Neues aus dem Eulenforst: Wie sehen echte Gothics aus?

Jeder hat bei der Frage „Wie sehen echte Gothics aus?“ wohl ein anderes, spontanes Bild im Kopf. Stöbert man im Internet nach „echten“ Gothics, so bekommt man meist aufwendig geschminkte, toupierte und gestylte Menschen vorgeschlagen, die dem Stereotyp des Gothics am ehesten entsprechen. Im Eulenforst, dem offiziellen und ganz fantastischen Spontis-Youtube-Kanal, hat sich Ehegrufti Orphi mit dieser Frage beschäftigt. Das Ergebnis könnte Euch (!) allerdings überraschen.

Hintergrund: Gothic-Polizei bei TikTok

Grund für das Video war ein Reaction-Video, das Orphi gemacht hat und das unter dem Titel „Gibt es bei TikTok eine Goth-Polizei?“ die junge Youtuberin „Drama Kween“ vorstellt, die sich mit eben dieser Frage beschäftigte. Muss man ein besonderes Styling haben, um ein Teil der Szene zu sein?

Allerdings ist „Drama Kween“ schon der erste Teil eines Eindrucks, dem sich wohl niemand, der sich für die schwarze Szene interessiert, entziehen kann. Aufwendiges Styling, atemberaubende Schimkkünste und perfekte Frisur. Das Internet präsentiert stets eine klischeehafte Bilderflut, die wohl den meisten Gothics, die sich jeden Tag durch die Tristesse des Lebens quälen, nicht ähnlich sieht. Dennoch warten überall, wo man versucht dem Gedanken des „Gothics“ auf die Spur zu kommen, gut gestylte, perfekt geschminkte und brillant toupierte Stereotypen darauf, euch unterschwellig zu vermitteln, dass ihr mit einem schwarzen T-Shirt, einer schwarzen Jeans und ein paar Pikes kein Teil der Szene sein könnt. Stimmt natürlich nicht!

Doch wie sehen echte Gothics nun aus?

In ihrem großartigen Video stellt Ehegrufti Orphi einige von Menschen vor, die auf den ersten Blick mit der Szene wenig zu tun haben, aber die unter der unscheinbaren Oberfläche einiges zu bieten haben. Hier zeigt sich, wie sehr der äußere Eindruck täuschen kann. „Don’t judge a book by its cover“, sagt der Engländer

Sicher, da pflichte ich Orphi bei, machen wir zu Festivals und Events immer ein bisschen mehr aus uns, auch wenn wir an die Styling-Kunstwerke der Gothics aus der besagten Internet-Suche nicht heranreichen. Aber letztendlich sieht der Gothic unter der „Haube“ – die mitunter viel Übung und Geschick benötigt – ebenso unscheinbar aus.

Die Message, die rüberkommt, ist klar. Junge Nachwuchsgruftis, die die Szene für sich entdecken, sollten ihre Szenezugehörigkeit nicht allein vom äußeren Erscheinungsbild abhängig machen. Es gibt soviel wichtigere Dinge, die einen „echten“ Gothic ausmachen, als ein Talent und eine Leidenschaft für das perfekte Styling. Orphi bringt in ihrem tollen Video die Sache auf den Punkt und präsentiert Euch Menschen, die schon lange in der Szene unterwegs sind und die einen Beitrag dazu leisten, dass „Gothic“ viel mehr ist als ein Fashion-Label. Die sehen auch alle fantastisch und umwerfend aus, aber eben nicht so, wie es die sozialen Kanäle einem vorgaukeln.

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graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Vor 9 Monate

Es hat mich gefreut, dass Orphi, das Thema welches wir in einem anderen Beitrag hier schon angerissen hatten, nochmal mit aufgegriffen hat. Und dass sie mit vielen falschen Trugbildern, wie zum Beispiel dass es keine Farbe in der Szene gibt, aufgeräumt hat.
Natürlich habe auch ich, nach dem schauen des Videos, meine Gedanken nochmal kreisen lassen und will versuchen sie halbwegs geordnet, wiederzugeben.

