„Punk ist tot.“ Sie wirkt ein bisschen trotzig, enttäuscht und traurig, die Punkerin aus Düsseldorf, als sie etwa 1981 feststellt, dass Punk von der Industrie aufgegriffen und vermarktet wurde und das elitäre Gefühl, das offenbar für sie darin zu finden war, verloren gegangen zu sein scheint. „Leute, die einem früher Schimpfwörter nachgeschrien haben, grinsen heute freundlich, wenn man mit seinem Mini-Röckchen vorbeigeht.“ Ein Leben, wie es die Gesellschaft vorzuschreiben scheint, lehnt sie ab. Für ein paar Stunden Freizeit, Gespräche über das Fernsehprogramm oder Unterhaltungen über das Essen 30 Jahre lang bügeln?
Die kurze Doku (leider in schlechter Qualität) mit dem sprechenden Titel „Punk und die Folgen – Schick in den Abgrund“ beschreibt treffend die Attitüde rebellischer junger Leute in den frühen 80ern.
„Als wir 1977 die ersten Fotos von Punks sahen, da haben wir alle nur gelacht über die Leute in den merkwürdigen Fetzen mit den komischen bunten Haaren. Wir haben es nur hässlich gefunden und konnten uns überhaupt nicht vorstellen, dass daraus jemals Mode wird.“ Karin Felix, von der Zeitschrift Brigitte stellt bereits 1981 fest, das genau diese Art der äußeren Rebellion Mode geworden ist und unterstreicht damit das Gefühl, Punk sei längst kommerziell geworden.
„Ich interessiere mich nicht für Politik weil ich meine es hat keinen Sinn mehr. Es ist einfach zu spät. Wir sind an einem Punkt angekommen, wo man einfach Leben und warten kann. Warten worauf? Das die Bombe fällt.“
Die Düsseldorfer Punkszene ist auch die nächsten Tage wieder bei Spontis ein Thema, dann erzählen nämlich die musikalischen „Legenden“ von damals, wie sie das damals so fanden. Und wir hören zu und lauschen.