Die Überschrift des Spiegel-Artikels „Sterben ist schön!“ funktioniert ausgezeichnet, der sonst schweifende Blick über die Schlagzeilen der Zeitschrift ist wie erstarrt. Wieso sollte Sterben etwas Schönes sein? Der Mensch hängt doch an seinem Leben und versucht mit allen Mitteln, das Altern und Sterben möglichst lange hinauszuzögern. Wir lesen weiter: „Eine Serie von Selbstmorden und Selbstmordversuchen unter Jugendlichen beunruhigt die Bürger im nördlichen Sachsen-Anhalt. Okkultismus, Kontakte in die Gothic-Szene und das Chatten in den dunklen Foren des Internets fördern die Todessehnsucht.“ Ist die Gothic-Szene schuld an Suiziden? Dieser Artikel im Spiegel wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Der Boulevard bringt uns diesen vermeintlichen Zusammenhang immer noch auf Tisch. Frank und Martin, von denen im Artikel die Rede ist, setzten ihrem Leben am 8. Juli 2000 ein Ende.
Gothics, die offensichtlich Todessehnsüchtigen
Der Traum vom ewigen Leben ist so alt wie die Menschheit selbst. Nicht ganz alt ist der Mythos von einer vermeintlichen Todessehnsucht innerhalb der Gothic-Szene. Eine Szene, die sich als Treffpunkt für Selbstmordgefährdete Jugendliche und Erwachsene gerade zu aufdrängt. Schwarze Klamotten, religiöse und okkulte Symbole und dazu eine Musik, die nicht nur traurig klingt, sondern sich auch in ihren Texten mit dem Tod beschäftigt. Die jugendlichen Gothics sind von all dem fasziniert und probieren neugierig alles aus, was ihnen im Zusammenhang mit der Szene verboten oder tabuisiert erscheint. Nachts auf Friedhöfen Partys feiern, mit Gläserrücken die Toten anrufen oder auch Pendeln, um die Zukunft vorherzusagen. Im gegenseitigen Wettbewerb werden die Outfits der Gothics immer aufwendiger und extremer, okkulte und religiöse Symbolik wird nicht nur in Form von Schmuck getragen, sondern schmückt auch Kinderzimmer und Wohnungen. In den 90ern mischen sich reißerische Berichterstattung, zunehmende Verbreitung und wachsende Bestrebungen andere Gothics in Sachen Extremität zu übertrumpfen, zu einer brodelnden Suppe.
1996 titelt der Stern zwar „Selbstmord ist out. Das Leben ist cool!“, doch der Stempel als Szene, in der sich hauptsächlich selbstmordgefährdete, todessehnsüchtige und satanische Gothics herumtreiben, war längst im Einsatz. Eine Sendung des Formats „Report aus München“ (wir berichteten darüber 2013) schneidet sich Okkultismus und Gothic so zusammen:
Der Spiegel stellt fest: „Die blaue Rose, ein Kultsymbol der Szene“
2000 erfasst eine rätselhafte Selbstmordwelle das Land Sachsen-Anhalt. In der Nähe von Klietz, dem Heimatort von Frank und Martin, nimmt sich im Oktober ein weiterer Jugendlicher das Leben. „Hinter den Selbstmorden stecke Okkultismus und eine Sekte namens „Blaue Rose“, wird im Ort gemunkelt.“ Für die Eltern von Frank ist klar: „Wir sind uns gewiss, das andere Frank in den Tod getrieben haben„, einen Selbstmord schließen sie aus. Der örtliche Pfarrer spricht von okkulten Jugendgruppen, in einem verlassenen Jugendclub findet man Teufelsfratzen und umgedrehte Kreuze. „Bluttrinker“ treffen sich angeblich im nahen Havelberg und letztendlich landen wir nach einer Reihe von hanebüchenen Assoziationsketten bei Okkultismus und dann bei Gothic. Mir ist schleierhaft, woher der Spiegel – den man durchaus als renommiertes Blatt werten dürfte – diese Informationen hatte.
- „Ein Wolfsheim-Songtext findet sich als letzter Gruß an der Todes-Gedenkstelle für den Anfang November gestorbenen 18jährigen Christian aus dem Klietzer Nachbarort Schollene und dessen Freund: „Viele Tränen habe ich zu geben, aber in dieser rasenden Welt ist kein Platz für mich.“ Auf Christians Grab […] legten Freunde ein großes Gesteck mit blauen Rosen, ein Kultsymbol der Gothic-Szene.„
- „Frank bekam von einem Arbeitskollegen aus Sandau schon seit Jahresbeginn die in der dortigen Jugendszene weit verbreiteten düsteren Musik-CDs mit Texten von Tod und Sterben. Bevorzugte Stilrichtung: Death-Metal. Sie führen Leichtgläubige direkt zu Gothic und Okkultismus.„
- „Dazu verschlang der Berufsschüler den „EMP“-Katalog, ein unter Jugendlichen weitverbreitetes Spezialitätenheft. Das emsländische EMP-Versandhaus versorgt die Szene in der Provinz mit satanischen Fanartikeln […] Frank entschied sich für eine „Alchemy Gothic Flagge, 14,99 Mark“. Darauf prangte ein Totenschädel, zwischen den Knochen eine blaue Rose.„
Martin und Frank setzten den weißen Mazda in Höchstgeschwindigkeit vor einen Baum und ihrem Leben ein Ende. Die Eltern träfe keine Schuld, erklären sie in ihren Abschiedsbriefen, ihre Berufsschulklasse hätte allerdings Glück gehabt und sei einem Massaker entgangen. In einer SMS schreiben sie: „Wenn sich die Welt nicht ändern, wechseln wir die Welt.“
Der hartnäckige Mythos von der Todessehnsucht
Es ist tragisch, einen Freund oder Familienmitglied zu verlieren. Unfassbar schmerzhaft ist es, wenn derjenige den Freitod wählt. Verzweiflung, Hilflosigkeit, Wut und Trauer legen sich wie ein trüber Film über die Wahrnehmung der Hinterbliebenen. Es wird nach Gründen gesucht, weil man offenbar niemanden für diese Entscheidung verantwortlichen machen kann. „Depressionen? Psychische Probleme? Nein, mein Kind war doch eine so lebenslustiger Mensch!“ Da erscheint die Gothic-Szene mit all ihren Bildern, Musik und Klischees wie eine wohlige warme Badewanne der Erklärungen, in denen man sich wärmen kann, um die Trauer zu bekämpfen.
Dieser Mechanismus funktioniert auch heute noch, wenn man sich beispielsweise die Armbrust-Morde ins Gedächtnis ruft, bei denen die Beteiligten nach vagen Informationen in der Mittelalter-Szene unterwegs gewesen sind. Was folgt, sind die üblichen Rechtfertigungen und Erklärungen.
