Seit Stunden sitzt der Vampir unsicher vor dem Abgrund seines Schlosses, das irgendein windiger Architekt an eine so unmögliche Stelle auf den Berg gebaut hat, dass es nur einen Weg gibt, das Anwesen zu verlassen. Mit ausgestreckten Flügeln in die Dunkelheit der Nacht! Jetzt sitzt der Vampir am Rand seines Balkons und knabbert an den viel zu langen Fingernägeln. Vor einer halben Stunde saß er noch am Frühstückstisch und labte sich an einem Kelch frischen Blutes, als er wie gewohnt das Transsilvanische Tageblatt aufschlug und Alana Abendroths Gruft-Orakel las. Ihm gefror das frische Blut in der Kehle. „Mit Anlauf den großen Sprung wagen„? Hatte man ihm seine Flugfähigkeiten geraubt? Wurde er vom mächtigen Orakel zum Wander-Vampir degradiert? Wir werden es wohl erst im Juli erfahren, wenn möglicherweise ein Nachruf verfasst werden muss.