Gerade im Bezug auf „Gatekeeping“stehe ich dem gespalten gegenüber. Natürlich steht es niemanden zu über einen anderen zu urteilen, aber gleichzeitig sehe ich wie oberflächlich und verwaschen die Szene inzwischen ist, eben weil keine Grenzen gezogen werden.
Ob man die Grenzen nun bei der Optik ziehen sollte ist fraglich. Selber bin ich jemand, der mit kräftigen Augenmakeup unterwegs ist und die Haare auch gern fernab von Events toupiert. Dort fängt für mich persönlich Authentizität an…24 / 7. Dass ich auf Events eben nicht total anders aussehe als sonst…dass ich voll und ganz bei mir bleibe. Ich bin und lebe nun Mal Schwarz und das immer. Das mache ich aber auch, weil es mir gefällt. In manchen Momenten, wenn ich Zeit habe zelebriere ich für mich das herrichten regelrecht. Klar gibt es auch Tage wo ich komplett ungestylt einkaufen gehe und auch Daheim mache ich keinen Aufriss, bevor ein falscher Eindruck entsteht. Natürlich schaue ich mir auch gern (normal) gestylte Schwarze an, gebe ich zu. Die Optik ist es, die meiner Meinung nach zu einem Schwarzen mit dazu gehört, wie auch Musik, das lässt sich nicht abstreiten. Wiederum muss einem aber auch klar sein, was für einen selber gilt, muss nicht auf andere zutreffen.

Ich finde Orphi hat in ihrem Clip wunderbar gezeigt, wie authentisch ein schlichtes Szeneoutfit sein kann, ganz ohne großen Schnickschnack. Letztendlich ist es nur eine Frage wie man Kleidung miteinander kombiniert und da gibt die Szene einem soviele Möglichkeiten, allein durch Stoffe und Schnitte.

Nach wie vor mag ich nicht das Bild, welches viele Influencer vermitteln, gerade in Bezug auf die Kleidung, Killstar lässt grüßen. Ich möchte diesen Leuten nicht unterstellen, dass sie bewusst Druck und falsche Eindrücke streuen, oftmals sind wir Zuschauer es selber, die sich den Druck machen und denken „man muss ja…“, allerdings frage ich mich, ob den Influencern überhaupt bewusst ist, welchen Einfluss sie da überhaupt haben. Ich will ihnen nicht die komplette Verantwortung aufbürden, die hat ein jeder für sich selber, aber in ihrer Position stecken sie meiner Meinung nach genauso mit drin.

Letzte Bearbeitung Vor 9 Monate von graveyardqueen
Marquis
Marquis(@marquis)
Vor 9 Monate

Jedenfalls tragen sie kein Pferdekostüm und Brabusschloß. Ich konnt´s mir nicht verkneifen.

Graphiel
Graphiel(@michael)
Vor 9 Monate

Ich hatte es Orphi auch schon unter ihr Video geschrieben und ich widerhole mich hier gerne noch einmal: DAS Aussehen eines „echten“ Gothics kann es einfach nicht geben. Bei so vielen Vorbildern und Inspirationen, welche sich mal mehr, mal weniger gegenseitig beeinflusst haben wäre so eine Annahme schlicht albern. Wo wollen wir denn da anfangen auszusortieren und wo hören wir auf?

Genauso finde ich es gut, wichtig und richtig, dass man besonders junge Schwarzkitteln dazu ermutigt sich nicht von den ganzen perfekt gestylten Leutchens im Internet in den Irrglauben versetzen zu lassen, man müsse IMMER so aussehen oder über besonders große Talente verfügen. Und genauso absurd finde ich die Vorstellung, man MÜSSE zwingend Klamotten der Marke X oder Y tragen um wirklich dazugehören zu dürfen. An mir ist inzwischen praktisch nichts mehr vorhanden, was aus irgend einem Szeneshop stammt. Außer etwas Schmuck, sowie diverse Gürtel und Nietenarmbänder.

Dennoch gibt es da ein Zauberwort, welches graveyardqueen bereits hervorgehoben hat und welches auch für mich nicht unterschätzt werden sollte: Authentizität.   

Ob man die Grenzen nun bei der Optik ziehen sollte ist fraglich. Selber bin ich jemand, der mit kräftigen Augenmakeup unterwegs ist und die Haare auch gern fernab von Events toupiert. Dort fängt für mich persönlich Authentizität an…24 / 7. Dass ich auf Events eben nicht total anders aussehe als sonst…dass ich voll und ganz bei mir bleibe.

