich, dass auch die weitere Umgebung sehr waldreich ist. Zudem scheint die Gegend sehr wasserreich zu sein. Aus der Tiefe der umliegenden Wälder hört man die Klänge des Wassers in allen möglichen Formen. Es rauscht, gurgelt und plätschert, dass es eine wahre Freude ist.
Licht und Schatten
Nach einer weiteren knappen Stunde erreiche ich den mächtigen Bergrücken, der die Niederbleick mit dem Hochwildfeuerberg verbindet. Der Pfad folgt dem Bergrücken in westliche Richtung. Zunächst geht es weiterhin steil bergauf. Dann gibt es eine Verschnaufpause, denn man passiert eine sumpfige Hochebene. Hier gibt es kleine Lichtungen im Fichtenwald. Es ist zauberhaft, wie die Sonne den lichten Wald mit ihren Strahlen durchflutet. Der Boden ist von Moosen und Heidelbeersträuchern bedeckt. Gelegentlich rauscht ein sanfter Windstoß durch die Bäume – ansonsten ist es hier oben vollkommen still. Kein Zweifel: Ich befinde mich an einem besonders magischen Ort.
Nach dieser kurzen Verschnaufpause geht es nochmal steil hinauf. Ich durchquere ein feinmaschig gewobenes Waldstück. Das Dickicht des Waldes besteht zum Teil aus stark verwitterten Baumleichen. Der gewundene Pfad ist beidseitig eng von diesem unheilvollen Dickicht umschlossen. Die hier herrschende Lichtarmut wirkt bedrückend. Man hat das Gefühl, dass in diesem tunnelartigen Wegabschnitt eine dunkle Macht ihr Unwesen treibt. Es entsteht eine gespenstische Stimmung, der man sich nicht entziehen kann.
Plötzlich hat der dunkle Spuk ein Ende: Der Pfad führt mich hinaus aus dem Fichtenwirrwarr auf eine Waldschneise – es wird heller, die Sonne blinzelt wieder freundlich durch die Bäume. Ich folge der waldfreien Fläche aufwärts. Der Pfad führt im Zickzack steil nach oben. Ständig wird es heller. Während ich emporsteige, sehe ich immer wieder durch die Schneise nach oben – und irgendwann ist es soweit: Beim Blick nach oben erspähe ich erstmals die waldfreie Kuppe der Niederbleick. Wenige Sekunden später sehe ich das Gipfelkreuz. Kurz darauf erreiche ich das Ende der Schneise und trete ein ins vollkommen frei strahlende Licht der Sonne. Ich laufe die letzten Meter hinauf zum Kreuz. Und dann – nach 2 ½ Stunden und 800 Höhenmetern – habe ich endlich mein Ziel erreicht: den Gipfel der Niederbleick.
Auf dem Gipfel
Die Aussicht ist großartig. Beim Blick nach Osten sieht man einen großen Teil der waldreichen und weitgehend naturbelassenen Ammergauer Alpen. Dahinter ragen die Berge des Ester- und des Karwendelgebirges empor. Rechts davon beherrscht das majestätische Wettersteingebirge mitsamt der Zugspitze die Szenerie. Nach Westen hat man einen herrlichen Blick auf die gewaltige Bergwelt der Allgäuer Alpen. Nach Süden ist die Sicht leider eingeschränkt, denn dort erhebt sich in unmittelbarer Nähe die bewaldete Kuppe der Hohen Bleick. Dafür hat man nordwärts einen gänzlich unverstellten Blick auf das Alpenvorland.
Nachdem ich einige Fotos von der famosen Aussicht gemacht habe, lege ich mich unweit des Gipfelkreuzes ins Gras, um mich vom Aufstieg zu erholen. Nach wenigen Minuten höre ich über mir ein kräftiges Flügelflattern – und dann höre ich den Laut, den ich für einen der faszinierendsten im Tierreich halte: das Krächzen eines Kolkraben. Beim Blick nach oben sehe ich, dass zwei Raben über mir in der Luft kreisen. Und es kommt noch besser: Beide Vögel lassen sich auf dem Gipfelkreuz nieder. Ich zücke erneut die Kamera – und es gelingen mir einige Fotos, mit denen ich zufrieden bin.