Es ist allerdings richtig, dass die Gothic-Szene auf Menschen mit Suizid-Gedanken wie ein Magnet wirkt, denn durch die Beschäftigung der Szene mit dem Tod in Kunst, Kultur und Musik erhoffen sich Betroffene eine Antwort auf ihre Fragen und hoffen Menschen zu treffen, mit denen sie sich in Augenhöhe austauschen können. Aktuelle Studien der Universität in Oxford bestätigen, das: „Goth teens could be more vulnerable to depression and self-harm.“
Medien verstärken den Eindruck, als Selbstmörder in der Szene bestens aufgehoben zu sein. Nicht etwa, um etwas dagegen zu tun, sondern um den Todeswunsch in die Tat umzusetzen. Möglicherweise kommt es deswegen immer wieder zu Fällen, in denen Irrlichter, die in der Szene ein Refugium suchen und einen Katalysator finden, ihr Licht auslöschten.
Bewusster Leben statt den eigenen Tod zu fürchten
Dabei ist das Gegenteil der Fall. Für uns Gothics ist der Selbstmord keine reelle Möglichkeit die eigenen existenziellen Probleme zu lösen, sondern vielmehr ist Selbstmord das Scheitern, die eigenen Gefühle und Probleme, die häufig durch Tod, Trauer und Verlust ausgelöst werden, selbst zu bewältigen. Gothic ist keine Subkultur des Todes, wie es seit 40 Jahren von Medien und Politik behauptet wird, sondern ein Versuch, sich mit der eigenen Einsamkeit und der menschlichen Nähe zum Tod kritisch und im Kreis Gleichgesinnter auseinanderzusetzen.
Möglicherweise sind wir uns darüber im Klaren, dass wir nur im hier und jetzt leben und unsere Probleme bewältigen müssen, anstatt darauf zu hoffen, sie mit dem Tod zu lösen. Vielleicht haben wir auch eine andere Beziehung zum eigenen Tod, denn die große Angst davor, die große Teile der Gesellschaft lähmt, haben wir überwunden. Gothic ist vielmehr eine bewusstere Art zu leben, wenn man so möchte.
Trotz einer verbreiteten Faszination für okkulte und religiöse Symbol haben die meisten Gothics keinen traditionellen Glauben, wir verehren weder Gott noch den Satan und haben in Sekten, die religiöse Oberhäupter oder vermeintliche Anführer anbeten, ebenfalls keine Heimat. Wir glauben an den Tod. Er ist die übergeordnete Macht, der sich kein Mensch entziehen kann. Unsere Erscheinung, Interessen und Leidenschaften sind vielleicht so eine Art „Todesreligion“, die uns den Tod vor Augen führt, aber weder eine tröstenden noch entlastende Wirkung hat.
Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass die Szene bei Menschen, die mit sich mit Suizidgedanken beschäftigen, wie ein Katalysator wirken kann, sich noch mehr mit morbiden Dingen zu beschäftigen. Das Spiel mit dem Feuer der Thematik fordert unter den Leichtgläubigen und Verzweifelten auch seine Opfer. Fälle, bei denen der Mechanismus der Befreiung, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, nicht funktioniert. Möglicherweise gehörten Frank und Martin, die sich mit ihrem Mazda an einem Baum das Leben nahmen, dazu.
Richtige Hilfe, in Form von Menschen, die Dir zuhören und Dir vielleicht einen anderen Weg aufzeigen können findest Du unter anderem bei:
- Der Telefonseelsorge – Die ist 2020 nicht nur telefonisch unter 0800 – 111 0 111, sondern auch mittlerweile via Mail oder im Chat kostenfrei erreichbar.
- Nummer gegen Kummer – Das Kinder- und Jugendtelefon ist unter 116 111 erreichbar, selbstverständlich auch online.
- Freunde fürs Leben – Der Verein klärt seit 2001 Jugendlichen und junge Erwachsene über Suizid und seelische Gesundheit auf. Auf der Homepage findest du umfangreiches Material und zahlreiche Hilfsangebote.
Danke Robert. Ein schöner Artikel, der nichts außer acht lässt.
Ich bin jedenfalls immer noch glücklich in die Subkultur gefunden zu haben.
Es ist leichter seit dem.
Bei dem Thema muss ich immer daran denken, was ein junger Grufti mir vor vielen Jahren einmal zum Thema Tod und Selbstmord mit auf den Weg gab: „Der Tod ist ein Geschenk.“ Damals konnte ich damit noch nicht viel anfangen und fragte ihn, ob er damit meinen würde Selbstmordgedanken zu hegen. Er antwortete mir: „Wenn ich mir das Leben nehmen würde, dann würde ich doch mein Geschenk stehlen, ehe es mir zusteht. Ich bin aber kein Dieb und will auch keiner sein.“ Das hat mich damals so sehr beeindruckt, dass ich dies über all die Jahre genau so für mich übernommen habe. Sich für den Tod zu interessieren, den Schrecken vor ihm zu verlieren und sogar etwas schönes darin zu entdecken heißt für mich also nicht automatisch selbstmordgefährdet sein zu müssen. Viel mehr bedeutet es für mich das eigene Leben bis zum Erhalt des Geschenkes namens „Tod“ mit Sinn zu füllen und gleichzeitig die lähmende Furcht davor zu verlieren, ohne einfach nur zu verdrängen.
Punkt 1: Der Stern-Artikel ist ja sowas von grottenschlecht. Es schmerzte beim Durchlesen. Furchtbar. Was soll das sein? Journalismus? Das hatte Bild-Niveau, nur ausführlicher. Aua!
Punkt 2: Okkultismus und Satanismus streifen die Gothic-Szene und umgekehrt. Das hat vermutlich mit der Ästhetik zu tun, oder weil man die generell die Mainstream-Gesellschaft, sowie institutionellen Religionen ablehnt.
Punkt 3: Es gibt immer bestimmte Bereiche, Dinge, Berufe oder Szenen, wo sich Menschen mit bestimmten Affinitäten hingezogen fühlen. Ich denke, das ist sogar relativ normal. Das Menschen mit suizidalem Verhalten/Gedanken sich von der Gothic-Szene angezogen fühlen, nur allzu verständlich. Lieber Robert, ich gebe dir in deinen Schlussfolgerungen absolut recht:
„Dabei ist das Gegenteil der Fall. Für uns Gothics ist der Selbstmord keine reelle Möglichkeit die eigenen existenziellen Probleme zu lösen, sondern vielmehr ist Selbstmord das Scheitern, die eigenen Gefühle und Probleme, die häufig durch Tod, Trauer und Verlust ausgelöst werden, selbst zu bewältigen. Gothic ist keine Subkultur des Todes, wie es seit 40 Jahren von Medien und Politik behauptet wird, sondern ein Versuch, sich mit der eigenen Einsamkeit und der menschlichen Nähe zum Tod kritisch und im Kreis Gleichgesinnter auseinanderzusetzen.
Möglicherweise sind wir uns darüber im Klaren, dass wir nur im hier und jetzt leben und unsere Probleme bewältigen müssen, anstatt darauf zu hoffen, sie mit dem Tod zu lösen. Vielleicht haben wir auch eine andere Beziehung zum eigenen Tod, denn die große Angst davor, die große Teile der Gesellschaft lähmt, haben wir überwunden. Gothic ist vielmehr eine bewusstere Art zu leben, wenn man so möchte.
