X / Twitter ist selbst Robert Smith zu düster geworden

Der digitale Flüchtlingsstrom vom einstigen Twitter nimmt dramatische Ausmaße an: Immer mehr Stars, Bands und Musiker fliehen regelrecht von Elon Musks Plattform X. Inmitten dieses digitalen Umbruchs erweist sich Bluesky als der strahlende Gewinner und Hauptprofiteur der Fluchtbewegung. Auch Robert Smith ist ausgestiegen, verliert aber über seine Entscheidung wenig erhellende Worte. Dass seine Verabschiedung mit der Amtsübernahme von Donald Trump zusammenfällt, dürfte aber kein Zufall sein.

Zu viel Dunkelheit für Robert Smith?

X / Twitter ist selbst dem Fürsten der Finsternis offenbar zu dunkel, zu düster und zu zerstörerisch geworden. Wir haben alle in der Presse mitbekommen, wie sich der einst wichtigste Kurznachrichtendienst der Welt nach der Übernahme durch Elon Musk entwickelt hat. Unter dem Deckmantel der „freien Meinungsäußerung“ verbreiten sich Hass, Hetze, Falschinformationen und Verschwörungstheorien im ehemaligen Twitter wieder unkontrolliert. Trotzdem fällt es vielen Benutzern, die sich über Jahre eine gewisse Reichweite und Relevanz aufgebaut haben, schwer, die Plattform zu verlassen. Wenn man dann, wie im Fall von Robert Smith, Reichweite für seine Überzeugung und Weltanschauung aufgibt, ist das ist ein gutes Zeichen, wenngleich auch ein bitterer Nachgeschmack bleibt.

19TH JANUARY 2025.
TIME TO GO.
ANY OTHER ACCOUNT ON TWITTER CLAIMING TO BE ME IS A LIE.
I MAY FROM TIME TO TIME BE HERE: https://t.co/wgY0dp14Tr
OR HERE: https://t.co/fjXtL5cOJ5
OR HERE: https://t.co/hsBEt2Jof8
OTHERWISE I WILL LIKELY BE OUTSIDE.

ONWARDS…
RSX

— ROBERT SMITH (@RobertSmith) January 19, 2025

Auch immer mehr Organisation, Institutionen und Medienhäuser verlassen den Kurznachrichtendienst X / Twitter, Musiker und Stars verabschieden sich teilweise mit klaren Statements aus dem sozialen Netzwerk. Ein internationales Phänomen, das der Alternative Bluesky zugutekommt, die sich über ein großes Wachstum erfreut.

Robert Smith hat sich vor allem in den letzten Jahren zu einem Charakter in den sozialen Netzwerken entwickelt, dem man gerne folgt. Seinen Kampf für günstigere Tickets, seine Maßnahmen gegen Viagogo und auch seine Statements für faire Preise auf dem Comeback-Konzert im Londoner Troxy verschafften dem introvertierten Star zumindest bei mir einen ordentlichen Authentizitätsschub und einiges an Bewunderung.

Bitterer Nachgeschmack

Auch meine Wenigkeit ist vor einer Weile zu Bluesky gewechselt, wenngleich sich meine sozialen Aktivitäten bei X / Twitter auch sehr auf das Posten von Beiträgen reduzierte, war ich eifriger Follower einiger Menschen, dessen Ansichten mir immer wichtig waren. Ich habe allerdings den Eindruck, dass zurzeit viele Menschen den Schritt mitgehen und zu einer Alternative wechseln. Auch wenn Bluesky nicht das gelobte Land ist und dort ebenfalls monetäre Interessen mitspielen, scheint es mir im Augenblick wichtiger, X / Twitter schnellstmöglich zu verlassen.

Ein fader Beigeschmack bleibt aber, denn X / Twitter der offenen Dekonstruktion auszusetzen und es kampflos an alle die zu überlassen, die unter dem Mantel der Meinungsfreiheit Hass und Hetze, Falschinformationen und Verschwörungsideologien verbreiten, erscheint mir dann doch irgendwie fahrlässig und feige. Fraglich ist auch, wie Bluesky in Zukunft mit dem gleichen Phänomen umgeht, das zwangsläufig jedes soziale Netzwerk in den Schwitzkasten moralischer Standpunkte zwingt. Moderation scheint unausweichlich, die Grenzen zur Zensur sind fast fließend.

