Noch bevor ich die Koffer ausgepackt habe, muss ich einfach eine Momentaufnahme vom vergangenen Pfingstwochenende aus der Leipziger Innenstadt teilen, die ich bereits Sonntag bei YouTube fand. Sie steht sinnbildlich für die verschiedenen Realitäten des internationalen Treffens, denen man in Leipzig begegnen kann. Glücklicherweise ist mir die Realität, die hier durch die gezeigten Menschen repräsentiert wird, völlig fremd und hat mit dem Treffen, das ich besucht habe, so rein gar nichts zu tun. Warnung: Szene-Liebhaber könnten die hier gezeigten Aufnahmen als verstörend empfinden.
Anlässlich des Wave-Gotik-Treffen schickte der „Wochenspiegel Super Sonntag“ einen jungen Mann in die Stadt, um vermeintlich Besucher des WGT zu interviewen. Zielsicher suchte er sich dabei Leute heraus, die teilweise eine recht merkwürdige Sichtweise auf sich selbst und die Szene haben. Es ist zum Haare raufen.
Nehmen wir die gehörnte Evi und ihre Begleitung Manfred, der sich mit den Fröschen auf seinem Zylinder als Nature-Goth outet: Manfred: „Ein genialer Ort um mal zu zeigen, was man alles an Kostümen herkriegt.“ Immerhin bekundet Evi dann, das man sich nur an das Wave-Gotik Thema angelehnt hätte und irgendwie Fantasy und venezianisch sei.
Christia (?) wir gefragt, warum sie beim diesjährigen Treffen dabei ist und kann nicht anders, als die unverblümte Wahrheit zu offenbaren: „Erstens, weil mich das Thema fasziniert und zweitens bin ich auf einer anderen Schiene, das heißt, nicht direkt Gothic ich bin Satanistin.“ Nicht gleich an die schwarz gestrichene Decke gehen, liebe Leser, sie hat ja recht, denn sie ist Satanistin und damit NICHT Gothic.
Pit hat offensichtlich einen Ausflug nach Leipzig gemacht, um seinen Alltag als „Sub“ zu entfliehen. Immerhin könnte ihn seine Frau, der er nach eigenen Angaben gehört, jeder Zeit an die Leine nehmen, was sie aber dieses mal sträflich vernachlässigt hat. Somit streunt Pit also völlig unkontrolliert durch Leipzig. Warum die schwarze Szene so heißt, weiß er nicht, er glaubt aber, das kommt von den schwarzen Klamotten.
Der Wikinger Michael, ein gläubiger Odinist und Tammy, die lebendige Marionette, die zum 15. mal nach Leipzig kommt, finden es gut, das man Leipzig als Plattform nutzen kann, sich einmal im Jahr so auszuleben, wie man es gerne möchte. Woran prinzipiell auch nichts verwerflich ist, aber warum muss man sich vor fremden Kameras so darstellen? Sind das die berühmten 3 Minuten Ruhm? Der Verdacht liegt nahe, dass man sich nur so kleidet, um Blicke, Fotografen und Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Rene findet, „man muss im Rahmen bleiben, was die eigene Meinung angeht“ und will in der „bunten Vielfalt“ mit immer neue Extremen auffallen. Er huldigt Marylin Manson und meint zu den roten Flecken auf seinem Hemd, „Blut hat ja auch mit Leben zu tun und Leben bedeutet ja auch, dass du hald auch leben musst!“ Ich hoffe, er bleibt das nächste mal im Rahmen und gibt nicht jedem braven Jüngling mit Kamera bereitwillig Auskunft.
Merke: Meide die Leipziger Innenstadt am helllichten Tag. Und wenn es nicht anders geht, weil du beispielsweise zur Moritzbastei möchtest, meide Kameras und Interviewer, die Dich Dinge fragen, die sie überhaupt nicht interessieren. Und nein, einfach mal zu sagen, dass man nichts zu sagen hat, ist nicht unhöflich sondern klug. Jetzt gehe ich nochmal ins Bett, die Festivalmüdigkeit ausschlafen.
Ich war noch nie beim WGT und werde auch nie dahin fahren. Aber was man dank der Mainstream Medien (MDR, aber auch Sonic Seducer etc.) so mitbekommt ist es seid Jahren eigentlich nur noch Karneval im Osten. Da hatte ein Domplatz Treffen mehr mit beisammensein zu tun als diese Karnevalsveranstaltung. Meiner Meinung sollte man soetwas nicht unterstützen denn es führ die Szene ins lächerliche.
