Der Traum vom autonomen Lebensentwurf abseits kapitalistischer Strukturen scheint ausgeträumt. Die Hausprojekte, die Berlin einst zum kulturellen Schmelztiegel gemachten haben, sind nahezu ausgestorben. Im Gentrifizierungswahn der Hauptstadt haben linksautonome Orte keinen Platz mehr. Der Autor und Regisseur Johannes Blume liefert mit dem Film „Berlin Utopienkadaver“, der in der ZDF-Mediathek zu sehen ist, eine bittere und unkommentierte Innenansicht der letzten Hausprojekte.
Die Skepsis gegenüber der Medien innerhalb der Szene war stets groß, doch Johannes Blume brachte rund 20 Bewohnerinnen und Aktivisten verschiedenster Projekte dazu, von den Räumungen und den daraus resultierenden Konsequenzen zu berichten. Punks, queere Menschen, Handwerker, Artisten und Musiker*Innen, Veteranen dieser Subkultur und nicht zuletzt ein singender Taxifahrer.
Er möchte mit einigen Vorurteilen gegenüber dieser Subkultur aufräumen und lässt den Aussagen der Szene viel Raum in der Dokumentation. Der Wunsch nach alternativen Räumen und Rückzugsorte ist stark, während gleichzeitig versucht, das ehrenamtliche Engagement der Szene in den Vordergrund zu stellen. Kostenlose Unterkunft für Wohnungslose, Suppenküchen und ehrenamtliche soziale Arbeit.
Die kämpferischen Attitüden der Protagonisten enden, wie die Dokumentation, in Resignation. Ersatzräume, die zur Verfügung gestellt wurden, schränken eher ein, als die Wünsche der Menschen zu erfüllen. Die Szene wurde letztendlich von Gentrifizierung und Spekulation zur Randerscheinung einer „modernen“ Gesellschaft degradiert.
In einem Artikel der TAZ wird das ganze Drama um neue Räumlichkeiten, die man beispielsweise der „Potse“ einem der ältesten selbstverwalteten Jugendzentren in Berlin zur Verfügung gestellt hat, geschildert und zeigen gleichzeitig die ganze Absurdität von stadtplanerischer Jugendarbeit. In den alten Räumlichkeiten buhlt ein weiterer Coworking-Space um Kundschaft bei einer jungen und hippen Zielgruppe. Die Menschen aus der Potse, die dort einen Platz gefunden haben, sich auszuleben und auszuprobieren, zählen sicher nicht dazu.
Vielen Dank für den Blog-Artikel und das Verlinken der Doku (wäre sonst wohl an mir vorbeigegangen)!
Allgemein ein trauriger Trend finde ich, nicht nur in Berlin. Betrifft auch nicht „nur“ Jugendarbeit, linke Kulturzentren oder alternative Wohnprojekte, sondern auch z.B. generell Veranstaltungslocations die für kleine Konzerte geeignet sind und ähnliches, die fallen auch immer öfter der Gentrifizierung zum Opfer.
Ganz generell werden auch insbesondere unsere Innenstädte scheint mir immer mehr zu reinen Konsum-Orten in denen man sich gefälligst nur aufzuhalten hat wenn man entweder dort arbeitet oder gerade einkauft bzw. anderweitig konsumiert (Gastro z.B.)…
Subkultur? Unerwünscht. Kinder? Unerwünscht. Jugendliche ohne Geld? Unerwünscht. Obdachlose? Unerwünscht. etc. … :(
Dem ist nichts weiter hinzuzufügen. Mir gehen die Mittel, zu denen gegriffen wird, auf den Geist. Ein Freund von mir hat nach einem Hochwasser einen Club übernommen und sich ein neues Domizil gesucht. Fündig wurde er bei der Deutschen Bahn, die ein verlassenes Haus in Besitz hatten. Das Haus wurde mit Freiwilligen Stück für Stück Instand gesetzt…Putz abgestemmt, Strom angeschlossen und Wasserversorgung erneuert. Im Haus wurde eine Bar und eine Bühne gebaut. Als dann die ersten Konzerte stattfanden, kam des Öffteren die Bahnpolizei, weil man Wildpinkler vermutete. Nie einen gefuden, denn man hat mit der Stadtwirtschaft fast ein Jahr für den Wasserzugang gebraucht und konnte dann erst die Toiletten in Gang setzen. Als klar war, dass das Haus wieder funktional ist, fand die Bahn es wieder attraktiv und kündigte den Mietvertrag. Solche Erlebnisse kann hier sicher jeder bestätigen, da gibt es auch noch widerlichere Methoden.
Cool. Günstige Sanierer gefunden. Da hat die Bahn ja alles richtig gemacht. Der Kardinalsfehler war, ein Haus zu mieten und dort Geld reinzustecken. Sorry, wenn ich das so drastisch sage, aber das war rechtlich einfach nicht abgesichert und naiv dazu. Das ist die eine Seite. Die andere ist, dass die Bahn, ein teilstaatliches Unternehmen, ein riesengroßes Verbrechersyndikat ist. Die privatisieren nämlich ihre Gewinne und die Verluste werden verstaatlicht. Geht alles, wenn man die Gelder verschiebt. Das wird in der Privatwirtschaft genauso gehandhabt, um Steuern zu sparen. Wer jetzt noch meint, dass in der Politik und bei den Regierungsparteien alles rund läuft, der ist nicht nur naiv, sondern hat ein ganz dickes Brett vorm Kopp. ;)
Die Geschichte hat noch mehr Facetten, ich wollte es aber nicht so ausschmücken auf Grund der Textlänge. Der Club basierte auf Vereinsarbeit, das fehlt für diesen Kontext. Soviel Geld war nach dem Hochwasser nicht da, um sich ein Gebäude zu kaufen…Die Vereinsmitglieder haben einfach nur draufgeholzt und geschaut, dass man das Vorhaben subkulturelle Musik zu fördern erhält.
Das ist ja auch ein hehres Ziel/Anliegen, keine Frage. Dann hätte man vielleicht auch sowas wie einen Mietkauf vereinbaren oder es vertraglich so dingfest machen können, dass man nicht von heute auf morgen da wieder rausfliegt, wenn die Bahn ein saniertes Gebäude wieder ihr eigen nennen möchte. Das ist im Nachhinein schon sehr ärgerlich.
Die Sklaven sollen halt nur arbeiten und konsumieren, sonst nix…!
Und jede Alternative ist eben vom System unerwünscht, und wird bekämpft und platt gemacht, ist in jedem Bereich so.