Welche sozialen Netzwerke gehören zur eurer digitalen Identität? Welcher Plattform räumt ihr die größte Bedeutung bei?

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Wizard of Goth – sanft, diplomatisch, optimistisch! Der perfekte Moderator. Außerdem großer “Depeche Mode”-Fan und überzeugter Pikes-Träger. Beschäftigt sich eigentlich mit allen Facetten der schwarzen Szene, mögen sie auch noch so absurd erscheinen. Er interessiert sich für allen Formen von Jugend- und Subkultur. Heiße Eisen sind seine Leidenschaft und als Ideen-Finder hat er immer neue Sachen im Kopf.

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MHKL-PUNCH
MHKL-PUNCH (@guest_66179)
Vor 1 Monat

Habe ich niemals benutzt und keine Minute lang bereut. Detto Insta, tiktok, snapchat und all den anderen Kram. Selbst Myspace nicht 😀 Lokalisten war das letzte. Mit Experimenten auf studivz.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  MHKL-PUNCH
Vor 1 Monat

Bis auf Myspace (ist auch schon Ewigkeiten her) hab ich an sowas auch nie teilgenommen. Außer in 3 Foren und hier bei Spontis bin ich überhaupt nicht im Internet aktiv.

MHKL-PUNCH
MHKL-PUNCH (@guest_66183)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 1 Monat

Bei Facebook lese ich schon mit zugegeben aber!
Ganz vergessen: das Forum zu One Piece!

Rest ist vernachlässigbar :)

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Vor 1 Monat

Mit Instagram, Twitter und Co. kann ich nix anfangen. Mich hat das nie interessiert, daher ist mein Wissen über diese Plattformen gleich Null 🤷🏼‍♀️.
Lediglich auf Facebook bin ich vertreten, aber nicht wirklich aktiv.
MySpace, ICQ, diverse Foren oder MeinVz waren damals meine Anlaufstelle. Aber bis auf Spontis hier, bin ich im Internet nicht mehr wirklich aktiv. Selbst meine Datingprofile hab ich inzwischen weitestgehend gekillt, weil das Ergebnis nach fast 3 Jahren doch Recht nüchtern ausfiel.
Mir geht inzwischen sogar manchmal schon auf den Keks, die meiste Zeit mit den Leuten auf WhatsApp aktiv zu sein, statt sie mehr zu sehen.
Sicher mögen solche Seiten eine gute Alternative sein um große Distanzen zu überbrücken, aber ich bevorzuge es mittlerweile mit den Leuten real in Kontakt zu kommen.
Gerade wenn ich an Seiten wie MySpace oder Facebook (zurück) denke, hat das alles manchmal was von „Menschen sammeln“ gehabt. Da tummeln oder tummelten sich Leute, die einen blind anfragen schickten und wo nie ein wirklicher Kontakt zustande kam. Ich hab meist immer versucht sowas zu vermeiden oder regelmäßig die „Freundesliste“ auszumisten.

Phoenix
Phoenix(@phoenix75)
Vor 1 Monat

Ehrlich gesagt ist es mir nach wie vor schleierhaft, warum man (a)soziale Medien braucht. Ich halte diese Art der Kommunikation für reichlich schädlich. Zum einen der Konsum und zum anderen verleitet es doch viele Menschen dazu sich auf unnötige Diskussionen einzulassen, wenn es um kritische Themen geht. Der einzige Nachteil, der mir dabei immer wieder auffällt, ist, dass ich kaum noch mitbekomme, wo Konzerte usw. stattfinden, weil Bands und Künstler nur noch über soziale Medien kommunizieren. Aber ich bleibe dabei. Mit mir nicht. Mir würde es nicht auffallen, wenn es dieses Medien-Gekröse nicht mehr gäbe und fehlen täte es mir noch weniger. Wohin das Ganze führt und woran es zum Teil auch Schuld hat, merkt man bei den allgemeinen weltlichen Veränderungen. Also Abschalten, den Kram.