Seit gegrüßt ihr lieben !
Ich hatte schon auf einen Artikel zum WGT gewartet, hab DANK dafür. Nun, wie unschwer dem Video zu entnehmen ist, gleicht kein Goth dem anderen. *hust* Du liest richtig, ich exkludiere diese Personen nicht davon, Goth zu sein. Denn wer hat nicht einmal unwissend angefangen ? Doch wer es schade, wenn dies bei den Befragten so bleiben würde.
Was ich als recht schnurrig wahrnehme, ist die Reichhaltigkeit und Ansammlung von Klischees, in diesem Video, es steigt in mir der Verdacht auf, das es sich um Mimen handeln könnte ? Doch wer weiß, vielleicht ist dies doch ein Omen, unseres aller Herren Luzifer. *schmunzel*
Ich schlage nach dem Konsum des Videos, den folgenden Song vor…
Painful Innocence von Seelenkrank
Mit Grüßen, Lox
Tjaja, der Leipziger Pfingskarneval, immer wieder für Lacher gut. 😆
Nein , ich werd mir das Video nicht anschauen!
Da ist man ja richtig glücklich, einer der „wenigen“ zu sein, welcher sich nur für die Arbeit kostümieren muss, und im „normalen“ Leben sich wie gewohnt als Mensch kleiden kann. Das mit dem „normalen“ muss mir irgendwann mal näher erklären, und wer den Maßstab setzte, was, wann und wie „Normal“ ist.
LG Rabe
Wiesuu denn bluß ? :shutmouth: Pfui pfui
Das WGT war schön als es noch independent war und keine kommerzielle Karnevalsveranstaltung.
Auch wenn Weiterentwicklung meist positiv beseitet ist, trifft es in diesem Fall eher weniger zu.
xx
Darum freue ich mich auch aufs OWLs n Bats…. anders als beim WGT und Co…. noch viel zu klein und „uninteressant“ für filmen, interviewn, knipsn noch und nöcher, Schaulaufen usw… WGT 2018 hat uns schon zur Meinung gebracht, wenn überhaupt nochmal WGT, dann ohne Karten und damit auch ohne Schlangestehen ohne dann reinzukommen usw usw… einfach in die Sixtina wären wir, und hätten da gesessen… und hätte jemand gefragt, hätten wir wie im Loriot Sketch gesagt… „Ich will hier nur sitzen.“ Mehr werde ich irgendwann sowieso nicht zum Ganzen sagen…. einfach weil es nichts zu sagen gibt…. ich will hier sitzen, ich will hier kucken, ich will hier hörn, ich will hier kaffeetrinken…. Warum ziehst du das so an? Weil ich so gern kaffeetrinken und schwofen gehe. *Humor an… flacker… nee ist doch mehr Ernst als Humor.
Das ist ja zum Fremdschämen!
…solcherlei unterstreicht meine These, die Gothic Szene ist übersättigt an viktorianischen Edelmännern und Alptraum „Gebieterinen“ aus schlechten us Fanatsyfilmen. Was die Gothic Szene braucht, sind wilde Gestalten. Sidecut, Undercut, Komplettoutfits, 80ger Jahre Nachahmung… Gähn… jeder läuft so rum, Gleichschritt Marsch…das ist keine Andersartigkeit mehr, das ist Einheitsbrei geworden. Mehr Mut zur freien Entfaltung bitte. Wenn man sich die Musik aus den 80ger Jahren anhört, speziell englische und französische Bands, da waren paar wilde Sachen dabei. Nix da mit zartem Elfenpop, düstere rituale mit wilden Trommeln. Auch ein Ansatz. Warum muss alles eintönig und artig sein. Ich hab keinen Bock mehr auf Elfen und aristokratische Vampire, Gecken und Gaukler. Ich will wilde Hexen mit BDSM Symbolen sehen, langhaarige Trauerweiden und Poeten der Dunkelheit…. BACK TO THE ROOTS würde uns gut tun, aber lasst die Robert Smith Frisuren weg, auch Bandanas, das war schon 1985 peinlich. Gothic kann auch wild sein, nicht nur in den Staaten, im alten muffigen germania ist dies auch erlaubt…. tja, solche träumerische Gedanken gehen mir derweil durch den Kopf… Wenn man sich die Fotos so ansieht… was war die 2000er Generation noch Gespickt an faszinierenden Individuen…
Armin Reimer in: Der Karneval ist nicht allein auf den Osten beschränkt. Mera Luna und Amphi sind ebenso Treffpunkte für Karnevalisten, auch wenn es hier weniger sind, weil der öffentlich Zugang fehlt.
