Nicht wundern, sondern freuen! Der Abgabetermin für den Gothic Friday im Mai ist ein wenig nach hinten gerückt worden, um Euch mehr Zeit zu verschaffen. WGT Depressionen rauben so manchem Teilnehmer die Motivation. Mecky profitiert davon. Als er am letzten Abend nach seinem Senf zum aktuellen Thema gefragt wurde, winkte er ab. Glücklicherweise nahm er sich die Zeit und bringt uns in den Genuss seiner Styling-Entwicklung. Macht es ihm nach und reicht auch Eure Bilder und Geschichten noch ein.
Lieber spät als nie. Am letzten Abend der Gothic Pogo Party sagte ich noch zu Sabrina „ich würde ja auch mal gerne meinen Senf abgeben, aber die Zeit, die fehlt…„. Ich sah in die Augen, die mir gegenüber saßen und konnte genau ablesen, dass sie diese Antwort wohl schon öfters gehört hat. Egal, lets go, hier mein erster Beitrag:
Mit 16 Jahren stand ich noch fest unter den Fittichen meiner Eltern, besonders meines Vaters (streng konservativ und Holländer). Da hieß es immer: zieh dich ordentlich an und was sollen denn die Nachbarn denken. Wie man sich das konservativen Leben auf dem Dorf halt vorstellt. Mit 17 war dann Schluss mit dem Gehorsam und es war mir ziemlich egal, was andere dachten oder äußerten. Ich fing an, mir den Pony wachsen zu lassen, so dass ich meine Nase, wegen der ich sehr oft gehänselt wurde, etwas verstecken konnte und die Klamotten waren nun von da an immer schwarz.
Einflüsse für das Styling kamen von den Bands Skinny Puppy (jeder kennt das Bild, wo die drei Götter in schwarz weiß posieren), Alien Sex Fiend, Propaganda, Bauhaus und natürlich Freunde und Bekannte, die hier und da gute Frisur- und Schminktipps gaben. Mit 18 wagte ich dann die ersten Ausritten in die schwarze Disco-Welt und war ich wie geflasht von all diesen schönen und interessant schönen Menschen.
Das erste Mal in der Discothek Zwischenfall in Bochum werde ich nie vergessen, auch wegen einem Spruch direkt beim Reingehen, den ich bis heute nie vergessen habe. Er kam von zwei schlecht toupierten Mädels: „sach ma, haste keen Kreppeisen, mit den Locken siehste voll doof aus„. Und ich war so stolz auf meine Naturlocken -Pracht in hochtoupierter und in – das muss ich an dieser Stelle energisch unterstreichen – gutaussehender und gelungener Turmausgabe.
Ich versuchte es dann trotzdem mal, mit einem Kreppeisen eine bessere Variante hin zu bekommen, doch leider verlor ich gegen meine Naturkrause, die leider stärker war. Trotz Haarlack und thermischer Direkteinwirkung eines Kreppeisens.
Klamottenmäßig hat sich mein Stil bis heute nicht geändert. Schlicht und schwarz. Ohne viel Tamm Tamm und Gebömmel. Zerrissenes wurde mit Sicherheitsnadeln geflickt und aufgehübscht, ausgefallene Kleidungsstücke gab es meistens Second Hand zu kaufen. Der Rest wurde durch Handarbeit verändert. Wichtiger war – und ist – mir da schon eher mein Schmuck. Meine Ohrringe, Ketten und natürlich Ringe, wichtige Details zum Wohlfühlen. Natürlich müssen die Haare gut aussehen. MIT Locken! Das ist mitunter das Wichtigste und beeinflusst auch meine Stimmung für den Tag.
Irgendwie habe ich mein Styling so über die Jahre hinweg beibehalten und bekomme auch das Feedback, dass es zu mir passt. Zwischendurch hatte ich mal die Haare wachsen lassen, aber nach knapp 2 Jahren war ich es satt und der Rasierer wurde wieder angesetzt. Alles weiter erzählen die Fotos, die nun folgen. Fazit für mich: Only black people are beautiful people.
Toll, dass Du noch mitgemacht hast! Schöne Fotos hast Du herausgesucht.
Ich mag Deinen Stil, er passt zu Dir und Deine Locken hast Du doch super im Griff ;-)
Ist doch super mit der Naturlockenkrause – außergewöhnlich, ohne diesen ganzen Kreppeisen-Aufwand!
Sehr sympathischer Artikel und wie ich finde auch mutig, gerade mit diesem Thema einzusteigen. ;)
Und ja, wirklich jeder kennt das SP-Bild der 3 Götter in s/w, wo sie die Haare so schön haben. Ich hab’s auch auf einem meiner Lieblingsshirts…
Ich habe dann am Freitag mal die Gelegenheit genutzt, die Lockenpracht etwas genauer zu inspizieren. Sie wird sehr gut „gebändigt“, wie ich finde, mit dem kleinen Undercut ist die Frisur sogar auch gut alltagstauglich.
Ich frage mich nur, wie Du die Haare auf der Arbeit trägst. Nerven die Walle-Locken da nicht im Gesicht? Hast Du da einen Zopf oder sie einfach nach hinten gekämmt?
(PS: Schreib mir doch auch mal kurz ne Mail an: mone.vom.rabenhorst@gmx.de – ist echt blöd, daß Ihr kein FB habt, Euch kann man ja gar nicht erreichen. ;-) )
Und überhaupt: Jetzt sind wir alle in einem Alter, in dem wir froh sein können überhaupt noch Haare zu haben :) Und während Deine Kritiker von damals wieder einmal einen Sonnenbrand auf ihrem kreisrunden Haarausfall bekommen, trägst du Deine schönen Locken zur Schau, die einfach besser und individueller aussehen als der 500. langweilige Iro ;)
Noch mehr Leute ohne FB? Allerliebst <3 <3 <3
Darf ich was ganz einfaches sagen? Ich liebe (lange) Locken bei Männern! Das war schon immer so, es sieht toll aus, man kann herrlich mit spielen, es ist einfach „nur“ schön:)
Hui, so viele Kommentare, Sorry das ich erst jetzt antworte aber bedingt dadurch, dass wir kein Facebook haben (auch nicht wollen) geht da schon mal was durch bzw. man liest die Kommentare erst sehr spät :(
Vielen Dank an Euch für die lieben Worte. Es war für mich schon eine kleine Überwindung, meine Person in Schrift und Foto zu präsentieren denke aber das ich in Zukunft mich an weiteren Themen beteiligen werde. Um auf Mones Frage zu antworten – ich trage meine Haare auch im Büro so. Kontrastreicher wird es eher bei gewissen Treffen in Regionalkonferenzen und Sitzungen der Pflegedienstleitungen, da falle ich schon unter den ganzen Schlips- und Sacko-Trägern auf. Aber mein Haare bleiben so wie sie sind.