Positiv dagegen finde ich schon Robert Smiths Einstellung. Naja, auch wenn man bei einem Wechsel von einem sozialen Medium zu einem anderen eher nur die Wahl zwischen Pest und Cholera ist.

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Phoenix
Vor 1 Monat

Die Schädlichkeit solcher Medien sehe ich nicht nur darin, dass sinnlose Diskussionen geführt werden und jeder seinen Senf dazu gibt, sondern die Menschen verlernen regelrecht den Umgang miteinander. Die Kommunikation bleibt auf der Strecke. Damit meine ich jetzt nicht, dass alle aufeinander los gehen, sobald die Meinung des anderen nicht schmeckt, sondern die Menschheit verlernt regelrecht real miteinander zu reden und umzugehen. Statt zu verbinden, können Menschen sich dadurch auch distanzieren.
Ich habe ganz lange geglaubt, ich lerne Leute durch den schriftlichen Austausch kennen. Das ist totaler Stuß! Ich lernte das kennen was andere mir (von sich) erzählten. Aber wirklich kennenlernen findet face to face da draußen statt. Lustiger Weise sind die wenigsten dazu fähig. Meiner Erfahrung nach!
Oder, um zur Kommunikation miteinander zurück zu kommen, wer telefoniert denn heute noch zusammen, nur um vll. so etwas wie eine Verabredung oder dergleichen zu organisieren. Es wird nur noch geschrieben…und dann wundern sich die Leute, wenn sie mißverstanden werden…

Wollt ich nur mit anfügen 🙂

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 1 Monat

oh ja, wie wahr….

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 1 Monat

Es ist nicht so, dass ich nicht nachvollziehen kann, dass virtueller Austausch, einfacher ist als face to face. Ich bin auch niemand, der extrovertiert ist, wenn es darum geht, real gezielt eine Person zum Kennenlernen anzusprechen. Oder bestes Beispiel, als ich letztes Jahr zum Spontistreffen wollte und Muffensausen bekommen habe. Dank meinem Job hab ich aber gelernt, lockeren Smalltalk im Vorbeigehen betreiben zu können.
Menschen, die mit sozialen Kontakten Probleme haben, tun sich keinen Gefallen mit, wenn sie sich in der virtuellen Welt verstecken.

Lola
Lola(@lola1997)
Vor 1 Monat

Ich selber habe diese Plattform nie benutzt, weil schon immer dort die merkwürdigsten Gestallten da ihr Unwesen treiben und ich Social Media irgendwie anstrengen finde. Jetzt ist Twitter eben offiziell für diese Leute. Mir reichen ja schon Facebook und Instagram aus (da gibt es ja auch den ein oder anderen Clown) und sekbst da bin ich so gut wie nie online. Aber mal sehen wo uns dieser ganze Gesellschaftliche Wahnsinn, den wir gerade erleben noch hinführen wird.

Black Alice
Black Alice (@guest_66188)
Vor 1 Monat

Naja, düster ist X nicht geworden, sondern gefährlich. Aber interessant, dass hier angeblich keiner das Internet verwendet und trotzdem hier ist. :)
So richtig aktiv bin ich in den sozialen Netzwerken nicht, aber ich bin dort vertreten um zu erfahren was ich wissen will. Der Beef und der ganze Schmonzes der dort abläuft interessiert mich nicht. Den bekomme ich gar nicht mit. Ich nutze elektronische Kommunikation schon bevor das Internet für das Volk zugänglich wurde (die gute alte Zeit der Mailboxen). Ich habe gelernt mit dieser Art Kommunikation umzugehen und mich von dieser nicht einnehmen zu lassen. Bei mir findet Kommunikation sowohl im Internet, am Telefon und im real life statt. Ich nutze all diese Dienste, aber nur gezielt und alles andere geht an mir vorbei. Dabei liebe ich doch Dramen und Zoff…

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Black Alice
Vor 1 Monat

„Aber interessant, dass hier angeblich keiner das Internet verwendet und trotzdem hier ist. :)“

