Gothic Friday Februar: Epitaph – Musik, mein Lebenselixier

Im Rahmen des Gothic Friday 2011 schickte Epitaph eine erfreuliche E-Mail, die als Anhang seinen Gastbeitrag zum Februar Thema: Musik und Leidenschaft enthielt. Bis auf einige Formänderung und die Einfügung der entsprechenden Videos zu denen von Ihm mitgelieferten Links befindet sich der Beitrag in seiner ursprüngliche Fassung. Das Zitat von E.T.A. Hoffmann „Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.“ ist ein sehr gelungener Einstieg in seinen Beitrag, der mir auch die für mich neue Musikrichtung Death-Industrial näher gebracht hat.

Was bedeutet Musik für Dich? Wie wichtig ist sie Dir?

Musik ist eine der wichtigsten Dinge überhaupt im Leben, mein Lebenselixier. Was wäre ein Leben ohne Musik? Musik für jede Gefühls- und Lebenslage. Ich wüsste auch keine Art und Weise Emotionen zu übermitteln, außer durch Musik. Nach dem Motto: „Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an“ (E.T.A. Hoffmann). Durch Musik hat sich mein Leben extrem verändert, für außenstehende Bild-Leser wohl zum negativen, da Nachdenklichkeit, Tiefgründigkeit und Hinterfragung in unserer Welt nicht sonderlich gut konform mit der „Brot und Spiele“ und „Geiz ist Geil“-Mentalität gehen können.

Wie würdest du deine musikalische Laufbahn beschreiben? Über welche Richtung der Musik bist Du in die Szene gekommen, welche hast hinzugewonnen, welchen hast du abgeschworen und was hörst du heute?
Das ist eigentlich ziemlich schnell erklärt. Mit 14 oder 15 war gerade Rammstein mit „Sonne“ in den Charts, nach anfänglicher Abneigung hat mich die Musik dann doch recht schnell gepackt. Davor habe ich (wie wohl jeder) den ganzen servierten Chartdreck gehört mit Ausflügen in Richtung Hip-Hop. Durch meine katholische Erziehung fand ich Bands wie Rammstein oder Marilyn Manson sowieso krank und ekelhaft, bis ich mich mit denen richtig beschäftigt habe und beim Anblick von „Schwarzen“ war ich sowieso sofort hin und weg. Naja, es hat dann eben mit NDH, Industrial Rock/Metal und Symphonic Metal angefangen über nen großen Abstecher Richtung Mittelalter (In Ex, Schandmaul, Sa Mo, Corvus Corax, Cultus Ferox und wie sie alle heißen und ich dadurch die Verbindung Dudelsack-E Gitarre zu hassen gelernt habe) dann Richtung „Standart-Club-Electro“ bis ich mich dann intensiver mit den Wurzeln befasst habe und meine großen Lieben entdeckt habe. Electro höre ich mir heute auch noch an wenn es keine Dauerbeschallung ist und auch etwas Niveau hat. Also „Gegenteil-Bands“ von Agonoize & Co. Heute bewege ich mich hauptsächlich zwischen Lederjacke, Rüschenhemd und Uniform. Das drückt es denke ich am besten aus.

Wie und wo hörst du Musik am liebsten?
Generell höre ich Musik an fast allen Orten, bis auf Waldspaziergängen etc. bei denen ich mich lieber auf die Kraft, das Leben und die Atmosphäre konzentriere und genieße. Auf dem Weg zur Schule als schönen Tageseinstieg, in der Schule (FOS) um mich von den materiell- egoistisch denkenden Mitmenschen gerne mal ablenke. Zuhause beim putzen, kochen, surfen und natürlich auch einfach mal wenn ich auf dem Sofa liege. Und natürlich beim weggehen, da manche Lieder bei hoher Lautstärke noch mehr Kraft entfalten.

Welche Musik hörst du außerhalb der typischen dunklen Musik noch? Also mit vielen Stilen außerhalb des dunklen Kosmos kann ich mich ehrlich gesagt nicht anfreunden. Vielleicht mal so etwas wie

was ich aber zugegebenermaßen auch nur wegen Blood Axis kenne. Achja und Soundtracks zu Corpse Bride, Nightmare before Christmas und Sweeney Todd, wobei man sich da jetzt fragen muss in wie weit das außerhalb der Szene zu verorten ist;)

Mal angenommen, Du könntest ein Instrument spielen, hättest eine tolle Stimme und wür­dest zusammen mit Freunden eine Band gründen. Welche Rolle in der Band wäre Deine? Ich würde wohl nie mit Freunden ein Band gründen, sondern ein Ein-Mann-Projekt starten. Nur könnte ich mich auch da nicht recht entscheiden zwischen Akkustikgitarre, E-Gitarre, Bass, Synthies, Drum Computer, Militärtrommel, Klavier, Geige, etc. Also wäre echt schwer.

Nenne 5 deiner Alben die für Dich unverzichtbar mit Szene verbunden sind.
The Cure – Pornography (Für mich um Welten besser als Disintegration)
The Sisters of Mercy – First and Last and Always
Fields of the Nephilim – Mourning Sun
London after Midnight – Selected Scenes from the End of the World
Faith and the Muse – :ankoku butoh:

Welche musikalischen Eigenschaften hat für dich das ideale Lied?
Es tut mir leid, ich kann diese Frage nicht beantworten. Das ideale Lied, was ich immer, überall und so oft ich will anhören kann gibt es nicht und wird es auch nie geben.

Welche Band oder welchen Musiker/in würdest Du gern mal interviewen und auf welchen Frage musst Du dabei unbedingt eine Antwort haben?
Generell würde ich nicht allzu viele Menschen befragen, da durch die Person ein negativer Schleier auf die Band fallen kann, die man vorher total mochte.

Wer oder was repräsentiert für die Dich die Zukunft der »schwarzen« Musik?
Da unterscheide ich auch nochmal grob. Im elektronischen Bereich, ganz klar: Kirlian Camera, Klangstabil und Project Pitchfork. Im Goth Bereich: Merciful Nuns und meine Lieblinge von Faith and the Muse. Im Post-Industrial Bereich: HAUS ARAFNA. Neoklassik: Arcana

Das sind so meine großen Lichtblicke derzeit. Im Neofolk Bereich habe ich ehrlich gesagt keine allzu große Hoffnung, dass da irgendwas kommt was es nicht schon gab oder wieder zu stark an Death in June oder Forseti angelehnt ist. Im Martial Bereich habe ich da dank Triarii größere Hoffnungen.

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der_Karl
der_Karl (@guest_13205)
Vor 13 Jahre

Ich bin jetzt zwar gerade mal bis zum ersten Musikbeispiel gekommen, aber das hat mich schon gleich so aus den Socken gehauen, dass ich dazu gleich mal kurz was los werden muss. Schon bei den ersten Tönen kam mir „Second Skin“ merkwürdig bekannt vor – bis mir dann nach einigem Kopfzerbrechen zur Mitte hin einfiel, warum: Jesus On Extasy haben von dem Stück ein Cover auf ihrem Debütalbum.
Jetzt bin ich gerade ein wenig hin- und hergerissen, welche Version mir nun besser gefallen soll. Das Original hier ist wunderbar atmosphärisch und klingt trotz der ca. 28 Jahre, die es auf dem Buckel hat, ziemlich modern. JoE dagegen haben das Stück in ein deutlich rockigeres Gewand gekleidet, was ich aber nicht minder toll finde. Auf jeden Fall aber muss ich mir The Chameleons unbedingt mal genauer anhören. Und nun les‘ ich erstmal weiter hier. ;)

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