Das ist für mich der springende Punkt. Mir fällt es nicht schwer Menschen in schlichtem schwarz und ohne aufwendige Frisur in der Szene willkommen zu heißen und sie dort ernst zu nehmen. Ich erwarte keine Klamotten einer bestimmten Marke und auch keine Pikes, deren Beschaffung in passender Größe und Qualität aktuell der Jagd nach einem lebenden Dodo nahe kommt.

Was für mich aber wichtig ist, ist Authentizität. Wer sich den Großteil der Woche in einem bunten Hemd und Birkenstocksandalen (mal stark überspitzt) wohler fühlt, lediglich am Wochenende oder auf dem Festival in schwarz auf Touren geht und sonst absolut nichts mit der Subkultur zu tun haben will, den kann ich nicht wirklich ernst nehmen, wenn dieser sich selbst als Goth/Gothic labelt. Mir geht es da wie graveyardqueen: Ich lebe diese, meine Subkultur trotz vieler persönlicher Entwicklungen seit nun rund 24 Jahren und das eben 24/7. Das streife ich nicht mal nebenbei ab und ziehe es wieder an, wenn ich es für richtig halte. Das trage ich immer mit mir herum, wie eine zweite Haut. Das bedeutet zwar nicht, dass ich nun täglich tonnenweise Makeup im Gesicht habe und auch meine Haare sind nicht täglich durchtoupiert, von ordentlich aufgestellt mal ganz zu schweigen. Und doch würde ich soweit gehen, dass man meine Szenezugehörigkeit selbst dann noch erahnen kann, wenn ich aufgrund von Krankheit oder akuter Unlust das Wochenende im Schlabberlook auf dem Sofa verbringe.

Gothic IST viel mehr als ein Fashionlable, ja. Aber eben auch nur wenn es wirklich gelebt wird. ;-)

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Graphiel
Vor 9 Monate

Was für mich aber wichtig ist, ist Authentizität. Wer sich den Großteil der Woche in einem bunten Hemd und Birkenstocksandalen (mal stark überspitzt) wohler fühlt, lediglich am Wochenende oder auf dem Festival in schwarz auf Touren geht und sonst absolut nichts mit der Subkultur zu tun haben will, den kann ich nicht wirklich ernst nehmen, wenn dieser sich selbst als Goth/Gothic labelt.

THIS! Dass man sich für ein Konzert/Festival mehr „aufbrezelt“ als zum Arbeiten/Einkaufen ist normal (auch nicht nur bei Gruftis), aber es gibt auch in meinen Augen einen gewaltigen Unterschied zwischen „nochmal eine Schippe drauflegen“ (ohne den eigenen Stil dabei komplett zu verändern) und „sich 1x im Jahr fürs z.B. WGT temporär zu verkleiden“ (und das Wort benutze ich hier bewusst ;) )…

Black Alice
Black Alice (@guest_64375)
Vor 9 Monate

Diese Diskussion kommt immer wieder auf. In allen Szenen. Wie entstehen denn Szenen? Als erstes ist es die Musik. Szenen entstehen meist im Jugendalter. Es sind Kiddies, mit ihrer noch nicht ausgeprägten Lebenserfahrung, die Szenen entstehen lassen und sich durch irgend etwas von anderen abgrenzen, meist das Aussehen. Als Jugendlicher ist man sehr schnell darin andere wegen ihres Aussehens zu dissen und auszuschließen, weil man es nicht besser weiß worauf es im Leben tatsächlich ankommt. Man nimmt Dinge für überwichtig die einem in seinem Lebensabschnitt gerade wichtig sind. Eigentlich normal und nachvollziehbar. Mit zunehmendem Alter erledigt sich das. Diese Diskussion wird meist unter dem Jungvolk ausgetragen, denen Äußerlichkeiten wichtig sind. Man kann als Granny-Bat auf die Baby-Bats noch so einreden, dass Äußerlichkeiten egal sind. Bringt oft nichts, weil die in ihrer eigenen Bubble Druck haben. Das tut mir für sie echt leid. Aber wie will man da durch dringen?

