Lange konnte sie es für sich behalten, jetzt bricht es (endlich) wieder aus ihr heraus. Orphis Hexenfluch. Niemand kann sich so gekonnt und inhaltlich scharfsinnig aufregen, wie Ehegrufti und Youtuberin Orphi Eulenforst. Ich bin froh, dass sie sich Zeit genommen hat niederzuschreiben, was hinter unseren Kulissen diskutiert wird.
Seit wann ist es eigentlich okay, andere Menschen anzurotzen und abzuhauen? Das ist irgendwann einfach passiert und jetzt ist es normal. Ich gebe euch ein Beispiel. Wir (Robert und ich) haben gestern einen Artikel mit Video veröffentlicht, in dem die liebe Raziel zeigt, wie sie sich die Haare stylt. Keine große Sache, einfach nur ein Beitrag, der den Lesern und Zuschauer Spaß machen soll. KOSTENLOS und UNVERBINDLICH konsumierbar, wie es in der heutigen Zeit eben so ist. Denkt eigentlich jemand daran, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man Unterhaltungsangebote auf dem Silbertablett präsentiert bekommt? Dahinter stecken Menschen, die sich Mühe geben.
Viel Arbeit, viel Herzblut für die Leser und Zuschauer
Bis der Artikel fertig war, musste einige Arbeit erledigt werden. Robert hat Raziel auf Instagram gesehen, wo sie ein ähnliches Video hochgeladen hatte. Seine Idee war es, dass dieses schnelle Styling – im Gegensatz zum klassischen Styling mit stundenlangem Kreppen – einige Leute interessieren könnte. Er schrieb Raziel an und sie war sofort bereit, für uns noch ein Video zu drehen – im Querformat. Ganz unkompliziert und gut gelaunt.
Einige Tage später hatte sie ihr Versprechen in die Tat umgesetzt. Wir haben uns abgesprochen, Robert hat noch Fotos besorgt, ich habe das Thumbnail für den Beitrag und noch eins fürs Video gebastelt, Musik unter das Video gelegt, ein Intro eingesprochen, alles geschnitten und hochgeladen und für die Veröffentlichung vorbereitet mit Überschriften und Texten und Tags und was man sonst noch so alles angeben muss. In der Zwischenzeit hat Robert seinen Artikel verfasst, ein kleines Interview integriert und es in WordPress ebenso vorbereitet. Kurzum: Drei kreative Leute haben in ihrer Freizeit viele Stunden lang einfach so, ohne dafür Geld zu bekommen, etwas erschaffen und kostenlos zur Unterhaltung angeboten.
Der zweite Kommentar unter dem veröffentlichten Artikel von einem mutigen Menschen mit Rückgrat namens Anonym:
Hätte man die Leute gefragt die ihr Ihr wissen über Szene Frisuren vermittelt haben würde dir Masse lernen wie man einen vernünftigen, 2 + Tage haltbaren Hawk stellt. Aber die sind wohl nicht vorzeigbar, sexy oder true genug… Naja, genieß deine fünfzehn Minuten Ruhm, für mehr fehlen dir leider die Fähigkeiten.
Oder, wie ich es nenne: ROTZE! Hingeschnieft und liegengelassen. Von Menschen, die selbst nichts anbieten, sondern nur konsumieren und so überfressen und frustriert sind, dass es nur noch zum Rotzen reicht. Man sitzt fassungslos davor und versteht es einfach nicht. Klar, dass in meinem YouTube-Kanal auch gleich einige Leute auf „Gefällt mir nicht“ geklickt haben. Bei einem Vier-Minuten-Video, in dem eine junge Frau gut gelaunt und sehr freundlich einfach nur erzählt, wie sie sich die Haare macht. Schnell ein „Gefällt mir nicht“ hingerotzt. Der hab ich`s gezeigt!
Was ist passiert?
Ich muss hier kurz die alte Tante raushängen lassen. Wenn wir früher etwas geschenkt bekommen haben, mit dem sich andere Menschen viel Mühe gegeben haben, dann haben wir uns allein schon wegen der Geste gefreut. Wenn wir das Geschenk doof fanden, haben wir halt nicht damit gespielt. Wir haben dem Menschen nicht entgegengerotzt: GEFÄLLT MIR NICHT UND DIR FEHLEN SÄMTLICHE FÄHIGKEITEN!
Vielleicht haben die Leute einfach vergessen, dass es Menschen sind, die am anderen Ende des Bildschirms sitzen. Menschen, die unter Umständen verletzt sind, wenn sie so unhöflich und respektlos behandelt werden. Nein, Leute, ich rede nicht von mir. Ich bin seit 25 Jahren in den Medien unterwegs, habe Radiosendungen moderiert, Nachrichten gesprochen und viele Artikel in Zeitungen und Magazinen veröffentlicht. Ich weiß, worauf ich mich einlasse, wenn ich mein Gesicht in die Kamera halte. Und für Raziel kann ich auch nicht sprechen. Aber was ist mit der Generation, die in dieser Rotze eine Persönlichkeit entwickeln soll?
Ich werde das NIEMALS normal finden
Einige von euch werden jetzt vielleicht milde lächeln und sich denken: Was will die Alte denn? Ist doch normal, dass man Likes und Dislikes vergibt und jeder weiß, dass es Hater und Trolle im Internet gibt.
Traurig, dass das inzwischen als „normal“ angesehen wird. Ich werde das niemals „normal“ finden. Ich finde das respektlos, erbärmlich und armselig und was es sonst noch so an Synonymen dafür gibt. Ich habe nichts gegen Kritik, die in ganzen Sätzen formuliert wird und sich auf das Thema bezieht.