Lox : Könnte die Frage lauten, ob wir nicht alle so angefangen haben? Möglicherweise. Doch handelt es sich bei den meisten Befragten um „Quereinsteiger“, denen ich unterstelle, nicht von Anfang an dazu gehört zu haben. Die sind aufgrund einer Form von Selbstverwirklichung oder Abenteuer-Suche nach Leipzig gekommen. Zumal die meisten behaupten, nicht zum ersten mal dabei zu sein. Die haben sich ganz bewusst für ein Klischee entschieden und sind nicht daran interessiert, diese zu hinterfragen. Aber das sind nur Spekulationen.
Roland : Hast du wohl :)
Ralf vom Rabenhorst : Verschoben Welten, was Rabe? „Normal“ wird in diesem Zusammenhang mit „der Norm entsprechend“ übersetzt. Mit anderen Worten: Wenn du so rumläufst wie alle Anderen und dich ebenso verhälst könnte man Dich als normal betrachten :) Hab ich aber mal versucht. Bringt es nicht. Ich hab dann wieder damit aufgehört ;)
@*Arwen*: Das hat in diesem Fall nichts mit dem WGT zu tun, die Karnevalisten sind wie Fliegen, die dort kreisen, wo ein Festival den Mainstream berührt. In Leipzig sind die Berührungspunkte sehr zahlreich, weil das Festival nunmal über die ganze Stadt verteilt ist. Auch auf anderen Festivals sind „Karnevalisten“, wirf doch mal einen Blick nach Wacken, wo unzählige Besucher weder was mit der Metal-Szene noch mit großen Teilen der Musik. Hard-Rock Omas, die sich für eine Wochenende in schwarze Kluft werfen, Metaller, die ihre Kutte am Wochenende dem staunenden Freundeskreis präsentieren. „Independet“ ist leider ein Schlagwort geworden, das für kein Festival mit mehr als 1000 Besucher noch wirklich funktioniert.
Darüber hinaus möchte ich anmerken, dass das WGT eines der wenigen Festivals ist, die sich ein wenig Unabhängigkeit bewahrt haben. Bei 130€ für solch ein Programm kann man nicht wirklich von Gewinnorientierung sprechen. Außerdem spielen auf dem WGT auch unzählige unbekannte Bands, finden Lesungen und Ausstellungen statt, die sonst nirgendwo eine Plattform finden würden.
Der „Kommerz“ oder das „Kommerzgefühl“ kommt meiner Ansicht nach ausschließlich durch das, was NEBEN dem WGT abgezogen wird.
Wiener Blut : Keine Frage. Das „Owls & Bats“ kommt ohne die meisten dieser Randerscheinungen aus. Möglicherweise auch, weil es mitten im Wald stattfindet und nicht – wie das WGT – in einer belebten Metropole. Ich gehe auch gerne in den Wald zum feiern, aber ebensogerne umgebe ich mich auf dem WGT mit einem internationalen Publikum und allen Trends, die irgendwie in die Szene passen wollen :) WGT ist, was du draus machst. Und eins steht fest für mich: Ich überlasse den Karnevalisten nicht kampflos „mein“ WGT.
Nossi : Bei der „Retro-Welle“ wäre ich gerne dabei. Aber dank Pop-Kultureller Einflüsse ist die Szene im steten Wandel des Zeitgeistes. Da war damals nicht anders, nur die Einflüsse haben sich geändert. Das viele Besucher die Szene als Spielplatz ihrer „Game of Thrones“ oder „Herr der Ringe“ Leidenschaft verstehen, scheint unausweichlich. Ebenso wie damals die BDSM-Einflüsse in der Szene Platz fanden.
Nossi
Aber was hat BDSM mit der Szene zu tun? Genauso gut könnte man wilde Rastafari mit Emojis oder wilde Nerds mit Dingbats fordern. Ach warte, das haben wir ja im Prinzip schon mit dem Nu Goth-Gedöns.