Phoenix
Phoenix(@phoenix75)
Antwort an  Black Alice
Vor 9 Monate

Und ich glaube das dort die negativen Aspekte (as)sozialer Medien und dergleichen zu suchen sind. Da ist der gesellschaftliche Druck und der Gruppenzwang mittlerweile so hoch, dass man dann einfach mit solchen Trends mitschwimmen muss. Individualität wird in dem Sinne abgeschafft. Das wird höchstens dann erst wieder Thema, wenn die jungen Leute mental so gestärkt sind, dass es an ihnen abprallt. Aber selbst das gelingt normalen Erwachsenen auch nur noch höchstselten. ;)

Maren
Maren (@guest_64377)
Vor 9 Monate

Orphi sagt zu Beginn ihres Videos, dass sie entsetzt ist und es sie traurig macht, wie Baby Bats wegen ihres Outfits gedisst werden. Ich empfand diese Traurigkeit auch, als in dem Blog Gothic Charm School einen Beitrag von 2017 zu demselben Thema gelesen habe: „ I remember when I was a baby bat feeling lost in the „normal world“, but felt a subculture where I fit only to be told by orhers that I didn‘t.“ Als Grund für ihre erneute Ausgrenzung gibt Nyxxia an, dass sie sich nicht die teuren Klamotten vom richtigen Label leisten konnte und sich selber welche Nähte. Für mich mutet es schon paradox an, wenn Menschen wie Nyxxia, die von der Mainstream Gesellschaft ausgegrenzt wurden, auf diese Weise erneut Ausgrenzung erfahren von Mitgliedern (?) einer Subkultur, zu deren Merkmalen doch Individualismus zählt. Orphis Video ist da hervorragend geeignet, um solche Menschen zu ermutigen, ihren ganz persönlichen schwarzen Stil zu finden. Und nein- bevor hier Missverständnisse aufkommen- ich will hier jetzt nicht Leute verteidigen, die im rosaroten Hemd oder Schlumpfkostüm auf schwarzen Veranstaltungen erscheinen oder für die „Goth“ nur ein Partymotto unter vielen ist. Aber die sind denke ich auch nicht die Zielgruppe von Orphis Video?! Vielleicht hilft bei junge Szeneeinsteigern ja auch etwas Geduld, denn wie heißt es bei der Lady of Manners: „Being Goth is a work in Progress.“ Ich möchte abschließend ergänzen: „Sympathizing with Goth is a work in progress too.“

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Maren
Vor 9 Monate

Als Grund für ihre erneute Ausgrenzung gibt Nyxxia an, dass sie sich nicht die teuren Klamotten vom richtigen Label leisten konnte und sich selber welche Nähte. Für mich mutet es schon paradox an, wenn Menschen wie Nyxxia, die von der Mainstream Gesellschaft ausgegrenzt wurden, auf diese Weise erneut Ausgrenzung erfahren von Mitgliedern (?) einer Subkultur, zu deren Merkmalen doch Individualismus zählt.

Paradox absolut… ich würde sogar sagen grotesk… ich persönlich hätte nämlich vor einem Goth der sich seine Kluft wirklich selbst genäht hat (anstatt sich im Online-Shop den Killstar-Einheitslook zusammenzuklicken) instinktiv einen gewissen Respekt.

Phoenix
Phoenix(@phoenix75)
Vor 9 Monate

Ich fände es an der Stelle wichtig, dass sich die älteren Gruftis auch mehr zum Bindeglied zu jungen Szeneankömmlingen machen. Klar ist es einfach, einen verächtlichen Blick den „Killstar-Schwarzen“ zu spenden, aber es wäre doch im Sinne der Szene, wenn sie weiter leben und existieren könnte und damit den jungen Ankömmlingen aufzeigen könnte, dass es auf Individualität und Eigenständigkeit ankommt und nicht auf nahezu gleiche Outfits. Dasselbe würde ich gerade auch bei Musik machen. Wenn ich manchmal die jungen Leute mit den immer gleichen „Lieblingsbands und -künstler“ sehe, so hab ich das Gefühl, dass das doch sehr eindimensional ist. Dabei ist die Szene so vielfältig, was Musik angeht und die ganzen Substile. Anscheinend gibt es eben auch innerhalb der Szene eine Popkultur. Ich persönlich finde das eher langweilig. ;)

Letzte Bearbeitung Vor 9 Monate von Phoenix
graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Phoenix
Vor 9 Monate

Damit magst du, Phönix, gar nicht Mal unrecht haben, aber da müssten die jüngeren bzw. Neuzugänge auch offen für sein. Ich erinnere mich an unzählige Szenediskussionen, wo es um den „Geist“ des Goth ging und man regelrecht auf Wände stieß, teilweise als elitär hingestellt wurde, eben weil man am alten Goth fest hält. Selber habe ich mir schon witzelnd, seitens Mainstreamschwarzer, anhören müssen, ich würde seltsame Musik hören. Musik, die mehr mit Goth zu tun hat als deren Kram.
Jede Zeitepoche scheint ihren eigenen Szenegeist zu haben und das macht es in meinen Augen nicht leicht, sich gegenseitig zu verstehen.
Ich denke jemand der offen genug und interessiert ist, der wird mit der Zeit selber erkennen, worum es wirklich in der Szene geht.