Aber ROTZE ist nicht normal und darf auch nicht normal sein. Oder um es im passenden Jargon zu sagen: Einfach mal die Fresse halten und weitergehen, wenn einem was nicht gefällt. Es sind Menschen, die man da beurteilt, keine Pixel.
Ich bin froh, dass ich kein Teenager mehr bin, der bei jedem Schritt bewertet und geliked und gedisliked und beleidigt und angeranzt wird. Wir konnten früher unsere Schritte gehen, ohne ständig das Gefühl zu haben, das wir nicht gut genug sind.
Gut gebrüllt Löwe! Oder wie Häter sahgen würte: „Rächtschraibungk un Satznbau is egal Haubtssache rumgemeckern tun“. ;-)
Es hatte mich auch erst gejuckt, dem „werten“ Anonym eine nicht sehr freundliche Anmerkung unter seinen fiesen Kommentar zu schreiben – wollte mich dann aber nicht auf ein solches Kindergartenniveau herablassen und zum anderen war das vermutlich genau seine Absicht, Reaktionen zu provozieren… vermute ich mal.
Wer so übel verbal auf andere dreinhaut, die er vermutlich nichtmal persönlich kennt und einschätzen kann, kompensiert damit meist irgend etwas.
Ich hatte darauf gehofft, dass Robert es in seiner gewohnt wortgewandten Art schafft, dem Angreifer den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Ja, ich habe diplomatisch geschrieben, dass er sich irrt. Allerdings war ich schon sehr enttäuscht und sauer im Hintergrund. Wir finden das eben unheimlich schade, weil sich viele Leute viel Mühe gegeben haben, um diesen Artikel zu machen. Es geht ja nicht um ein x-beliebig geteiltes Bild bei FB, Instagram oder sonstwo.
Ich finde es gut, wenn meine Orphi in die Bresche springt und ausformuliert, was auch ich dabei fühle.
Also ich kann nicht erkennen, was an einem Dislike jetzt unhöflich sein soll. Ein Dislike signalisiert, dass einem etwas nicht gefällt. Mehr nicht.
Und ganz ehrlich, mir kommt der Artikel auch merkwürdig ahistorisch vor, zumal seitens einer Person, die die 80er Jahre miterlebt hat und es daher eigentlich besser wissen müsste. Mir ist zu Ohren gekommen, dass die Unhöflichkeiten, mit denen die Grufies von damals konfrontiert waren, noch von der Sorte reale physische Gewalt oder Diskriminierung seitens institutioneller Autoritäten waren. Ist die Jugend von heute im Ernst so verzärtelt, dass sie von ein paar Dislikes traumatisiert wird? Auf ihr subversives Potential wirft das kein sehr vorteilhaftes Licht, wenn ihr mich fragt. Das ist übrigens auch genau der Grund, warum mir die Emo-Szene der 2000er von Anfang an suspekt war.
Erinnert sich hier noch wer an Death Disco, der hier vor Jahren mal mitkommentierte? Goth der ersten Stunde und kein bisschen „höflich“. Schade dass er nicht mehr hier ist.
Ich habe in den 80ern keine „reale physische Gewalt oder Diskriminierung seitens institutioneller Autoritäten“ erfahren und ich habe auch nicht erlebt, dass irgendwelche Gruftis öffentlich und lautstark andere Leute bloßgestellt haben. Keine Ahnung, was du meinst. Außerdem sei dir gesagt, dass es nicht verboten ist, sich weiterzuentwickeln. Ich habe deutlich erklärt, was ich an stumpfen Dislikes unhöflich finde. Das muss ich nicht wiederholen. Und nur weil du Eier aus Stahl hast, sind andere noch lange nicht verzärtelt, sondern haben vielleicht einfach die Fähigkeit, weit mehr zu empfinden als Überheblichkeit, die sich zum Beispiel darin äußert, dass man sich über andere Menschen und Gruppen – beispielsweise Emos – stellt. Ist übrigens meist ein Zeichen eines sehr geringen Selbstbewusstseins, aber ich habe es nicht so mit dem Mitleid für Täter. Sehr schade, Yorick. Ich hätte mehr von dir erwartet.
Eier aus Stahl? Also wer mich kennt, weiß, dass ich nicht gerade der Inbegriff von Männlichkeit bin.
Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass ich es für einen Widerspruch halte, als Szenemensch rebellisch sein zu wollen und dann darauf zu bestehen, dass alle einen liebhaben. Rebellion ist ohne Konflikt nicht zu haben.
Die „Eier aus Stahl“ waren ironisch gemeint, weil du dich so herablassend über emotionale Menschen geäußert hast. Ich kann den Rebellion-Gedanken in diesem Zusammenhang nicht ganz nachvollziehen. Wir sind doch keine Punks, die Rebellion leben. In unserer Szene ging es immer darum, sich selbst zu verwirklichen. Dass das anders als der Mainstream ist, hat vielen Szene-Menschen leider Einiges abverlangt. Ich kenne Geschichten, wo sich Eltern bis heute von ihren Kindern abgewandt haben, wo Freundschaften und Ehen zerbrochen sind – und das alles, weil diese Szene-Menschen nicht akzeptiert wurden – ungewollt und nicht etwa, weil sie jemandem den Stinkefinger gezeigt haben. Rebellion ist ohne Konflikt nicht möglich. Da gebe ich dir Recht. Aber diese Art der Rebellion sucht man sich nicht selbst aus. Ich wage sogar, zu behaupten, dass gerade die Menschen in der Gothic-Szene sehr gefühlvoll sind und Konflikten eher aus dem Weg gehen.