Niemand von den Leuten, die sich hier zu Wort gemeldet haben, haben behauptet, dass sie das Internet nicht nutzen! Keine Ahnung wo du das liest? 🤔🤷🏼‍♀️
Es ist von einzelnen Seiten und Portalen die Rede 😉.

graveyardqueen
graveyardqueen(@graveyardqueen)
Antwort an  Robert
Vor 1 Monat

„Habt ihr kein Interesse daran, anderen Leute kennenzulernen oder euch zu vernetzen? Oder benutzt ihr noch Quellen wie Foren, um euch einen gewissen Bekanntenkreis anzueignen?“

Ich habe es in meinem Kommentar ja schon etwas angerissen gehabt, kann gerne aber nochmal etwas mehr in die Tiefe gehen.

Interesse daran neue Leute kennenzulernen schon, aber die Vergangenheit hat mir gezeigt, dass das nur wenig Erfolg bringt oder keinen dauerhaften. Gut…in jungen Jahren war ich, vergangenheitsbedingt auch selber etwas sabotagemäßig unterwegs, dass manches nicht in die Tiefe ging. 🙈

Ich hab mit Anfang 20 begonnen auf verschiedenen Portalen, wie Datingseiten und Foren, auch via Kontaktanzeige, nach Kontakten zu suchen. Was es brachte waren Mailbekanntschaften. Die längste begann etwa 2014, war on und Off und endete vor eins zwei Jahren. Über Foren und Datingseiten lernte ich Menschen kennen, die ich auch traf und wo sich Freundschaften entwickelten. Neben der Entfernung, war es auch die Tatsache, dass man sich in verschiedene Richtungen entwickelte und bis auf einen einzigen Kontakt, den ich eins zwei Mal im Jahr (meist zum WGT) treffe, blieb keiner bestehen.

Vor drei Jahren begann ich wieder via Datingseiten nach Kontakten zu suchen. Zu Beginn reichten mir Schreibkontakte und es waren auch gute dabei. Die verschwanden aber irgendwann wortlos…🤷🏼‍♀️. Mit anderen passte wiederum die Chemie nicht. Irgendwann war ich auch so weit, dass ich gesagt habe, ich bin wieder bereit die Menschen dann auch real kennenzulernen. Zudem Zeitpunkt ging es mir nur um platonisches. Da es schwer ist zu Frauen Kontakt aufzubauen, waren es vorallem Männer, die ich dann halt traf. Nach eins zwei Treffen verschwanden die dann auch wieder aus meinem Leben. Zu einem hab ich noch via WhatsApp Kontakt, inzwischen sporadisch, aber das befriedigt mich nicht auf Dauer. Zu weiteren Treffen konnte ich ihn nicht mehr bringen.
Ich hab jetzt jüngst jemanden getroffen, wo ich ja regelrecht vom Glauben abfiel, teilweise kommt’s sogar unreal vor weil’s ungewohnt ist, der tatsächlich an echten Treffen interessiert ist. Aber da kann ich aktuell nix weiter zu sagen.

Lange Rede kurzer Sinn….in meinen Augen sind Soziale Medien und Plattformen regelrecht für’n Arsch, wenn es darum geht, dauerhafte und reale Kontakte aufzubauen. Ich habe nicht viel positive Erfahrungen mit gemacht. Und davon ab, dass reine virtuelle Schreibkontakte auch Zeit benötigen, wo ich einfach auch manchmal faul zum Schreiben bin, befriedigt mich es irgendwann nicht mehr. Ich möchte mit den Menschen auch Zeit verbringen können und etwas erleben. Letztendlich ist es doch das wovon man zehrt und worauf man im Alter glücklich und zufrieden zurückblickt.
Inzwischen sehe ich da Zeitverschwendung drin, mich hinzusetzen und minutenlang Zeilen zu schreiben, statt rauszugehen und dort mit Menschen in Kontakt zu kommen. Ich will die reale Welt, nicht die virtuelle. Ich lebe außerhalb des Bildschirms und nicht dahinter im WWW. 🤷🏼‍♀️

Wiederum habe ich aber auch gelernt, ganz gut mein eigenes Ding zu machen. Dadurch, dass ich immer auf der Suche war und hoffte jemanden für Aktivitäten zu finden, habe ich viel verpasst. Jetzt zieh ich halt auch einfach allein los und ich kann die Zeit mit mir alleine auch verdammt gut genießen. Ist natürlich auch etwas von Nachteil, weil Menschen dann dadurch durchaus eine etwas untergeordnete Rolle spielen.