Und Menschlichkeit, Moral, irgend welche höheren Werte als „Geld verdienen und der Wirtschaft dienen“, interessieren in diesem System überhaupt nicht… da interessieren nur rein wirtschaftliche Interessen, und da ist auch jedes Mittel zu recht…
Und natürlich hasst dieses System Menschen, die nicht im System mit spielen, die es nicht kontrollieren kann… weil es eigentlich nur für Personen zuständig ist, aber da wird dann zu allen möglichen Tricks, Lügen, Halbwahrheiten, Psychospielchen von Seiten des Systems gegriffen. Und so lange die Mehrheit der Menschen das mit sich machen läßt bzw. drauf rein fällt, wird sich halt auch nix ändern…
Klingt für mich sehr nach Verschwörung Geschwurbel, sorry.
Also, nicht dass ich das Geschriebene von Lianna verteidigen möchte, aber so ganz aus der Luft gegriffen ist es ja nun nicht.
Wer gestern zufällig auf ARD (ja, ein seltenere Zufall, das dort mal etwas interessantes läuft) den Film und die nachfolgende Doku über Aserbaidschan und der Verstrickung ganz Europas, der Abhängigkeit von Gas und Bodenschätzen gesehen hat und die daraus folgenden Menschenrechtsverletzungen, Schmieren von Abgeordneten des Europarates, Briefkastenfirmen usw. usf. mal auf sich wirken lässt, der kann schon zu dem Schluß kommen, dass hier ganz andere Mächte die Fäden spinnen und die normale Bevölkerung nur ganz kleine Figuren in dem Spiel sind. Wer von dem Autobomben-Anschlag in Malta vor ein paar Jahren gehört hat, der weiß, dass die getötete Journalistin dazu recherchiert hatte, was in Aserbaidschan und in Teilen der EU „gespielt“ wird. Und sowas ist ganz sicher nur die Spitze des Eisberges. Also bitte schön weiter funktionieren in diesem System. ;)
Achso, in einem anderen Film (deutscher Film) gab es mal ein schönes Zitat (nur sinngemäß): Der normale Bürger soll tatsächlich nur arbeiten, konsumieren und ansonsten die Schnauze halten. Das ist im Großen und Ganzen ja auch das Prinzip des Kapitalismus. Ein Lauf im Hamsterrad.
Als die Journalistin auf Malta getötet wurde und das in den Nachrichten verkündet wurde, da war das ganze Ausmaß gar nicht bekannt, was an ihrem Tod noch so für ein Rattenschwanz hängt. Da war die Rede von Korruption auf Malta bis in die höchsten Stellen, aber was genau, das wusste einer, der Nachrichten gesehen hat gar nicht. Naja, die übliche kriminelle Vetternwirtschaft, dachte man. Und mit der Zeit spinnt sich eine wahrlich abenteuerliche Geschichte um diesen Fall, wo die Journalistin nur ein kleines Puzzle-Teil war.
Solche Geschichten gibt es jede Menge, wenn man sich die Ergebnisse investigativer Journalisten über die Jahre anschaut. Verschwörungsgeschwurbel? Die Realität sieht noch viel schlimmer aus. Wem dient das alles? Eigentlich den Mächtigen, um mehr Zaster zu scheffeln. Aber wir sind auch nicht ganz unschuldig dabei. Unser Wohlstand basiert auf all diese kleinen miesen Geschichten dafür, dass wir uns jedes Jahr ein fettes Handy kaufen können (Platzhalter für all den Luxus den wir uns gönnen, der nicht so selbstverständlich ist). An unserem Wohlstand klebt Blut. Aber besser als selber in einem dreckigen Loch zu sitzen, oder?
Naja, was heißt Mitschuld? Man kann sich nicht gänzlich allem entziehen, außer man macht einen auf Selbstversorger. Inwiefern das auf eine ganze Gesellschaft übertragbar wäre ist nur Spekulation.
Ich persönlich nutze alle sämtlichen und irgendwann gekauften Dinge bis sie kaputt, abgetragen oder so abgenutzt sind, dass sie nicht mehr funktionsfähig sind. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass der meiste Wohlstand einfach so an mir vorbei geht, da ich ohnehin unterdurchschnittlich verdiene. Und bitte nicht gleich wieder einen Afrikaner auf deren Level mit einem Mitteleuropäer vergleichen. Diese Vergleiche sind nämlich so derart absurd, dass man immer nur den Kopf schütteln könnte. Armut gibt es auch hierzulande und das garnicht mal wenig. Trotzdem hat jeder ein Handy. ;)
Aber ehrliches und moralisches Handeln wird von oben (Politik, Unternehmer, Reiche etc.) vorgelebt (oder auch nicht) und danach richtet sich eine Gesellschaft aus. Man kann nicht erwarten, dass die normale Bevölkerung gänzlich gegensätzlich handelt und lebt, als es Politik z.B. tut. Und dort liegt eben der Hund begraben. Solange Regierungen, Abgeordnete, Mächtige nicht so integer sind, dass man ihnen trauen könnte, so wird man das von einem Otto-Normal-Bürger auch nicht erwarten können. Und wenn man eine einwandfreie Politik gegen autokratische Länder betreiben würde, anstatt z.B. vor Scheichs in Saudi Arabien, den Kommunisten in China oder solchen Autokraten in Aserbaidschan zu Kreuze zu kriechen, wäre vielleicht einiges besser an einer Vorbildfunktion. Aber die Interessen wiegen schwerer, als unsere Moralvorstellungen und wohl die wenigsten sind unkäuflich… also sollten wir unsere Moralvorstellungen besser einpacken, wenn es immer wieder um solche Diskussionen geht. Wir sind nicht besser als andere.
Selbst in der Doku oben kommt doch schon sehr deutlich zur Sprache, daß es dem System nur ums Geld geht, und Menschlichkeit nichts zählt.
Und ansonsten… tja… wie das System, die Gesellschaft WIRKLICH drauf ist, das merkt man eben erst, wenn man nicht zu denen gehört, die viel Geld haben, die reiche Eltern haben, oder, noch besser; wenn das eigene Empfinden nicht mit den Angaben in den Papieren über einstimmt..
Ein Blick ins juristische Wörterbuch könnte auch beim Verständnis weiter helfen… Was ist ein Mensch bzw. lebendes Wesen… was ist eine Person, ein Name, wer wohnt in einer Wohnung, wer oder was muß gemeldet sein, was ist eine Identifizierung, was ist eine Identität, welche Namen gibt es alles; wie verhalten sich Menschen, wie verhalten sich Personen, usw… Gibt da mittlerweile doch sehr viele Infos zu im Netz, auf youtube, in Telegram…
Und ansonsten, eigene Erfahrungen mit dem System machen…
Ich habe mehr als genug eigene Erlebnisse mit dem System gehabt, und auch selbst schon mehrfach erfolgreich das Wissen darüber, wer wann wie warum eine Person ist, angewendet, um zu wissen, daß eben alles stimmt, und nicht bloß Geschwurbel ist… Und ein Oberkommissar von der Polizei hats mir vor Jahren unter 4 Augen auch bestätigt…
Die wissen ganz genau, für wen sie wann zuständig sind, und wann halt nicht…
Aber man muß halt selbst auch drüber Bescheid wissen, und das dann auch richtig anwenden können; sonst kann man auch in große Schwierigkeiten geraten.