Letzte Bearbeitung Vor 9 Monate von graveyardqueen
Black Alice
Black Alice (@guest_64382)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 9 Monate

Wobei ich das ja als normal ansehen würde, dass jede Generation ihren Stil hat. Naja, der Sound der 80er ist ja auch völlig verschieden von dem was heute in Clubs gespielt wird. Es kann also nicht die gleiche Szene sein wie damals, oder gestern. Heute ist heute und die Young-Bats haben nun mal ihre eigenen Vorstellungen. Wir alten Granny-Bats müssen nun mal akzeptieren, dass die Young-Bats anders flattern als wir. Sie sind die, die die Szene weiter tragen, anders weiter tragen als wir es taten.

Ich stell mir das wie ein voller Bus vor, wo vorn ein paar Leute aussteigen und hinten neue Leute einsteigen. Am Eingang stehen dann zwei oder drei herum die sich die neuen abschätzig anschauen und meinen, die sollen sich gefälligst paar bessere Klamotten kaufen, bevor sie hier einsteigen. Ist den Neuen aber egal, sie drücken sich rein und machen sich ihren Platz frei in der Menge, weil alle haben ja den gleichen Weg, weswegen sie ja in diesem Bus drin sind. Mit jeder Haltestelle steigen welche aus und neue steigen ein. Nur wenige fahren von Anfang an bis zur Endhaltestelle mit. Das sind die, die über die Veränderung im Bus diskutieren. :-)

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Black Alice
Vor 9 Monate

Ich wollte damit auch nicht sagen, dass ich kein Verständnis dafür habe, dass keine Epoche wie ihr Vorgänger ist, auch wenn ich es schade finde, wenn dadurch immer wieder Stücke der Wurzeln, augenscheinlich, auf der Strecke bleiben. Meine Erfahrung ist halt einfach nur, dass weder Neulinge mich in meiner Haltung verstehen noch ich ihre (ohne jetzt verallgemeinern zu wollen, da es ja auch Neulinge gibt, die durchaus mit dem alten etwas anfangen können). Und trotz alle dem können sie ja von mir aus machen was sie wollen. 🤷🏼‍♀️

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Phoenix
Vor 9 Monate

Beim spontis treffen und auch hier im Blog in den Kommentaren findet ja zum Glück ein reger Kontakt zwischen den Generationen statt.

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 9 Monate

Ich muss auch zugeben, dass ich gern hier auf der Seite bin. Den Austausch nehme ich als sehr angenehm wahr, hier kann jeder seine Ansicht haben, die auch akzeptiert wird und wo man nicht das Gefühl hat sich dafür rechtfertigen zu müssen, dass sie ist wie sie ist. 🙂

Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Phoenix
Vor 9 Monate

Ich fände es an der Stelle wichtig, dass sich die älteren Gruftis auch mehr zum Bindeglied zu jungen Szeneankömmlingen machen. Klar ist es einfach, einen verächtlichen Blick den „Killstar-Schwarzen“ zu spenden, aber es wäre doch im Sinne der Szene, wenn sie weiter leben und existieren könnte und damit den jungen Ankömmlingen aufzeigen könnte, dass es auf Individualität und Eigenständigkeit ankommt und nicht auf nahezu gleiche Outfits.

Da läufst du auch bei mir grundsätzlich offene Türen ein. Irgendwo am Rande herumstehen und über Stile nölen, die einem nicht in den Kram passen ist einfach. Das kann jeder. Die Kunst besteht für mich eher darin die Leute von ihrem Standpunkt aus abzuholen und ihnen zu zeigen, das hinter der Gothic-Subkultur erheblich mehr steckt als nur ein perfekt aufeinander abgestimmtes Outfit, sowie optimale Makeup- und/oder Haarbaukünste. Gelingt sicherlich nicht bei jedem, aber ich freue mich dennoch über jedes mal wo es gelingt.

