Idyllisch zwischen Münster und Osnabrück gelegen, trafen sich 1991 zahlreiche Gruftis in Tecklenburg, um sich zu treffen, ihre Türme und Teller zu präsentieren und sich auszutauschen. Leider endet an dieser Stelle schon mein Wissen über diese kunstvolle Video-Perle aus den frühen 90er Jahren. Möglicherweise erkennt sich aber der ein- oder andere auf den Bildern wieder und möchte – aller Peinlichkeit zum Trotz – etwa über das Treffen erzählen. Wie es dazu gekommen ist, wo es genau stattfand und warum es offensichtlich bei einem einmaligen Event geblieben ist.
Die Musik im Hintergrund stammt im übrigen von der Neoklassik-Band Camerata Mediolanense. Der Titel „Il Trionfo Di Bacco E Arianna“ bezieht sich auf die Mythologie rund um den Triumph des Bacchus und einer gewissen Ariadne. Wikipedia weiß dazu mehr. Vielen Dank an die Ersteller des Videos! Bleibt gespannt, aus dieser Quelle gibt es noch weitere Leckerbissen.
Was für eine furchtbare Nachbearbeitung – diese unruhigen, winzigen Wackelbilder machen alles kaputt. Man erkennt kaum richtig etwas, das Auge wird ständig irritiert. So macht das Ansehen keine Freude :-(
Ich kann Tanzfledermaus nur zustimmen; es wäre schön mal das unbearbeitete Original-Video anschauen zu können. – Das Treffen fand übrigens am Karfreitag 1991 auf der Burgruine/Freilichtbühne Tecklenburg statt.
Ich bedanke mich auf jeden Fall beim/ bei den Bewahrer(n) und Aufbereiter(n) für die „Bilder“ und die beigefügte Musik. Das italienische Musikprojekt ist für mich eine tolle Entdeckung, die Bilder, da ich den Ort vor Augen habe, eine tolle Reise in „ein Land vor meiner Zeit“… auch wenn nicht viel Zeit dazwischen fehlt.
Video und Effekte stammen eben aus der Zeit zwischen 1991 und 1995 und entsprechen dem damaligen Zeitgeist :) Die Videotechnik steckte in den Kinderschuhen und jeder Effekt war schon großartig an sich. Das hat man damals eben so benutzt. Erinnert ihr Euch noch an die ersten Internetseiten bei Geocities oder ähnlichem? Das ist ein bisschen so ähnlich wie mit diesem Video.
Heute ist man natürlich andere Sachen gewohnt und gerne werde ich versuchen, die unbearbeiteten Originale zu besorgen, wobei ich nicht versprechen kann, in welcher Qualität die vorliegen und ob die überhaupt noch vorliegen.
Es wäre schön, die unbearbeiteten Videos sehen zu können, zumal ich auch einige Male im Bild bin ;-)
Guck mal hier, iwi – vielleicht findest du Dich ja dort: Karfreitrag 1991: Neues Video vom Gothic-Treffen in Tecklenburg (spontis.de)
Nein, ich war dort nicht dabei.
Wäre ich es jedoch gewesen und ich würde mich in diesem Filmchen wiedererkennen, so wäre es mir so gar nicht recht, und ich wäre insoweit daran interessiert, meine Präsenz möglichst nicht in der Form veröffentlicht zu sehen (aber das ach-so uneingeschränkt freiheitlich-„Basis“-demokratische „freie“ I-net lässt ja alles zu, auch unsensible Medienkompetenz – nur mal so meine kurz angerissene Meinung zu dem doch für meinen Geschmack etwas zu hoch gehängten derzeitigen Bohei um solcherlei Belange, die höchstwahrscheinlich den hypewilligen 24/7-Computernerds und der gaaaaanz politisch korrekten Piratenpartei nur zu gut zu Gesicht stehen… Anyway, bevor ich’s vergesse, und mir schäumende computernerdige Flüche entboten werden, ein altehrwürdiges „emoticon“ an dieser Stelle: ;-) ).