Und Unwissenheit, Dummheit ect. nutzen andere dann zu ihrem Vorteil für sich aus, und man selbst hat den/die Nachteile…
Das ganze Thema ist einerseits eigentlich einfach, andererseits aber auch sehr komplex, weil so viele verschiedene Dinge mit rein spielen, da sollte man sich erst mal ne Weile intensiv mit beschäftigen und informieren, wenn es einen ernsthaft interessiert…
Meine 50 Jahre Peererfahrung zu emotionaler Gewalt im Elternhaus und durch Menschen, die in helfenden Berufen arbeiten,13 Jahre Recherarbeiten und 9 Jahre Selbsthilfe Erfahrung bin ich eine sehr systemkritische Person. Nachdem ich 19 Jahre Hilferufe ausgesendet haben, hat meine eigne Mutter mich wegen angeblicher Körperverletzung vor Gericht gebracht. Meine Traumata haben dazu geführt, dass ich keine Maske tragen kann und was ich in dieser Zeit erlebt habe, ist unglaublich.
Nein, also Geschwurbel ist das mit Sicherheit nicht, sondern durchaus ein Bild der Realität. Die Sichtweise ist sicherlich etwas drastisch formuliert, aber im Grunde völlig richtig.
Die Frage ist, wie ich finde, ob es Sinn macht, das „System“ so vehement abzulehnen. Man verzeihe mir meine Resignation, aber ein solches System wird es immer geben, solange der Mensch ist, wie er ist. Gierig und egoistisch. Ich finde es sinnvoller, das System von „innen“ heraus menschlicher zu machen, auch wenn das vielleicht utopisch erscheint.
Um konkret bei der Doku zu bleiben. Hier ist es natürlich völlig krass und eklig, da bin ich völlig dabei. Das will ich mit meiner Aussage auch nicht relativieren. Auch innerhalb des Systems muss es Platz für Alternativen und „Systemsprenger“ geben. Da hätte man mit viel mehr politischem Einfluss hinwirken müssen, auch entgegen der Besitzansprüche der Eigentümer. Solche Oase müssen in öffentliche Hand, um als Rückzugsraum zu funktionieren.
„Ich finde es sinnvoller, das System von „innen“ heraus menschlicher zu machen, auch wenn das vielleicht utopisch erscheint.Um konkret bei der Doku zu bleiben. Hier ist es natürlich völlig krass und eklig, da bin ich völlig dabei. Das will ich mit meiner Aussage auch nicht relativieren. Auch innerhalb des Systems muss es Platz für Alternativen und „Systemsprenger“ geben.“
Eben diesen Platz gibt es im System nirgendwo, weil dieses System eben KEINE Alternativen duldet, egal welcher Art…!
Weil sonst würde dieses System nämlich seine Macht verlieren, was dieses eben nicht will.
Deswegen wird jede Alternative, jeder, der nicht im vom System vorgegebenen Rahmen funktioniert bzw. mit spielt, platt gemacht, kalt gestellt, abgesägt…
Alternative Gemeinschaften, egal welcher Art, werden vom System als Bedrohung angesehen und hin gestellt, und platt gemacht, notfalls werden sich fadenscheinige Gründe dafür ausgedacht, an den Haaren herbei gezogen…
Einzelne, die was verändern wollen, die werden sozial und wirtschaftlich kalt gestellt, notfalls in Psychiatrie oder Knast weg gesperrt… oder manch einer wird vergiftet, oder ein 40 Tonner rast plötzlich von der Seite genau in sein Auto rein… Oder sie werden im Dunkeln plötzlich von einem Haufen Schlägertypen angegriffen, und man sagt ihnen dabei offen, „Du läßt das alles sein, kapiert?! Wenn nicht, machen wir dich und deine Familie kalt!“
Politiker, die wirklich was verändern wollen, die nicht den Zielen anderer dienen wollen; die kommen entweder erst gar nicht in eine Position, wo sie was zu sagen haben; oder falls doch; werden die unter fadenscheinigen Gründen entweder diffamiert, damit sie ihr Amt verlieren oder zurück treten müssen; oder, wenn sie ganz viel Pech haben, geht ihr Fallschirm beim 100. Sprung halt plötzlich nicht mehr auf, liegen sie auf einmal tot in der Badewanne, oder haben sie einen tödlichen Autounfall im Tunnel…
Das beste, was man in meinen Augen noch machen kann ist, so gut es geht, nicht mehr mit spielen, am System vorbei leben, sein eigenes Ding machen… Und das aber möglichst so, daß man dem System keine oder keine große Angriffsfläche bietet…
Ist natürlich schwierig in einer Gesellschaft, in einer Welt, wo die meisten immer noch nicht begreifen, was eigentlich läuft, wie das System funktioniert, und wo viele dieses System auch noch bereitwillig verteidigen, weil sie einen Nutzen davon haben oder das zumindest glauben…
Wir leben hier nicht in Russland oder ähnlichen Diktaturen, wo jeder mundtot gemacht oder umgebracht wird, der Kritik am System übt… Sorry, aber das geht mir wirklich zu sehr Richtung Verschwörungstheorien und Verfolgungswahn.
Es gibt eine Menge, was hierzulande bzw. in Demokratien möglich ist, wenn man was ändern oder sich gegen was wehren will. Partei oder Bürgerinitiative gründen, Petitionen starten, Sozialberatungsstellen und Verbraucherschutz zu Rate ziehen, gerichtlich gegen Beschlüsse Widerspruch einlegen, gegen Gerichtsurteile allgemein Klage einlegen usw… Es gibt Bürgergeld, falls jemand nicht mehr in der Lage ist, etwas zu leisten, diverse Hilfsprojekte und Vergünstigungen für sozial schwache Menschen.
Sorry, aber du hast leider echt keine Ahnung, vom System… du träumst noch… von Demokratie und Gerechtigkeit… die beide auch in Europa, auch in der BRD, nur Illussion sind, mehr nicht… Genauso wie übrigens in den USA… An Rußland dachte ich dabei überhaupt nicht…
Du hast noch nix mit dem System erlebt, und kennst keine Leute oder Gemeinschaften, die vom System bekämpft wurden…
Und du weißt nicht, was Freiheit ist, und was nicht…
Wählen gehen und Anträge stellen gehören jedenfalls nicht dazu…
Ist leider so…
Ich träume überhaupt nicht, denn ich bin durchaus an einigen Stellen systemkitisch. Aber was du hier vom Stapel lässt, ist hanebüchener überzeichneter Verschwörungs-Kram – als gehörten Morde und Anschläge auf Systemkritiker hierzulande zum Alltag.