Kunstvolles Treiben
Nachdem ich meine beiden Stars auf ihrer Gipfelkreuz-Bühne fotografiert habe, lege ich die Kamera schnell beiseite. Es ist mir wichtig, dass ich beide Vögel noch eine Zeit lang bewundern kann, ohne vom Fotografieren abgelenkt zu sein. Und ich habe Glück: Ich kann die Raben noch eine Weile in Ruhe beobachten. Die Tiere erweisen sich als sehr lebhafte Zeitgenossen. Das Paar absolviert viele wunderschöne Flugmanöver. Manche davon muten herrlich tollkühn an. Ja, Fliegen sollte man können, das wäre ein Traum!
Gelegentlich gönnen sich die Vögel eine kurze Flugpause auf dem Gipfelkreuz. Doch egal, ob die beiden Raben fliegen oder sitzen: Immer wieder hallen ihre klangvollen Rufe über den Berg. Dass es jedes Mal aufs Neue fasziniert, den Klangdarbietungen zu lauschen, liegt sicher auch daran, dass die Vögel ein sehr vielfältiges Lautrepertoire beherrschen. Keine Frage: Die Anwesenheit der beiden Flug- und Klangkünstler setzt der magischen Stimmung auf diesem Berg die Krone auf!
Nach etwa 10 Minuten verlassen die beiden Vögel die Niederbleick. Das Paar entschwindet in die weite Gebirgswelt des Umlandes. Ich bleibe noch ein Weilchen auf dem einsamen Gipfel und genieße die zauberhafte Atmosphäre. Auch ohne die beiden beeindruckenden Vögel herrscht hier die reinste Magie. Irgendwann kann ich mich von der herrlichen Stille, den faszinierenden Fernblicken und den wundervollen Lichtverhältnissen losreißen. Ich steige auf dem gleichen Weg, den ich aufgestiegen bin, ins Tal hinab. Als ich am Auto ankomme, ist es bereits dunkel.
Der Kolkrabe und die Schwarze Szene
Auf der Rückfahrt höre ich Düsterrock in allen Variationen. Ob ich damals ein Lied gehört habe, bei dem ein Rabe eine Rolle spielt, weiß ich nicht mehr. Es wäre aber gut möglich, denn die Schwarze Szene verwendet das symbolträchtige Tier sehr gerne, um ihre düsteren Themen darzustellen.
Im Allgemeinen bietet die Figur des Raben eine vielgestaltige Projektionsfläche. So zeigt sich beim Blick auf die Kulturgeschichte, dass der Rabe als Symbol vielfältige Assoziationen erzeugen kann. Es gibt Verknüpfungen positiver wie negativer Art. Beispielsweise steht der Rabe für Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Weisheit, aber auch für Hochmut, Geschwätzigkeit und Unglück. Trotz dieser Mannigfaltigkeit gebrauchen die Künstler der Schwarzen Szene das Rabensymbol vor allem zur Verdichtung unheilvoller Stimmungen. So fungiert der Rabe in der Szene zumeist als ein Symbol, das für Tod und Verderben steht. Aber die Schwarze Szene wäre nicht die Schwarze Szene, wenn dieser Metapher nicht auch etwas Ambivalentes innewohnen würde. So kann der Rabe als Todessymbol letztlich auch als ein Zeichen des Übergangs, des Wandels und der Erlösung gedeutet werden.
Tatsächlich wird der Rabe in unzähligen Veröffentlichungen der Szene als dunkle Allegorie verwendet. Sogar wenn ich den Kreis eng ziehe und mich nur auf Werke meiner Lieblingskünstler beschränke, entdecke ich einige Beispiele:
Bildliche Darstellung: Auf dem Cover des Albums “Winter“ von NEW MODEL ARMY ist der Kopf eines rabenartigen Vogels abgebildet. Rabenköpfe befinden sich auf dem Cover und dem Booklet des Albums “Alpha Noir“ von MOONSPEEL. Gleiches gilt für das Album “A Rose For The Apocalypse“ von DRACONIAN. Zudem wird die CD von einem Rabenkopf verziert.