Trotz einer verbreiteten Faszination für okkulte und religiöse Symbol haben die meisten Gothics keinen traditionellen Glauben, wir verehren weder Gott noch den Satan und haben in Sekten, die religiöse Oberhäupter oder vermeintliche Anführer anbeten, ebenfalls keine Heimat. Wir glauben an den Tod. Er ist die übergeordnete Macht, der sich kein Mensch entziehen kann. Unsere Erscheinung, Interessen und Leidenschaften sind vielleicht so eine Art “Todesreligion”, die uns den Tod vor Augen führt, aber weder eine tröstenden noch entlastende Wirkung hat.
Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass die Szene bei Menschen, die mit sich mit Suizidgedanken beschäftigen, wie ein Katalysator wirken kann, sich noch mehr mit morbiden Dingen zu beschäftigen.“
Achtung, jetzt wird´s sehr persönlich: Ende 2018 hab ich selbst gemerkt, das ich depressiv bin. Es hat mich fast über ein halbes Jahr gebraucht, um mich in Therapie zu begeben. Am meisten hat mich belastet, das ich das Morbide, das Düstere, das Dunkle und den Tod nicht mehr genießen konnte. Und ich hatte Glück, das meine Ärztin das verstanden hat. Endlich kann ich das wieder genießen, und endlich scheint der Mond wieder in meinem Leben. Endlich ist alles wieder schön schwarz.
Das kann ich nur unterschreiben.
Das leider nicht. Ich habe eine Scheißangst vor dem Tod, vor der Endgültigkeit. Es gibt so vieles im Leben, dass mir unheimlich viel bedeutet und das ich nicht missen möchte, z.B. die Schönheit der Natur oder das Schwelgen in Musik, auch ein paar sehr liebe Menschen oder Haustiere sind mir enorm wichtig. Da ich hier schon schlimme Verluste erlitten habe, verbinde ich den Tod (anderer) mit sehr viel Schmerz. Das Thema Tod war für mich noch nie positiv behaftet oder gar mit einer Sehnsucht verbunden. Im Gegenteil, seit ca. meinem 13. Lebensjahr habe ich immer wieder Momente, oft gerade wenn ich etwas unglaublich Schönes erlebe, dass sich darein die Trauer bis hin zu Panik mischt, das alles irgendwann für immer hinter mir lassen zu müssen. Das heißt, ich sehe den Schatten des Todes auch in sehr glücklichen Momenten, und das ist keine schöne Erfahrung.
Ich glaube auch nicht, dass nach dem Tod noch etwas kommen kann. Jegliche Wahrnehmung geschieht über Sinnesorgane, also den Körper. Auch das Bewusstsein ist an das Hirn und chemische Prozesse des Körpers gebunden. Es ist absolutes Wunschdenken, dass nach dem Tod noch so etwas wie eine Seele, ein Bewusstsein existieren sollte.
Es ist wie mit dem Glauben an einen Gott (oder gar mehrere Gottheiten): der Mensch konnte/kann sich manches nicht erklären oder hoffte darauf, sein Schicksal beeinflussen zu können. Daher ersann er höhere Mächte, in deren „Hände“ er seine Hoffnung und sein Schicksal zu legen glaubt(e) und die er ggf. für Unerklärliches verantwortlich machen konnte. Ich glaube, der Mensch ist allein für sein Handeln verantwortlich und vieles, was früher nicht erklärbar war wie Naturgewalten oder Seuchen, hat die Wissenschaft mittlerweile enträtselt. Vieles wurde entmystifiziert, sogar Gefühle lassen sich z.T. biochemisch erklären.
Sogenannte Nahtod-Erfahrungen schreibt man mittlerweile auch eher Prozessen im Gehirn zu, die beim Sterben ablaufen.
Wissenschaftlich betrachtet schließe ich ein Leben oder Bewusstsein nach dem Tod völlig aus, und somit gibt es für mich keinerlei „Trost“ im Gedanken an meinen eigenen Tod. Es ist sogar so, dass ich, wo ich nun schon gut die Hälfte meines Lebens hinter mir haben dürfte, oft in Panik verfalle, weil die Jahr(zehnt)e so schnell verfliegen und das Altern, der Verfall und der Tod so schnell näherrücken. Das macht mir große Angst und es gibt auch keinerlei Trost für mich. Nur die Option, den Jahren möglichst viel Leben=Inhalt zu geben. Und dasHoffen, dass der eigene Tod dereinst nicht mit Siechtum und Qualen verbunden sein wird. Auch hier kann man leider nichts beeinflussen (außer man fordert durch einen krasse Lebenswandel das Riskio heraus).
Ich habe bereits meine Eltern zu Grabe getragen, beide sind elendig gestorben. Für sie war der Tod eine Erlösung, ohne Zweifel. Aber eben nur die Erlösung von einem nicht mehr lebenswerten Leben, kein Übergang in etwas Gutes oder sogar Schöneres.
Auch wenn ich (vor sehr vielen Jahren) schon zweimal in extremen Situationen vorübergehend daran dachte, meinem Leben ein Ende zu setzen, so hielt mich doch die viel stärkere Furcht davon ab. Eine sehr nahe Familienangehörige von mir überlebte einen Selbstmordversuch, hat durch lange Therapie ins Leben zurück gefunden und ist heute froh, es damals nicht geschafft zu haben. Es war wohl damals auch mehr ein Hilferuf gewesen.
„Gothic ist keine Subkultur des Todes, wie es seit 40 Jahren von Medien und Politik behauptet wird, sondern ein Versuch, sich mit der eigenen Einsamkeit und der menschlichen Nähe zum Tod kritisch und im Kreis Gleichgesinnter auseinanderzusetzen.“
Dem kann ich mich voll und ganz anschließen.
Ergänzend möchte ich anhängen, dass es wohl immer Menschen geben wird, die ihre inneren ( natürlich auch in Kombination mit körperlichen Gebrechen) Probleme, mit und durch die Welt draußen verursacht, immer mal wieder auch nicht 100 Prozent ohne eigenes Zutun, anstatt konstruktiv zu lösen (Therapie, Veränderung des Lebensstyles, der Umgebung, der sozialen Kontakte, des Arbeitsumfeldes usw usw), in der Selbstschädigung bis zum Freitod, ausleben werden. (Oft ist das Umfeld ja auch nicht sofort dabei, dass zu erkennen und versucht gegen zu lenken.)
Und da ist in der Gothic Szene nur ein Teil dieser Menschen zu finden. Aber die Szene bietet nüchtern betrachtet 1. Viele junge Menschen in einem sowieso für sie schwierigen Abschnitt des Lebens. 2. Eine Möglichkeit für einfache Lösungen, für komplexe Zusammenhänge. (Warum sollte man sich Familie, Schule usw anschauen, wenn man „Schuld“ auch kommod in der Szene…. von mir aus in den CDs die das „Kind“ hört, finden kann. ) 3. Eine interessante Ausschmückung für den Vorfall. (Jugendlicher war jung, depressiv, verwirrt, und ist kurzentschlossen vor die Birke gebrättert. ENDE., ist ein Artikel, den nicht viele Redaktionen und Leser als lesenswert erachten.
