Goth to Gorgeous – Von der Individuellen zur Angepassten

Nicole Guilbault aus Jersey City beschreibt sich selbst als „Victorian-Goth“ und obwohl Gothic für sie bedeutet, sich so zu kleiden wie sie sich im Inneren fühlt, hat sie sich für ihren Patenbruder und eine bevorstehende Familienfeier von Transformed in etwas Gorgeous „Wunderschönes“ verwandeln lassen. Eine schrecklich nette Familie?

Wir kennen diese Art von Verwandlungsshows. Da wird stets ein möglichst abweichend aussehendes menschliches Wesen dazu genötigt, sich für irgendwas oder irgendwen in etwas möglichst angepasstes verwandeln zu lassen. In die Archetypen ihrer Spezies. in die gute aussehende Girlie-Wunder-Braut die stets hübsch bleibend die Familie hütet oder den maskulinen und stets adretten Mann in Standard-Uniform und neuerdings mit Bart. Vielleicht stelle ich mich an, aber für mich heißt das immer: Von der Individualität zur Angepasstheit. „From Goth to Gorgeous“ kann dann auch nur bedeuten: Von hässlich zu hübsch.

Nicole macht das auch nicht ohne triftigen Grund. Patenbruder Ben wünscht sich schon lange von ihr, etwas weiblicher, süßer oder unschuldiger auszusehen:

I’m surprising my godbrother Ben and his boyfriend, today. He gives me so much support with everything I do, but he’s expressed this many times that he wanted to see me girlier or sweeter or more innocent.

Ben scheint also blind zu sein. Denn nichts auf dieser Welt erscheint mir weiblicher als ein viktorianischer Gothic. Corsagen, Röcke oder Kleider, Schuhe mit Absätzen und eindeutig feminines Makeup sind dann doch eindeutig weibliche Attribute, oder? Als wäre das nicht schon genug, soll es auch noch süßer und unschuldiger sein. Ich wiederhole mich nochmals: Als Nicole vor die Kamera tritt, trägt sie eine hochgeschlossene Bluse, einen weiten Rock und zeigt sehr wenig Haut oder sonstige Dinge, die man gemeinhin als das Gegenteil von „unschuldig“ definieren könnte. Ist es vielleicht das „unnahbare“, das „arrogante“ und das „fremdartige“ in Nicoles Outfit, das Männer und offensichtlich auch Familie und Gesellschaft abstößt?

Anyway. Um Ben also zu überraschen, lässt sich als kurz vor eine Familienfeier verwandeln. Die beiden Gestalten in schwarzen Klamotten (?) sind vom „Glamsquad“ und sollen Nicole verwandeln. Die reden doch tatsächlich in Anwesenheit der wirklich gut aussehenden Nicole von einer totalen Verwandlung in etwas „hübscheres“, „schöneres“ und „weiblicheres“. Wahrscheinlich leiden die dort alle und einer Wahrnehmungsstörung.

Stichwort Ben. Wenn wir schon bei Äußerlichkeiten sind und überhaupt keinen Wert auf das „Innere“ legen, wie wäre es mal mit einer Transformation in einen „hübschen“, dem gesellschaftsbild entsprechenden Mann?

Vielleicht übertreibe ich ja, und alles ist nicht so schlimm wie es aussieht, doch ich finde es 2018 immer noch ein wenig befremdlich. Wieso predigt man in einer so jungen und hippen Internet-Facebook-Sendung ein Frauenbild aus der Steinzeit? Abgesehen davon sieht Nicole in ihrem neuen Outfit ziemlich bescheiden aus.

Was lernen wir daraus? Verlogenheit sind die Werte unserer Gesellschaft. Es zählt nicht, dass du dich wie ein viktorianischer Goth fühlst, sondern es zählt, das du aussiehst, wie man es von Dir erwartet. Wie es vorteilhaft für dich wäre, wie du möglichst vielen gefällst und wie du einfach zu einem besseren Menschen wirst. In 8 Minuten.