Edit(h) fügt noch hinzu:
Was nützen mir hunderte virtuelle Kontakte auf der ganzen Welt verstreut? Lieber zwei drei echte da Draußen und das dauerhaft.

Letzte Bearbeitung Vor 1 Monat von graveyardqueen
Maren
Maren(@milk)
Antwort an  graveyardqueen
Vor 1 Monat

Grundsätzlich sehe ich es auch eher kritisch, seine Kontakte zu anderen Menschen (ich tue mich mich schwer damit, diese tatsächlich als soziale Kontakte zu bezeichnen) nur in der virtuellen Welt zu haben . Ich stimme Dir zu, dass eine gute Freundschaft draußen mehr wert ist als 100 virtuelle im Netz. Du hast ja auch sehr ausführlich geschildert, dass diese selten zu einer realen Begegnung führen.
Dennoch möchte ich das Netz als Begegnungsort nicht völlig abtun. Gerade wenn man sich gedanklich und auch sonst abseits des Mainstreams bewegt, kann das ein guter Ort, um sich auszutauschen. Vor allem wenn man hinterm Wald lebt. Meine Tochter ist zwar nicht schwarz, passt aber auch nicht zu dem Durchschnitt, der bei ihr so an der Schule rumläuft. Sie hat schon viel Frust mit Menschen aus dem realen Leben einstecken müssen. In einer sehr schlimmen Phase hat sie zu ihrer Lieblingsserie eine eigene Fanpage erstellt. Über diese bekam sie Kontakt zu zwei Mädels, der immer intensiver wurde durch Schreiben und dann auch telefonieren. Letzten Sommer haben sie sich dann in München getroffen. Die anderen beiden sind volljährig und kamen alleine. Ich fuhr mit meiner Tochter hin, weil ich ihr ermöglichen wollte die beiden zu treffen. Ich machte ihr auch im Vorfeld klar, dass ich die beiden kennen lernen wollte, bevor ich ihr erlauben würde mit ihnen alleine los zu ziehen. Nun, ich durfte zwei wertvolle junge Menschen kennen lernen, deren Denkstrukturen nicht so eingekrustet sind, wie bei vielen anderen im realen Umfeld. Meine Tochter hat zum Glück wieder Anschluss an ihrer Schule gefunden, aber in einigen Dingen stehen ihr die beiden räumlich entfernteren Mädels gedanklich einfach näher.
Ich denke, online-Kontakte können eine gute Ergänzung zur realen Welt sein, bei Durststrecken auch mal zeitweise eine gute Überbrückung. Aber natürlich sollten sie nicht die einzigen Verbindungen zu anderen Menschen sein.

Maren
Maren(@milk)
Antwort an  Robert
Vor 1 Monat

Es gibt keine bessere Möglichkeit, sich mit Bands und Künstlern auszutauschen,

Das denke ich auch. Witzigerweise habe ich zwei Musikern aus Versehen auf FB eine Freundschaftsanfrage geschickt, die dann angenommen wurde. Das ist jetzt zwar kein echter Austausch, aber ich habe schon einiges an interessanten Infos mitbekommen: Interviews, mit welchen anderen Künstlern sind sie befreundet, geplante Projekte ..
In einem anderen Fall bekam ich eine Anfrage, die ich erst einmal gründlich prüfte, weil ich sie für Fake hielt. Das ist zwar auch keine wirkliche Freundschaft, aber ich bekomme doch ein paar Sachen mit, die ich spannend finde…Das sind ganz dünne Fäden, die ich aber nicht zerschlagen möchte.
Und natürlich bekommt man wenn man sich in irgendeiner Fangruppe rumtreibt eher mit, wann eine Band ein Konzert gibt, selbst wenn die Band eine normale Homepage hat und pflegt.