„weder eine tröstenden noch entlastende Wirkung“
Auch hier schließe ich mich voll an. Persönlich finde ich diese Tatsache sogar um so angenehmer, je älter ich werde. Diese Tatsache, wie auch die Tatsache konstruktiv anstatt destruktiv mit Situationen umzugehen, würde ich persönlich sogar als äußerst wichtiges Indiz für die Reife eines Menschen heranzuziehen… unabhängig von der Szene in der er/sie/es sich bewegt. Menschen die soweit nie gekommen sind, können von mir aus 50/60/70 sein, ich empfinde sie oft sehr unreif und oft sehr nervig „in ihrer Welt“, wenn ich ihnen begegnen muss. Ich schalte dann auch schnell jedes Verständnis ab, oft wollen sie ja auch gar keine Änderungen ihrer Situation bzw suchen nur „Trost und Absolution“ für ihren „Schiefstand“.
Blabla, zum Ende kommen… Ich bleibe Spiegel Abonnent troootz des Artikels. ;) 2. Ich empfehle die Geschichte vom Brandner Kaspar mit Michael Herbig zum Thema Tod. 3.
Zum Abschluss ein schöner Spruch aus meinem Lieblingsland:
„Ich hör schon das Gras wachsen, in welches ich beißen werd.“
Johann Nepomuk Nestroy (1801 – 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor
Ich sage nur so viel: Sau => Dorf => jagen. Jetzt sind es mal wieder die Todessehnsüchtler. Das hatten wir schon ein paar Jahre zuvor mit dem Mord in Witten. Ermüdend, sowohl der Spiegel-Artikel, der an pseudointellektueller und journalistischer Idiotie nicht zu überbieten ist, als auch das ganze Gewese um die angeblich jenseitsaffinen Schwarzkittel.
Grüße in die Runde werf,
es dürfte offensichtlich sein das der Tod oder der Verlust des eigenen Lebens nicht das Ziel sein kann. Was ich als sehr gut befinde ist das Du Robert die Nummern gegen Kummer angegeben hast.
Wobei es mit einem lachenden Auge auch lustig sein kann, wenn manche schwarze Person von Freundschaften spricht und meinen diese auf Festivals zu finden. Vor dem Klischees haften Hintergrund dürfte klar sein, dieses wohl eher Problematisch ist, falls die Selbstaufgabe ein Ziel wäre.
Es ist aber bei weitem nicht so wie es oft aufgebauscht wird von den Medien. Die meisten schwarzen führen ein recht intensives Leben, sofern sie sich mit ihrer Sterblichkeit abgefunden haben. Der Umweltschutz und Tierschutz liegt vielen am Herzen.
Und warum ? Vielleicht weil nicht alle Energie verschwendet wird mit der Flucht vor der Sense. Weil ein möglicher Hass auf die Natur wegen der Sterblichkeit bei vielen nicht existiert.
Nun denn, vivitur parvo bene,
Lox
ein sehr schöner Artikel. Auch ich werde immer wieder auf solche Themen angesprochen. Ihr seid doch todesverliebt, neigt zum Suizid und Rauschgift. Ich wurde auf diese Art erst vor wenigen Wochen angesprochen. Ich konnte diesem Gespräch nicht ausweichen, da es beruflich geschah. Schwierig wird es, wenn man diese Vorurteile sogar einräumen muss. Ich habe bereits drei liebe Freunde verloren, die den Freitod wählten. Alle drei verband die Liebe zu dem, was wir Gothic oder Gruftie nennen. Aber ich sehe hier keine Mitschuld an der Kunst, Genus und Subkultur (was für ein blödes Wort). Wenn ich an mich und meinen Mondschein denke, wir geniesen dies Leben auf Erden, in vollen Zügen. Ist die Melancholie nicht essenziell um die wahren Werte, die Kurzlebigkeit, erfassen zu können?
Todeskult…. darin liegt viel wahres lieber Robert. Dieses Wortspiel, scheint mir aus vielen Gedanken hergehend gewählt. Wem mein letzter Kommentar noch seltsam vor kam, genau hier liegt die Krux. Wir leben einen Totenkult aus dem „sich selbst“ bewusst sein. Dazu hat mir Sascha von Ghosting vor kurzem etwas gesagt, daran knabber ich noch heute. Es ist Philosophie auf einer ewigen Diskrepanz. Dieser Gedanke, zelebriert einen Hauch von trügerischer Hoffnung, der Trost sucht und spendet. Ich muss jetzt im Moment lächeln. War dies nicht der ursprüngliche Gedanke des christentums?
Einen herzlichen Gruss in die Runde. Wirklich ein guter Artikel, Robert.
Wie Nossi habe ich wohl auch das „Erklärbärgen“ gepachtet und werde immer wieder in solche, oder ähnliche Gespräche verwickelt. „Ihr steht doch alle auf Tod, oder?“ Meine Standartantwort ist darauf, dass „Wir“ eher wissen, dass der Tod unser ganzes Leben lang mitfährt und dieses Wissen nicht verdrängen.
In den Artikeln und Beiträgen in den Medien merkt man immer wieder, wie viel Angst die „Bunten“ vor dieser endlichen Sicht der Dinge haben. Da werden dann „Die Grufties“ für Freitod und Okkultismus einiger Jugendlichen verantwortlich gemacht, wei lman ja einen Sündenbock braucht und sich auf keinen Fall an die eigene gesellschaftliche Nase fassen mag.
Ich empfinde die Todessehnsucht in der Szene nicht als Mythos – wenngleich möglicherweise als über die Jahre stark verblassten Szeneinhalt. Als ich in die Szene kam – das ist noch weniger lange her als bei manch altem Hasen hier, nämlich kurz nach der Jahrtausendwende – hat die Offenheit bei diesem Thema einen nicht unerheblichen Anteil an ihrer Attraktion für mich ausgemacht. Natürlich sind Presseberichte, die von Todeskult schwafeln quatsch. Es gab sicherlich keine Gruppendynamiken, die lebenswillige Szenegänger in Richtung Freitod gedrängt hätten. Aber es gab szeneintern immer die Bereitschaft, 1. überhaupt ausführlich über belastende Konfliktsituationen in einer Tiefe zu sprechen, die außerhalb der Szene verpönt war, und 2. bei aller Konfliktlösung zum Leben hin auch die andere Lösung mitzudenken, anzuerkennen und in letzter Konsequenz nicht zu verurteilen. Todessehnsucht wurde niemandem eingeimpft; aber wer sie empfand, dem wurde nicht Therapiebedürftigkeit zugeschrieben. Ich empfand das als sehr angenehm.
Dementsprechend halte ich einen Teil Deiner Beobachtungen, Robert, für absolut zutreffend:
Ich glaube aber, dass aus dem Verlust der Angst vor dem Tod, aus der Enttabuisierung wie die Szene sie immer betrieben hat, auch ein entspannterer Umgang mit der eigenen Endlichkeit und einer möglichen freien Wahl ihres Zeitpunktes resultiert. Der Tod ist nichts schlimmes – und das Leben ist alles was wir haben. Also Leben wir bewusst genussvoll – und verlassen wir diesen Kerker freimütig, sollte uns das Leben je zu einem solchen werden. So habe ich das Credo der Szene immer verstanden. Es ist in jedem Fall meines und ich fühlte mich inmitten Schwarzer unter anderem deswegen immer gut aufgehoben, weil ich es dort anerkannt glaubte. (Heute mag das anders sein).
