Die Angewohnheit, mit meinem Beitrag zum Gothic Friday so lange zu warten, bis fast alle anderen Begeisterten geschrieben haben, muss ich ablegen. Das ist so, wie früher in der Schule, als man die Hausaufgaben nicht gemacht hat. Ständig gab es wichtigere Dinge zu tun und wenn man dann schon in der Klasse saß, wird schnell noch was nachgeholt. Zu allem Überfluss habe ich durch das warten auch die ganzen anderen großartigen Arbeiten der Teilnehmer gesehen und traue mich fast gar nicht, meine Kleinigkeit zu präsentieren. Aber sei es drum, ich finde den Themenvorschlag für den Mai, der von Sabrina kam, immer noch toll und füge mich.
Ich habe mich dazu entschlossen, eine möglichst genaue Anleitung zum „kunstvollen“ zerschnibbeln seiner T-Shirts zu geben, dass ich mir jüngst anfertigte um etwas Luft auf Netzhemd und Haut zu zaubern, ganz so, wie ich es „früher“ schon das ein oder andere mal gemacht habe. Auch mit meinen Lieblings Depeche Mode T-Shirt von der 101-Tour, das ich mir damals von meinem Taschengeld gekauft habe. Ich nenne es Freddy Krueger Style, weil ich diese Schnitte immer an die Mitte der 80er laufenden „Nightmare on Elm Street“ Filme erinnert. Los gehts!
Für die Bearbeitung des individuellen „Freddy-Krueger-Siouxsie-and-the-Banshees“ T-Shirts benötigt ihr: Eine Unterlage (ein Brett aus Holz oder eine feste Kunststoffplatte), eine Haushaltsschere, ein Cutter-Messer und einen halb-automatischen Weinflaschen Öffnungsapparat. Selbstverständlich dürft ihr das T-Shirt nicht vergessen, bei mir handelt es sich um ein handelsübliches, schwarzes T-Shirt, das bereits mit einem Bügelbild versehen wurde.
Auf dem nächsten Bild seht ihr, was ihr wirklich braucht. Einen halb-automatischen Weinflaschen-Öffnungsapparat ist natürlich völlig unnötig und dient einzig und allein der Vorstellung, wie eure Gesichter aussehen, wenn ihr euch fragt, was zur Hölle er mit dem Teil möchte.
Als erstes wollen wir den Kragen des T-Shirts abschneiden, früher trug man das so – ich jedenfalls. Das erste T-Shirt, dass ich so modifizierte, hat meine Mutter bei der Wäsche weggeschmissen, es war ja schließlich kaputt, als sie heraus fand, dass ich es vorsätzlich und mutwillig selbst getan hatte, musste ich mir fortan meine T-Shirts vom Taschengeld kaufen. So musste mein geliebtes erste Depeche Mode Oberteil dran glaube, das ich aber leider nicht mehr habe. Wie leicht das mit dem Kragen abschneiden funktioniert, sollen folgende Bilder zeigen:
Die beiden Kragenränder habe ich übereinandergelegt und bin der runden Form gefolgt, ihr könnt es natürlich auch gerade abschneiden, das bleibt euch überlassen. Außerdem habe den Kragen jetzt sehr schmal abgeschnitten, es bleibt aber überlassen, wie weit ich schneiden wollte. Bedenkt, dass etwas von den Schultern übrig bleiben sollte, damit euch das Shirt nicht über die Schultern rutscht. Probiert es nach dem ersten Schnitt an, und tastet euch heran.
Jetzt kommt Freddy Krueger zum Einsatz, denn ich möchte den Rücken des Shirts mit Schlitzen versehen, ganz so, wie in meinen Albträumen, als ich mit 10 Jahren den ersten Film aus der Serie „Nightmare on Elm Street“ gesehen habe, wo der Bösewicht dem armen unschuldigen Mädchen mit den Klingenhänden… Ihr wisst schon ;) Und ich kann euch erzählen, wenn man davon träumt, wie man träumt und dann niedergemetzelt zu werden, das ist kein Zuckerschlecken!
Jetzt kommt das Holzbrett zum Einsatz, das ihr einfach in das T-Shirt schiebt, um eine Unterlage zum Schneiden zu haben und nicht gleich bis zur Brust durchzuschneiden. Mit dem Cuttermesser schneidet ihr nun lange Querschnitte, die entweder gleichlang, oder in verschiedenen Längen durchführt. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es ist unbedingt wichtig, das die Klinge scharf ist, solltet ihr euch nicht sicher sein, brecht lieber ein frische Klinge heraus. Mit der anderen Hand könnte ihr das Shirt ein wenig festhalten, damit der Schnitt leichter von der Hand geht.