…also das, was in den 80ern schon die Szene ‚geziert‘ hat, wo dann letztendlich auch jeder gleich aussah? Mein Eindruck ist (auch wenn ich den 80ies/90ies-Stil mag), dass es heute insgesamt zwar anders, aber doch auch etwas abwechslungsreicher und nicht notwendigerweise schlechter geworden ist.
Letztlich beklagst du also einerseits, dass die Leute zu viel Fantasie an den Tag legen, sowohl die ‚echten‘ Szenegänger als auch die Randgestalten, die nur beim WGT herauskommen, andererseits ist der Szene-Durchschnitt dann aber wieder nicht fantasievoll genug?
Ich für meinen Teil genieße das WGT immer wieder, auch wenn ich solche Gestalten, wie die im Video, schon ein wenig lächerlich finde. Aber andererseits sehe ich dabei auch einen positiven Aspekt: die Medien lassen die Nicht-Karnevalisten weitgehend in Ruhe und erhalten so der Szene wenigstens etwas von ihrer Obskurität.
Und letztlich entscheidet ja auch jeder selbst, wie lächerlich er sich machen will….
Hallo liebe Leute, ich bewerbe jetzt ganz schamlos meinen eigenen Blog – wenn ich das nicht darf, bitte melden! Ich habe schon vor dem WGT einen Artikel aus Sicht der Kostümfraktion geschrieben, von dem ich glaube, dass ebendieser zu der Diskussion hier etwas beitragen kann. Dort nehme ich auch gern Fragen und Kommentare entgegen. Hier ist der Link: https://welcome-to-my-world.blog/2019/04/28/warum-ich-auf-dem-wgt-so-gern-kostume-trage/
AnimaLibraria : Klar darfst du. Dein Artikel enthält einen spannenden „Lebenslauf“, erklärt aber nur bedingt Deine Leidenschaft für das Kostümieren. Du schreibst in deinem Blog, dass du es Anfangs wegen der Aufmerksamkeit gemacht hast und vielleicht ist das der Knackpunkt. Das Szene-Leute in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten liegt in der Natur der Sache, aber die meisten suchen diese Aufmerksamkeit von Außen nicht, sie vermeiden sie sogar. Es geht um Abgrenzung und um den eigenen Rückzugsort. „Lasst mich in Ruhe“ lautete die Devise und nicht „Fotografiert“ mich. Ich selbst habe nichts gegen diese Lust am Kostümieren zum WGT. Dafür opfern wir gerne Innenstadt, das VikPik und die MB. Meine Frage an Dich würde lauten: „Bist du ein Gothic?“
@guest_58046 : Möglicherweise hast du recht. Wir sind alle Selbstdarsteller und versuchen uns zu inszenieren, um Abstand vom „normalen“ Rest zu gewinnen. So tief würde ich das aber gar nicht beschreiben wollen, denn als Schauspieler fühle ich mich nicht. Ich kleide mich so, wie ich mich gerne selbst sehe, weniger um anderen zu gefallen und schon gar nicht, um in der Leipziger Innenstadt Aufmerksamkeit zu erregen. ABER: Ich schätze die Distanz, die man damit zu anderen aufbauen kann. Dieses „lasst mich in Ruhe“ Gefühl, wenn du verstehst was ich meine. Bin ich jetzt trotzdem ein Schauspieler?
Victor von Void : Die Obskurität ist wichtig! Ich bin schon seit Jahren immer weiter davon zurückgetreten, etwas zu erklären. Ich finde es auch wichtig, solche Videos „durch den Kakao“ zu ziehen um einfach zu zeigen: Nein, das hat nichts mit uns zu tun. Sagen wir mal, ich wünsche mir wieder eine stärkere Kluft zwischen den „Kostümierten“ und den „Normalen“. Es ist gut, wenn die nicht verstehen, was uns eigentlich antreibt. (Wobei wir das manchmal selber gar nicht wissen :D)
“Warum zieht man sich SO an?”
