Zum Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober endete beim ZDF eine dreiteilige Dokumentation über die Jugend in der DDR. Bis Freitag, den 8. Oktober ist diese wirklich sehenswerte Reise in Vergangenheit noch in der Mediathek des ZDF zu sehen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie es als Jugendlicher war, in der DDR aufzuwachsen. „Wo setzte die DDR Grenzen, und wo konnten sich junge Menschen Freiräume erkämpfen?“ Jetzt schnell noch ansehen oder mit unserem Tipp am Ende des Artikels auf der heimischen Festplatte sichern.
Aufbruch und Zwang
Die erste Folge zeigt die Zeit bis zum Mauerbau 1961. Für viele Jugendliche in der DDR, die eben noch in der Hitlerjugend aktiv waren, begann 1946 die Mitgliedschaft in der FDJ, der einzigen in der DDR anerkannten Jugendorganisation. Von eingetrichterten faschistischen Ideologien zu sozialistischen Musterbürgern, so die Vorstellung der damaligen Regierung, was glücklicherweise nicht bei jedem klappte, wie Manfred Haertel berichtet. „Manfred Haertel ist ein überzeugter FDJler, lässt sich sogar in die FDJ-Leitung wählen. Er möchte etwas verändern, sich demokratisch im neuen Staat einbringen. Doch als er sich weigert, bei der vormilitärischen Ausbildung mit einer Waffe zu schießen, gefährdet er seinen Studienwunsch, Lehrer zu werden. Er wird plötzlich zu einem nicht systemkonformen Jugendlichen.“
Träume hinter Mauern
Im zweiten Teil der Dokumentation widmet man sich der Zeit zwischen 1961 und 1976, in der die erste Generation hinter der Mauer geboren wird. Doch anstatt in einem sozialistischen Staat zu systemkonformen Jugendlichen heranzureifen, bleibt bei vielen ein sehnsüchtiger Blick in den „Westen“. Diese Zeit „…ist geprägt von der politischen Abgrenzung des kleinen Landes zum Westen, vom Prager Frühling 1968 und von den Versuchen des Staates, mit großen politischen Veranstaltungen und einer zunächst liberalen Jugendpolitik die Mädchen und Jungen für sich zu gewinnen.“
Vom Stillstand zum Widerstand
Ende der 70er-Jahre bröckelt die sozialistische Diktatur. Vor allem in der Jugend keimt in den 80er-Jahren die Rebellion gegen das, was ihnen der Staat servierte. Auch in der DDR keimen Subkulturen nach westlichem Vorbild doch unter ständiger Beobachtung der Staatsmacht. Der letzte Teil der Dokumentation „erzählt die Geschichten von jungen Menschen, die ihren Platz im Leben und in der DDR gesucht haben. […] Ronald Galenza, Jahrgang 1963, wird zum Entsetzen seiner Eltern zum Punk. Die neue Subkultur provoziert nicht nur das Establishment der DDR, sondern auch die immer größer werdende Gruppe der Neonazis.“
(Quelle der Meldung und des Bildes: Presseportal)
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Auf der deutschsprachigen Webseite findet man eine ausführliche und bebilderte Anleitung, wie ihr das anstellen könnt. Wählt unbedingt „höchste Qualität“ aus, um die Sendung auch auf großen Fernsehern in HD-Auflösung anzuschauen (wenn verfügbar).
Danke für den Tip, war ’ne super Doku, echt lohnenswert. Allerdings schade, dass die hübsch gestalteten Jungs im Vorschaubild des ersten Teils überhaupt nicht vorkamen.
Das stimmt allerdings. Ich habe das Thema „Gothic in der DDR“ ja schon häufig aufgegriffen, wie man hier sehen kann. Allerdings kann ich auch nicht häufig genug unterschreiben, dass eben diese schwarze Jugend aus dem ehemaligen Osten eine unheimliche Bereicherung für die deutsche Szene waren, nicht nur organisatorisch, sondern auch wegen der vielen Bands, die später aus diesem Umfeld entstanden sind.