Das hier, jedenfalls:
geht mir zu weit. Der Selbstmord ist das Scheitern, die eigenen Gefühle und Probleme, die häufig durch Tod, Trauer und Verlust ausgelöst werden, selbst zu bewältigen; in der Tat. Aber auch dieses Scheitern ist absolut in Ordnung. Und ich habe eine Szene kennen gelernt, die das – reifliche Überlegung und die szenetypischen intensiven Gespräche untereinander vorausgesetzt – auch absolut in Ordnung gefunden hat. Vielleicht trifft das auf die Heutigen nicht mehr zu, aber ich habe Probleme damit, die explizite Ablehnung des Freitodes in toto als Szeneinhalt dargestellt zu wissen.
Creature : Gehen wir noch einen Schritt weiter und könnten sagen, dass wir nicht nur den Tod akzeptiert haben, sondern auch das Scheitern? Das Scheitern an Lebensumständen oder an uns selbst? Schließt sich hier ein Kreis zu einer Gesellschaft, die Fehler oder Scheitern als Makel sieht? —- Abgesehen davon gebe ich Dir Recht, den Freitod generell abzulehnen würde mir auch zu weit gehen, wenn ich über die Szene spreche. Sicher wird es auch immer wieder Menschen geben, die für sich selbst keinen anderen Weg sehen. Mir wäre es auch völlig fremd zu behaupten, wie wären durch unsere Tiefsinnigkeit, Inhalte und Weltanschauungen die „Heilung“ für eine schlechte Scheiter-Kultur. Leider möchte ich anmerken, dass diese Gespräche, von denen du sprichst, immer seltener werden.
Spinnenkönigin : Genau darum gehts. Um den Sündenbock, den „Grund“ den man braucht, um Dinge zu verstehen, die den eigenen Horizont verlassen. Der Mechanismus bleibt immer der gleiche. Okkultismus, Killerspiele, Flüchtlinge. Schlagworte die für Fehlverhalten verantwortlich gemacht werden. In unserer Gesellschaft, in der wir alles haben, was wir zum Leben brauchen, werden die Probleme immer marginaler und bedeutungsloser und so braucht man immer neue Gründe, Menschen zu erklären, die wir nicht verstehen.
Nossi : „Ist die Melancholie nicht essenziell um die wahren Werte, die Kurzlebigkeit, erfassen zu können?“ Möglicherweise. Doch woher kommt die Melancholie? Gibt es essenzielle Sehnsüchte, die wahre Melancholie erzeugen? Freiheit, Sicherheit, Gesundheit. Alles da. Wir sind in der Pyramide der Bedürfnisse so hoch geklettert, das einzig und allein die Liebe als Sehnsucht und Auslöser für Melancholie zu gelten scheint. Und: Ist Liebe ein wahrer Wert und nicht selbst ein kurzlebiges Gefühl? Aber Herrje, bevor ich noch mehr Quatsch rede, stürze ich mich lieber in Weltschmerz.
Wiener Blut : Du darfst auch weiterhin den Spiegel abonnieren. :-) Auch wenn man sich dort gelegentlich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, gibt es dort auch weiterhin noch Menschen, die ihren Job ernst nehmen.
Tanzfledermaus : Ja, ich verstehe, dass du noch Angst vor dem Tod hast. Du wirst es nicht glauben, aber mir geht es genauso. Möglicherweise habe ich mir hier unscharf und missverständlich ausgedrückt. Die Gesellschaft begegnet dem Tod mit Verdrängung. Man schiebt alles, was sich bedrohlich anfühlt, ganz weit weg oder betrachtet es durch eine Mattscheibe. Ja, manchmal glaube ich, das geht soweit, dass sich manche Menschen „unsterblich“ fühlen. Mich „lähmt“ die Angst vor dem Tod nicht, den Dingen ins Auge zu sehen und zu verstehen, wie unbedeutend und kleine meine Existenz ist und wie wackelig sie in dieser Welt steht. Ich habe mit damit abgefunden, dass es jeden Tag vorbei sein kann. Aus welchem Grund auch immer. Allerdings verfalle ich nicht in „Lähmung“ weil ich Angst davor habe etwas falsch zu machen und verlasse beispielsweise die Wohnung deshalb nicht. Nein, ich sehe uns Gruftis eher in so einer Zwischenwelt als Lähmung und Ignoranz. Aber Scheißangst vor dem Tod habe ich natürlich auch.
Wichtlhexe : Damit wärst du ganz offiziell ein vollständiger Grufti. Nur wer eine Schwärze in seinem Leben zum Glücklichsein benötigt, darf in den inneren Kreis eintreten. :)
Graphiel : Den Tod als Geschenk zu sehen, würde mir zu weit gehen. Ich bin so egoistisch mein Leben wertzuschätzen, sonst könnte ich ja auch meine Existenz nicht mit „sinnvollem“ füllen :)
Robert Mit geringer Wertschätzung des eigenen Lebens hat das Geschenk des Todes für mich auch nicht unbedingt etwas zu tun. Eher im Gegenteil: Gerade WEIL das Leben endlich ist kann ich es wertschätzen und mit Sinn erfüllen. Damit wird der Tod für mich zu einem Geschenk, denn ohne ihn gäbe es dieses Ende ja nicht.
Für mich wäre die Unsterblichkeit auf lange Sicht betrachtet jedenfalls eine der schrecklichsten Vorstellungen, die ich mir ausmahlen kann. Wie fade und trostlos muss die Ewigkeit nach einer Weile wohl sein, wenn man niemals vergeht? Die ersten Jahre oder gar Jahrhunderte mag man noch mit Sinn erfüllt bekommen, aber die Ewigkeit? Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Irgendwann wäre ich mir sicher der eigenen Existenz überdrüssig. Langfristig kann schließlich nur etwas neues entstehen, wenn altes dafür vergeht, was mit der Unsterblichkeit jedoch nicht mehr der Fall wäre. Unsterblichkeit würde somit also unweigerlich auch zum Stillstand führen.
Die Angst vor dem Tod als Zustand habe ich tatsächlich weitgehend überwunden. Angst habe ich lediglich noch vor dem Prozess des Sterbens, da ich nicht weiß ob das sterben selbst oder der Weg dahin schmerzhaft sein wird. Den Tod als finalen Zustand akzeptiere ich jedenfalls als festen Bestandteil des Lebens, so wie ich auch andere eher negativ behaftete Dinge als Bestandteile akzeptiere. Vielleicht hängt das bei mir auch damit zusammen, dass ich bereits einen Elternteil, sowie 2 weitere Familienmitglieder an Krebs verlor und somit leider bereits die Erfahrung machen musste, dass der Tod auch eine Erlösung und somit selbst jenseits von philosophischen Ansichten ein Geschenk sein kann. Dies heißt natürlich nicht, dass ich den Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres deshalb nicht trotzdem als schmerzhaft empfinde. ;)
Robert Das Ich das noch erleben darf. Danke! Ob mein Grenzgänger-Dasein sich hiermit erledigt hat, vermutlich nicht. Da hab mich schon zu sehr daran gewöhnt. :)
Die Szene/Subkultur in der wir uns befinden, habe ich nie als Todeskult verstanden, eher als gelebtes Memento Mori. Das ist für viele „Stinos“ schon abstoßend und erschreckend genug. Den Tod auszublenden, zu verleugnen und wegzusperren ist erstmal leichter, aber wenn er an der Tür klopft, da wird einem schlagartig klar, das man das eben nicht auf Dauer kann. Dann kommt die Angst, und dann hamma den Salat. Klingt vielleicht etwas herablassend und provokant von mir, aber als Krankenschwester erlebe ich es tagtäglich, wie Menschen unter den unmöglichsten Situationen sterben. Es ist schrecklich, zu sehen, wie Leute aus Angst vor dem Tod und dem Sterben am Leben klammern und sich selbst (und auch den Angehörigen) unendliches Leid antun.
