Kathi schätzt die Abwechslung, um innere Ruhe zu finden. Natur und Stadt geben ihr offenbar gleichermaßen die Zufriedenheit, die sie sucht. Für das Juli-Thema des Gothic Friday möchte sie uns einige dieser Orte vorstellen. Das man dabei nicht in die Ferne schweifen muss, scheint für dieses Thema bislang schon obligatorisch zu stehen. Ob auch für Kathi die kleinen Alltagsfluchten an gewohnte Orte ruhiger sind, als aufregend entfernte Ziele?
Orte an denen ich zur Ruhe gekommen bin, hat es seit je her nicht viele gegeben, aber die wenigen, die ich dazu zähle, sind immer auch mit besonderen Erinnerungen verbunden. Deswegen freue ich mich, sie hier vorstellen zu können und auch selber ein wenig in Erinnerung zu schwelgen.
Warum in die Ferne schweifen, wenn Gutes so nahe sein kann. Den alten Sankt Jacobi Friedhof habe ich letztes Jahr entdeckt, als ich mich auf meine Abschlussprüfungen vorbereitet habe. Also Stress ohne Ende und ich brauchte etwas in der Nähe, um spazieren zu gehen. In der Zeit bin ich zweimal dort gewesen und habe den Friedhof, der zur einen Hälfte aus Modernen und zur anderen aus Gräbern der wilhelminischen Zeit besteht, erkundet. Eine wunderbare Oase aus Ruhe und Grabkunst. Im allgemeinen freue ich mich, mit meinen Freunden weitere Friedhöfe in und rund um Berlin zu entdecken.
Leider doch etwas weiter weg befindet sich der Kulturpark Kladow.
Während eines Klinikaufenthaltes diente er uns Patienten oft als Ausflugsziel, wenn wir während der Wochenenden oder der Therapie freien Zeit als Erholungsort an dem wir viel spazieren gingen, Sprachen und lachten. Hinter dem Klinikgelände gelegen, weitestgehend naturbelassen und direkt an der Havel gelegen war er ideal dazu. Noch heute besuche ich gerne meine Lieblingsstellen dort und nehme ein Bad in der Havel. Es ist nicht zwangsläufig ruhig dort, aber ruhig genug, um abzuschalten auch, wenn man nicht alleine ist.
Zu dem nächsten Ort muss ich gar nicht viel sagen. Lediglich, dass der Selbstmörderfriedhof definitiv auf der Liste der Orte steht denen ich meine Zeit mal wieder widmen muss. Des Weiteren spricht der Artikel „Manche Mädchen sterben einsam“, den ich mit Robert, Tina Knaus (der Dame, die eine Führung dorthin machte und mich verzauberte) und ich verfassten, seine eigene Sprache.
Leipzig! Wer von uns mag diese Stadt nicht. Fernab von Wave-Gotik-Treffen und der Buchmesse schätze ich Leipzig nicht zuletzt wegen seinem wunderbaren Südfriedhof, der musikalischen Komödie und den Freunden, die ich dort habe.
Noch eine Stadt, die angefangen hat Heimatgefühle zu wecken, als ich das erste Mal dort ankam. Wien. Die Theater, der Stephansdom, der Zentralfriedhof (was ich bisher davon gesehen habe), das Bestattungsmuseum und tolle Menschen. Ich hoffe so bald es geht dorthin zurückkehren zu können.
Zuletzt mehr ein Event als ein Ort die Horrornächte im Filmpark Babelsberg. Das Herumalbern vorher beim Schminken, generell was wir so hinter den Kulissen anstellen und worüber wir reden während wir uns Verwandeln. Unsere Rolle, in die wir schlüpfen, hilft uns dabei aufgestauten Frust und negative Gefühlen loszuwerden. Durch das Erschrecken und Unterhalten laden wir das in gewisser Weise bei den Besuchern ab, ohne die jedoch dabei zu verletzen.
Gut, zu Leipzig und Wien bedarf es keiner Worte mehr, oder? ;)
Der Jacobi-FH sieht gut aus, aber ich denke, den modernen Teil kann man sich (wie leider oft) schenken, oder? Wie dem auch sei. Er ist nicht weit von meiner Arbeitstelle, da könnte ich auch danach noch hin.
Neee definitiv nicht mehr^^
Oh tatsächlich gibt es auch auf dem modernen Teil überraschender Weise auch den ein oder anderen Schatz zu entdecken. Sei es ein schöner Grabspruch oder verwitterte bemooste Steine.