Es sind schon mehr als genug Politiker „aus dem Weg geräumt“ worden, die dem herrschenden System nicht gepaßt haben… Barschel, Möllemann, Haider…
Und dann wären da John Bedini, Floyd Sweet, Stanly Meyer, und viele andere, die bedroht oder schlimmeres worden sind, weil ihre Erfindungen anderen nicht gepaßt haben…
Und ich weiß von zwei ehemaligen youtubern, die sehr große Probleme bekommen hatten, weil sie Dinge angesprochen haben; über die man eben nicht reden darf… einer in der Schweiz, der andere in Deutschland…
Alleine das reicht mir, um die Wahrheit über dieses System zu sehen…
Und das sind immer hin alles Fälle, die schon vor Jahren oder gar Jahrzehnten passiert sind…
Was aktuell so vor sich geht, will ich glaube gar nicht wissen…
Ach ja, das, was da oben in der Doku gezeigt wird, das mit der Räumung einer alternativen Gemeinschaft durch die Staatsgewalt, ist auch kein Einzelfall…
So Fälle kenne ich auch mehr als genug von anderen, bzw. auch aus der ganzen Welt, Deutschland, Spanien, USA… ist einfach immer dasselbe… leider…
Ist das nicht das gleiche, was ich meine? Vielleicht musst du mir „So gut es geht am System vorbei leben“ noch ein wenig näher erläutern. Was muss und was muss nicht? Wo partizipiert man am System und wo nicht? Bei welcher Lebensweise wird man denn so, wie du es schilderst, vom System bekämpft?
Darüber hinaus scheinen einige Deine plakativen Schilderungen doch arg überzeichnet. Ich habe den Eindruck, es darf jeder fordern und verändern wollen, was er möchte. Oder irre ich mich?
Um fordern gehts nicht… Es geht nicht um politischen Kram…
Baue doch mal eigenmächtig an deinem Auto rum, bau dir im Wald eine Hütte, mache dein eigenes Business, ohne Steuernummern, Meldeadresse, ne Lizenz ect. zu haben bzw. zu benutzen, lebe in irgend einem leerstehenden Gebäude, Schloss ect., einfach, weils leer steht, sich sonst keiner drum kümmert, und du Bock drauf hast; mache dich unabhängig vom System und seiner Infrastruktur, fahre mit einem Verbrenner rum, der kaum oder gar kein Benzin oder Diesel mehr braucht; heile Leute ohne Pharmamedikamente von Krebs, melde dein Auto nicht im System an, oder wandere aus, ohne dich (bzw. die Person) je wieder woanders neu anzumelden, usw.
Oder kurz, spiel halt eben nicht mehr mit, lasse dir vom System nicht mehr sagen, wie du was zu tun und zu lassen hast, frag beim System niemandem mehr um Erlaubnis für irgendwas, sondern mache einfach (natürlich so, daß es keinem anderen Menschen schadet).
Um sowas gehts…
Okay, ich verstehe, worauf du hinaus willst.
Allerdings gehen hier unsere Sichtweise ein wenig auseinander. Du kannst natürlich so leben, wie du möchtest, aber ich denke, wenn du am System partizipierst, musst du dich auch dessen Regeln halten. In welchem Verhältnis man das macht, entscheidet jeder selbst.
Auch du hast dich offenbar entschieden.
Ich glaube daran, das System von Innen heraus verbessern zu können, du glaubst daran dich nur durch den Entzug aus dem System frei entfalten zu können. Es sei Dir gegönnt.
Es geht aber meiner Ansicht nach zu weit, anderen Menschen das Wissen über Freiheit abzusprechen. Weißt du was Freiheit ist? Freiheit ist ein persönliches Gefühl, wie ich finde. Du fühlst dich frei? Prima! Ich fühle mich auch frei, für Dich mit Sicherheit absolut nicht nachvollziehbar, kann ich verstehen. Das beruht auf Gegenseitigkeit :-)
Wegen solcher „Vergehen“, die Du hier als Beispiele aufzählst, wird garantiert niemand hierzulande „kaltgemacht“.
Wenn Dich gesellschaftliche Regeln und Eigentumsverhältnisse nicht kümmern, musst Du allerdings schon mal mit Gegenwind rechnen. Regeln und Gesetze sind ja nicht unbedingt da, um Freiheiten zu nehmen, sondern um Klarheiten zu schaffen, das soziale Miteinander zu erhalten (Steuern zahlen dient z.B. auch unterschiedlichen Zwecken, von denen wieder die Bürger profitieren) und Eigentum zu schützen.
Wer Regeln generell nur als Einschränkung und Bedrohung der Freiheit empfindet und darauf pfeift, hat eher ein persönliches Problem mit Gesellschaften und ihren Spielregeln.
Das heißt nicht, dass man alle Regeln gutheißen muss, tu ich auch nicht, aber zumindest so wie Du Dich hier äußerst, kommt eher das Gefühl rüber, als wäre Anarchie eher Dein Ding. Die funktioniert aber auch nicht mehr, wenn jeder nur das macht, was er will – irgendwann stoßen da persönliche Differenzen und Grenzen immer aufeinander, und dann werden entweder (neue) Regeln gemacht oder aber es gibt Unfrieden.
Du hast wieder nix verstanden… ich schrieb auch oben nicht nur von Deutschland… und was Anarchie ist, weiß du auch nicht…
Du weißt eben leider vieles nicht, von daher… sinnlos mit dir da weiter drüber zu schreiben…
Nö, aber wenn Du auf Nachfragen solche Beispiel nennst, was soll man dann davon halten? Selbst schuld, wenn Du dich da so ausdrückst.
Aber ich hab auch keine Lust mehr, mit Dir zu diskutieren, weil Du schnell beleidigend wirst. Siehe auch der Disput mit graveyardqueen.
Du willst doch die Wahrheit gar nicht wissen, weil sonst dein Weltbild von „Demokratie und Freiheit“ direkt einstürzt…
Achso, und wenn ich mich gegen dummes Gerede und dumme Unterstellungen von anderen wehre, dann ist das „beleidigen“…
Und wenn andere mir aber dumm kommen, dann darf ich nix sagen/schreiben oder wie…?!
Aber klar, andere sind eben was besseres…
Naja, was solls, Leute wie euch beide gibts eben überall, sowas kenne ich schon zu Genüge…
Kein Bedarf mehr…
Deine patzigen, pampigen Antworten sagen alles über Deinen Charakter aus. Der Ton macht immer noch die Musik und Respekt ist das Zauberwort. Es kommt selten gut, wenn man andere als dumm oder ahnungslos bezeichnet. Das zeigt, man möchte sich gar nicht austauschen und andere argumentativ überzeugen, sondern sich nur selbst als wissend und andere als dumm darstellen. Und jede Art von kritischer Hinterfragung wird als Affront angesehen.
Übrigens ist das genau die Art von „Diskussionskultur“, die Robert in einem neuesten Beitrag kritisiert und sich für seinen Blog nicht wünscht.
