„Im Gegensatz zu anderen Jugendbewegungen wie Mods, Punks und Rock’n’Roller, bei denen immer halbwegs klar war, worum es ihren Mitstreitern ging, blieben die Intentionen jener nebelig, die sich gern wie Gespenster schminken und kostümieren, sich für das Jenseits begeistern und auch mal über Friedhöfe spazieren.“ (Zitat aus Spiegel Online, Bild mit freundlicher Genehmigung von Melissa)
Wizard of Goth – sanft, diplomatisch, optimistisch! Der perfekte Moderator. Außerdem großer “Depeche Mode”-Fan und überzeugter Pikes-Träger. Beschäftigt sich eigentlich mit allen Facetten der schwarzen Szene, mögen sie auch noch so absurd erscheinen. Er interessiert sich für allen Formen von Jugend- und Subkultur. Heiße Eisen sind seine Leidenschaft und als Ideen-Finder hat er immer neue Sachen im Kopf.
Hübsches Bild :D
Und der Untertitel passt auch ganz gut.
:)
Schönes Bild.
Das Spiegelzitat hat schon etwas Wahres an sich, besonders jetzt, da die Subkultur eigentlich tot ist und nur noch Splitter zu fnden sind, die zum Teil kaum noch zusammenpassen.
Aber vielleicht sind die Intentionen nicht so neblig, wie der Spiegel es beschreibt. Vielleicht geht (oder ging?) es nur um die Melancholie und die Mystik.
Hier stellt sich mir die Frage, warum man sich AUF ein Grab setzen muss. Ein wenig Respekt vor den Toten sollte schon sein. Will der Goth demonstrieren, dass er sich hier wie zuhause auf der Wohnzimmercouch fühlt? Ist er einfach nur cool?
Ich setze voraus, dass die innere Einstellung zum Tod, das Bewusstmachen für die eigene Vergänglichkeit und anschließender Auseinandersetzung mit der Thematik die Grundvoraussetzungen der Friedhofsbesuche sind. Nicht, weil es halt eben so cool ist und man nur „dabeisein“ will.
Es würde mich generell interessieren, ob Grufties – wenn sie ein nahestehendes Familienmitglied oder einen guten Freund verlieren – dann immer noch oder gerade deswegen Friedhöfe aufsuchen.
Nun, ich denke, warum man sich auf ein Grab setzt, das müsste man die betroffenen Personen auf den Bildern wohl selbst fragen. Wobei ich denke, dass viele einfach gerne schöne Bilder von sich hätten.
Ich gebe zu, ich fotografiere auch auf Friedhöfen bzw. lasse mich dort fotografieren, aber auf den Gräbern selbst möchte ich auch nie stehen. Maximal lehne ich meinen Kopf an einen Zaun oder eine schöne Statue und stehe nicht auf dem Bereich, wo sonst die Blumen stehen.
Und ich gebe auch zu, dass ich einfach die Atmosphäre dort mag und diese gerne in Bildern wiederfinde.
Ich habe Freidhöfe schon immer gerne aufgesucht. Auch vor dem tragischen Tod einer guten Freundin.
Und wenn ich jetzt auf dem Friedhof bin, dann ziehe ich dort meine Runden und schaue immer bei ihr vorbei um ein wenig mit ihr zu plaudern.
Also ich finde die rechts geht noch, wenn man sich da so neben das Kreuz und nicht direkt aufs Grab setzt is das noch gerade so in Ordnung. Aber so mitten drauf wie der in der Mitte finde ich nicht ok.
Wobei sogar ersteres in meinen Augen nicht toll is wenn es noch ein relativ „frisches“ Grab ist.
Man sollte es auch nicht überbewerten. Ich sehe es wie ASRianerin: viele wollen einfach nur schöne Fotos von sich. Und wenn es eben passt, dann kann man sich auch mal auf ein Grab setzen. Der/die Tote hätte sicher auch nix dagegen. Natürlich pietätvoll und man sollte auch nix zerstören.
Ich finde das Bild wirklich okay und schön. Gehe selbst sehr gern auf den Friedhof, fotografiere dort auch (wobei häufiger nur die Gräber oder Statuen) und wenn jemand, den ich kannte, auf dem Friedhof liegt, dann verweile ich dort länger.
Mein Vater ist vor kurzem verstorben. Ich gehe seitdem nicht mehr auf den Friedhof. Vielleicht ist es noch zu früh. Mich würde es stören, wenn sich einer auf sein Grab setzen würde.
Ich mochte es immer, die schönen Marmorengel zu berühren und alte Inschriften zu lesen. Gibt innere Ruhe.
Ich schließe mich dem allgemeinen Tenor an, man sollte die Bilder nicht überbewerten. Melissa, die auch auf dem Foto zu sehen ist, hatte zu dieser Zeit wahrscheinlich ebenso viele Flausen im Kopf wie viele andere Junggrufts nach ihr.
Selbstverständlich finde ich jede Meinung dazu akzeptabel, solange nicht demontiert, zerstört oder sonstwie besudelt wird, was die meisten nicht machen, nie gemacht haben und nie machen werden.
Meine Mutter ist vor rund 10 Jahren gestorben und ich besuche ihr Grab sehr selten, weil ich persönlich keinen Ort brauche an dem ich an meine Mutter denke. Hier ist nur ihr letzte Ruhestätte, der Platz ihrer sterblichen Überresten. Sie lebt in mir und in meinen Gedanken weiter, dazu reicht ein einfach Foto oder ein Erinnerungsstück. Das Foto meiner Mutter, auf dem sie auch noch recht streng guckt, hilft mir immer bei moralischen und persönlichen Entscheidungen. Was hätte meine Mutter dazu gesagt? Ob sie damit einverstanden wäre? Wäre sie stolz auf mich? Das Foto ist dabei meine Brücke zu dem was von meiner Mutter in mir weiter existiert.
Das ist aber nur meine persönliche Ansicht und sicherlich auch abhängig von der Art und Weise wie jemand gestorben ist.
Prinzipiell findet man als „Szene-Mitglied“ doch die ästhetische Fortführung seines Stiles und darüber hinaus Inspiration und wie von Madame Mel so schön beschrieben, innere Ruhe. Ich besuche, wie Shan Dark, auch gerne alte Friedhöfe und stelle mir darüber hinaus auch noch vor, um wen es sich bei dem Verstorbenen handeln könnte. Fundierte Führungen von Kennern sind mir daher auch ein Hochgenuss. (Siehe: Highgate Cemetery)