Wichtlhexe : Entnehme ich Deiner beruflichen Erfahrung, dass du für eine gesunde „Loslassen-Kultur“ einstehst? Was automatisch zur Frage führt, wie wir unser Verhalten bei Todesangst beeinflussen können.
Ich habe da mal vor ein paar Jahren einen Kurs gemacht, um eine Zulassung zum Arbeiten auf einer Bohrinsel zu bekommen. Da kommst du in einem „Unterwasser-Hubschrauber-Befreiungsszenario“ in eine solche Situation. Da gilt die Devise: Trainieren. Musste das dreimal machen, bevor ich das ohne Panikattacke und Todesangst schaffte.
Wie kann man das auf das reale Leben übertragen? Wie bereitet man sich darauf vor, nicht am Leben zu hängen, zu klammern und seinen Angehörigen zur Last zu fallen?
Robert Ob ich für eine gesunde „Loslass-Kultur“ einstehe und mich dafür einsetze? Absolut! Es ist ja nicht immer das (eigene) Leben oder die geliebten Mitmenschen, das man loslassen muss. Manchmal muss man eigentlich was anderes loslassen. Die Träume, die Wünsche, die Hoffnungen, etc. Das hat auch ganz viel mit Kommunikation zu tun. Ich habe Paare erlebt, wo jeder sich total zusammengerissen hat, wegen dem anderen. Da wurde zu jedem Schmarrn „ja und amen“ gesagt, weil man dachte der andere braucht das zum „Loslassen“.
Als ich meine Tochter in die Kinderkrippe eingewöhnt hab, da musste ich irgendwann vorne im Eingangsbereich sitzen und warten. Irgendwann hab ich ein Kind schreien und weinen gehört. Eine Minute später kam eine Frau angeschlichen. Total fertig und kurz vorm Heulen. Da hab ich mich schon gefragt, wer jetzt wen hier nicht Loslassen kann.
Aus beruflicher Sicht kann ich viel erzählen. Von den Frauen, die mit jeder Wehe eine unbändige Kraft aufgebaut haben, um nicht ihr totes Kind zu gebären. Von Männern, die ihre todkranken Frauen liebevoll geküsst haben, gewaschen und versorgt haben, um Infusionen und Trinken uns gebeten haben, und dann in einer ruhigen Minute in Tränen ausgebrochen sind, warum ihre Frau so viel Leiden muss. Dann erzählt dir diese Patientin, das sie sich sorgen um ihren Ehemann macht und sie bestimmt wieder gesund wird.
Anfang des Jahres ist eine Patientin bei uns gestorben. Es war nicht einfach, weil man ihre Krebserkrankung auch stark gerochen hat. Das ist eine Herausforderung. In ihren letzten Stunden, wollten weder ihre Freunde, noch ihre Familie bei ihr sein. Die wollten nicht mal in Krankenhaus fahren, um ihre Sachen abzuholen.
Das mit der Angst. Das kann man sicherlich trainieren. Was hast du aber losgelassen? Von was hast du dich verabschiedet, das du diesen Test machen konntest? Das ist es nämlich. Von was muss man sich denn verabschieden. Was muss man selbst alles loslassen. Jeden Tag.
In einer Fortbildung (über Früh- und Spätaborte, sowie Totgeburten) sagte eine Dozentin mal, es ist wichtig, das die Frauen/Paare irgendwann mal den Schmerz loslassen, aber sie sollen nie die Liebe loslassen.
Robert : Zu einem szenetypischen Umgang mit dem Scheitern fehlen mir die Beobachtungen, um für irgendjemand anderen als mich selbst zu sprechen. Falls das aber so ist, wie Du vermutest – dass die Szene das Scheitern anders als die Mehrheitsgesellschaft akzeptiert habe – dann wäre das vielleicht ein Grund für den häufigen Mangel an Qualität von szeneinternem Kunst-Output, wie Du ihn drüben im anderen Beitrag mit Tim zu dessen Meinungsstück aus der Freien Presse diskutierst.
Für mich selbst jedenfalls kann ich nicht behaupten, diesen Schritt, das Scheitern grundsätzlich zu akzeptieren, mitzugehen. Da ist einerseits mein Perfektionismus vor; und andererseits habe ich an den Folgen mannigfaltigen Scheiterns in meiner Biographie zu kräftig zu knabbern.
Mein Punkt ist ein anderer: Das Scheitern zum Tode hin ist ein wesentlich anderes als das Scheitern im Leben. Im Leben zieht das Scheitern Konsequenzen nach sich: Türen schließen sich, manchmal letztmalig; Lebenssituationen verändern sich zum Negativen; in schlimmen Fällen ist man womöglich für das Leid Dritter verantwortlich. Damit will ich nicht einer Tatenlosigkeit aus Angst vor dem Scheitern das Wort reden oder den vermutlich sehr richtigen Befund angreifen, dass es andere gesellschaftliche Mechanismen bräuchte, um die Konsequenzen des Scheiterns im Leben abzumildern (so dass aus jedem Scheitern ein verwertbarer Erkenntnisgewinn folgen könnte, anstatt Abstieg irgendeiner Art). Sondern ich will lediglich den Unterschied deutlich machen zum Scheitern zum Tode, das nämlich im Gegensatz dazu ein denkbar konsequenzloses Scheitern ist.
Es bleibt das Nichtbewältigen einer Herausforderung, mithin in der Tat ein Scheitern; eine Schwäche, keine Heldentat. Aber als Konsequenz führt es lediglich einen Zustand absoluter Bewusst- und Bedürfnislosigkeit herbei, den man – anders als die oben angeführten Konsequenzen im Leben – kaum als nachteilig beschreiben kann. Deswegen ist dieses Scheitern eines, das vergleichsweise unproblematisch zu akzeptieren ist, auch wenn man dem Scheitern im großen und ganzen eher ablehnend gegenübersteht.
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Die Gespräche, die wir vielleicht meinen, habe ich selbst – wie vieles, was meine Szenewahrnehmung geprägt hat – vor allem online verfolgt. Es gab damals in den Nachtwelten Forenbereiche wie die „Nebelpfade“ oder die „Auswege“, in denen ausführlich über Befindlichkeiten gesprochen werden konnte. Ob dergleichen auch im echten Leben stattfand, vermag ich aufgrund damaliger sozialstruktureller Idiosynkrasien meinerseits kaum zu beurteilen. Ich vermute aber, dass es sich ähnlich verhielt wie heute: Auf dem Festival, im Club oder an sonstigen Szenetreffpunkten ist nicht der richtige Rahmen, um über innigliches Seelenleben zu sprechen, aber die Chance dort auf jemanden zu treffen, der an anderer Stelle dazu willens und in der Lage ist, halte ich nach wie vor für höher als im Rest der Gesellschaft. Vielleicht ist sie insgesamt dennoch gesunken und vielleicht ist der Rahmen des Sagbaren dabei etwas enger geworden; das hielte ich für gesamtgesellschaftlichen Zeitgeist, der auch vor unserer Szene nicht halt macht.