Ich habe auch nicht geschrieben, dass irgendwer darauf besteht, „von allen liebgehabt zu werden“. Das klingt schon wieder sehr herablassend. Es geht um Höflichkeit im Umgang miteinander. Eine Diskussion um Inhalte ist nicht gemeint. Die meisten Rotzer wollen aber gar keinen Austausch.
Persönliche Angriffe und ein hingerotztes Urteil „GEFÄLLT MIR NICHT“ sind furchtbar. Menschen ständig bewerten zu wollen, ist furchtbar. Seine Meinung ständig mit Daumen nach unten oder motzenden Kommentaren zu hinterlassen, ist furchtbar.
Sehe ich genauso. Ausgrenzung erfahren wir oft genug wider Willen (auch wenn es inzwischen nicht mehr ganz so häufig oder extrem ist). Da muss man sich nicht noch untereinander zusätzlich das Leben schwer machen.
Konstruktive Kritik in friedlichem Ton ist ja okay, aber es macht auch immer noch der Ton die Musik – und viele legen es leider drauf an, ihren Frust verbal an anderen auszulassen. Auf die Distanz in Internet kann sich der Angegriffene ja nicht so schnell wehren, da droht keine Gefahr und man kann schnell wieder abtauchen – oder sich hinter Anonymität verstecken. Anonym „motzt“ es sich immer leichter. Persönlich ins Gesicht gesagt hätte ihr Mr. Anonym das sicher nicht.
Es stimmt zwar, viele Kommentare die im Netz gemacht werden würde es so nicht im echten Leben geben, weil sich die Verfasser nicht trauen würden, ABER da bin ich auch ehrlich gesagt froh drum. Ich möchte von Wildfremden auf der Straße keineswegs ständig mit ihrer persönlichen Meinung zu meiner Person und meinem Styling behelligt werden. Das passiert einem als Frau in dieser Gesellschaft leider oft genug, wenn man sich gruftig stylt noch mehr!
Also will ich mal schwer hoffen das Mr. oder Mrs. Anonym ihr das nicht ins Gesicht gesagt hätten!
Wieso muss man denn überhaupt etwas negativ bewerten? Wenn mir was nicht gefällt, schalt ich ab oder klick was anderes an, damit ist es doch getan, oder? In dem Video geht es nicht um eine Meinung, ein Statement, eine Aussage, sondern nur um jemanden, der sich die Haare macht. Da finde ich es auch blöd, den Dislike Button zu benutzen. Und ja, es ist einfach unhöflich. Ich geh ja auch nicht auf dem WGT oder sonstwo zu Dir und sage Dir: Du gefällst mir nicht.
Und nein, damals mussten wir nichts dergleichen ertragen. Das mag regional anders gewesen sein, wie zum Beispiel in Berlin, wo Skins die Gruftis „klatschen“ wollten (und nebenbei viele andere, die „anders“ waren) und Diskriminierung irgendwelcher Autoritäten hab ich nie wahrgenommen. Im Gegenteil.
Und ganz nebenbei: Sind wir nicht eine Szene, die sich ihre Höflichkeit auf die Fahnen geschrieben hat? Wir stehen in der Tram für andere auf, wir stellen uns in einer Schlange an, üben keine körperliche Gewalt aus, sind passiv, Pazifisten und Romantiker. Wir sind eine rücksichtsvolle und höfliche Szene. Immer gewesen. Das was du meinst, ist vielleicht Punk oder einfach nur „Assi“, wie man heute sagen würde.
Wegen seiner Unhöflichkeit? Brauchst du jemanden, der für Dich unhöflich ist weil du es nicht kannst oder willst? Das ist traurig, Yorick, richtig traurig.
Um in der persönlichen Begegnung Missfallen zum Ausdruck zu bringen braucht es gar keine Worte. Ein herabwertender Blick genügt. Ist mir selbst schon oft passiert. Menschen können im allgemeinen nicht nicht kommunizieren.
Ja richtig, man kann nicht nicht kommunizieren. Aber erklär mir bitte den tieferen Informationsgehalt eines herabwürdigenden Blickes. Was hast du persönlich mit so einer Geste angefangen. Hast du dich deswegen anders gestylt, oder benommen? Bist du daran gewachsen? Ist dein gegenüber dadurch irgendwie interessanter für dich geworden? Mich würde es wirklich interessieren.
Sich auf die Fahne schreiben (also Höflichkeit) find ich aber ehrlich gesagt auch doof..klingt so hochtrabend und klingt auch so ein bisschen nach Idealismus. Ich meine es geht eher um Reflektiertheit und Unreflektiertheit. Je reflektierter ein Mensch gegenüber sich selbst ist desto vitaler werden die menschlichen Beziehungen. Unreflektiertheit führt immer zu einer Art Ego-Schauspiel..und das wird in manchen Zeilen auch deutlich.
„Genieß deine 15 Minuten Ruhm..“ WTF! Kommt man da nicht mal auf den Trichter dass es mit Videos vielleicht auch mal um menschliche Interaktion geht anstatt nur um Gepose?..anscheinend nicht! Geht ja nur um Fame..
Reflektiertheit heisst aber nicht „zu allem Ja und Amen“ sagen, sondern wenn Kritik geäussert wird hat sie immer einen Bezug zur neutralen Realität und ist kein „Dissen“ was nur die Degradierung der anderen Person zur Folge haben soll..sowas ist letztlich illusionär. Okay mit meinen Ausführungen bin ich jetzt noch hochtrabender…hahaha..sorry!