Leider ist mir natürlich bei der Schnittoptimierung der erste Schnitt zu lang geraten, so dass das Shirt sich mehr oder weniger in seine Bestandteile aufgelöst hat, was meinem Ungeschick und mangelnder Konzentration geschuldet ist. Glücklicherweise habe ich noch ein anderes Shirt in meinem Fundus, dass zeigt, wie es richtiger aussehen kann. Ihr sollte euch nur nicht über das andere Motiv wundern. Die Arme habe ich noch drangelassen, wenn ihr das lieber möchtet, könnte ihr die Arme auch so abschneiden, wie Karnstein es gezeigt hat.
Jaaaa, gerade bei diesem Thema wird die Luft dünn, wenn man bis zuletzt wartet. ;o))
Prima Anleitung! Sind ja nur wenige Handgriffe, aber macht am Ende viel her. Habe so auch schon einige Shirts vergruftet oder „verkrügert“ hihi. Und Kragen abschneiden ist ja mal das Wichtigste.
Für die Rückenpartie nehme ich kein Cuttermesser, sondern auch eine Stoffschere – die kann man besser steuern. Ich falte dazu die Rückseite des Shirts längs in der Mitte, setze die Schere an der zusammengefalteten Stoffkante an und schneide spitzzulaufende Keile hinein, die die Löcher ergeben. Komme so zu dem selben Ergebnis.
Auch noch geil ist, statt die Ärmel ganz abzuschneiden auch in die Ärmel oben Keile zu schneiden. Dann hat man auch noch Freddy Krüger-Ärmel. Wenn das Shirt dann paar mal gewaschen ist, ringelt es sich genial zusammen.
Kann man aber auch bei XtraX für viel Geld kaufen. ;o/
Das werde ich mal nachbasteln :)
Schöne Schnippelei! :)
Melle
„…und dient einÂzig und allein der VorÂstelÂlung, wie eure GesichÂter ausÂseÂhen, wenn ihr euch fragt, was zur Hölle er mit dem Teil möchte.“
Ziel erreicht ;D
Oh nein… das schöne Siouxsie T-Shirt! Du Dusselkopp! Wo bekommt man denn ein solches Siouxsie-Bügelbild her? Oder hast du das selber entworfen und ausgedruckt?
Die Schnibbel-Idee finde ich prima… aber bislang traue ich mich noch nicht, weil ich ebenfalls mit „Ungeschick“ gestraft bin. Das geht sicher schief.
Coooole Sache :)
Das mit den Streifen habe ich auch mal gemacht, allerdings auf der Vorderseite – in einem der Versuche dann doch mal ein Kleidungsstück zu haben bei dem man mein Brusttattoo sieht (einfach NUR mit Netzhemd fühle ich mich dann doch etwas nackt). Das war an sich schon eine schlechte Idee, und zudem hab ich es total übertrieben, sah also grottig aus, was ich mir nach zweimal Tragen dann auch eingestanden und es weggeschmissen habe.
Dein Beispiel macht mir aber Mut es nochmal zu versuchen, diesmal aber hinten, vielleicht ja beim Darkwing…
Kragen ab – klare Sache, da schließe ich mich dir und Shan uneingeschränkt an :)
Ich persönlich mag es übrigens wenn die so bearbeiteten Shirts ein klein wenig von der Schulter rutschen, ich habe ja eh meist noch Netz drunter.
Kürzlich habe ich ein altes Longsleeve-Shirt im Schrank entdeckt und habe direkt den Kragen großzügig abgeschnitten (etwas ZU großzügig, es rutscht mir dann doch ZU weit runter ^^), unten so weit abgeschnitten, dass es etwa auf dem Pluderhosenbünchen und den Gürteln und Ketten endet, und die langen Ärmel auf 3/4 gestutzt.
Macht sie echt gut über einem engeren (vielleicht andersfarbigen) Trägerhemd untendrunter.
Shans Vorschlag mit dem Ärmel habe ich auch vor einigen Jahren mal versucht, aber natürlich auch wieder völlig übertrieben :)
http://pic.photobucket.com/bwe.png
Sieht ein bisschen so aus wie gewollt und nicht gekonnt :D