Gerade deshalb genieße ich ja Plattformen wie Spontis, in denen sich Schwarzkittel aller Generationen miteinander austauschen können.

Adrian Stahl
Adrian Stahl(@rosa_aristides_c)
Vor 9 Monate

Ich hab gestern auf Youtube schon ein paar Zeilen gelassen, aber hier sind so gute Anmerkungen daß ich auch nochwas dazusetzen möchte.

Zuerst mal find ich das Video toll, gerade weil Plattformen wie Instagram (und TikTok, aber – da mach ich nen sehr großen Bogen rum … ) das Problem das hier angesprochen wird definitiv größer machen als in all den Dekaden zuvor – bei anderen „Szenen“ (falls man das so sagen kann – ich denke da an die Fitness-Blase bleistiftsweise wo das sehr krass ist) ist das ja auch so daß erwiesenermaßen gerade junge Leute durch den künstlich konstruierten Instagram-Perfektionismus Probleme mit ihrem Selbstbild bekommen (und sicher nicht nur junge Leute, wenn man psychisch bisschen instabil in der Richtung ist, ist Alter fast egal).

Klar, die Diskussionen um „true“ und die angesagte Klamottenmarke gabs (immer) schon, jetzt hat eben Killstar das X-TRA-X als solche abgelöst, und natürlich verändert sich die Szene mit den Dekaden und den neu einströmenden jungen Leuten, aber die sozialen Medien in der heutigen Form mit ihren Influencern sind da natürlich ein noch nie dagewesener Faktor. Insofern finde ich daß Orphis Video ein gutes und notwendiges Gegensteuern ist, das hoffentlich dann auch einige Leute erreicht die das wirklich mal hören müssen, um sich nicht verunsichern zu lassen.

Und das sag ich als bekennender Extrem-Auftakler – allerdings bin ich im Alltag natürlich auch nicht in vollem Ornat unterwegs, das dauert dann doch viel zu lange, aber – man erkennt mich als Grufti – manchmal darfs alltags auch etwas aufwendiger sein, das entscheidet dann die Tagesform ob ich gerade Bock hab, oder halt so garnicht. Egal aber ob Ausgeh-Vollkalk oder Gammelschwarz an Null-Bock-Tagen – das wichtigste ist für mich in allen Fällen daß ich mich dann gerade so wohlfühle wie ich rumrenne. Ich muss jetzt niemanden beeindrucken (war auch noch nie mein Beweggrund).
Mir macht das Freude – ich bin in Stoffhaufen und mit Nähmaschinen aufgewachsen, insofern hat „Kleidung als Ausdrucksmittel“ in meinem Leben natürlich immer schon eine große Rolle gespielt – ich setze den Maßstab aber keinesfalls bei anderen Leuten. Gleiche Wellenlänge hat nichts mit dem selben Stil zu tun, ich hab in jetzt auch mehreren Dekaden des Gruft-Seins wunderschön gestylte Vollpfosten kennengelernt, sowie komplett unscheinbare T-Shirt-Szenegänger, mit denen man vor dem Club stundenlang faszinierendste Gespräche führen konnte – und so ziemlich die ganze Bandbreite zwischen allen erdenklichen Kombinationen. Es entgehen einem faszinierende Menschen, wenn man allein an Äusserlichkeiten meint festmachen zu können, wie jemand wirklich ist. Betrifft natürlich Vorurteile gegenüber den Aufgerödelten und den schlichten Typen gleichermaßen.

Und – in einer Szene die jetzt schon etwas länger da ist, ist es auch nicht unumgänglich daß Generationenkonflikte auftauchen, es kommt immer drauf an wie man damit umgeht – klar muss eine gewisse Abgrenzung sein um die Szene zusammenzuhalten, aber alles was neu ist kategorisch mal Scheiße zu finden, führt am Ende zum Aussterben – wenn man junge Leute damit vergrault. irgendwie muss man auch da zwischen beiden Extremen durchmanövrieren. Und zwischen den Generationen kommunizieren – ohne Meckern. Nostalgie in Ehren – die darf man als „alter Sack“ ja auch haben – geht mir inzwischen nicht anders daß ich bei dem was junge Leute so tun und gut finden halt mal garnicht mehr mitkomme, aber – wie auch schon gesagt wurde – eine Szene die überdauert ändert sich, tut sie es nicht, geht sie zwangsweise ein. Man muss nicht alles gut finden oder mögen aber Draufkloppen nur weil – hilft niemandem.