Nur öffentlich, wie eben damals in Diskussionsforen, findet so etwas kaum noch statt. Mangelndes Interesse mag ein Grund sein, aber vor allem gibt es schlicht und ergreifend die Räume dafür nicht mehr. Heutige Kommunikationsplattformen sind auf schnellen Austausch zugeschnitten, nicht auf ausführliche Darlegungen. Auf einen überschaubaren Personenkreis eingegrenzte Communities gibt es zugunsten allumfassender Monsterplattformen kaum noch. Der Tod (oder das Zombiedasein) kleiner und mittelgroßer Foren hat bestimmte Formen des Austauschs schlicht hinweggetilgt.
Insofern ist – falls mir dieses Addendum zu einem ohnehin dem Ausufern zugeneigten Beitrag gestattet ist – diese Plattform hier ein Kleinod unschätzbaren Wertes, schafft sie es doch nahezu beispiellos sich (gegen den internetweiten Trend) eine gepflegte Diskussionskultur zu bewahren. Eine Gefühligkeitsecke haben wir hier zwar nicht, aber für alles andere gibt es eine bemerkenswert aktive Gemeinschaft, die zu ausführlichem Austausch bereit ist. Spontis ist weit über den engen Rahmen der Szene hinaus das einzige Projekt, das mir als zu nennendes Vorbild einfällt, wenn jemand sich fragt, wie der Geist des alten Internets in einem modernen Gewand erhalten bleiben kann. Ich bin sehr dankbar, dass es diese Enklave gibt, und hoffe, dass sie entgegen aller Widrigkeiten noch lange bestehen möge (und irgendwann schreibe ich möglicherweise trotzdem mal einen etwas galligen Kommentar zu einem Stück, das inhaltlichen Widerspruch in mir auslöst; sowas kommt vor, man möge mir gegebenenfalls verzeihen).
Creature, Deinen letzten Absatz finde ich sehr stimmig, generell den Vergleich der geringeren Tiefe des Austausches auf aufgeblähten sozialen Netzwerken gegenüber doch eher familiären oder zumindest überschaubaren Foren – und gerade hier schätze ich den Austausch, die Diskussionen sehr. Oft fühle ich mich wie in einer mal mehr, mal weniger großen Gesprächsrunde mit interessanten Themen und Gedankenanstößen. Daher finde ich es immer wieder schade, wenn ich von Leuten aus meinem Umfeld mitbekomme, dass sie hier zwar immer wieder mitlesen, aber selbst nicht oder nur sehr selten kommentieren. Dabei ist es doch gerade der rege (Gedanken-)Austausch, der die Szene belebt und spannend macht, neben der Musik.
Normalerweise les ich ja nur still vor mich hin (außer wenns mal politisch wird ;) ) und bin die meiste Zeit sowieso deiner Meinung Robert (und auch die Beiträge der andere Schreiber(innen) finde ich quasi immer gut), aber dieser Satz hat mich schon etwas geärgert :( :
Wer sagt das? Wer hat das im Namen aller Goths entschieden? Der basisdemokratisch gewählte Vorsitzende des offiziellen „Gothic & Wave e.V.“ im Namen aller Mitglieder…? Diese Änderung der Gothic-Vereinssatzung wurde mir leider nicht mitgeteilt. :( (Falls die Ironie hier jetzt etwas sehr böse rüberkommt – So ist sie nicht gemeint.)
Ich persönlich würde niemals jemand ANDEREN zum Freitod raten oder dgl., glaube aber persönlich an die Existenz eines objektiv begründbaren, aus freiem Willen und bei klarem Verstand begangenen „Bilanzsuizids“ (der Begriff stammt nicht von mir), und wäre diesen Weg auch schon längst gegangen wenn mich schlechtes Gewissen gegenüber Familienmitgliedern und auch schlicht mangelnde Courage nicht leider davon abhalten würden. (Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich behaupte damit NICHT dass jeder Suizid eine objektiv „richtige“ Entscheidung des Suizidanten/von uns gegangenen Mitmenschen war und man diesem nicht hätte irgendwie helfen können/sollen! Ich sage nur es gibt dort draußen SOWOHL als AUCH.)
Natürlich ist es Quatsch zu sagen alle Goths sind depressiv/suizidal/neigen zu svv etc. (dass Medien das seit jeher gerne pauschal behaupten soll und darf gerne angeprangert werden!), es ist aber meiner Meinung nach genauso unzulässig pauschal zu sagen alle Goths lehnen den Freitod grundsätzlich ab/lieben da Leben/etc. – Ich erfülle so manche dieser „Szeneklischees“ halt leider zufällig. Bin ich dann kein Goth?
Ob ich persönlich damals Grufti geworden wäre wenn ich ein psychisch gesunder und im Großen und Ganzen halbwegs glücklicher Mensch wäre? Ich weiß es nicht, vielleicht, keine Ahnung. „Was wäre wenn“ ist immer schwierig.
Vielleicht bin ich aber auch kein „richtiger Goth“ sondern überschneide mich mit dieser Szene einfach nur bez. Aussehen/Musikgeschmack/Sinn für Ästhetik o. Romantik usw., auch das kann natürlich sein.
Die Kritik ist wie gesagt nicht böse gemeint, es versetzt mir immer nur einen Stich wenn ich das Gefühl habe jemand anderes „spricht für mich“ bzw. „für alle“ (bei Themen die jetzt nicht direkt belanglos sind). Und aller Wahrscheinlichkeit nach bin ich zwar Mitglied einer Minderheit in der Minderheit/Szene, aber trotzdem vermutlich auch nicht der einzige in dieser Szene der exakt so denkt und fühlt (die Antwort auf Fragen die mit „Bin ich der/die Einzige…?“ beginnen lautet eigentlich immer „Nein“).
Liebe Grüße,
der (zumeist stille) Durante
PS: Zufällig vorhin aufgefallen – Auf spontis.de gibt es aktuell einen toten Link -> „Schwarze Szene“ -> „Hintergründe“
Vielen vielen Dank für diesen Kommentar Creature!
(Hätt ich diesen vorhin nicht überlesen, hätte ich mir und der Allgemeinheit mein eigenes ausuferndes Geschwafel ersparen können – Du hast es schon wunderbar ausgedrückt.)