Berechtigte Frage. Die allgemeine Antwort lautet: Weil wir alle Schauspieler sind, aber uns der Sprung auf die Bühne versagt blieb. Aber zum Glück gibts ja das WGT. Die Marionette fand ich da sehr passend. :D
Robert
Leider hab ich das Ironie-Zeichen bei meinem Kommentar vergessen, so wurde er komplett falsch verstanden bzw. kann man ihn auch falsch verstehen. SORRY! Also: ich habe das aus der Sicht der interviewten Personen gesagt bzw. ironisch mit deren Stimme sprechend, dass die alle Schauspieler sind, die in ihren extra fürs WGT gekauten, erstellten Kostümen durch Leipzig laufen und wie den Antworten zu entnehmen war oft nur deshalb aufs WGT fahren, wo sie dann mal die Bühne kriegen, die ihnen sonst verwehrt geblieben ist. Und das mit der Marionette war eine schöne Metapher in Form eines Kostüms dafür.
Damit meine ich nicht, dass diejenigen, die nicht am Kostümball teilnehmen (so wie wir), Schauspieler sind… mitnichten! Aber danke, dass Du Dich trotzdem mit dieser Sichtweise auseinandergesetzt hast.
Vielleicht sollte ich den Kommi wieder löschen oder kann man ihn mit diesem hier verknüpfen??
Hallo Robert, um mal fix deine Frag zu beantworten möchte ich mich selbst zitieren: „Ich fühle mich schon lange der Schwarzen Szene zugehörig, denn da passe ich am ehesten hin.“ Mein 15-jähriges ich war sehr „Ja, klar ich bin Gothic! Keine Frage!“, mein 31-jähriges Ich sieht das ein bisschen anders. Ich fühle mich auch beim Chaos Computer Club sehr wohl, bin ich also ein Nerd im besten Sinne? Ich bin halt einfach ich und wuschtel mich so durch.
Randnotiz: Die Innenstadt, das Picknick und die MB habe ich auch gern geopfert. Da kann man ja nicht hingehen zum WGT – super lästig, und ich interessiere mich ja nicht (mehr) dafür, fotografiert zu werden….
Das ist ja furchtbar das kleine Filmchen. Im Moment habe ich den Impuls im Garten Holz hacken zu müssen oder ich koche mir doch nur einen Kamillentee um die Übelkeit zu verdrängen. HILFE!
Victor von Void
Nossi weiss nicht, was er will, weiss aber, was er nicht will. Das könnte man so stehen lassen^^ – BDSM Symbole als Sinnbild. Meine Kommentare muss man prinzipiell als Augenzwinkerndes verruchtes freches Grinzen verstehen. Ich glaube man gab mir den Spitznamen nicht ohne Grund. Ich beklage natürlich nicht, das Personen so oder so herum laufen sollen, ich träume und erhoffe einfach mehr Mut zur Individualität.
Ich frage mich einfach, warum gibts kaum noch Nachwuchs und der spärliche Nachwuchs eifert den Clowns nach oder ist gar kein Nachwuchs, sind nur jugendliche meddälfans die mal paar Tage „auch dabei sein wollen“. Und meine These ist, solange solche Personen, wie jene die im Video zu sehen sind, als DIE Gothic Szene vermarktet werden, stößt dies jüngere eher ab. Warum begannen WIR, die wir hier oft lesen und kommentieren, in unserer Jugend uns für diese Szene zu interessieren? Weil wir auf der Suche nach einer Alternative zum schnöden bunten geistlosen waren? Weil wir uns zu obskuren, mystischen Dingen hingezogen fühlten? Weil wir die Musik geil fanden? Weil diese Musik „anders“ war als der übliche Mainstream? Also bei mir war es so, sicher bei einigen anderen auch.
Wo auch immer man hinblickt, Gothic als Gegenkultur zum bunten geistlosen 08/15 Lifestyle wird offenbar als ein „sich verkleiden“ gesehen. Dagegen will ich laut und deutlich mein Lästermaul aufreißen. Ich beklage nicht, ich kritisiere und zwar LAUT und frech und unaufhörlich und mitunter auch schon mal verächtlich. ^^
Robert meinen unteren schlecht gelaunten Kommentar wollte ich bearbeiten, dies ging aber nicht, vielleicht kannst du ihn löschen, da ich mich ja entschied doch noch ein paar Worte zu schreiben. Übrigens, dein „Karnevalisten durch den Kakao ziehen“, unterschreibe ich sofort.
Shan Dark : Ich habe das mal zusammengefügt. Es ist übrigens schon so eine Art von „Berufskrankheit“ mich mit allem auseinanderzusetzen. Ironie geht manchmal an mir vorbei, daher muss es nicht unbedingt an Dir gelegen haben ;)
AnimaLibraria : Bist du. Ein Grufti-Nerd. Unter allen den neuzeitlichen Erscheinungen meine neue Lieblingsspezies und ganz definitiv die absolute Zielgruppe dieses Blogs ;)
Nossi : Deinen Kommentar habe ich gelöscht, ich werde auch mal schauen, warum das mit dem Bearbeiten nicht so richtig zu klappen scheint.