Songtitel: Auf dem Album “Irreligious“ von MOONSPELL befindet sich der Titel “Raven Claws“. Das Album “Laguz Within The Lake“ von NEBELHEXE beinhaltet den Titel “Raven Night“.
Rabenlaute: Der Track “The Longest Winter“ des Albums “Medusa“ von PARADISE LOST startet mit dem Krächzen eines Raben (oder einer Krähe). Das Lied “Le Morte D’Arthur“ des Albums “Radio Cornwall“ von THE HOUSE OF USHER beginnt und endet mit besonders schönen Rabenrufen.
(Im Übrigen sei erwähnt, dass die Krähe, also quasi die kleine Schwester des Raben, von der Schwarzen Szene ebenfalls häufig als düsteres Symbol verwendet wird.)
Der Kolkrabe – noch mehr Wissenswertes
Der Kolkrabe ist der größte Raben- und Singvogel Europas. Er wird 54 bis 67 cm groß. Seine Spannbreite beträgt 115 bis 130 cm. Die Männchen sind zumeist etwas größer als die Weibchen. Davon abgesehen besteht zwischen beiden Geschlechtern kein sichtbarer Unterschied. Raben wiegen 1070 bis 1370 g. In freier Wildbahn kann der Vogel ungefähr 20 Jahre alt werden. Der Rabe gibt häufig tiefe, klangvolle Rufe von sich, die oft wie “kork-kork“ oder “kolk-kolk“ klingen. Diese Rufe haben wahrscheinlich zur Namensgebung beigetragen. Mit seiner Stimme kann der Rabe auch Tiere imitieren.
Da der Mensch den Raben massenhaft tötete, war er im Jahr 1940 in Mitteleuropa fast ausgerottet. Seitdem hat sich der Bestand erholt. Trotzdem ist der Rabe in unseren Breiten noch immer nicht häufig. Im Vergleich zu anderen Rabenvögeln ist er sogar selten. Folgerichtig steht der Rabe in Deutschland ganzjährig unter Schutz. Seine bevorzugten Lebensräume sind Wälder und Gebirge. Er gilt als ein eher menschenscheues Tier. (Meine Angaben stammen zum Teil aus Wikipedia. Dort kann man noch mehr über diesen faszinierenden Vogel erfahren.)
Sehr interessant ist auch, was Peter Wohlleben in seinem Buch “Das Seelenleben der Tiere. Liebe, Trauer, Mitgefühl – erstaunliche Einblicke in eine verborgene Welt“ (Ludwig Verlag, München 2016) über den Kolkraben berichtet. Dank Wohllebens Ausführungen wird deutlich, dass der Vogel ein besonderer Klang- und Sprachkünstler ist: “Die schwarzen Vögel beherrschen mehr als achtzig verschiedene Rufe, also Rabenvokabeln. Darunter ist auch ein persönlicher Erkennungsruf, mit dem sie sich bei Artgenossen ankündigen. Ist das bereits ein echter Name? Echt im Sinne des menschlichen Gebrauchs ist er nur, wenn andere Raben den Adressaten ebenfalls mit dessen Erkennungsruf ‘ansprechen‘, und genau das machen Raben. Dabei merken sie sich die Namen von Artgenossen auch über Jahre hinweg, selbst wenn der Kontakt abreißt.“
Kolkrabenpaare – Treue über den Tod hinaus
Wohlleben weist auch darauf hin, dass Kolkrabenpaare eine sehr enge Beziehung eingehen. Im Kapitel “Über den Tod hinaus“ heißt es: “Kolkraben hingegen sind treue Seelen und bleiben ein Leben lang bei ihrem Partner. Insofern ist es tatsächlich gerechtfertigt, von einer echten Tierehe zu sprechen. Während des Ausrottungsfeldzugs wurde diese Tatsache den Vögeln zum Verhängnis. Wurde einer der beiden geschossen oder vergiftet, so suchte sich der andere oft keinen neuen Partner mehr, sondern drehte fortan einsam seine Runden am Himmel. Die vielen Singles trugen also nichts mehr zur Reproduktion bei, was die Vernichtung der Art deutlich beschleunigte.“
Bemerkenswert ist auch, dass der Vogel eine Art Gerechtigkeitssinn besitzt: Raben, die übertrieben egoistisch handeln, werden von anderen Raben gemieden. Zudem scheint sich der Rabe seiner selbst bewusst zu sein, denn er erkennt sein eigenes Spiegelbild. Faszinierend ist auch, dass Raben offenbar Spaß empfinden können. Wenn sie bisweilen ohne ersichtlichen Grund Hänge hinabrutschen, lässt sich das nämlich nur so erklären: Sie tun es, um Spaß zu haben!
