Neuer Monat, neuer Gothic Friday! Diesmal lautet das Thema Do Goth Yourself! und wie der Name schon sagt: Die Kreativität und Bastelleidenschaft der Teilnehmer ist gefragt!
Als ich das neue Thema erfuhr war ich begeistert, doch diesmal weniger aus Sicht des Bloggers, als viel mehr aus der des Lesers, weiß ich doch, dass wir so kreative Menschen wie etwa die begnadete Schneiderin Rosa Chalybeia in unserer Mitte haben. Ich selbst habe allerdings damals mein Pulver mit der Chlorreiniger-Sache dann doch schon ziemlich verschossen, fürchte ich.
Nicht dass ich meine Klamotten von der Grufti-Stange kaufen würde – ich vermeide es mitlerweile wo es nur irgendwie geht den „alternativen“ Versandhäusern mein Geld für überteuerte Bondageklamotten, etc. in den Rachen zu stecken – aber mein bisschen Individualität bewahre ich mir doch in erster Linie dadurch, dass ich in völlig unschwarzem Kontext gekaufte Klamotten und Accessoires so kombiniere dass mein persönliches schwarzes Ding dabei heraus kommt.
Stretchjeans aus der Damenabteilung viel zu lauter Teenieläden, Brokatwesten aus einem Country-Western-Versand, stylische 60er-Stiefeletten aus den Deichmann-Sonderangeboten und Netzkram aus dem Karnevals-Bedarf. Handwerklich bin ich auch nicht begabt genug um eigenen Schmuck herzustellen und ob ich es jemals schaffen werde den mir seit Jahren vorschwebenden sargförmigen Kleiderschrank zu bauen steht auch in den Sternen.
Und während ich noch grüble fällt mir das T-Shirt ins Auge, an dem ich ja auch noch herum basteln wollte und frage mich warum mir vorher nicht der Gedanke gekommen ist, dass meine Umbastelaktionen mit Schere, Farbe, ein wenig Garn und Sicherheitsnadeln ja eigentlich schon völlig ins Konzept passen und ich einfach das aktuelle Projekt dokumentieren könnte. Gesagt, getan – mein Thema diesen Monat lautet daher:
Ich bin der Schrecken der die Nacht durchflattert!
Mein Bruder wollte mir zum Geburtstag mit einem T-Shirt eine Freude machen auf dem Konterfei und Catchphrase eines meiner Kindheitshelden prangen – coole Sache so weit :)
Aber irgendwie lief beim Planen und Bestellen etwas schief, und so ist es nun ein quietschblaues T-Shirt (ganz so viel Farbe traue ich mich dann doch nicht) in Größe L (ich trage eher S oder Girlie-M) von dem Darkwing Duck in die Nacht hinausruft „I am the Terror that flaps in the Night!“ :)
Aber bekanntlichermaßen zählt der gute Wille ;) und das Motiv finde ich auch einfach saustark, sodass das Ganze also einfach an meinen Stil angepasst wird.
Der wichtigste Schritt dabei ist natürlich die Farbe – aber das ist ja glücklicherweise kein großes Problem. Immerhin gibt es im Supermarkt meines Vertrauens Echtfarbe für etwa 7€, die auf bis zu 600g weißer Baumwolle auf einen Schlag für Schwärze sorgen soll. Jedoch ist das Shirt natürlich nicht weiß, und außerdem erinnere ich mich zu gut an die Aktion in der alle weißen T-Shirts die ich in meiner Zeit als Altenpfleger getragen habe schwarz werden sollten und heute in nettem Blaugrau erstrahlen. Also gehe ich auf Nummer sicher und gebe den ganzen Packungsinhalt (flüssige Farbe und Salz) in einen Putzeimer heißen Wassers und packe mein T-Shirt hinein.
Bei solchen Aktionen sollte man aber unbedingt beachten, dass man Gummihandschuhe trägt! Bei meiner letzten Färbeaktion trug ich keine und hatte zwei Tage lang schwarze Flossen… Kunststoffe werden aber nicht gefärbt, sodass die Handschuhe einem einen guten Schutz bieten, und sodass man sich auch keine Gedanken machen muss, dass das aufgedruckte Motiv mitgefärbt würde, immerhin ist es ja selbst im Prinzip eine Schicht farbigen Gummis.
Die Packungsbeilage sagt einem man solle es eine Stunde in der Flüssigkeit lassen und dabei häufiger mal den Stoff wenden und drehen. Aber da ich eh schon etwas übertreibe was die Farbmenge angeht kann ich auch hier direkt auf Nummer sicher gehen, denke ich mir, und lasse den Kram 3 – 4 Stunden einwirken, wende etwa stündlich. Immerhin soll es ja so schwarz wie meine finstere Gruftiseele werden – so ein Disney-Motiv ist auch eine ernste Sache! (EDIT: Bei genauerer Betrachtung im Tageslicht ist es doch eher ein sehr dunkles Blau geworden – das sollte man im Hinterkopf behalten, nicht dass man nachher enttäuscht ist!)
Wie man gut sieht sind allerdings auch die Nähte offensichtlich aus einem Kunststoff, denn die sind nach wie vor so giftig blau wie eh und je. Doch die meisten davon wird man am Ende eh nicht sehen, denn so schwarz es jetzt auch ist, so viel zu groß ist es mir als normales T-Shirt noch immer und wird weiter vergruftet :)
Denn ich trage meine regulären T-Shirts zwar am liebsten eng, aber besonders (aber nicht ausschließlich) in Kombination mit Pluderhosen darf’s gerne auch mal fluffig 80er-Tunika-mäßig werden – dann aber ohne Ärmel und mit weiterem Halsausschnitt. Und schon greift der Punk in mir zur Schere :)
So wahnsinnig weit ist’s am Ende doch gar nicht, ich glaube es ist in dem heißen Färbewasser etwas eingelaufen, sodass ich mich spontan dazu entschlossen habe es unten doch nicht direkt unter dem Schriftzug abzuschneiden sondern es lieber in die Hose zu stecken. Und ob weit oder nicht, ohne Ärmel gefällt es mir so oder so besser ^^
Vielleicht – aber auch wirklich nur vielleicht – werde ich irgendwann doch noch mal einen Versuch unternehmen das Ganze enger zu gestalten in dem ich es an der Seite auftrenne, etwas abschneide und die offenen Seiten dann mit einer Reihe Sicherheitsnadeln wieder schließe. Ähnlich wie ich es vor einer Weile schon mit einem Cure-Shirt gemacht habe…
Was meint ihr, liebe Gothic-Friday-Leser die ihr es bis hier durchgehalten habt – fluffig oder eng? Schreibt mir doch einfach kurz eure Meinung in einem Kommentar – Web 3.0, der geneigte Otranto-Leser kann an der Karnstein’schen Garderobe selbst mitwirken ;)