Gothic Friday März: Wie ich den Marilyn-Manson-Ähnlichkeitswettbewerb verlor (Magister Tinte)

Auch für das März-Thema des Gothic-Friday hat sich Magister Tinte die Zeit genommen, einen Blick in seinen musikalischen Geschmack zu wagen. Die Forschungsreise des jungen Magisters beginnt demnach auch typisch, verläuft historisch bis bizarr und endet dann doch überraschend. Dieses verrückte Internet! Alles weiter von Ihm selbst:

Es ist März und damit Zeit für meinen Beitrag zu dem Gothic Friday. 2011, Rockfabrik, Gothrock Night. Eine Party, deren Musikauswahl dem Titel der Veranstaltung spottet, mit ungefähr 10 Besuchern an einem Donnerstag. Wir, eine Gruppe aus 5 Leuten, alle 16 Jahre alt, freuten uns über die Möglichkeit Abends weg gehen zu können. Immerhin konnten wir dort bis 24 Uhr bleiben. Es lief unter anderem ASP, deren Musik mir sofort gefiel. Sie passte sehr zu den Fantasy Büchern, die ich damals fast ununterbrochen las. Eine Zeit lang hörte ich begeistert ASP, Rammstein, Eisbrecher und ähnliches. Über das Internet fand ich dann immer mehr ähnliches. Jedoch blieb es erstmal bei einer Mischung aus NDH und ASP-ähnlicher Musik.

Im März 2013 dann mein erstes Konzert. Blutengel, die ich nun doch leider nicht mehr verschweigen kann. Ich glaube, ab diesem Punkt gebe ich mein eigentliches Vorhaben, die Einteilung in Zeit und Musikrichtung, einfach mal auf. Denn bereits vor diesem ersten Konzert stieß ich auf The Sisters of Mercy. Im Gegensatz zu den meisten anderen Schreibern beim Gothic Friday bin ich nicht mit der Musik älter geworden, sondern eher mein Musikgeschmack. Ich hatte, nachdem ich dahinter kam wonach ich suchen musste, die Möglichkeit über YouTube (fast) alles zu finden. Das führte auch dazu, dass ich teilweise in Nachtmahr Uniformen auf Partys zu Joy Division Tanzte. Ein sicherlich sehr bizarrer Anblick.

Neben dem Internet entdeckte ich auch in Second Hand Läden neue Musik. Anfangs noch auf CD, später dann auch Platten. Manchmal nahm ich mir auch die Zeit komplette Playlists nach einer Party nach zuhören und auszusortieren. Dadurch entdeckte ich unter anderem Oppenheimer Analysis, Ben Bloodygrave, Welle: Erdball, Bauhaus, Christian Death, Das M, The Body Electric, Trisomie 21, Velvet Condom (um mich auf die ersten Bands zu beschränken die mir in den Kopf kamen). Inzwischen Kaufe ich mir Musik fast ausschließlich auf Vinyl. Ich stöbere gerne in Läden nach Bands die ich kenne und höre in das Meiste dann auch direkt rein. Dadurch höre ich die Musik zuhause auch viel bewusster als ich es unterwegs mit dem MP3 Player könnte.

Magister Tinte (spricht von sich selbst in der Dritten Person und) empfiehlt:

„in you there is no masquerade
just purity and realness
from head to toe discrepancy
unlike anyone here
in you there is a fire
your warmth shines onto me
i bet you find bestsellers and crimes
exactly as unreadable“
[Lebanon Hanover – I Believe You Can Survive]

Eine Band die mich seit längerem in ihren Bann gezogen hat. Musik zu der ich unglaublich gern Tanze und alles andere vergessen kann.

Magister Tinte (mag den klang seines Pseudonyms und) hört zu dieser Zeit:

  1. Sad Lovers and Giants – 50:50
  2. Das Kabinette – the Cabinet
  3. Depeche Mode – A Question of Time
  4. The Coffinshakers – Last night down by the Grave
  5. Nacht Analyse – Mann von Nebenan

Magister Tinte (ein Name, dessen Ursprung einfach herauszufinden ist) hört so oft wie möglich:

  1. Lebanon Hanover – Sadest Smile
  2. Welle: Erdball – Lebendig Begraben
  3. Type O Negative – Everyone I Love is Dead
  4. Farin Urlaub – Sonne
  5. Visage – Fade to Grey

Magister Tinte (musste „Pseudonym“ googlen um es richtig zu schreiben) erträgt nicht den Klang von:

  1. SILIZIUM – DIE SZENE HASST MICH
  2. Nachtmahr – Tanzdiktator
  3. [X]-Rx – Kein Herz
  4. Blutengel – Reich mir die Hand
  5. Subway to Sally – Sieben
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Flederflausch
Flederflausch(@flederflausch)
Vor 8 Jahre

