Gothic Friday November: Abgrenzung und Gesellschaftskritik?

Unsere Wurzeln liegen im Punk. Einer Jugendbewegung, die sich die Rebellion auf die Fahnen geschrieben hatte und gegen all das protestierte, was ihrer Meinung nach falsch lief, eingefahren erschien und einfach nicht mehr ihrem Zeitgeist entsprach. Gothics, wie man die schwarz gekleideten Gestalten Mitte der 80er nannte, provozierte vornehmlich durch ihr Äußeres. Schwarze Kleidung, weiß geschminkte Gesichter, religiöse und okkulte Symbole gepaart mit einer Musikrichtung, in deren Texten die dunklen Seiten des Lebens häufig einen gemeinsamen Nenner bilden stiftete Verwirrung in der Gesellschaft. Doch wie viel Gesellschaftkritik steckte dahinter? Ihr habt sicherlich schon einmal die Floskeln vernommen, das Gothics „die Gesellschaft ablehnen“ oder sich von ihr distanzieren. „Sie ziehen sich resignierend in ihre eigenen Welten zurück.“ Es gäbe noch reichlich solcher Beschreibung. Wie seht ihr das? Denn um diese und ähnliche Fragen soll es im November gehen:

Gothic und Gesellschaftskritik, ein Mythos?

Da viele von Euch konkrete Fragenstellungen bevorzugen, haben wir auch dieses mal wieder ein paar Leitfragen vorbereitet, an denen ihr euch ganz nach Belieben entlanghangeln dürft. Natürlich könnt ihr auch völlig frei Eure Gedanken zum Thema niederschreiben.

  • Welche Verhaltensweisen und Normen eurer Umgebung oder der Gesellschaft lehnt ihr ab und sind dies Eurer Meinung nach szenetypische Ansichten oder Eure ganz persönlichen?
    Wikipedia meint: „Durchschnittsbevölkerung wird von Teilen der Gothic-Kultur negativ kritisiert, etwa als konservativ, konsumorientiert, intolerant, egoistisch und vom Gesetz der sozialen Bewährtheit geleitet. Aus der Ablehnung dieser Eigenschaften resultiert eine demonstrative Distanzierung zur Gesellschaft.“ Trifft das auf Euch zu? Was genau lehnt ihr ab? Und warum? Ist Abgrenzung wichtig?
  • Ist Euer Kleidungsstil, Euer Styling und Euer Körper Ausdrucksmittel einer Rebellion oder wollt ihr Euch nur wohlfühlen?
    Anders auszusehen, das gehört dazu. In gewisser Weise auch das Herausstechen aus der Masse, das Provozieren mit Symbolen und das Spiegeln einer gewissen Anti-Haltung. Wie drückt sich das in Eurem Outfit aus? Tragt ihr Kreuze, weil ihr an Gott glaubt oder das Pentagramm weil Euch der Okkultismus naheliegt? Tragt ihr schwarz, weil ihr Traurigkeit liebt? Ist das auch alles nur ein Mythos und der Kleidungsstil der Gothics einfach nur eine Mode?
  • Tut ihr etwas dagegen? Wenn ja, was? Und wenn nicht, warum nicht? Wo seht ihr euch mit Widerständen konfrontiert? Wie geht ihr mit euren Feindbildern um? Seid ihr eher aktiv, engagiert ihr euch auf irgendeine Art und Weise oder habt ihr resigniert? Wer macht euch dabei das Leben schwer?

Endlich habt ihr wieder ausreichend Zeit, auf ein sehr spannendes Thema einzugehen. Fühlt Euch frei auf eine Frage oder auf alle einzelnen Fragen zu antworten oder – ganz nach rebellischem Vorbild – ein völlig eigenständigen Beitrag zum Thema zu schreiben. Ein paar passende Bilder wären schön, sind aber nicht Voraussetzung. Teilnehmer mit eigene Seiten, Blogs oder sonstigen Möglichkeiten kommentieren hier kurz den Link zu ihrem Artikel, der ebenso wie die anderen Beiträge, ein Teil der Zusammenfassung wird. Mehr Informationen zur Teilnahme findet ihr hier.

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Fledermama
Fledermama (@guest_52901)
Vor 8 Jahre

Ein ganz tolles Thema, auf dessen Beiträge ich sehr gespannt bin! Ich muss meine Gedanken dazu erstmal richtig ordnen, glaube ich…

ColdAsLife
ColdAsLife(@coldaslife)
Vor 8 Jahre

Oh ja, ein wahrlich spannendes Thema. Freue mich schon.