Martin N.
Martin N. (@guest_64385)
Vor 9 Monate

Die Diskrepanz zwischen einer kreativ-subkulturellen Szene und kommerzialisierten Fashion-Victims gab es schon lange vor Social-Media.
Von Vivian Westwood über Bogey`s (sogar in „meiner“ Kleinstadt gab es Mitte der 1980er einen Store) bis Killstar wurde und wird dem hyperperfekten Stereotyp des Gothics gehuldigt.

OMG! Mit deutlich Ü50 funktioniert das hochtoupieren des restlichen Haupthaars bei mir nicht mehr so ganz perfekt und der gesamte Look tendiert eher so in Richtung später Karl Lagerfeld… Jetzt darf ich nicht mal mehr auf’s WGT!

Letzte Bearbeitung Vor 9 Monate von Martin N.
Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_64648)
Vor 8 Monate

Also, wat is optisch en echtn Gothic ? Da stelle mehr uns janz dumm. Und da sage mer so: En Gothic, dat is ene jroße schwarze Mensch, der hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, dat is de Feuerung. Und dat andere Loch, dat krieje mer später.“

Im Ernst: Wie kann eine Subkultur, die es oft kritisiert von Stinos optisch diskutiert zu werden, anfangen selber sich optisch zu diskutieren. ;-) Neee… schon bei dem Wort „echte“ geht bei mir der Ernst aus, und der Humor an. Sorry

So ähnlich hab ich’s auch bei YouTube kommentiert.

Letzte Bearbeitung Vor 8 Monate von Wiener Blut
allez98
allez98 (@guest_64680)
Vor 8 Monate

Im Ernst jetzt? Davon abgesehen, daß ich nach all den Jahren gar nicht mehr wie ein „echter“ Goth aussehen will, und das schon mal aus reiner Klischeevermeidung (und Würde), ist das wirklich eine Frage, bei der der „Achtung, Ironie“-Button stets in unmittelbarer Reichweite ist. Den ich vermeide gleich zu drücken – auch wenn’s momentan schwer fällt…
Also, d.h. in meinem Alter: Reserviert, undefinierbare bis verhaltene Laune, wenn angebracht. Weitgehend unscheinbar, wenn’s sein muß ablehnend dem üblich einhergehenden („Goth“-)Bohei gegenüber.
Sich an solchen Diskussionen am Besten gar nicht erst beteiligen, auch wenn ich das wider besseren Wissens gerade tue…
Wie schon dezent angeführt, den Klischeefallen in weiser Voraussicht aus dem Wege gehen, und das tun, was für einen persönlich gerade am Besten passt. Nicht jeden „Goth“-Krempel per se gut finden müssen (das schon mal gar nicht), eher im Gegenteil, d.h. gesunde Skepsis dem Ganzen gegenüber ist mehr als angebracht.
In den Spiegel schauen können, ohne ständig an sich herumzufuhrwerken und zu -zupfen.
Nicht bei jedem „szenischen“ („Szene“ – welche „Szene“?) Grossereignis oder „must have“ mitzumischen oder gar denken, dabei sein zu müssen. Auch das ist absolut vermeidbar.
Und was andere etwaige „Goths“ von mir denken oder halten, ist mir eh Wurscht…

Letzte Bearbeitung Vor 8 Monate von allez98
graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  allez98
Vor 8 Monate

Um wie ein echter Goth auszusehen braucht es ja erstmal eine genaue Definition von und die gibt es meiner Meinung nach gar nicht. Die Mode hat sich ja von Jahrzehnt zu Jahrzehnt geändert und die Stile erweitert. Zudem hat jeder eine andere Vorstellung von 🤔.

Aber einfach aus Neugier und des bessern Verstehens nachgefragt…
@allez98: Was genau sind für dich diese Klischeefallen, die du versuchst zu vermeiden und wie meinst du das mit der Würde?!