Vielstimmigkeit ist immer gut. Auch aus zuvor bereits geäußerter Perspektive ist eine Wortmeldung wertvoll, einerseits für ein ausgewogenes Meinungsbild (Ich halte ein ausformuliertes „Ich stimme zu“ immer noch für wertvoller, als das Zählen hochgestreckter Daumen), andererseits aber auch weil jede neue Formulierung selbst eines bekannten Gedankens immer eine Nuance beinhalten kann, die die mitlesende Allgemeinheit zu bereichern imstande ist. Oder um es persönlich zu machen, lieber Durante : Auch wenn ich bereits ähnliches schrieb, freue ich mich über Deine Wortmeldung, weil es nichtsdestotrotz interessant ist, wie ein anderes Individuum zum gleichen Gedanken kommt. Und wer unserer Haltung skeptisch gegenüberstehen mag, hat jetzt zwei Zugriffe, entweder seinen Horizont zu erweitern oder Widerspruch anzubringen, anstatt bloß einen. Vielen Dank also!
Und wenn Du gestattest:
Schön, dass Du dabist. Es tut mir leid, dass Du dasein musst.
Gerade eben habe ich mir noch die MDR Doku Darkness forever angeschaut und jetzt ärgert mich dieser Zeitungsartikel in dem er zwar auch ein oberflächliches Bild der Szene präsentiert, nur so gar nicht wohl wollend.
Es wird mir mit bekannten Klischees und offenbar nach drei Jahren unbezahltem Praktikum bei der Bild, ein Artikel vorgesetzt der den Versuch unternimmt eine Tragödie zu erklären die nicht so leicht zu erklären ist. Suizid bei Jugendlichen ist harter Stoff. Das hierfür keine umfassenden Kenntnisse über Zahlen der gesamten Jugend (mit allen Strömungen, Kulturen ect.) zu Grunde liegen die Vergleiche anstreben könnten wird völlig ausgelassen.
Man braucht schließlich eine Schlagzeile am besten mit Horror-Bild vom Autowrack und keine Verantwortung oder echte Antworten.
Ich danke dir Creature.
Ja, das fasst große Teile der Medienlandschaft leider nach wie vor recht gut zusammen…
Damit wollte ich die Gefahr durch Pauschalisierungen verdeutlichen :-) Nein, ernsthaft, da hast du mich erwischt. Der geneigte Leser ersetzt meine unglückliche Formulierung durch eine passendere. Ich hoffe trotzdem sehr, man hat mich im Kern richtig verstanden.
Allerdings möchte ich noch eine Frage wagen:
Offensichtlich sind wir uns über das Thema innerhalb der Szene sehr bewusst, allerdings aus einer Perspektive, die uns zu Beobachtern und möglicherweise nicht zu Betroffenen macht. So scheint es mir jedenfalls. Mir ist aufgefallen, dass Selbstmord eher ein Phänomen von Gesellschaften ist, denen es objektiv gut geht, die weder um das tägliche Überleben kämpfen müssen oder sonstwie um ihr Leben oder ihre Existenz kämpfen. (Ich klammere jetzt mal die GUS-Länder aus – https://de.wikipedia.org/wiki/Suizidrate_nach_L%C3%A4ndern) Ist Selbstmord ein Luxusproblem? Haben wir einfach zuviel Zeit uns über uns selbst Gedanken zu machen?
@Robert: Wenn die Grundbedürfnisse der “Bedürfnispyramide“ nach Maslow, ich kürze es mal flapsig mit den 4 S ab: Satt, sauber, sicher und (rudimentäres) soziales Netz vollständig gedeckt sind, dann kann man sich um seine psychischen Probleme kümmern. Ganz einfach ausgedrückt.
Sicherlich spielten da früher auch andere Faktoren mit rein, ich beziehe mich auf Europa, wie hohe Kinder- und Müttersterblichkeit, geringere Lebenserwartung als heute, kriegerische Auseinandersetzungen, Höhepunkt 1. + 2. Wektkrieg, größere Ächtung von psychischen Problemen etc.
Aber die Grundbedürfnisse nach Maslow sind in Deutschland normalerweise gedeckt. So soll es ja auch sein in einem hoch entwickelten Indudtriestaat.
Robert Ich würde gerne hier etwas einwerfen. Ich hab mich ihn meinem Studium u.a. mal mit den offiziellen Zahlen zu Suiziden auseinandergesetzt. Das Problem ist, das diese in manchen Ländern nicht erfasst werden und sich auch nie vollständig erfassen lassen.
Vor allem bei Kindern und Jugendlichen bewegt man sich in einem Bereich, der nicht erfasst wird. Ja, so traurig es ist, es gibt auch Kinder im Alter von 2 oder 3 Jahren, mit suizidalen Handlungen. Meist werden diese aber als Verkehrsunfälle oder Unfälle im Haushalt verbucht. Bei Jugendlichen gerne als missglückte Drogenexperimente gelistet.
Nur so als Info.
Ich würde zwar lieber von Freitod o. Suizid sprechen und das „zuviel“ (Zeit) in Anführungszeichen setzen (eine „80-Stunden-Woche am Fließband“ würde uns vielleicht keine Zeit für Grübeln & Sinnkrisen lassen, erstrebenswert erscheint sie mir aber trotzdem nicht)…
…aber grundsätzlich hast du da wahrscheinlich nicht völlig unrecht, ich verstehe deinen Punkt.
Wenn dem so ist, ist es aber wohl wirklich der Faktor Zeit und nicht unbedingt sonstiger Luxus unserer Gegenwart (in Mitteleuropa) der da eine Rolle spielt. Soweit ich mich erinnere stieg die offiz. Suizidrate im 20. Jahrhundert auch während großer Wirtschaftskrisen mit hoher Arbeitslosigkeit, also in Zeiten in denen es den Menschen nicht unbedingt „objektiv gut“ ging.
Im Grunde habe ich nur eine haltlose These in den Raum geworfen, weil ich selbst nicht sicher bin, warum es in manchen Ländern eine signifikant höhere Suizidrate gibt, als in anderen Ländern. Letztendlich bleibt es trotz Maslow, Luxus und Tradition ein recht individueller Prozess, die Entscheidung zum Freitod zu fällen. Für mich kann es nur ein Versuch bleiben, hinter die Fassaden zu blicken. Ich glaube ich kann die Beweggründe mancher Menschen nachvollziehen, allerdings nie nachfühlen. Das heißt, ich verstehe es, keinen Ausweg mehr zu sehen, kann aber nicht nachfühlen, sich deshalb das Leben zu nehmen. Mit einer Ausnahme: Der aktiven Sterbehilfe. Ich glaube im Allgemeinen, wenn wir die Entscheidung, den eigenen Tod zu wählen, respektieren würden ohne ihn ein gedankenloses „Mir-Egal“ zu verfallen, wären wir einen Schritt weiter, oder?
Erinnert sich noch jemand mit mir an „Tod eines Schülers„? Diese Mini-Serie hat mich nachhaltig beeindruckt, auch wenn ich damals überhaupt nicht verstanden habe, was man mir damit zu sagen versuchte.
Einen sehr großen Schritt sogar. Du hast hier einen komplexen/potentiell problematischen Sachverhalt mal wieder äußerst gelungen zusammengefasst Robert!
(„Tod eines Schülers“ klingt def. sehenswert, sagte zumindest mir bis dato aber nichts… was wohl nur daran liegt dass selbst die zweite Ausstrahlung halt einfach noch „vor meiner Zeit“ war. Achja, „Ausstrahlung“… allein das Wort ist irgendie schon nostalgisch heutzutage.)