Im Falle von Death Disco würde ich sogar sagen dass er überhaupt nicht unhöflich war sondern nur sehr direkt (was vielleicht so manchen als unhöflich vorgekommen ist..dabei war es meines Erachtens nur seine Intention mit der manchmal zu naiv verträumten Sicht bezüglich der Vergangenheit „aufzuräumen“..dies ist ja nicht nur ein Blog in dem es ausschliesslich gilt nur rein sentimental auf das „früher“ zu schauen, sondern die Entwicklungen und subjektiv empfunden „Fehl“ Entwicklungen aufzuzeigen um für Transparenz zu sorgen). Was die „dislike“ Funktion betrifft ist das für mich allerdings eine ganz andere Geschichte..denn wie schon erwähnt..wenn mir etwas nicht gefällt, dann übergehe ich das und beschäftige mich mit den Dingen die mir gefallen..oder ich übe Kritik, dann aber in moderater Form. Bei Äusserlichkeiten ist das aber so ne Geschichte..denn „Trueness“ und so Geschichten…viele der frühen Gruftis haben selbst wenn sie wollten noch nicht mal mehr die Möglichkeit sich einen Hawk zu basteln weil das Alter und der in früheren Zeiten schon exszessiver Gebrauch von Haarspray seine Spuren hinterlassen hat..an dem Punkt ist das Ego dann schon gewichen und Worte wie „Trueness“ sind dann auch nur pubertärer Quatsch.
Tolles Statement gegen Hater! Es gibt sicherlich schlimmere Beispiele von Hatern im Internet oder im realen Leben. Schlimmer geht ja leider immer. Aber ich finds richtig das hier ins Gespräch zu bringen.
Kritik zu üben ist wichtig, Kritik einzustecken auch. Aber Kritik muss sachlich sein. Damit man bei wichtigen Dingen, bei brisanten Themen, diskutieren und (selbst-) reflektieren kann.
Aber beim Thema Haarstyling? Das tut doch keinem weh. Es ist Geschmacksache. Wer sich darüber echauffiert und sich mit soviel Überheblichkeit aufplustert ist doch nur erbärmlich!
Ganz allgemein: Meinungsfreiheit ist nicht dazu da anderen ungefragt zu sagen ob man sie hässlich oder dumm oder etc. findet. Das ist nicht mal nur Unhöflichkeit. Das ist Hass. Und das ist kein fruchtbarer Boden. Ps: Hass ist auch nicht sonderlich subversiv. Eher ziemlich ordinär.
Dem pflichte ich bei..absolut auch meine Wahrnehmung! Und ja Hass (sehr martialisch klingend) ist ordinär..ziemlich (sehr) blöd! Ich meine..ich habe auch meine Form von Groll der manchmal durch mein Arbeitsleben (Altenpflege), die persönliche Vergangenheit und gewisse Lebensumstände geprägt ist..z.B.gegenüber dem System (bedingt durch Personalmangel auf der Arbeit usw.)..und gegenüber gewissen Menschen die mir mit ihren eigenen „bekloppten“ Programmierungen begegnen… Aber ich weiss eigentlich innerlich das das ziemlich illusionär ist..es könnte nie wirlich in Hass umschlagen (was ja ein dauerhafter Zustand wäre). In anderen Momenten könnte ich auch wieder alle (na ja vielleicht dann doch nicht alle) knutschen (haha)…aber Hass ist dann doch zu heftig. Manchmal denke ich sowieso was das Internet mit Menschen machen kann und wie zukünftige Generationen dann sind..ich mag es mir nicht ausmalen!..ein Medium das das Potenzial für kreative Entfaltung hat wird zum Schauplatz der Ego-Heinis!
Ja, Hass ist ein sehr plakativer und doch abstrakter Begriff. Ich würde da zwischen persönlichen und generellem Hass unterscheiden. Wenn mir in meinem privaten Umfeld jemand sehr übel mitspielt, dann empfinde ich auch schon „Hass“. Das ist irgendwie ein Reflex. Aber ich muss sagen nützlich ist dieses komische, ätzende Gefühl nicht gerade. Aber das ist eben Privatsache, damit gehe ich nicht hausieren, oder ins Internet, das klatsche ich nicht jedem einfach vor die Füße.
Genereller Hass manifestiert sich aus meiner Sicht z.b. dadurch das man Leute die man nicht mal persönlich kennt aus „niederen“ Gründen „hatet“ und damit nach außen geht. Ob im Netz oder real. Im Großen wie im kleinen Stil. Menschenverachtende Ideologien fallen für mich in die Kategorie. Genauso wie (Alltags-) Diskriminierung, gegen alles was anders ist.
Und weil ich solche „Hater“ leider viel zu oft beobachten musste, würde ich mich mittlerweile als misanthropisch bezeichnen. Vielleicht ein Widerspruch irgendwie, aber für mich heißt Misanthropie nicht einfach alle Menschen per se hassen. Für mich bedeutet es eher an den Menschen und am Menschsein zu verzweifeln.
Ich hoffe ich konnte mich irgendwie verständlich machen.
„Vielleicht ein Widerspruch irgendwie, aber für mich heißt Misanthropie nicht einfach alle Menschen per se hassen. Für mich bedeutet es eher an den Menschen und am Menschsein zu verzweifeln.“
Oh…das kenne ich sehr gut! Ne du hast dich sehr verständlich gemacht..das nehme ich genauso wahr!
Geht mir genauso!
Norma, ich bin da ganz bei Dir. Ich habe auch das Gefühl an den Menschen zu verzweifeln…
Mir geht es immer um einen respektvollen Umgang miteinander. Bei solchen Postings wie von Anonym kommt ’s mir hoch. Sachliche Kritik ist immer gern gesehen, aber es ging ja wirklich nur um Haare… Da würde ich im Traum nicht drüber nachdenken, den dislike – button zu benutzen. Wie schon vorher mehrfach geschrieben, kann man auch einfach absschalten und die Klappe halten.
