Man kann es schon als Kontrastprogramm ansehen, was da in meinem elektronischen Briefkasten landete. Nachdem an verschiedenen Stellen im Blog Textreich über das das September Thema „Ist Gothic (D)eine Lebenseinstellung?“ diskutiert wurde, las ich Katrins Einsendung zum Gothic Friday mehrmals, bevor ich die nötige Ruhe fand, ihn zu verstehen. In wenigen und sorgfältig ausgesuchten Worten versucht sie zu vermitteln, was für sie Gothic mit Lebenseinstellung oder Lebensstil zu tun hat.
Ich wollte darüber hinaus einen würdigen Rahmen schaffen, denn Spontis ist sonst ein sehr textlastiger Blog, in dem kurze Zeilen schnell verloren gehen und das wäre dem Beitrag nicht angemessen. Glücklicherweise hat Katrin gleich selbst ein tolles und selbst erstelltes Bild angehängt. Ich musste nur noch den Text anfügen und das ganze in ein angenehmes Format bringen. Es würde mich sehr freuen, wenn auch hier fleißig kommentiert werden würde.
Hänge nach einem miesen Tag angeschlagen vorm Notebook.
Lese Katrins Zeilen.
Ja.
Schön.
Danke …
Kann mich Altgruftipunk nur anschliessen :)
Ich grüble noch, ob Altgruftipunk das nun positiv oder negativ meint. ;)
Ich find die wenigen Worte Katrins treffend und auf den Punkt gebracht. „Laut, grell, schnell“ – damit verbinde ich den Szenetrubel und die damit zusammenhängenden, schnelllebigen Trends. „Wahrheiten unter glitzernden Fassaden erstickt.“ Nichts ist so, wie es scheint. Absolut korrekt. Oft steckt nur warme Luft dahinter. Zumindest deute ich den Satz so.
Und dann der Blick auf das eigene Ich. Welche Rolle nehme ich dabei ein? Wo stehe ich? Erinnert mich ein wenig an das Buch „Die Gothics“. Jene Dame, die dort äußerte, dass sie sich in dem Schwarzsein wiederfindet, nicht aber in der Szene.
(Von ihr stammt übrigens auch die Äußerung „Lasst mich in Ruhe mit eurer lauten Welt“, die inzwischen von anderen aufgegriffen wurde und die man auch häufiger im Netz finden kann)
Ich finde diese Art der Antwort auf das Thema großartig.
Allerdings verstehe ich die Worte etwas anders als Death Disco. Gedichte interpretiert halt jeder für sich. Der obere Teil beschreibt für mich den Mainstream. Laut und grell und schnell. Auch die glitzernden Fassaden, die Wahrheiten ersticken, beschreiben für mich all das, was man im Alltag „draußen“ so sieht.
Dazwischen ich… Schwarz! Ein persönlicher Freiraum, den man sich schafft. „Damit ich atmen kann“ – kann ich sehr gut nachvollziehen.
Vielen Dank, Katrin. Sehr schöne Zeilen…
Ich schließe mich orphi’s Deutung in den meisten Punkten an.
Ich halte laut, grell und schnell auch für den Alltag der die eigenen Bedürfnisse erstickt. Und mitten in der rasenden Masse steht die Protagonistin des Gedichtes. Durch das Schwarz signalisiert sie Abgrenzung und schafft so eine optische Barriere zu eben dieser Welt. Das verschafft ihr den Freiraum, sie selbst zu sein. Sich folgt also keinen Stil, keinem Trend, keiner Szene und keinem Gefühl, sondern einfach nur dem Wunsch nach persönlicher Entfaltung, einem Schutzraum in den sie sich zurück ziehen kann. Sie betont, wie wichtig das für sich ist, denn atmen ist ein grundlegendes Bedürfnis um überleben zu können.
Ich finde die Idee ebenfalls sehr gelungen, verbindet sie doch eines der Dinge, die man als „schwarze Kultur“ deuten dürfte, mit der Bedeutung der Szene selbst. Sehr gut!
Durch die Einleitung „Was es ist…“ komme ich zu obiger Schlussfolgerung. Ich sehe in der Szenemasse keine sonderlichen Unterschiede zum „Mainstream“.
Katrin kann uns ja mal aufklären. ;)
Hi!
Sehr schön geschrieben!
Ich interpretiere das Gedicht
ebenfalls wie Orphi.
Dunkle Grüße! :)
Melle
ich finds auch toll, sehe das aber eher wie death disco, vor allem aufgrund von:
dazwischen ich
schwarz? ja.
das liest sich für mich wie so ziemlich jeder beitrag der zum schluss kommt, ich bin eigentlich nicht goth, eher im sammelbecken „schwarze szene“ zu hause..
Vielen lieben Dank für Euer positives Feedback, das freut mich.
Zu Euren Worten möchte ich sagen, dass sie zum größten Teil auch in meine eigenen Gedanken passen. Ich habe absichtlich viel Spielraum für Interpretationen gelassen, letztlich findet jeder so seine eigenen Assoziationen und „wir Schwarzen“ im Ergebnis vermutlich doch einen gemeinsamen Nenner. ;-)
Nur den Schluss von Irgendwer ziehe ich persönlich nicht: „das liest sich für mich wie so ziemlich jeder beitrag der zum schluss kommt, ich bin eigentlich nicht goth, eher im sammelbecken »schwarze szene« zu hause..“. Zu Hause bin ich, wo ich mich wohl fühle. Und das kann überall und nirgends sein. Unabhängig von einer Szene. Schwarz (oder von mir aus „goth“) bin ich trotzdem. Immer. Auch auf ner sommerlichen Blumenwiese. ;-)