Adrian Stahl
Adrian Stahl(@rosa_aristides_c)
Antwort an  allez98
Vor 8 Monate

Darf ich kurz und knapp fragen, ob Du Orphis Video gesehen hast?
Oder allein den Artikel hier gelesen …

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Adrian Stahl
Vor 8 Monate

Adrian, habe ich und meine Anmerkung gilt nicht dem Beitrag sondern Allez89 seiner Anmerkung.
Aber ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz deine Frage und worauf du hinaus möchtest 🤔😬.
Ich denke genau mit dem Satz „Zudem hat jeder eine andere Vorstellung von“ gebe ich wieder was auch Orphi in ihrem Clip zeigt,…viele verschiedene Ausführungen und Stile, wie die Leute es für sich definieren.
Hilf mir bitte auf die Sprünge…🙂

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Robert
Vor 8 Monate

Robert, alles gut!…ich danke dir für die Aufklärung! Am Handy sehe ich diesen Vermerk, den du ins rote Kästchen gesetzt hast, leider nicht, daher hatte es für mich den Anschein, dass ich gemeint bin 😬😆.

@Adrian: Sorry für den Irrtum 😅.

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Robert
Vor 8 Monate

Wie du möchtest Robert 🙂.
Also dein Bildchen seh ich, aber eben leider nicht die Anzeige auf dem Board, wer auf wessen Beitrag reagiert.
Vll. findet sich da ja irgendwann eine Lösung in der Anzeige…wenn nicht, auch nicht tragisch 🙂

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Robert
Vor 8 Monate

Wunderbar Robert!…ich danke dir vielmals, jetzt bin ich immer Up to Date, wer gemeint ist 😁.

Adrian Stahl
Adrian Stahl(@rosa_aristides_c)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 8 Monate

 graveyardqueen – kein Problem, kann ja mal vorkommen :)
Ich versuche dran zu denken, den jeweils Angesprochenen nochmal zu nennen, vielleicht hilft das etwas daß es nicht allzu unübersichtlich wird nächstes Mal :)

Guest from Poland
Guest from Poland (@guest_64733)
Vor 8 Monate

That’s interesting topic. In Poland for many years now millenial generation was almost not „dressing goth“ for events. If you went to a band gig as well as to many regular dance night events majority would not be dressed anything elaborate. You would see people dressed in regular casual clothes in black color. You could see also many individuals dressed like your average person on the street. And yes, some of these „normal looking“ people were regulars attending many local events for years. Occasional band t-shirt were present. Makeup, even kohl pencil eyeliner would be not present on men in most cases. If female had any more elaborate makeup it would be dark smokey eyes.Extravagant punk looks or „walking Killstar catalogue“ looks were rare and you could have count such individuals on fingers of one hand.

To see millenials looking more „gothic“ we would have to time travel back to the year of 2010 and what we would see would be „victorian epidemics full of polyester“. Epidemics in sense everyone was attempting the same style. And polyester because, well polyester was a pretty common fabric for all these dresses. Yet that was a look that was mostly reserved for a Castle Party festival one a year and for occasional photo sessions. It was kinda style in vein of Lady Amaranth but with much more tame and natural looking makeup.

Times when most goths here looked more punks ended somewhere around the fall of communism when many cold wave bands disbanded. You can find photos online with Siekiera singer wearing pale white makeup, band members of band 1984 with large teased black hair wearing dark sunglasses. Some black and white low quality images of members of band No Smoking with eyeliner probably dark eyeshadow and dark clothing and teased short hairstyles.

Such looks were mostly gone by late ’90s being replaced by more or less Victorian dresses and suits and much more tame makeups and less and less ripped fishnets giving off vibes that Victorian crowd was moving more and more toward historical reenactment that toward goth. Some of members of that Victorian crowd were even poking fun on black lipstick or cobweb patterns as silly. They were very far from Patricia Morrison approach toward Victorian fashion at this point. And even music wise they often were listening to much more symphonic power metal like Nightwish, Within Temptation, Lacuna Coil etc than gothic rock (tho they were familiar with it). But there were also a lot of „models only“ individuals who was around events solely for showing off their costumes. Bands that were still playing since the ’80s at this point gave up any attempts on „looking goth“ already at this point. Many were even refusing of being called goth and preffering to be called New Wave or Cold Wave like back in the early days.

Reemergence of punk looks happened in earlier part of the mid ’00s thanks to goth youtubers starting own channels.

With tik-tok looks amounts of edgy makeups here increased and amount of people dresing alternative to the goth events increased.

I would say I’m happier seeing that than what was the state of things around 2010.

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