Den Songtext, den du von Lebanon Hanover gewählt hast sagt mir auch sehr zu. Nicht nur dieser, generell finde ich diese Fertigkeit im Umgang mit Worten in deren Werken faszinierend.
Auch kann ich sehr gut nachvollziehen, dass Vinyl ein ganz anderes Gefühl und ein bewussteres Erleben der Musik ermöglicht. Schon allein die aufwändige Gestaltung der Platten finde ich immer wieder faszinierend und bewunderswert – wie viel Kreativität und Liebe zum Detail drinsteckt – ein Vynilplayer steht definitiv weit oben auf meiner Wunschliste^^

Gruftfrosch
Gruftfrosch(@gruftfrosch)
Vor 8 Jahre

Na ein Glück, dass auch andere ihre Jugendsünden haben. Gräm dich nicht.

„Im Gegensatz zu den meisten anderen Schreibern beim Gothic Friday bin ich nicht mit der Musik älter geworden, sondern eher mein Musikgeschmack.“

Exakt so isses bei mir auch.

Von Lebanon Hanover ist nicht nur dieser Liedtext klasse. Die Band ist’s allgemein. Schließe mich an.

 Flederflausch: Vinylplayer wäre super… joah, dafür müsste man nur die Platten schrumpfen können und machen, dass die Nadel nicht springt. *lach*

Nee, nee, das ist nichts für unterwegs. Erinnere mich alleine noch zu gut an die nervigen Discmans ^^ und wie doll die Aussetzer bei manchem Schritt waren. Es steht dem ja nix entgegen, daheim auf Platte zu setzen und auf mp3 für unterwegs. Da lobe ich mir dann doch den Fortschritt.

Svartur Nott
Svartur Nott(@svartur-nott)
Vor 8 Jahre

Ich musste doch zum Ende deines Beitrags sehr schmunzeln, Magister Tinte („mag den Klang seines Pseudonyms“ ^^).

Manchmal nahm ich mir auch die Zeit komplette Playlists nach einer Party nach zuhören und auszusortieren.

Oh ja, das tat ich auch viel und auch aktuell kommt es stellenweise noch vor – eben dann, wenn auf einer Veranstaltung bspw. mal nicht nur immer das Gleiche gespielt wurde, sondern auch mal unbekannte Sachen mit ins Programm genommen wurden. Es ist schon erstaunlich, wie ähnlich sich manche Abende vom Programm her, zumindest in meiner Ecke, sein können…

Ich hatte, nachdem ich dahinter kam wonach ich suchen musste, die Möglichkeit über YouTube (fast) alles zu finden

Wer heutzutage in Zeiten des Internet noch rumjammert, es gäbe keine ordentliche schwarze Musik mehr, ignoriert einfach die Möglichkeiten, die sich mit YT, Bandcamp & Co eröffnen. Klar muss man ein wenig Zeit investieren aber man dafür den Vorteil, dass man es zuhause bei gemütlicher Atmosphäre genißene kann, als bspw. im Elektrofachmarkt die Ecke (sofern es keinen Plattenladen in erreichbarer Nähe gibt).

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 8 Jahre

Hallo Magister Tinte, klär uns doch mal über den Titel Deines Beitrags auf ;-)

Magister Tinte
Magister Tinte (@guest_51841)
Vor 8 Jahre

 Gruftfrosch / Flederflausch
Immer schön zu lesen wenn anderen die selbe Musik gefällt :) Die Band ist wohl doch etwas bekannter in der Szene als ich dachte.

@Tanzfledermaus
Nun, generell tu ich mich mit dem schreiben eher schwer. Das hier sind übrigens auch meine ersten Blogversuche überhaupt :)
Bereits im Februar hab ich deswegen bei dem Titel auf einen Songtitel zurückgegriffen der mir halbwegs passend erschien.
Inzwischen habe ich für mich beschlossen das so durchzuziehen immer ein Songtitel hierfür zu verwenden.
Zu diesem Titel gibt es nicht viel mehr zu sagen als das Farin Urlaub einer von wenigen Künstlern außerhalb der Szene ist dessen Musik mir richtig gut gefällt. Dazu kommt das es einfach ein genialer Titel ist und der Text mir auch recht passend erschien. Da du jetzt direkt danach fragst Zitier ich ihn jetzt doch noch (wovon ich im Blog absehen wollte da es zum Rest keinen wirklichen Zusammenhang hat):

„Ich habe blond gefärbtes Haar, weil’s in den 80ern Mode war.
Und wenn ich schlechte Laune hab, dann fluche ich sogar ein bisschen.
Es tut mir leid.
Ich bin nicht besonders evil“
[Farin Urlaub – Wie ich den Marilyn-Manson-Ähnlichkeitswettbewerb verlor]

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 8 Jahre

Ach so…. ich kannte das Zitat von Farin Urlaub überhaupt nicht, das erklärt meine Verwirrung ;-)

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