Aber Nein, mir geht es hierbei nicht um die Bildqualität, vielmehr würde ich mich vom „Soundtrack“ zu diesem Machwerk ge-/verstört und nicht wahrheitsgetreu dargestellt fühlen. Erstens, die Truppe Camerata Mediolanense existierte 1991 noch gar nicht, und überdies ist dieses rührselige Liedchen auch erst 1996 veröffentlicht worden, von daher von chronologischer Warte aus gesehen: nicht zeitgemäss. Desweiteren, und natürlich auch aus ähnlichen Beweggründen, würde dieses melodramatisch-pseudo-renaissanceartige Gedudel überhaupt nicht zu meiner damaligen (und auch heute noch bestehenden) Auffassung meiner „Szene-Ästhetik“ passen…
Nicht zu vergessen, daß dieser Kapelle ohnedies ein Ruf anhaftet, der bis heute nicht vollkommen aus der Welt geschafft werden konnte: den der doch etwas dubiosen politischen Weltanschauung in Richtung rechts(aussen). Ok, auch das muß man nicht so hoch hängen, denn allenthalben stand zu gewissen Zeiten doch gefühlt 50% der musikschaffenden „Goth-Szene“ unter diesem Generalverdacht. Aber in diesem Fall… – meine Hand würde ich für diese Truppe auf gar keinen Fall ins Feuer legen…
Lange Rede, kurzer Sinn, ich würde mich vollkommen falsch dargestellt fühlen. Aber das wäre ja nicht das erste Mal, die „Mainstream“-Medien vermochten das auch schon hinzubekommen, warum sollte es „szenenintern“ dann anders sein…?
Ach ja, bevor ich’s vergesse: aber ich war ja gottseidank nicht dort, dort in Tecklenburg… – und ausserdem: nochmal ;-)
Kompetenz muss immer auf beiden Seiten des Mediums vorhanden sein, völlig richtig. Und irgendwie fühle ich einen virtuellen Seitenhieb. Trotz der beinahe exzessiv benutzten Emoticons. Deswegen fühle ein inneres Bedürfnis etwas dazu zu schreiben.
Auf der einen Seite kann man auch einfach mal nichts schreiben, teilen, posten, kommentieren und einfach so leben wie Goth uns schuf, keine Frage. Vielleicht würden wir uns dann wieder in einer Disko sehen oder bei einem Festival und dann durch irgendeinen Zufall, weil der eine der anderen kennt, sogar miteinander diskutieren. Wohl möglich wären wir uns dann aber auch nie über den Weg gelaufen, hätten uns nie ausgetauscht oder gar miteinander diskutiert. Aber das können wir nicht wissen.
Möglicherweise wäre uns dann auch nie zu Ohren (oder Augen gekommen), dass die Band, die den Soundtrack zu diesem Video lieferte, eine diffuse und möglicherweise rechts orientierte Einstellung hatte. Vielleicht ist auch der DJ schuld, der ein Platte aufgelegt hat, weil im die Musik gefiel und der nicht recherchierte, welche politische Gesinnung eben die dort spielenden Musiker haben.
Schwamm drüber. Wenn bald ein reguliertes, gefiltertes und durchorganisiertes Internet existiert, lösen sich diese Probleme alle von selbst. Bestimmt.
Und natürlich hast du recht, der Song ist jünger als das Video und wurde erst im Zuge der Nachbearbeitung in den frühen 90er reingeschnitten. War eben damals im Umfeld dieser Gruftis ein Song, der gut ankam. Jedenfalls bei den Meisten.
Die Kernfrage könnte lauten: Würdest du Dich dann falsch dargestellt fühlen, weil die Musik nicht zu deinem Geschmack passt oder weil die Band einen diffusen Hintergrund hat? Und überhaupt: Wo liegt eigentlich die Darstellung in dem Video? Ist das nicht nur einfach ein Stücken Zeitgeschichte, die überhaupt keinen Anspruch darauf erhebt, etwas allgemeingültig, richtig oder falsch darzustellen?
Last but not Least, weil du angefangen hast, hier nur ein altehrwürdiges Emoticon: :-P