Mehr kann man dazu nicht sagen, auf den Punkt 👍.
Vorallem müsste man meinen, es gibt einem zu denken, wenn man immer wieder mit anderen einander gerät, aber Selbstreflexion scheint nicht jeder zu besitzen 🤷🏼♀️.
Lass uns nicht drüber ärgern, Tanzfledermaus, es ist es nicht wert! 🙂
Es gibt eine Menge Leute, mit denen ich mich durchaus gut verstehe, aber dazu gehört eben nicht jeder. Du und die Tanzfledermaus gehören da eben leider nicht dazu…^^
Und Selbstreflexion… tja, dann schau´ doch mal in den Spiegel…
Ich bezweifel, dass DU einschätzen kannst, ob ich über Selbstreflexion verfüge, immerhin bin nicht ich es, die sich hier auf dem Board mit ihren Beiträgen wie die Axt im Walde aufführt. Schau dir doch Mal an mit welcher Art und Weise du Tanzfledermaus gegenüber getreten bist. Selbst wenn sie hundert Mal nicht dein Fall sein sollte, dann kann man ihr trotzdem vernünftig gegenüber treten. Und das hat nix mit falsch sein oder sich verstellen zu tun, sondern mit geistiger Reife, Respekt und Anstand! 🤷🏼♀️😉
Nachtrag: Vorallem wirfst du Tanzfledermaus hier Respektlosigkeit vor! Wo?! Sie war lediglich anderer Meinung als du. Ihr dumm gekommen bist du! 😉
Das ist halt die Antwort auf deine eigene Art mir gegenüber…
Respekt muß du selber erst mal lernen… den hast du doch selber nicht gegenüber Andersdenkenden…
Und, tja sorry, aber ich bin halt offen und direkt… mit Hintenrumspielchen und komischen Getue hab ichs einfach nicht so…
Weil, das ist in meinen Augen unehrlich, feige, hinterhältig…
Und Argumente habe ich mehr als genug geliefert, du dagegen keine, weil, du scheinst eben keine zu haben…
Und wer mir nicht glaubt, kann ja die Namen der genannten im Netz suchen, und wird die Geschichten dahinter finden…
Aber das muß man natürlich wollen… dabei besteht eben die Gefahr, daß das eigene Weltbild einstürzt, sich die geliebte Normalität, das eigene Wissen, als falsch oder gar Lüge heraus stellen könnte…
Davor haben die meisten halt leider Angst… die merke ich dir an…
Und wenn dann noch soziale Hetze gegen mich dazu kommt, brauchst du dich nicht wundern, wenn der Ton rauer wird bzw. direkter…
Uff… das ist aber wirklich schon harter Tobak. Ich denke, wir wissen, dass Widerspruch bzw. andere Sichten auf die Dinge, dir nicht so gut tun. Haben wir auch in der Arche erlebt.
Ich bin jemand, der das System mehr als kritisch sieht, aber was da von dir kommt, ist naja… klingt eher nach persönlicher Frustration, wahrscheinlich dir selbst gegenüber.
Man könnte das vergleichen mit den Urmenschen, als sie meinten, diese Höhle gehört uns und das was wir jagen/sammeln ist nur für uns und dann kommt eine andere Gruppe und meint, nein, dass gehört uns, zücken ihre Keulen und nehmen es sich einfach. Ein Leben ohne Regeln, wo der Stärkere gewinnt. Stell dir vor, du könntest dir ein leer stehendes Schloss/Gebäude einfach so nehmen und jemand anderes kommt und meint dass er ebenso Anspruch darauf hätte. Viel Spass.
Einfachste Regeln braucht es, um in einer Gesellschaft halbwegs sozial miteinander zu leben. Ungerechtigkeiten werden durch deine Methoden nicht ausgemerzt. Natürlich ist das System ungerecht. Schon alleine, weil Reiche immer reicher werden und Arme immer ärmer. Ich sehe dich, aus dem was du schreibst, als eine Mischung aus Anarchistin und Wutbürgerin. Die Wahrheit, die niemand kennt, außer natürlich DU! Und du bist mit deinen Ausführungen, die Heilsbringerin in Sachen Wahrheit. Okay. Ist eine ziemlich eindimensionale Blase, in der du da fest hängst.
Ich sehe aber auch die andere Seite, die irgendwo auch festhängt und die Realitäten nicht sehen oder sehen wollen und sich alles schön reden, anstatt die Fakten auszusprechen. Obrigkeitshörig zu sein, ist eher die Faulheit, selbst zu denken und sich von Sachen selbst ein Bild zu machen. Ist mir, gerade in einer Gesellschaft, die meint liberal zu sein, ziemlich suspekt. Liberalismus hat auch viel mit Eigenverantwortung und Freiheit zu tun. Das was wir aber eher erleben ist ein müder Abklatsch dessen. Denn weder mit Eigenverantwortung, noch mit Freiheit können die wenigsten umgehen. Freiheit bedeutet für viele, Scheibe spielen zu können/dürfen, auch wenn es die Freiheit des anderen oder der anderen einschränkt. Und Eigenverantwortung schiebt man doch besser weg und wälzt sie auf andere, wahlweise den Staat ab.
Nichts funktioniert so, wie es in der Theorie immer so schön definiert wird.
Ich versuche mich immer mit der Illusion hinweg zu trösten, dass es da draußen im Universum doch noch eine intelligentere Spezies geben muss… ;)
Von einem Leben ohne Regeln war nie die Rede, auch nicht von „anderen was weg nehmen und sich gegenseitig den Schädel einschlagen“, wie du es formulierst…
Weißt du, es gibt eben Menschen, die lebende Wesen sind; und es gibt Personen… beides ist nicht dasselbe…
Aber gut, da ist eben das Problem, daß dir in den meisten Fällen keiner vom System eine ehrliche, aufrichtige Antwort zu dem Thema geben wird; weil mit Unwissenheit ja sehr viel Geld verdient wird…
Trotzdem ändert das nichts an den Tatsachen, auf denen das ganze System basiert…
Wenn man da drüber Bescheid weiß, ändert sich die eigene Sichtweise, und es ergeben sich neue Möglichkeiten für einen…
Und nein, ich habe die Wahrheit, das Wissen darüber sicher nicht für mich alleine gepachtet… *LOL*
Viele andere, immer mehr, wissen das auch. Und jeder, der will, kann das auch, natürlich nur, wenn man will, sich auch selbst dafür interessiert…
Es gibt halt im groben zwei Möglichkeiten, entweder man läßt sich das ganze Leben lang von klein auf immer nur vom System an der Nase rum führen, verarschen, gängeln, ausnutzen, funktioniert im Sinne des Systems; oder man kommt eben dahinter, was wirklich los ist, und fängt halt an, nicht mehr alles mit sich machen zu lassen, nicht mehr überall oder in jeder Situation im Sinne des Systems mit zu spielen.