Aber die Entwicklung geht immer noch mehr in Richtung Vergleichen, Bewerten und Ablehnen. Durch das Internet ist das alles so viel leichter, weil man nicht mehr für seine Worte geradestehen und es keinen Gegenüber gibt, dem man dabei in die Augen sehen muss. Ich schätze mal, dass auch Ihr im Laufe der Jahre schon ganz viele abschätzende Blicke, unfreundliche Kommentare oder Beschimpfungen abbekommen habt. Das war in den 90ern schon anstrengend, auch weil es in der Szene die Kleider-&Frisurenordnung inklusive Trueness-Beweispflicht gab…Da wollte ich damals schon nicht „mitmachen“ und habe mich möglichst ferngehalten. Und jetzt haben wir die Sozialen (oder eher Unsozialen) Medien wo man sich ganz hübsch gegenseitig fertig machen kann und sich gegenseitig gegen’s Knie tritt. Ich finde es einfach nur traurig.
Ich scheine ja einigen Staub aufgewirbelt zu haben, oha. Nun gut, also eins nach dem anderen.
Wenn ich mich für „Dislikes“ (auch im metaphorischen Sinne) ausspreche, dann deswegen, weil ich deren Beseitigung (auf Youtube werden z.B die Dislikes unter Kommentaren nicht gezählt) für symptomatisch halte. Was hier auf dem Spiel steht, ist nämlich nicht weniger als das Prinzip Negativität als solche. Und das ist meiner Meinung nach etwas, das zumal Leuten, die sich unterm Dach der schwarzen „Szene“ versammeln (Schwarz ist nicht zuletzt ein Symbol für Negativität) tiefe Sorgenfalten auf die Stirn treiben sollte. Man kann einiges über de Zustand einer Gesellschaft erfahren, wenn man sich anschaut, was in ihr als die Wurzel allen Übels gilt. Und das sind in der Gegenwart zunehmend NEGATIVE EMOTIONEN. Trauer und Angst werden heute mehr und mehr pathologisiert, Hass sogar tendenziell kriminalisiert. Und dieser Weg führt letzten Endes schnurstracks in die Illiberalität. Hass ist nun einmal eine menschliche Emotion und als solche nicht weniger legitim als andere Emotionen. Was zählt ist, was man handlungsmäßig damit macht.
Wo es Menschen gibt, gibt es Werturteile und also Dislikes. Wie auch immer sich diese im einzelnen äußern mögen. Das geschieht nämlich häufig ganz ungewollt und unbewusst, daher das Beispiel mit den herabwürdigenden Blicken. Sind Werturteile objektiv? Natürlich nicht. Es gibt keine objektiven Wertunterschiede zwischen Menschen. Was es gibt, sind subjektive Wertungen. Und ich finde, dass man seiner subjektiven Wertungen bewusst sein und zu ihnen stehen sollte. Dazu gehört, sie nicht hinter vermeintlichen Allgemeingültigkeiten zu verstecken, seien diese pseudomoralischer, pseudowissenschaftlicher (Rassismus etc.) oder auch „kultureller“ Art („das gehört nicht in die Szene!“).
Zu seinen negativen Wertungen kann man auch dann stehen, wenn man höflich bleibt (deswegen fand ich auch Death Disco idR. nicht wirklich unhöflich). Für Höflichkeit bin ich absolut zu haben. Für geheuchelte Harmonie hingegen weniger. Wie gesagt, wo Menschen sind, sind Wertungen, und negative Wertungen sind konfliktträchtig. Die Subkulturgeschichte ist voll von solchen Beispielen gegenseitiger Antipathie (Teds vs. Mods, Puks vs. Popper etc.). Ich könnte eure Entrüstung ja nachvollziehen, wenn es um tatsächlich institutionell diskriminierte Identitäten wie PoC oder LGBT ginge. Dazu zählen Emos aber keineswegs. Und ich habe mich auch nirgends für Gewalt gegen Emos ausgesprochen, das ist natürlich ein absolutes Unding. Ich schrieb, dass sie mir suspekt sind. Einfach unsympathisch. Ich gebe zu, die Wortwahl war daneben, „verzärtelt“ war unnötig und wohl auch unhöflich. Meine grundsätzliche Meinung bleibt jedoch bestehen. Zu dieser subjektiven Wertung stehe ich, auch wenn mich das hier zur persona non grata machen sollte.
Nichts liegt mir dabei ferner als irgendwelche Männlichkeitsgesten. Aber es ist nun einmal so, dass man als femininer Mann nach wie vor mit jede Menge Gegenwind rechnen muss. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Es braucht schon Durchhaltevermögen und ja, auch eine gewisse Durchsetzungsstärke, um damit klarzukommen. Wenn man irgendwie nonkonform ist, dann sind zahlreiche subjektive Wertungen gegen einen gerichtet, nicht selten auch seitens der eigenen Eltern (auch bei mir).
Aha, das ist ja schon mal etwas differenzierter. Ich kann dich in einigen Punkten auch verstehen. Ich bin auch der Meinung das man die negativen Dinge im Leben nicht schönreden darf und über alles Zuckerguss gießen sollte. Ich hatte schon mal erwähnt, das ich finde dieser Hang alles positiv zu betrachten, toxisch ist. Manche Dinge sind einfach scheisse da gibts nix zu beschönigen nach dem Motto: alles hat seinen Sinn und bla bla bla. Ne, manchmal machen Dinge einfach keinen Sinn sondern tun einfach nur weh! Und ich finde auch das negative Gefühle wie z.B. Trauer und Angst nicht tabuisiert werden dürfen. Vor allem in der schwarzen Szene sollte für diese Themen Raum da sein.