Und die Familie? Ich hoffe, sie haben sich nicht gefreut, ihre Tochter, Enkelin oder Cousine so wieder zu sehen. So langweilig. So eintönig und so furchtbar fremd. Und ich bin mir sicher, dass von den 13 Millionen Zuschauern dieses Videos nicht alle meiner Meinung sind.

https://www.facebook.com/transformedtheshow/videos/200862873817561/

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Le_lys_noire
Le_lys_noire (@guest_56691)
Vor 6 Jahre

Ja, ein sehr reizvolles Thema, in der Tat! Ich weiß sowieso nicht, warum sich so viele Leute solche Shows ansehen. Ich kann zwar verstehen, dass das Mädchen sich für eine Familienfeier und für ihren Bruder mal traut, etwas „Verrücktes“ zu tun. Aber die gecastete Haltung, mit der sie der ganzen Sache gegenübertritt, finde ich völlig unecht- oh yeah, I love it, phantastic, amazing…! Sie hat scheinbar keine Anpassungsschwierigkeiten. Also mir würde man sicher sehr meine Unsicherheit und mein Unwohlsein ansehen, wenn man mich so verkleiden würde. Vom Grundsatz stimme ich Robert völlig zu- Hauptsache angepasst sein und dann ist die Welt für die meisten in Ordnung. Mich wundert es nur, dass dieser Ben, der sich ja selbst Mühe gibt alternativ auszusehen, sie mal gerne gorgeous sehen will und ihr dabei so beipflichtet. Aber man kennt das ja- solche Shows wären für die Allgemeinheit hat nicht zuträglich, wenn nicht auch die Moral dahinter wäre „Komm zu uns und wir machen einen Jemand aus dir!“.

Alsuna
Alsuna (@guest_56692)
Vor 6 Jahre

Ich habe das beim Durchzappen zufällig gesehen und mir nicht angeschaut..ich dachte:“Da ärgere ich mich sowieso nur.“. Vielleicht sollte ich das doch anschauen.

Ella
Ella (@guest_56693)
Vor 6 Jahre

Robert: Für meine Begriffe übertreibst du kein bisschen – was sicher „nur die dunklen Seelen“ so empfinden werden; der Rest wird sich wohl eher über die überaus unscheinbare (bis unsichtbare, weil in der bunten Masse untergehende) Version freuen.

Ronny Rabe
Ronny Rabe (@guest_56694)
Vor 6 Jahre

Entweder das ist alles gespielt , gestunken und erlogen bzw. ein Werbevideo für die Klamotten ??? Firma “ Glamsquad “ oder es ist wirklich Ernst gemeint . Dann tut mir die Nicole leid . Auch wenn es um eine Familienfeier geht , muß Man(N) Frau sich nicht verstellen . Klar , kann man sich etwas dezenter kleiden , aber bestimmt nicht wie ein null acht fünfzehn Püppchen.
Gerade in der Familie , wo einen ja eigentlich alle kennen sollten , wie man eben ist – bedarf es keiner Umwandlung bzw. Verkleidung .

Fledermama
Fledermama (@guest_56695)
Vor 6 Jahre

Ich habe gerade die Tage einen interessanten Artikel dazu gelesen, inwieweit solche „Anti Goth Makeovers“ eigentlich auch einen frauenfeindlichen Kern haben:

https://www.houstonpress.com/arts/is-goth-to-normal-really-a-female-beauty-improvement-10095417

Ich finde den Ansatz sehr spannend und wurde tatsächlich selbst auch schon online von Maskulisten gerade für mein nicht ganz alltägliches Äußeres angegriffen.

Den männlichen Vertretern der schwarzen Szene hingegen wird ja auch gerne mal vorgeworfen, sie seien nicht männlich genug, würden „schwul aussehen“ etc. Genauso beschissener Sexismus, nur halt ohne eigene Video-Formate…

Animus
Animus (@guest_56696)
Vor 6 Jahre

Ich glaube, der Begriff „unschuldig“ bezieht sich hier auf das Gerücht, Goth-Frauen seien sexuell promiskuitiver als „normale“ Frauen. Wie oft hatte ich bunt gekleidetet Jungen im Club, die ein Mädchen abschleppen wollten, da die ja leicht zu haben seien… *seufz*