Und nur, weil ich oben paar Beispiele gebracht habe, heißt das nicht, daß ich alles davon genau so mache…^^
Auch wenn ich manches davon schon real erfolgreich gemacht habe, und auch andere kenne, die so einiges davon durch gezogen haben.
Man muß ja auch nicht unbedingt direkt total die Extreme leben…
Du kannst auch z.B. mit Erlaubis eines Hausbesitzers in dessen Haus leben, ohne Miete zahlen, ohne Mietvertrag, ohne da gemeldet zu sein; und hast keine Probleme…
Oder, du besetzt ein leer stehendes Gebäude, und gehst halt einfach, wenn der Eigentümer zu dir kommt, und dich da nicht haben will…
Oder lebst im Wald, am Strand, in einer Höhle, im Auto, auf´m Boot ect…
Ach ja, und mit Gewalt gegen andere anwenden hat echte Anarchie übrigens null zu tun, das wissen nur die wenigstens, und wird von den Massenmedien ja auch mit Absicht immer falsch dargestellt, damit die Masse dann eben über das ganze Thema so wie du oben denkt…
Echte Anarchie heißt einfach nur, daß eben keiner über den anderen herrscht, es keinen Herrscher, Anführer, oder „Heilsbringer“ gibt…
Sondern jeder sein eigener König, seine eigene Königin ist…
Leute, die Steine schmeißen, Autos in Brand stecken, und äh… anderen den Schädel einschlagen; sind Idioten, was gleich zu setzen ist mit – Personen… mit Anarchie hat das dann aber nichts zu tun…
Äh… Welches System meinst Du denn? Und wo führt dieses System einen an der Nase herum?
Welches System meinst du konkret, das politische oder das gesellschaftliche System?
Ich interpretiere einmal, daß du dem sozialistischen oder dem anarchistischen Gedanken nahe stehst. Diese Entwürfe mögen auf dem Papier perfekt aussehen. Leider funktionieren sie nicht, weil Menschen schlicht so nicht ticken.
Viele Menschen sind grundsätzlich gut und wollen nur das Beste für sich und ihre Mitmenschen. Aber es gibt eben auch die anderen Exemplare, die brutal, machtgeil und skrupellos sind.
Egal, wie man das persönlich findet, das ist bedauernswerterweise die Realität. Ich bin sehr geschichtsinteressiert und habe nirgendwo ein Beispiel gefunden, wo solch ein gesellschaftliches Konstrukt längere Zeit Bestand gehabt hätte.
Auch wenn unser aktuelles politisches und gesellschaftliches System weit davon entfernt ist, perfekt zu sein, so lebe ich doch recht gerne darin. Es gab wenig Zeiten mit einer vergleichbaren Dauer an Frieden und Wohlstand.
Wie schon gesagt, es gibt Schattenseiten, die ich nicht wegdiskutieren kann oder will.
Aber wir leben in einer Demokratie und haben die Möglichkeit, Dinge zu ändern. Auch wenn es seine Zeit dauert, das Bewusstsein für neue Impulse zu wecken, um die Menschen erfolgreich mitnehmen zu können.
Aber ich gönne es natürlich trotzdem jedem Menschen, der bereits seine persönliche Nische gefunden und darin glücklich ist…
Als Hobbymisanthrop, der auch gern mal in die Natur zu unseren nächsten Verwandten schaut, würde ich da sogar noch einen Schritt weiter gehen.
Ich kenne die anarchistischen Weltbilder durchaus auch aus radikal linken Kreisen, jedoch halte ich diese für überwiegend naiv. Der Mensch ist nun mal leider kein Überwesen, sondern auch nur ein Tier der Kategorie Trockennasenaffen. Da sich sein Handeln stets in einem auspendeln zwischen moralisch gut und böse bewegt und sich somit selbst moralisch normalerweise „gut handelnde“ Menschen in der entsprechenden Situation wie Monster verhalten können bedarf es gewisse gesellschaftliche Ketten um die Risiken zu minimieren. Selbst Naturvölker kommen nicht gänzlich ohne gesellschaftliche Regeln aus. Nicht um damit unnötigerweise die eigene Freiheit zu beschneiden, sondern um die animalische Natur des Menschen in gesellschaftlich halbwegs funktionierende Bahnen zu halten und ein friedliches Miteinander einigermaßen zu gewährleisten. Ein Blick in die entfesselte Natur unserer nächsten Verwandten, den Menschenaffen bestätigt dabei mein misanthropisches Weltbild umso mehr. Mord, Vergewaltigung, Fremdenfeindlichkeit, ja sogar Krieg: Nichts davon hat erst der Mensch mit seiner Gesellschaft erfunden, sondern lässt sich all dies auch bei unseren Verwandten wiederfinden. Leider. Und bevor mir das nun falsch ausgelegt wird: Nein, ich meine damit nicht, dass es an diesen Ketten nichts auszubessern gibt. Hier und da mögen sie etwas zu stramm sitzen, an anderen Stellen sitzen sie für mein Empfinden dagegen eher zu locker.
So ist es. Wenn mehrere Menschen zusammen leben, dann gibt es immer Regeln, auch bei den Anarchisten. wenn es keine festgeschriebenen sind, dann eben ungeschriebene. Die gibt es auch unter in Herden lebenden Tieren. Und es gibt immer die, die Regeln verstoßen und dann ausgestoßen werden. Das sind dann die, die sich über diese Regeln beschweren. Früher gab es ja wenigstens noch die Möglichkeit die Gemeinschaft zu verlassen und als Eremit allein zu leben. Das funktioniert heute mit 8 Mrd Menschen auf diesem Klumpen nicht mehr. Ich lebe ganz gerne in dieser Herde.
Niemand hat gesagt, daß es gar keine Regeln geben muß…
Aber, Regeln sind keine Gesetze; genauso wie eben Menschen keine Personen sind! Wer davon keine Ahnung hat, kann leider nicht mit reden…
Tiere nehmen sich eben die Menschen als Vorbild… und da sich die meisten Menschen wie Tiere verhalten… nun ja…
Ich kann dazu die Doku hier empfehlen, da gehts um die Ursachen, warum die Menschen und die Tiere heute halt so sind, wie sie sind:
https://youtu.be/zdLTRH96NEI
„Gott hat keine Raubtiere erschaffen“ Okay…. O.o
Nix für ungut, aber mir hat die ausführliche Beschreibung zu dieser „Dokumentation“ schon gereicht.
Jedem das Seine, kein Ding. Aber man möge mir verzeihen, dass ich eine Dokumentation, die ihre absurden Thesen und Schlussfolgerungen mit Zitaten aus der Bibel belegen will nicht wirklich ernst nehmen kann.
„Welches System meinst du konkret, das politische oder das gesellschaftliche System?“
Da gibt es in meinen Augen keinen Unterschied, das ist beides eins bzw. bedingt sich einander.
Du hast aber schon mitbekommen, dass ich es extra einfach karikiert habe, mit den Urmenschen?!?