Aber irgendwie finde ich, schließt du total absurde Schlüsse daraus. Ich frage mich auch wo denn bitte Hass kriminalisiert wird? Hä? Wenn allerdings Hass zu einer kriminellen Handlung führt dann ist das ja wohl legitim das es auch rechtliche Konsequenzen hat!
Für mich bist du wegen deiner Ansichten keine persona non grata, sorry wenn ich dich enttäuschen muss (vielleicht wärst du ja gerne der rebellische Outlaw…?) aber du bist durch deine Aussagen hier eben sehr streitbar. Solange daraus eine fruchtbare Diskussion entsteht ist das ja gut. Aber wie gesagt, ich finde du vermischt da inhaltlich und logisch einfach ein paar Dinge.
Du schreibst wiederholt das dir auch negative subjektive Wertungen entgegenschlagen, weil du eben so bist wie du bist. Aber das ist doch nicht richtig! Wer hat denn das Recht dich zu bewerten? Und nur weil du das erleben musst/ musstest kannst du das nicht zur Allgemeingültigkeit erklären, durch die alle mal durch müssen!
Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber du wirkst für mich wie eine verwundete Seele. Wenn die negativen Bewertungen deiner Person dich haben so werden lassen dann ist das doch wahnsinnig traurig. Und das sollte nicht noch mehr Menschen so gehen müssen.
„Ich frage mich auch wo denn bitte Hass kriminalisiert wird? Hä? Wenn allerdings Hass zu einer kriminellen Handlung führt dann ist das ja wohl legitim das es auch rechtliche Konsequenzen hat!“
Damit spiele ich auf den Diskurs über „Hassverbrechen“ an. Wenn aus Hass eine kriminelle Handlung resultiert, dann ist in erster Linie diese zu verurteilen, und nicht das Motiv. Was unterscheidet denn z.B einen Mord aus Hass von einem ohne Hass? Zumal im Begriff „Mord“ ja ohnehin bereits die vorsätzliche Absicht impliziert ist.
Ich bin juristisch nicht bewandert und kann daher nicht beurteilen wie solche Sachverhalte hier in Deutschland oder in anderen Ländern gehandhabt werden. Aber es gibt Menschen die bewusst Hass sähen und bzw. um damit Gewalttaten anzustacheln. Wie sowas funktioniert und dass das unter Umständen verheerende Folgen haben kann hat man ja erst kürzlich in Amerika gesehen. Aber bevor wir uns jetzt noch weiter vom ursprünglichen Thema entfernen, sollten wir hier vielleicht einen (vorläufigen) Punkt machen.
Meist geht es nämlich gar nicht um die Emotion Hass, sondern vielmehr um Macht.
Ist bei Mobbing ja auch oft so.
Du bist sicher deswegen keine persona non grata. Wir sind hier ja schließlich nicht der Club der einheitlichen Meinung. Du hast deinen Kommentar aber provokant formuliert und mit kleinen Angriffen und einer Prise Überheblichkeit garniert. Da ist es klar, dass die Antworten entsprechend ausfallen.
Zu deinen Erläuterungen: Wenn ich es richtig verstehe, dann schreibst du von der Dualität des Seins und dass kein Gefühl schlecht, sondern eben vorhanden ist. Da bewegen wir uns auf einer sehr philosophischen Ebene, die nichts damit zu tun hat, dass man im Alltag willkürlich irgendwelchen Menschen, die einem nichts getan haben, nach wenigen Minuten sein vernichtendes Urteil aufs Auge drückt. Man kann auch eine Meinung haben und sich dafür entscheiden, andere Menschen nicht zu verletzen. Mir treibt es die „Sorgenfalten auf die Stirn“, wenn ich sehe, dass das scheinbar nicht mehr zum normalen Sozialverhalten gehört.
Selbstverständlich sind nicht alle negativen Gefühlsregungen pathologisch. Wir sollten aber doch in einer zivilisierten Welt in der Lage sein, diese Gefühle zu kontrollieren und nicht jedem sofort mit einer Keule auf den Kopf zu hauen, wenn uns was nicht passt. Allein darum ging es. Ob du in passenden Situationen zu deinen subjektiven Wertungen stehst oder dich anpasst, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Jeder darf negative Gefühle haben, jeder darf eine Meinung haben, aber niemand muss diese Gefühle und diese Meinung ständig rausposaunen – ohne Rücksicht auf Verluste. Es geht – darauf spielt der Artikel ebenfalls an – viel zu oft darum, jede Äußerung und jede Bewegung anderer Menschen sofort zu be- und in den meisten Fällen zu verurteilen. Wir reden hier nicht von absichtlich polarisierenden Inhalten, sondern von einem vierminütigen Haarstyling. Da sollte man doch Unterschiede zulassen, oder?
Es ist übrigens auch vollkommen egal, ob es „institutionell diskriminierte Identitäten“ oder andere Menschen trifft. Jeder Mensch hat Respekt und auch Höflichkeit verdient.
Lieber Yorick :
So was gibt es hier nicht. Du brauchst die nicht in eine Opfer-Rolle zwängen. Wir diskutieren, mitunter auch leidenschaftlich, manchmal auch provokativ. Du hast, bewusst oder unbewusst, provoziert. In der Regel reagiert man nicht auf sowas, aber da wir Dich persönlich kennen, haben wir uns davon einfangen lassen. Wir haben noch niemanden „nicht gerne gesehen“, der direkter war oder mal polemisch oder provokativ war, solange es um die Sache geht.
Da bin ich anderer Meinung. Du verwechselst vielleicht Negativität mit Pessimismus. Ein Dislike ohne jegliches Wort der Kritik oder Verbesserung ist und bleib ROTZ, wie es Orphi so schön formulierte. Ein Dislike mit Inhalt ist überhaupt nicht schlimm. Damit setzen wir nicht die Negativität aufs Spiel, im Gegenteil. Wir möchten, das man sich mit dem Negativen auseinandersetzt und sagt, was los ist.
