Stonehenge. So nennen die Briten ihre Steinformationen in der Nähe von Amesbury in Wiltshire, die vor rund 5000 Jahren errichtet wurden, um Bestattungen und religöse oder kultische Handlungen zu zelebrieren. Vermutlich, denn so ganz genau weiß es eigentlich keiner. Die „hängenden Steine“, deren Anordnung nicht zufällig zu sein scheint, wurden vermutlich auch zu Bestimmung der Sommer- und Wintersonnenwende benutzt und diente frühzeitlichen Priestern als Kalender, um Aussaat und Ernte der überlebensnotwendigen Landwirtschaft festzulegen. Bis heute scheint es noch ein ungelöstes Rätsel zu sein, wer die Steine dort aufstellte und welchem genauen Zweck sie dienten. Eins ist jedoch klar, die Steine haben viel gesehen und ragen heute noch wie Finger einer längst vergangenen Zeit gen Himmel. Sie würden sicherlich von Verbrennungen, Opferungen und Bestattungen erzählen, von der Magie und der Zauberei, vom Lauf der Sonne und dem Einfluss des Mondes, von Freude, Angst und Gemeinschaft.
Es mag genau dieses Wissen um die Zeit sein, dass jährlich tausende von Menschen an dieses Ort lockt. Es sind die Geschichten, die die Steine erzählen könnten, die Legenden, die sich um diesen Ort ranken und vielleicht auch die Rituale, die man einst feierte. Heute sind es neuzeitliche Druiden, Hexen und Neuheiden, die Stonehenge immer wieder als Versammlungsplatz nutzen. Zur Sommersonnenwende 1972 wurde das erste Mal eines der „Free Festivals“ abgehalten, zu dem sich 1984 rund 70.000 Besucher am Steinkreis versammelten, um neben Live-Musik ihren druidischen und neuheidnischen Kulthandlungen nachzugehen. 1985 untersagte die Polizei nach gewalttätigen Konflikten der Besucher („battle of the beanfield„) die Treffen und erließen ein Versammlungsverbot. Erst 1998 hob man das Versammlungsverbot wieder auf, weil der „Secular Order of Druids“, unter Berufung auf das Recht der freien Religionsausübung, gegen das Verbot klagte.
Der Tag der Wintersonnenwende 2011 war der 22. Dezember und wieder versammelten sich einige Enthusiasten in Stonehenge. Ich habe einige schöne Bilder gefunden, aber auch die BBC oder der Guardian berichten über das Ereignis.