Das „durch den Kakao“ ziehen ist immer ein sehr schwieriges Ding und wird bei uns intern immer sehr diskutiert. Schließlich biete ich dem Scheiß ja wieder ein Plattform und so und animiere die Leute zum meckern, anstatt sich mit den schönen Dingen zu beschäftigen. Tatsächlich bin jedoch meist froh, das Thema aufgegriffen zu haben, was auch daran liegt, dass hier – im Gegensatz zu FB – vieles viel angenehmer und doch irgendwie reflektierter wahrgenommen wird. Wir werden uns auch in Zukunft prüfen, aber ganz ohne „meckern“ geht es nunmal nicht.
@Robert
Sei gegrüßt Robert, hab Dank, dafür das Du Dir die Zeit genommen hast meinen Kommentar zu lesen. Möge Dir diese Zeit doch am großen Ende nicht fehlen. ;-)
Zu Deinen Zeilen, es besteht schon die Möglichkeit das Diese Personen einfach hungrig waren, nach Erlebnis. Was ich jedoch nicht in Abrede stellen würde, ist das, was diese Personen wieder mitnehmen in ihr Alltagsleben, von der Fest-Gemeinschaft.
Mir ist nicht entgangen das die Dame am Anfang, die sich zum Satanismus bekannte, gesagt hatte das sie zum Achten male das WGT besuchte, wenn ich mich recht entsinne.
Ich fragte mich jedoch schon öfters, ob unsere Düsterheit die uns um schmiegt überhaupt vergleichbar ist ? Oder ob es überhaupt zuträglich ist, sich zu messen oder zu vergleichen mit anderen ? Ist denn unsere schwarze Gemeinschaft zu einem Platz geworden, des Duells ? Messen und vergleichen wir uns nur noch, wie entmenschlichte Wesen ? Ohne Rast und Ablass, gänzlich geistig mechanisiert ? Streben wir gemeinschaftlich nur noch nach der Ultima, einem Set aus Worten ?
Ich finde was in den letzten Dekaden teilweise abhanden gekommen ist, ist der Mut zur Einfachheit. Die Bekenntnis zur Unvollkommenheit.
Es sind ja nun schon einige Jahre meines Lebens von dannen gegangen. Mir fehlt manchmal der Einfluss der Spirituellen, doch kann ich mich noch gut an die Diskussionen erinnern am Anfang des Jahrtausends. Spinner!Esoteriker! Tönten so viele … was einige jedoch nicht wahrgenommen hatten, war was diese Personen, oft mit ihrer Güte und Nachsichtigkeit geleistet hatten. Sie haben oft die unmöglichsten Tetris-Teile zusammengeführt.
Wobei ich Dir klar beipflichte ist, das ein Fest das ist was ein jeder selbst daraus macht.
Du hast die Personen in dem Video bezeichnet als Quereinsteiger, ich würde Sie eher als Motten bezeichnen, angezogen von der Dunkelheit, ohne dies wertend zu meinen, wobei, mir in den Sinn kommt das der Begriff Dekoration auch recht amüsant sein könnte, doch wer dies aus meiner Sicht unrecht den Befragten gegenüber.
Wo würde es auch hinführen wenn wir alle anfangen würden, nach dem nicht Goth, zu suchen, auf Festen,Konzerten ?
Gothic finde ich hält sich so tapfer, weil es sich ständig wandelt. Mal ist das eine angesagt mal das andere. Was steht im Zentrum des ganzen ? Ist im Zentrum des Gothic nicht eine jede Person selbst ? Geht es nicht im Kern um Gefühle ?
So finde ich ist ein Fest, ein Gesamtkunstwerk, wo jeder Person die anwesend ist auch ein Teil von ist, auf ihre ganz eigene Art. Denn ist es nicht der wahre schwarze Zauber, dass trotz aller Gegensätze und Kontraste es heute so überwiegend harmonisch ist, auf schwarzen Festen ?
Ein Hoch auf alle die dies zu schätzen wissen, und mit tragen !
Mit Grüßen, Lox