Kitty
Kitty(@katja-kitty-schlink)
Vor 6 Jahre

Ich schaue solche Shows ja immer wieder mal, weil mich als Schneiderin und Designerin das Thema allgemein interessiert. Und ich rege mich immer wieder darüber auf, was da für Scheiße gelabert wird und wie langweilig und teilweise unvorteilhaft die Leute nachher aussehen. Wie oft die „Styleexperten“ meckern, daß so viele schwarze Sachen im Kleiderschrank sind und man doch mal etwas mehr Farbe „wagen“ sollte. Es gab auch mal diese Model und Freak-Show, wo Singlemänner von Z-Promitussen für die Damenwelt aufgemotzt werden sollten. Da war ein echt hübscher, langhaariger Typ bei, der seine Wohnung schön stilvoll mittelalterlich dekoriert hatte. Wäre für mich einer zum Verlieben gewesen. Dem wurden die Haare kürzer geschnitten und irgendwelche Normaloklamotten angezogen. Das fand ich so schade!
Zur Zeit läuft auch wieder so eine Serie auf sixx https://www.sixx.de/tv/100-hotter-weniger-ist-mehr, wo Gruftis, Punks und andere individuelle Menschen auf braver und normaler getrimmt werden. Manchmal wunder ich mich aber auch, warum die Leute in solchen Formaten mitmachen.
Ich würde niemals sowas mit mir machen lassen. Und wenn ich mal aus Neugier einen ganz anderen Stil an mir sehen wollte, könnte ich in einen Klamottenladen gehen und mir da ein Outfit zusammenstellen.

Axel
Axel(@axel)
Vor 6 Jahre

„Manchmal wunder ich mich aber auch, warum die Leute in solchen Formaten mitmachen.“

Das sind keine echten Menschen. Allesamt nicht. Sondern Laienschauspieler, die man für 100€ abspeisen kann. Deswegen werden solche Shows ja auch produziert, weil die nix kosten. Neben den ganzen aufwendigen Serien müssen ja auch die ganzen US Sender ihr Programm vollbekommen. Und ihr glaubt garnicht wieviel zum Himmel schreiende und menschenverachtende Drecksscheisse dort den ganzen Tag läuft. Ihr glaubt RTL wäre schlimm? Nehmt das RTL Programm und verdreifacht den Ekelfaktor.

Warum beschäftigt man sich denn allgemein mit so eine volkverblödenden Scheiße? Ich würde das nichtmal 2 Minuten durchhalten ohne, dass bei mir merkbar Hirnzellen absterben. Ich habe ja schon größte Mühe und Not mich durch die unlogischen Drehbücher von Star Trek Discovery zu quälen. :D

Victor+von+Void
Victor+von+Void(@vivovo)
Vor 6 Jahre

Ich denke, diese Art Sendung zeigt, dass trotz der Okkupation von Szenecodes durch den Mainstream in den letzten Jahren (Stichwort: Szeneklamotten bei H&M), das Anderssein durch die Gesellschaft nicht toleriert wird, wenn es nicht nur als oberflächliches Modestatement betrieben wird. Und das geht noch weit darüber hinaus, wie auch die zunehmende Fremdenfeindlichkeit, Alltagsaggressivität und Anpassung der Jugend an gesellschaftliche Erwartungen beweisen. Diese Sendung ist lediglich ein Symptom für die Art, wie auch die Medien in den letzten Jahren zunehmend damit beschäftigt sind, dem Zuschauer die „richtige“ Lebensführung zu zeigen und ihn dazu zu erziehen, damit er als kleines Rädchen in der Gesellschaft genau die ihm zugedachte Rolle erfüllt und nicht ausbricht. Gern werden in dem Zusammenhang auch Clichés über Fremde oder sozial schwächere Menschen verbreitet, damit der Zuschauer sich gut fühlt gar nicht erst auf die Idee kommt, dass er schon die unterste Schicht der Gesellschaft erreicht hat. In diesem Fall finden es natürlich alle ganz toll, wie schön und erstrebenswert es doch ist, wenn man sich an den Rest der Menschen anpasst….

Intrigue
Intrigue(@meinrad-fink)
Vor 6 Jahre

Am Ende einfach nur ein Stück Kommerz. Nicht mehr. Gibt ja auch das Umgekehrte.. Sogenannte „Main Stream People“ mal in schwarze Kleidung zu werfen, bisschen zu schminken und es dann „1 day as Goth“ zu nennen. Youtube gibt da einiges her.
Da will ich mich gar nicht mehr äussern dazu.. zu schwachsinnig sowas..