Und du hast die Frage gestellt, warum du nicht dieses oder jenes einfach so machen oder dir nehmen kannst. Daraufhin stellte ich fest, dass es in einer Gesellschaft nicht ohne jegliche Regeln geht.
In deinem recht naiven Bild über den Anarchismus, wird es genauso wenig real zugehen, wie in jedem anderen System in der Theorie. Es wird immer jemanden geben wollen, der sich über andere erhöht. Das liegt u.a. auch daran, dass der Mensch nur ein Tier ist, der zwar je nach intellektueller und intelligenter Ausprägung, die eine bessere oder andere schlechtere Entscheidung trifft. Der Mensch hat oft nicht realisiert, dass sein ganzes Tun und Handeln immer Konsequenzen hat. Die wenigsten haben das stets und immer vor Augen.
Um überhaupt über komplexe gesellschaftspolitische Systeme sprechen zu können, muss man erstmal beim Wesen des Menschen anfangen. Warum haben sozialistische Systeme nicht funktioniert? Weil zwar u.a. immer der Spruch im Raum stand: „Vom Volk fürs das Volk“, aber die Realität wiederum ganz anders aussah. Da haben sich die politischen Eliten bereichert und man hat das einfache Volk an langer Hand „verhungern“ lassen und eingesperrt. Theorie und Realität klaffen bei jedem System weit auseinander und das liegt immer an denen, die die Macht in den Händen halten. Das kapitalistische System ist ebenso fehleranfällig. Dort wird aber noch mehr mit Manipulationen gespielt um vorzugaukeln, dass das System viel besser ist, als alle anderen. Ein System was absolut auf Leistung getrimmt ist und wo man gesagt bekommt, dass man durch Fleiß und Leistungsbereitschaft ein gutes Auskommen erreichen kann, wo man meint, mit dem Kreuz auf dem Wahlzettel wirklich was verändern zu können, wo es möglich ist, dass „Politiker“ mit unzureichender Bildung und Arbeitspraxis ein so hohes Amt begleiten zu dürfen… (darf gerne beliebig fortgesetzt werden) …aber dennoch sich die Menschen keine andere Alternative vorstellen können. Im Anarchismus würde es nicht anders laufen.
Was man aber machen kann, wäre ein Aussteiger-Leben. Davon hält dich keiner ab. Man wird dabei aber auf viele Dinge verzichten müssen und Verzicht fällt vielen nicht leicht. Wahrscheinlich würdest du dann hier nicht mehr schreiben können, um nur ein Beispiel davon zu nennen. Vielleicht würde es dir auch schwer fallen, dir dein eigenes Essen anzubauen oder zu jagen. Denn, wenn du wieder in den nächstgelegen Supermarkt läufst/fährst, tauchst du ganz automatisch ins System ein, unterwirfst dich der Preisgestaltung und gewissen Regeln, dir nicht einfach etwas aus dem Regal nehmen zu dürfen. Ein völlig autonomes Leben ist voller Entbehrungen und nur sehr Wenige können das in absoluter Konsequenz durchziehen.
Das Bewußtsein, dass das System alles andere als perfekt ist, gibt es sicher bei nicht wenigen Menschen und ich persönlich bin für tiefgreifende Reformen in fast allen Bereichen. Aber Änderungen sind unbequem und man muss wirklich was tun, als nur seine paar Jahre als gewählter „Volksvertreter“ im Bundestag abzusitzen. Es bedarf einer ganz anderen Politik, wo Volksvertreter wieder diesen Namen zurecht bekommen und sich auch für das Volk einsetzen.
Aber ich befürchte, dass wir eher auf Krieg zusteuern, wo danach wieder alles auf Null gesetzt wird oder wir erfolgreich den Planeten dem Tode geweiht haben. So intelligent ist der Mensch.
Ähm… es geht nicht um gar keine Regeln…
Es geht eher um sowas:
Du bist nachts auf der Straße unterwegs, eine Ampel ist rot, du bist völlig alleine, keine anderen Autos, keine Fußgänger, nichts nur du…
Bleibst du stehen, weil man ja nicht bei rot über die Ampel äuft, oder gehst du einfach rüber, weil keine Gefahr droht, weder dir, noch anderen?
Oder, du findest irgendwo ein verlassenes Grundstück, verlassenes Haus, niemand lebt darin mehr, und gerade weil niemand mehr darin lebt, wird alles immer mehr überwuchtert von Pflanzen, und fängt immer mehr der Zerfall an…
Dir gefällt der Ort, und sagen wir, es gibt vielleicht auch keine direkten Denunzianten Nachbarn, vor denen du direkt Angst haben müßtest…
Würdest du den Ort weiter verrotten lassen, oder nutzen, vielleicht sogar retten wollen, weils offensichtlich kein anderer tut?
Oder du findest einen Weg, dein Auto mit Wasser oder auf eine andere Art alternativ zu betreiben. Eigenmächtige Umbauten am Motor/Auto gelten aber als „illegal“, weil bestimmte Leute Millionen und Milliarden mit dem Verkauf von Benzin und Diesel verdienen…
Was würdest du machen?
Oder, du findest einen Weg, dein Zuhause völlig kostenlos (von anfänglichen Materialkosten für den Bau jetzt mal abgesehen) miit Elektrizität zu versorgen; bestimmten anderen Leuten gefällt das aber nicht, weil die auch Millionen und Milliarden mit dem Verkaufen von ihrem Strom bzw. ihrer Technologie verdienen…
Was würdest du machen?
Oder, du würdest gerne in einem anderen Land leben, weils dir da besser gefällt, laut dem seinen Gesetzen brauchst du offiziell diese und jene Papiere, muß die Person (ha, da ham wa´s wieder!!) da angemdeldet werden usw. usw. usw.
Gehst du erst gar nicht dahin, oder bleibst du nur kurz als Tourist dort, oder sagst du dir, ich bleib einfach hier, lasse die Person einfach die Person sein (da isses wieder!!), und mache einfach mein Ding?
Oder, du willst Straßenkunst machen… frägst du erst bei einer Behörde, einem Amt, um Erlaubnis, wo du auch nicht weißt, welchen Vorgaben du dich da vielleicht unterwerfen mußt, und wieviel Geld du dafür bezahlen mußt; oder machst du einfach dein Ding auf der Straße, nimmst automatisch von dir aus dabei Rücksicht auf die anderen in der Stadt, und machst einfach?
Oder, ein Polizist frägt dich „Name?“
Nennst du dem sofort den vollständigen Namen, der in deinein Papieren steht, zeigst du ihm womöglich direkt deine Papiere, falls ja, welche Papiere zeigst du ihm; oder sagst du ihm einfach nur deinen Rufnamen, und sonst nichts?
Kommst du sofort jeder seiner Aufforderungen nach, machst du alles, was DER von DIR will; oder sagst du vielleicht an bestimmten Stellen auch mal freundlich, „Nein danke, mache ich nicht.“?
