Der Alte Südfriedhof in München wurde 1563 als Pestfriedhof vor den Toren der Stadt auf Veranlassung von Herzog Albrecht angelegt. Er liegt einige hundert Meter südlich des Sendlinger Tors. Die Flächenausdehnung beträgt knapp zehn Hektar. Er war von 1788 bis 1868 die einzige und allgemeine Begräbnisstätte für die Toten aus dem gesamten Stadtgebiet, weshalb hier die Gräber einer ganzen Reihe prominenter Münchner zu finden sind.
König Ludwig I. erteilte 1840 dem Friedrich von Gärtner den Auftrag zur Erweiterung des bis dahin Zentralfriedhof genannten Alten Südlichen Friedhofs. Friedrich von Gärtner plante die Erweiterung in Form eines Campo Santo, wie im Friedhof Certosa in Bologna, mit 175 umlaufenden Rundbogenarkaden.
Der Alte Südliche Friedhof blieb Zentralfriedhof bis zur Eröffnung des Alten Nördlichen Friedhofs an der Arcisstraße in der Maxvorstadt im Jahre 1868. 1898 beschloss der Magistrat, den Alten Südlichen Friedhof nach einem gestaffelten Zeitplan aufzulassen. Zum 1. Januar 1944 wurden die Bestattungen am Südfriedhof eingestellt. Aufgrund der zahlreichen Bestattungen in über 300 Jahren war der Boden im alten Teil mit Knochen und anderen sterblichen Überresten übersättigt und nicht mehr für Beisetzungen geeignet. Im Bombenkrieg der Jahre 1944/45 trug das Gelände schwere Schäden davon. 1954/55 wurde der Friedhof nach Plänen von Hans Döllgast umgestaltet. Heute steht das gesamte Areal unter Denkmalschutz.
Während der Pest des Jahres 1563 reichten die in München vorhandenen Gottesäcker nicht mehr aus. „Man mußte deshalb vor dem Sendlinger Tor einen neuen Friedhof – wegen seiner Lage außerhalb der Stadt, der Fertere, der Äußere Freidhof genannt – anlegen.“[1]
Als 1632 die Schweden anrückten, wurde das 1576 erbaute hölzerne Salvatorkirchlein abgerissen und die Friedhofsmauer geschleift, um diesen keine Möglichkeit zu geben sich zu verschanzen. 1674 wurde als Ersatz für das Kirchlein die Stephanskirche geweiht. Auf dem Friedhof wurden 1705/06 in mehreren Massengräbern 682 Leichen von Opfern der Sendlinger Mordweihnacht begraben.
Bereits 1818 regte der Mundartforscher Johann Schmeller erstmals an, auf dem Südfriedhof ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Bauernaufstandes, der Sendlinger Mordweihnacht von 1705 zu errichten. Nahe der südlichen Umfassungsmauer befand sich ein großer, ungepflegter Grabhügel ohne Stein oder Kreuz, unter dem der Überlieferung nach mehr als 500 Tote der Bauernschlacht begraben sein sollen, dieser wurde als Standort für das Denkmal gewählt. 1818 wurde beschlossen, ein Denkmal für die gefallenen Oberländer zu errichten. Von Leeb entwarf dazu einen verwundeten Löwen, dieser Entwurf von 1825 wurde nicht verwirklicht. Ein späterer Entwurf stammte von Franz Xaver Schwanthaler und wurde von Friedrich von Gärtner überarbeitet. König Ludwig I. spendete der Stadt für den Guss eine 234 kg schwere Kanone, welche eingeschmolzen und zu einer schlankfüßigen Brunnenwanne mit 16 Ecken umgearbeitet wurde. „Das Denkmal wurde unter großem Andrang der Bevölkerung am 1. November 1831, dem Allerheiligentag, feierlich enthüllt. Das Denkmal aus Erz mag als Brunnen empfunden werden, als Weihwasser- oder Taufbecken. Friedrich von Gärtner hat über die gotischen Formen (mit Spitzbögen, krappenbesetzten Wimpergen und Maßwerk) ein Kreuz gesetzt. Es gilt als Münchens erstes Kunstwerk im Stil der Neugotik“[3] und befindet sich heute noch im Originalzustand. Das Denkmal steht im Gräberfeld 6.