Norma Normal , Yorick :
Also das schweift nun völlig ab vom Thema. Hassverbrechen sind ein ganz anderes Kapitel und sicher diskussionswürdig, allerdings würde das diesen fruchtbaren Austausch hier in eine Richtung treiben, in die sie nicht gehört. Es geht und ging um Höflichkeit, nicht um Hassverbrechen.
Genau. Deshalb schrieb ich auch das man hier einen Punkt setzen sollte.
„Du verwechselst vielleicht Negativität mit Pessimismus.“
Selbst wenn dem so sein sollte – Pessimismus ist eine legitime philosophische Überzeugung.
Wenn ein Dislike so doof ist, warum kann ich dann Kommentare hier downvoten?
Warum wird etwas angeboten, freiwillige, was nicht gut gefunden wird?
Das ist eine gute Frage!
Das liegt zunächst einmal daran, dass ich den Blog betreibe und diese Möglichkeit mal ganz cool fand, um die Leute zur Interaktion zu bewegen. Orphi hat ihren eigenen YouTube-Kanal gegründet, mit dem ich nichts zu tun habe, daher ist das getrennt voneinander zu sehen.
Der Hexenfluch ist erst jüngst entstanden, weil Orphi mich mit ihren Gedanken dazu infiziert hat und ich es gut fand, dass sie darüber einmal schreiben wollte. Ich kann mich nicht so gekonnt aufregen :)
Allerdings muss ich eingestehen, dass das jetzt wirklich etwas gegensätzlich wirkt. Daher habe ich den Dislike-Button hier – als logische Konsequenz – gerade deaktiviert.
Danke für die Frage :-)
Hallo Ihr Lieben,
Dein Beitrag gefällt mir sehr gut und spricht bestimmt vielen aus der Seele, die ähnliche Erfahrungen über ihre eigenen Arbeiten und Werke machen müssen.
Ich habe mal zusammen mit ein paar Freunden vor paar Jahren ein Fanzine auf die Beine gestellt, welches in der Freizeit neben dem normalen Job entstand. Neben begeisterte Leser, trifft man natürlich auch automatisch auf Kritiker und besonders auf Neider. Aber eben auf solch ähnliche sinnlose Kommentare. Es ist wirklich schade, dass mittlerweile nur noch wenige sich Gedanken machen, was an Arbeit, Zeit und vor allem Geld in solchen Projekten stecken. Man will doch den Leuten nichts böses, sondern nur unterhalten oder informieren….und Spaß an der Sache haben.
Zum Thema Generation und deren Persönlichkeit – Vor kurzen bin ich auf einen Zeitungsartikel gestoßen, worum es um die folgende Wette geht:
Wird bis 2020 die Gesellschaft durch Computer und Technik zerstört werden? Diese Wette wurde im Jahr 1995 gestellt…
Natürlich existiert unsere Gesellschaft und Zivilisation noch – keine Frage. In diesem Artikel ging es besonders um die technologische Entwicklung, die in vielen Bereich mit Sicherheit unser Leben vereinfacht bzw. verbessert hat. Aber wie schaut es mit unserer persönlichen Entwicklung durch das Internet & Computertechnik aus? Sind wir dadurch näher gerückt, der Umgang untereinander freundlicher etc.?
Wenn ich so an meine Erfahrungen mit dem WWW und der Umgang in Beiträge, Kommentare u.ä. denke – habe ich oft schon an die Vernunft der Menschheit gezweifelt. Ich weiß nicht, wie ihr das sieht? Aber durch diesen Beitrag kam mir dieser Artikel in den Sinn und fand die Frage der Wette teilweise passend.
Ja, diese Antwort auf euer Video bzw. Kommentar um den es hier geht, ist halt so ein typischer vom Leben frustrierter, armseliger Neid-Kommentar. Ich durfte als Mitglied einer Underground-Band und diversen Projekten mit ein paar wenigen Uploads auf YouTube auch schon die Erfahrung mit solchen Dingen machen. Du kreiest geilen Content, steckst Zeit und Arbeit rein, denkst dir nix Böses, und wirst dann online einfach so aus dem Nichts (und natürlich anonym) sprichwörtlich gef*ckt, und denkst dir hä, wo kommt das denn jetzt her?! Fakt ist: Die Leute die sowas schreiben existieren einfach, man kann absolut nichts dagegen tun. Aber mittlerweile hat sich da bei mir ein recht probates Mittel etabliert: Ich lösche entsprechende Kommentare einfach, und hab die Sache nach 1 Minute vergessen:-)
In diesem Sinne, bleibt gesund!
„Ich finde das respektlos, erbärmlich und armselig und was es sonst noch so an Synonymen dafür gibt.“
Der Satz passt wunderbar. Wir merken sofort: Jemand hat jemand anderes verletzt… und jetzt schreibe bitte keiner, das wären keine Verletzungen. Also haben wir meiner Meinung nach, einen der Schaden zugefügt hat, und einen Geschädigten. Erwachsene Normale… ich verlange ja gar keine Anständigen.. würden sich entschuldigen und evtl versuchen etwas wieder gut zu machen. Das wäre eine normale Reaktion. Aber was ist oft schon normal.
Mittlerweile sage ich den Leuten das auch ins Gesicht in Situationen… das sie respektlos, erbärmlich, armselig etc sind…. wenn das von Angesicht zu Angesicht möglich ist.