Oder, machst du hinter her alles, was der dir vielleicht vorher im Gespräch mit dir gesagt hat, was du wie tun sollst?
Um andere Menschen, wie sich andere vielleicht verhalten, gehts dabei null, die interessieren dabei nicht.
Oder, jemand schickt dir Briefe an deine Adresse, weil er etwas von dir will, machst du jeden Brief auf, und machst du dann das, was der andere da von dir will, daß du es machst; oder machst du vielleicht was ganz anderes?
(Ja ok, das ist jetzt bißchen tricky, weil, da kommts eben sehr auf die jeweilige Situaton drauf an, was man wie am besten machen kann, oder auch nicht; aber auch da gibts viel mehr Möglichkeiten, als die meisten so denken.)
Du kennst aber schon die Bedeutung von Zivilisation? Das was du möchtest, ist, sich wie ein Tier zu verhalten… ja, okay, der Mensch ist ein Tier. Aber in den meisten Fällen eins, welches auch Verstand besitzt. Sich irgendwo anonym aufhalten, dort unter zu kommen wo man will, dort sich etwas zu essen (fressen) suchen wo man will und auch sonst keine Regeln beachten muss/will… das ist im Groben das Verhalten eines Tieres. Nun leben wir aber in einer Zivilisation, welche mit ein paar Regeln alles zusammenhalten muss, damit sich der Mensch eben nicht wie ein wildes Tier benimmt. Denn ein wildes Tier kennt auch keine Gnade, wenn es ums eigene Überleben geht oder um seine Macht zu demonstrieren.
Wenn dich das alles so ankotzt, dann steige einfach aus. Das steht dir frei. Aber eines solltest du dabei nie machen. Andere bekehren zu wollen. Du mahnst an, dass Leute, die sich an Regeln halten und so leben, wie sie leben, sich anlügen lassen (von wem auch immer). Ich glaube, du lügst dir selbst in die Tasche, sonst hättest du schon längst bevorzugt so zu leben, wie du es dir vorstellst.
Man stelle sich einfach mal vor, wie gut 8 Milliarden Menschen so leben, wie du es gern hättest. Vielleicht hätten wir uns in der Form schon längst ausgelöscht. Man stelle sich einfach mal alle negativen Charaktereigenschaften eines Menschen vor und seine Triebe… da wären wir wieder beim Urmenschen, die es aber mit der Zeit vorgezogen haben, sich zu zivilisieren und auf Fortschritt zu setzen, weil sie doch einiges von wilden Tieren unterschieden hat.
Deswegen gehe ich auch garnicht näher auf deine Beispiele ein, außer auf dieses: Schon alleine das Beispiel rote Ampel… nein, du siehst niemanden (das ist dein Eindruck), der über die grüne Fußgängerampel gehen will. Du gibst Gas bei roter Ampel und dann kommt doch jemand angerannt und will eilig über die grüne Fußgängerampel. Du fährst ihn über den Haufen und bist dann Schuld an seinen schweren Verletzungen oder gar seinem Tod. Die Polizei kommt und fragt dich nach deinen Namen und deinen Papieren. Du verweigerst es, sofern du nicht vorher schon in deinem instinktiven Fluchtreflex getürmt bist.
Somit fährst du ein für eine Tat, die mit ein paar kleinen geregelten Verhaltensweisen verhindert werden könnte. Gleiches übrigens aus Sicht eines Fußgängers, der dennoch vor ein Auto laufen könnte, weil er dachte, dass da keines wäre. Shit happens. Mal davon abgesehen, dass daran dann auch noch ein Autofahrer beteiligt wäre, der danach sicher ein anderer Mensch ist als vorher, nur weil so ein Depp ihm vors Auto gelaufen ist. Und im Übrigen sind Ampeln nachts, an bestimmten wenig frequentierten Stellen, auf ein blinkendes Gelb gestellt, wo somit Fußgänger, wie Autofahrer acht geben müssen.
Im Prinzip kann man jedes einzelne Beispiel von dir auseinander nehmen und Gründe finden, warum es eben nicht so ist.
Du willst mir nur Dreck unterstellen… wahrscheinlich würdest DU dich so verhalten, wie du es mir unterstellst…
Ich bin aber halt nicht so wie du…^^
DU bist eben so, wie die meisten da draußen… für Typen wie DICH wurden die Gesetze gemacht, um Typen wie DICH in Schach halten zu können…
Finde ich echt gut… :)
Aber… nicht jeder ist halt so wie du…
*gähn*
Es ist immer wieder erstaunlich, wie manche Zeitgenossen so völlig unnötig ihre Maske fallen lassen, wenn sich ihre „Argumentation“ in Luft auflöst.
Interessante Doku, danke fürs einstellen!
Da bleibe ich lieber im Dorf. Für einige geht da nix, für andere mehr als man denkt. Zumindest der Druck ist da nicht so vorhanden. Außerdem: Freiraum braucht… eben… freien Raum… Und hipp darf es schonmal gar nicht sein… Netzwerke… Freiwillig… Ehrenamt… Verein… Genossenschaft vielleicht… etc sind alles… vor allem Arbeit… aber hipp… waaas?!… Die Alternative wäre aber tote Hose. Man sieht also…. ^^ Leider verstehe ich die Gruppen in Berlin nicht, dass sie Objekte nicht gekauft haben, als keiner sie wollte. Oder zumindest mit der kommunalen Politik einen Deal gemacht haben… ihr nehmt das, wir mieten das bei euch…. peng… Absolut ohne Eigentum oder Rechtssicherheit… total blauäugig ins offene Messer. Am Ende die Sätze sind wahr! Schon früh dachte ich: Wo ist der Einsatz von außen… Nachbarn, Sympathisanten? Gibt es Sponsoren bzw Leute die bereit sind zu investieren? Wo ist die Politik? So müsste man verlieren im System. Vielleicht ist mein Denkansatz auch nicht anarchistisch und antikapitalistisch genug?
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/av7/video-berlin-tuntenhaus-investor.html
Mal ne gute Nachricht
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/05/berlin-pankow-tuntenhaus-gerettet.html
Das ist doch mal eine schöne Nachricht in diesem Zusammenhang!
„Das sogenannte „Tuntenhaus“ in der Berliner Kastanienallee kann vom Bezirk Pankow gekauft werden. Wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und das Bezirksamt am Donnerstag mitteilten, will der Bezirk nunmehr das Vorkaufsrecht für das alternative Wohnprojekt ausüben.
Der potentielle Käufer des Hauses unterzeichnete nach Angaben der Stadtentwicklungsverwaltung keine so genannte Abwendungsvereinbarung. Mit dieser Vereinbarung hätte sich ein Käufer verpflichtet, auf Luxussanierungen zu verzichten. Nun ist der Weg für den Bezirk frei.„