Öko-Theosoph
Öko-Theosoph (@guest_56712)
Vor 6 Jahre

Ein Mensch sollte seine Willenskraft und Liebe vergrößern. Es ist wichtig, gesundheitsbewusst zu leben und sich unegoistisch zu verhalten. Es ist sinnvoll, die körperliche Leistungsfähigkeit zu vergrößern, diverse Herausforderungen zu meistern, die Natur zu schützen usw. Und dann sollte man sich morgens unmittelbar nach dem Aufwachen auf einen Wunsch konzentrieren und sich (nochmal) in den Schlaf sinken lassen. Durch Traumsteuerung (oder im halbwachen Zustand nach dem Aufwachen) kann man zu mystischen Erfahrungen (und Heilen wie Jesus) gelangen. Der Mensch (genauer: das Ich-Bewusstsein) kann mystische Erfahrungen nicht bewirken, sondern nur vorbereiten. Bestimmte Meditations- und Yoga-Techniken, Hypnose, Präkognition usw. sind gefährlich. Traumsteuerung ist auch ohne luzides Träumen (das u. U. gefährlich ist) möglich. Man sollte sich nur dann einen luziden Traum wünschen, wenn man durch Traumdeutung herausgefunden hat, dass man dafür die nötige Reife hat. Oder man kann sich vor dem Einschlafen wünschen, dass sich nur Dinge ereignen, für die man die nötige Reife hat. Es ist gefährlich, während eines luziden Traumes zu versuchen, den eigenen schlafenden Körper wahrzunehmen. Luzide Träume dürfen nicht durch externe Reize (Drogen, akustische Signale usw.) herbeigeführt werden. Man kann sich fragen, ob eine echte (nicht nur eine eingebildete) Zeitdehnung in Träumen möglich ist. Zudem, wie sich Schlaf-Erlebnisse von Tiefschlaf-Erlebnissen (und Nahtod-Erlebnissen usw.) unterscheiden. Die Bedeutung eines symbolischen Traumgeschehens kann individuell verschieden sein und kann sich im Laufe der Zeit ändern.
Es bedeutet eine Entheiligung der Natur, wenn Traumforscher die Hirnströme von Schlafenden messen. Die Wissenschaft darf nicht alles erforschen. Es ist z. B. gefährlich, wenn ein Mensch erforscht, ob er einen freien Willen hat. Es ist denkbar, dass ein Mensch gerade durch die Erforschung der Beschaffenheit des Willens seinen freien Willen verliert. Zudem besteht die Gefahr, dass ein Mensch verrückt wird, wenn er sich fragt (wie schon vorgekommen), ob das Leben nur eine Illusion ist. Das Leben ist real. Es kann in Teilbereichen auf wissenschaftlichen (und technischen) Fortschritt verzichtet werden. Es ist z. B. falsch, Hochgeschwindigkeitszüge zu bauen. Man sollte möglichst dort wohnen, wo man arbeitet (in Verbindung mit wirtschaftlicher Subsidiarität). Dadurch werden viele Privatfahrzeuge (nicht Firmenfahrzeuge) überflüssig. Es ist sinnvoll, überflüssige Dinge (nicht-leistungsgerechte Vermögen, Kreditwesen, Werbung, Urlaubsindustrie, Luxusgüter, Rüstung usw.) abzuschaffen. Der MIPS muss gesenkt werden (Regionalisierung senkt Transportkosten, ein Öko-Auto fährt über 3 Mio. km, ein 1-Liter-Zweisitzer-Auto spart Sprit usw.). Ein Mensch kann im kleinen und einstöckigen 3-D-Druck-Haus (Wandstärke ca. 10 cm) mit Nano-Wärmedämmung wohnen. Wenn die Menschen sich ökologisch verhalten, kommt es zu einer günstigen Erwärmung im Winter (siehe Wikipedia „Zeitreihe Lufttemperatur“, Messwerte in Dekaden). Denn das Klima ist (so wie das Leben) in der Lage, sich positiv weiterzuentwickeln. Außerdem muss man bedenken, dass vielleicht nicht immer Menschen auf der Erde geboren werden müssen, sondern sich in anderen Dimensionen entwickeln können. In der Medizin sollte u. a. die Linsermethode gegen Krampfadern (auch dicke) eingesetzt werden. Es ist wichtig, den Konsum von tierischen Produkten (und Süßigkeiten und Eis) zu reduzieren oder einzustellen. Hat man eine bestimmte Reife, kann man sich vegan ernähren oder von Urkost ernähren (oder sogar fast nahrungslos leben). Es ist sinnvoll, das Renteneintrittsalter abzuschaffen (es gibt kein biologisches Altern). Die berufliche 40-Stunden-Woche kann durch die 4-Stunden-Woche ersetzt werden (Lohnausgleich erfolgt nur zu einem kleinen Teil). Wenn die Menschen sich richtig verhalten, werden die Berufe zukünftig zunehmend und beschleunigt (!) beseitigt.

