Im Rahmen des Gothic Friday 2011 präsentiere ich wieder einmal einen Beitrag von ASRianerin, die trotz Abiturstress noch Zeit gefunden hat für das April-Thema 5 ihrer Lieblingsfilme zu benennen. Ich habe den Film nach dem Eingangsdatum der Email zurückdatiert, da die Nachricht mir offensichtlich zunächst verborgen geblieben ist. Ich bitte das zu entschuldigen. Hier also direkt und unzensiert und ohne lange Umschweife:
Berührend und audiovisuell – ASRi und ihre Top 5 der Filme
Besser spät als nie ist auch eine Strategie und somit komme ich gleich zu meinen Top 5 der Filme. Ich muss sagen, es fällt mir schwer, eine Rangfolge zu finden, also erfolgt die jetzt wahllos.
Beginnen möchte ich mit einem Film, der mich sehr tief berührt und nicht mehr losgelassen hat. „Mary and Max“. Eine melancholische Geschichte über die Brieffreundschaft von zwei Außenseitern, die sich ganz zufällig gefunden haben. Es mag ein wenig albern klingen, aber ich habe wirklich viele Tränen bei diesem Film vergossen.
Mit einem ebenfalls bewegenden Film möchte ich weitermachen: „2:37“. Ein Film, der zwar auf IMDB mittelmäßige Kritiken erhalten, aber mich dennoch begeistert hat. Ein/e Schüler/in hat sich auf der Schultoilette das Leben genommen. Wer war es? Der Tag wird zurück gespult und man lernt einige Schüler dieser Schule kennen und zum Schluss auch die Person, die ihrem Ende ein leben gesetzt hat. Sozialkritisch und emotional.
Wie man sieht, mag ich emotionale Filme und möchte als nächstes den Film „Downloading Nancy“ in meine Top 5 setzen. Schon an den Kritiken sieht man, dass dieser Film nicht gerade ein Kinokassenknüller ist. Aber das soll er auch nicht sein. Er triggert mit seiner schonungslosen Darstellung von den Abgründen der menschlichen Psyche. Ein weiterer Film ohne Happy End.
Fortsetzen möchte ich mit einem deutschen Meisterwerk, welches Aufgrund des Werther-Effekts und seiner Sozialkritik im Giftschrank des ZDF’s gelandet ist. Eigentlich ist es kein Film, sondern eine 6-teilige Serie: Tod eines Schülers. Der Suizid eines Schülers und seine möglichen Motive aus 5 Perspektiven: Seinen Eltern, seinen Mitschülern, seiner Freundin, seiner Lehrer und aus seiner eigenen Perspektive. Und wenn ich bedenke, dass die angesprochene Kritik heute noch immer zutrifft, dann läuft es mir eiskalt den Rücken runter.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tod_eines_Sch%C3%BClers
(Anmerkung: Eine Vorschau ist leider nicht verfügbar. Seit 2009 ist der Film aber wieder freigegeben und seit dem auf DVD verfügbar. Bei Amazon ist auch eine Vorschau zu sehen.)
Last but not least und ebenfalls dramatisch, der Film „Hinter dem Horizont“ der eine ganz alternative Vorstellung zum Jenseits aufzeigt und auch eine sehr traurige Geschichte erzählt.
„Mary & Max“ – WOW, ein Trailer, der mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Sieht echt gut aus. Danke, muss ich mir unbedingt als nächstes zulegen.
„Hinter dem Horizont“ – nunja. Ich finde das Thema bzw. die Story wirklich sehr interessant, aber hätte mir eine bessere optische/visuelle Umsetzung gewünscht. Schon im Trailer nervt mich diese Computerspiel-Optik, die ab und zu eingesetzt wird. Kann ich mich gleich bemühen, komm ich nicht ran. Aber Robin Williams würde ich auch gern mal wiedersehen. Schade eigentlich…
Ich möchte mich an dieser Stelle ganz ausdrücklich für „Tod eines Schülers“ bedanken. Aus einem Gefühl von Neugier und Überzeugung habe ich mir alle Teile der kleinen Serie bei Amazon besorgt und bin fasziniert. Die Geschichte die dort erzählt wird, ist eindringlich, objektiv und ehrlich. Es ist mir unverständlich, warum dieses Werk im Schrank landen konnte, offenbar hält man die Zuschauer für nicht mündig, ihr eigenes Bild zu machen. Wie dem auch sei. Vielen, vielen Dank für den Tipp, dessen Verfolgung sich für mich so gelohnt hat!
Das freut mich zu hören Robert.
das Problem war wohl, dass nach Ausstrahlung dieser Serie die Suizidrate bei Jugendlichen diesen Alters stieg. Besonders die Schienensuizide gingen rapide nach oben.
Dennoch kann ich nicht verstehen, warum man sie unter Verschluss hält. Gerade die Mängel im Bildungssystem bestehen heute noch, sie sind ein offenes Geheimnis und niemand tut etwas… ich will nicht wissen, wieviele Claus Wagner es gibt, an unseren Schulen…
Ich bin kein großer Film-Fan und Animationsfilme mag ich noch weniger, aber Mary & Max werde ich mir auf jeden Fall anschauen. Erinnert mich von der Art her ein wenig an Terkel in Trouble, obwohl Mary & Max natürlich etwas besinnlicher und düsterer ist.
Bei Terkel in Trouble spricht Bela B. alle Figuren und singt alle Songs. Schon auch eine ähnliche Mischung aus gutmütigen Figuren, harter Realität und Gesellschaftskritik.
http://www.youtube.com/watch?v=zM89MVBmSzg
Vielen Dank für den Tipp!
Ich habe Mary & May aufgrund Deiner Empfehlung mir letzte Woche angeschaut und bin einfach begeistert … nochmals vielen Dank für diesen Tipp, ein aussergewöhnlicher Film bei dem ich ebenfalls einige Taschentücher verbrauchte.