Satoria
Satoria (@guest_52903)
Vor 8 Jahre

Wow, tolles Thema. Ich werde vermutlich diesen Monat keinen Beitrag hinbekommen.
Ich habe dieses ganze Spießerkram mit dem vermeintlich „sortierten, ordentlichen“ Leben immer abgelehnt, das auf Lüge oder Teillüge aufbaut; sowie versklavt arbeiten, heiraten, heile Welt vorspielen und so einen Scheiß.
Heile Welt vorspielen kann ich immer noch nicht ertragen. Das wird sich die nächsten 50 (? :)) Jahre auch nicht mehr ändern.
Arbeiten – ok, es geht leider nicht ohne. Schietkram. Aber Heiraten? Da ist immer noch so viel Lüge drinnen… oder Sehnsucht nach Sicherheit, die es nicht gibt.

Fledermama
Fledermama (@guest_52904)
Vor 8 Jahre

@ Satoria: Naja, so eine Hochzeit hat schon Vorteile. Bei uns war eines der wichtigsten Argumente (neben dem Spouse Visum für China und das automatisch geteilte Sorgerecht für damals noch eventuelle gemeinsame Kinder) die Begründung einer legalen Beziehung, die beispielsweise im Falle eines Krankenhausaufenthalts greift. Der Gedanke war: Wenn ich heute einen Unfall habe, muss mein Freund erstmal draußen bleiben. Mein Mann hingegen wird definitiv zu mir gelassen und dürfte ggf auch Entscheidungen für mich treffen.

Markus
Markus (@guest_52906)
Vor 8 Jahre

Interessanter Themenanschnitt, interessante Fragestellungen. Die Quintesszenz der Existenz einer schwarzen Subkultur hat für mich Rozz genial mit drei simplen Worten in Romeo’s distress wie ein Menetekel an die Wand gepinselt – I’m so tired. Und mir damit vor mehr als dreißig Jahren die Absolution erteilt, nicht erfolgreich, jugendlich, schön, vermögend sein zu müssen, wie unsere Gesellschaft es bejubelt und feiert. Sondern müde, traurig, häßlich, enttäuscht, frustriert sein zu dürfen. Was ironischerweise von der Gesellschaft und Umwelt gern als rebellisch, aufsässig, ungehorsam, zersetzend, bisweilen sogar als satanistisch interpretiert und abgetan wird und wurde.

Wer mit den Wölfen heulen will, darf nicht wie ein Hund bellen. Ich denke, jeder, der sich je in der schwarzen Subkultur bewegt hat, war nie daran interessiert ein Wolf unter vielen zu sein und mit diesen zu heulen. Der wollte bellen, weil unsere Spezies häufig im Chor heult und dabei gern solch unerträglichen Krach macht, daß einem Gebell deutlich attraktiver vorkommt…

Svartur Nott
Svartur Nott(@svartur-nott)
Vor 8 Jahre

@ Robert: Mein Beitrag darf freigeschaltet werden.

Fledermama
Fledermama (@guest_52921)
Vor 8 Jahre

@Robert: Keine Bange, ich schreibe auf jeden Fall! Sitze schon daran. Bei mir musste nur vorher noch ein anderer Text raus (Traumabewältigung durch Schreiben und so) und das Thema ist halt jetzt auch keins, das man so ganz leicht und locker mal nebenher tippt. Ich zumindest muss da diesmal meine Gedanken ein wenig sortieren, um nicht gänzlich wirr zu werden… ;)

Satoria
Satoria (@guest_52922)
Vor 8 Jahre

@ Robert: Ich werde das vorläufig leider nicht schaffen. Bei mir sind gerade 40 Ãœberstunden á 10 Tage die Norm… Leider. Würde mich auch lieber mit „Eure Oberflächlichkeit, Dummheit/Dumpfheit und mangelnde Tiefe widern mich an“ beschäftigen und schreiben, irgendwie so ging es los bei mir.

Fledermama
Fledermama (@guest_52924)
Vor 8 Jahre
Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 8 Jahre

Ich habe meinen Beitrag auch fertig… diesmal etwas kürzer als sonst.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 8 Jahre

Wenn da noch ein passendes dabei ist, nur zu. Habe sonst auch gerade noch ein paar rübergeschickt, die zur Stimmung passen…

Prinzessin
Prinzessin (@guest_52989)
Vor 8 Jahre
ColdAsLife
ColdAsLife(@coldaslife)
Vor 8 Jahre

Habe es diesmal leider doch nicht geschafft und konzentriere mich daher nun auf’s Lesen der Beiträge.

Gabrielle
Gabrielle (@guest_53016)
Vor 8 Jahre

Leider verspätet, aber es heißt ja immer, veröffentlicht werden sie alle. :) Robert du hast Post.

Svartur Nott
Svartur Nott(@svartur-nott)
Vor 8 Jahre

Genauso ist es, werte Gabrielle ^^. @ Robert, Beitrag ist soweit vorbereitet, schau mal bitte nochmal drüber.

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