Sylvia_Plath
Sylvia_Plath (@guest_56726)
Vor 6 Jahre

Hallo,

ich muss Robert zustimmen, Nicole sieht in ihrer Gothickleidung tatsächlich weiblicher aus als in dem blauen Kleid mit den High Heels. Ein sehr origineller Stil, ich habe so etwas weder hier in Berlin noch sonst irgendwo anders in Deutschland in der freien Wildbahn gesehen. Generell sehe ich sehr wenige Goths in Berlin, manchmal hipsterig aufgemachte Gruftis in den gentrifizierten Vierteln, ab und zu hier in Wedding mal. Ach ja, die Tantfledermaus/Caro habe ich natürlich auch schon persönlich aus Zufall getroffen. :-)

Yorick
Yorick (@guest_56727)
Vor 6 Jahre

@Öko-Theosoph:
Du hast die Wurzelrassenlehre vergessen, dieses Fundament des Eso-Rassismus. Aber das hat bei den Theosophen ja auch Methode, um ihren Sermon unters ahnungslose Volk zu bringen. Die richtig hässlichen Teile sind eben den ‚Eingeweihten‘ vorbehalten.

Öko-Theosoph
Öko-Theosoph (@guest_56728)
Vor 6 Jahre

@ Yorick
Alle Theosophen sind vom jeweiligen Zeitgeist beeinflusst. Bedauerlicherweise hat es auch Rassismus gegeben. Aber deshalb darf man heute nicht generell die Theosophie verurteilen. Ich selber glaube an das, was ich in meinem Kommentar geschrieben habe. Rassismus spielt für mich keine Rolle.

Markus
Markus (@guest_57305)
Vor 6 Jahre

Ich gestehe, ich bleibe beim Zappen gern mal auf diesen Makeover-Shows hängen. Und amüsiere mich königlich darüber, daß selbsternannte Make-Up-Artisten, Styleberater, Influencer und Trendfinder es offenbar selbstverständlich finden, daß die arme vorgeführte und vermeintlich verirrte Seele im Punk-Outfit oder viktorianischen Goth-Style nur auf Missionierung und Bekehrung durch sie gewartet haben kann und mit sofortiger Wirkung massenkompatibel umgekrempelt werden muß, dem Gott des Mainstream zu Ehren und zur selbstlosen, ehrenvollen, gesellschaftlichen Rückführung des vermeintlich verlorenen Schäfchens.

Vielleicht bekommen wir eines Tages ja mal eine echte Makeover-Show im TV zu sehen, in der gesellschaftlicher Kleiderordnung unterworfene Angestellte diese Kostümierung kurzfristig über Bord werfen und unter fachmännischer/ fraulicher Anleitung ihre Metamorphose zu Edelpunk, Trad-Goth, Batcaver feiern dürfen? Das hätte im Gegensatz zu den zeitgenössischen Makeover-Shows mal als solchen zu bezeichnenden Unterhaltungswert. Und es würde gleichzeitig den Irrglauben und die Einfalt heutiger TV-Produzenten offenlegen, alle Individualisten seien per se unglückliche Menschen, die ihr Glück nur mittels eines angepaßten Äußeren finden werden…

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