Ich finde es sogar bei vielen Fällen im Netz… ab einem bestimmten Level…. sanktionirentswert/ bestrafentswert, zeitnah und konsequent. Wie wer konkret sanktioniert ist nicht ganz einfach. (Wie man zB auch im Fall USA, Plattformen, Präsident und Capitol sieht) Im Zweifelsfall finde ich aber auf jeden Fall die behördliche Judikative, weil sie sonst wie ein Schl…schw…z dasteht und ihr Recht einfach auslagert. Zu tun gäbe es genug, in allen möglichen Bereichen und Schwerestufen in privaten und öffentlichen Medien und Plattformen. Wo andere immernoch auf Meinungsfreiheit, und Medienfreiheit, und was weiß ich verweisen, ist für mich das Maß oft lange voll und überschritten. Meinungsfreiheit wird hier auch oft als Ausrede/Schutzschild, oder schlicht zur Verdrehung der Tatsachen zwischen Geschädigten und Schädigenden herangezogen. Oft wird es ja auch konkret juristisch relevant. (Im Graubereich muss unbedingt nachgebessert werden.) Auch müssten die User konkret, vielleicht über ihre Personalausweisnummer, die sie angeben müssten um auf Plattformen und Medien überhaupt aktiv zu sein, zuzuordnen sein…. anstatt sich einfach zu verpi*. Anonymität verschlimmert hier alles nur und nützt nur den Respektlosen, Erbärmlichen und Armseligen. Bei Kindern würde man auch reagieren bei bestimmten Verhalten, aber Erwachsene dürfen das ungestraft?! Was ist das für ein Lerneffekt? Respektlos und Spass dabei geht wunderbar??! Bei Erwachsenen und Mündigen ist es ja sogar noch schlimmer ein bestimmtes Verhalten zu zeigen! Und ja, oft kann ich sehr nett sein und bin lange redebereit, und ja, da bin ich dann überhaupt nicht mehr nett und redebereit. Interessant was einen das Leben da gelehrt hat.
Die Welt ist nicht unhöflicher geworden. Die Welt hat mit dem Internet nur reichlich mehr Möglichkeit an die Hand bekommen, ihr häßliches Gesicht zu zeigen. Mit Freiheit und Liberalität konnte die Menschheit noch nie umgehen. Obwohl sie ständig nach beidem schreit.
auf Youtube versuche ich ab und zu zu helfen, wenn jemand schreibt, er lernt allein deutsch. Tut mir irgendwie leid, das sollte man sich nicht allein „antun“, Mein 1.Helfervideo bekam so einen dämlichen, dreisten Kommentar: hab blockiert und gemeldet, wieso ich mir das antue? Mir war danach! Und ab und zu höre ich mich gerne reden..
Ohne jetzt die Kommentare unter dem Artikel gelesen zu haben…
Seine Meinung sagen ist ok, es kommt nur darauf an wie man das tut. Viele nutzen leider das Internet um im wahrsten Sinne des Wortes die Sau raus zu lassen. Es ist meiner Meinung nach aber ein generelles Problem unserer Gesellschaft. Jeder weiß es besser und will Recht haben und Respekt und Achtung sind Fremdwörter.
Persönlich mag ich DIY-Clips und Clips wo Menschen ihr können teilen. Die sind mir tausendmal lieber als die, wo die Leute nur Klamottenpakete aufreißen und Modenschau spielen. 🤷🏼♀️
This!
…ABER: Meine Theorie ist dass es dabei leider oft gar nicht wirklich um Meinungen geht (besonders wenn so „kreativer unpolitischer Content“ bewertet wird wie z.B. hier), sondern eher darum dass eine Abwertung einer anderen Person – oder ihres Werks – gleichzeitig mit einer (subjektiv empfundenen) Aufwertung der eigenen Person einhergeht (im Vergleich). Ein „du kannst das nicht/bist zu blöd“ von diesen Leuten ist gleichzeitig zu verstehen als „ich könnte das besser/bin klüger und besser als du“ – Selbstverständlich ohne dafür jemals den Beweis anzutreten.
Scheint leider aber ein weit verbreitetes menschliches Verhalten zu sein – Die vielen selbsternannten Hobby-Kritiker die auf YT völlig oberflächlich (und oft mit erschreckend wenig Verständnis des „Mediums Film“) eben Filme „bewerten“/zerreißen (meist mit doofen Grimassen in den Vorschaubildern) beispielsweise tun das imho auch häufig primär um sich SELBST als furchtbar klug/kritisch/anspruchsvoll zu inszenieren (und der Werbeeinnahmen wegen natürlich, ich weiß)…
Ernsthafte Auseinandersetzung und konstruktive Kritik mit dem Content macht MEHR Arbeit und (vielen Leuten) offenbar WENIGER Spaß als Haten um die eigene (vermeintliche) Überlegenheit auszudrücken. Leider.
Amüsant finde ich in dem Zusammenhang auch seit jeher Leute die sich extra die Zeit(!) nehmen um z.B. einen Kommentar zu verfassen der dann aber nur ausdrückt dass sie das Thema nicht(!) interessiert (gabs schon im Prä-Social Media-Zeitalter in Online-Foren)… WARUM in Robert Smiths‘ Namen machen Menschen sowas (anstatt den Post/Thread/… einfach zu ignorieren)…? XD
Ohne jetzt ALLE Kommentare gelesen zu haben: Hab ich trotzdem meinen Senf dazuzugeben.
Ein Dislike kommt vor allem deshalb so unverschämt und abwertend rüber, weil ein einfacher „Button“ nunmal nicht soviel ausdrücken kann wie all die Infos, die dir ein Mensch gibt, wenn er persönlich Kritik ausübt, weil er ja auf dich eingehen muss in irgendeiner Art und Weise. Ein Button geht gar nicht auf dich ein. Deswegen kommt es viel abwertender rüber