Apropos Spaß: Es haben schon einige Spaßvögel die Niederbleick besucht. Nicht nur Raben, nein, auch die Aktivisten der löblichen Gemeinschaft Gipfelmoshen.de waren bereits auf dem Berg. Das Beweisbild gibt es hier zu sehen.
Wenn man Mittelalterrock als im weitesten Sinne auch zur schwarzen Szene gehörig betrachtet, dann ist es sogar so, dass sich eine der bekanntesten Bands dieses Genres nach genau diesem Kolkraben benannt hat: Corvus Corax!
Die haben dann auch eine „Rabenballade“.
An Solitaire: Danke für deine Ergänzung zum Rabenthema!
Unlängst ist auch ein toller Beitrag von Rotting Christ dazu erschienen –
und zwar im Zusammenhang mit Edgar Allen Poes Gedicht „The Raven“:
https://www.youtube.com/watch?v=2gkWt0fWneY
Solitaire : Es wäre auch schon fast peinlich, wenn diese Band nichts zum Thema vorweisen könnte. :-D Diese, zugegebener Maßen etwas ältere, Doku zur Band kann ich empfehlen: Klick Erstaunlich, wie treu sich die Kolkraben geblieben sind.
Stefan Kubon : Ich möchte diese Gelegenheit kurz nutzen, nochmal ein Dank für diese schön Geschichte auszusprechen. Selten genug sind Menschen, die im Leben auch nach Links und Rechts gucken, ihre Umwelt wahrnehmen und damit Atmosphäre und Stimmungen aufsaugen. Noch seltener sind Menschen, die dann auch noch in der Lage sind, genau das in Worte zu fassen – ohne das es schwülstig, realitätsfern oder abgehoben klingt.
Im Grunde sind es doch diese Geschichten, die für mich den Szeneinhalt seit der Musik und den Klamotten erweitert haben. Wären wir dabei geblieben, lediglich Musik und Ästhetik zu konsumieren, wären wir wohl untergegangen und hätten allenfalls ein Gipfelkreuz im subkulturellen Gebirge hinterlassen. So bleibt die Szene – wie zugehörig du Dich auch immer fühlen magst – vital und lebendig kreativ und nachdenklich. Eben eine Bewegung und nicht bloß ein Abbild.
An Robert: Danke für das Kompliment.
Zu Corvus Corax: Angesichts des Namens der Band wäre es wirklich naheliegend gewesen, dass ich die Band im Artikel erwähnt hätte. Ich habe mir das auch überlegt. Aber dann ist der Artikel länger und länger geworden – irgendwann musste ich die Notbremse ziehen. Deshalb habe ich mich dann nur auf meine absoluten Lieblingskünstler beschränkt.
Aber Corvus Corax sind wirklich gut. Ich habe auch ein paar ihrer CDs. Und ich habe sie einige Mal live beim Kaltenberger Ritterturnier gesehen. War immer eine tolle Partystimmung.
Dann hoffen wir mal, dass die Raben noch lange am Himmel ihre Kreise ziehen. In diesem Zusammenhang vielleicht auch von Interesse: In Bayern findet gerade das Volksbegehren „Artenvielfalt – Rettet die Bienen!“ statt. Wenn das Volksbegehren
Erfolg hätte, käme dies wahrscheinlich auch dem Kolkraben zugute. Vielleicht gibt es ja auch Spontis-Leser*innen, die in Bayern wohnen und die das Volksbegehren unterstützen möchten: https://volksbegehren-artenvielfalt.de/