Aber wenn darum geht andere Leute kennenzulernen, sollte man sie meiner Meinung nach auch im realen Leben treffen,

Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Robert
Vor 1 Monat

Habt ihr kein Interesse daran, anderen Leute kennenzulernen oder euch zu vernetzen? Oder benutzt ihr noch Quellen wie Foren, um euch einen gewissen Bekanntenkreis anzueignen?

Ich gehe da fast ausnahmslos den klassischen Weg. Zwar gibt es bei mir ein oder zwei Fälle wo es umgekehrt lief und der Kontakt zuerst über Foren oder hier auf Spontis zu Stande kam, aber für den großen Rest kann ich guten Gewissens behaupten dass hier erst die Begegnung im Club, auf Konzerten, oder auf Festivals stattgefunden hat, bevor ich mich mit ihnen auf online vernetzt habe.

Deinen Standpunkt kann ich trotz allem total verstehen. Wenn ich an deiner Stelle wäre und im selben Umfang über und für die Szene bloggen würde, dann käme ich vermutlich auch nicht drumherum mich mehr mit FB und Co. abzugeben. Als Privatperson und nicht-Blogger kann ich darauf aber gut und gerne verzichten. Neue Musik lerne ich vor Ort oder durch Freunde kennen und das Interesse Informationen direkt von den Künstlern zu beziehen hält sich bei mir eher in Grenzen. Warum soll ich denen auf den Keks gehen, wenn ich aus den Informationen eh nichts mache?

Aber wie ich in meinem eigenen Kommentar ja schon schrieb: Komplett ohne diese Netzwerke geht es inzwischen nicht mehr. Zumindest nicht wenn man halbwegs einen Überblick darüber behalten möchte welche interessanten Veranstaltungen in der Umgebung stattfinden. Schließlich hat auch nicht jede Location ihre eigene Homepage. Ohne FB hätte ich meine aktuelle Lieblingslocation und somit viele wundervolle Menschen vermutlich auch nicht kennen gelernt. 😉

Maren
Maren(@milk)
Vor 1 Monat

Ein fader Beigeschmack bleibt aber, denn X / Twitter der offenen Dekonstruktion auszusetzen und es kampflos an alle die zu überlassen, die unter dem Mantel der Meinungsfreiheit Hass und Hetze, Falschinformationen und Verschwörungsideologien verbreiten, erscheint mir dann doch irgendwie fahrlässig und feige. 

Genau darin sehe ich generell das Problem beim kompletten Rückzug aus den sozialen Medien aus berechtigtem Angewidert Sein und Ekel, beim Lesen dessen, was man dort vorfindet. Man überlässt den virtuellen Raum komplett den Idioten und das zeugt meiner Meinung nach auch von Fahrlässigkeit. Es ist ja nicht so, dass diese sich darin einfach ankeifen, alle unter sich bleiben und die Welt draußen hat dann Ruhe vor ihnen. Dieses Gift schwappt ja aus der virtuellen Welt hinüber in die reale und richtet darin durch Hass, Hetzte und Falschinformationen Unheil an. Daher wäre es wichtig, dem entgegenzuwirken, was Menschen, die aufgrund ihrer Bekanntheit eine hohe Reichweite haben, meiner Meinung nach besonders gut können. Ich habe vor einigen Monaten ein Interview mit einem Schülersprecher gehört, in dem er sinngemäß gefragt wurde, warum so viele junge Menschen Idioten nachlaufen, die Mist verbreiten. Als einen Grund gab er an, dass die anderen auf den Von dieser Altersgruppe genutzten Medien wie TikTok und Co einfach nicht präsent genug seien. Mit jedem Zurückweichen aus der virtuellen Welt lässt man eben mehr Raum für die Spinner.
Jetzt möchte ich aber nicht unbedingt so weit gehen, denjenigen, die sich zurückziehen, Feigheit vorzuwerfen. Ich finde, die reale Welt fordert einen schon genug. Wenn man da schon assigem Verhalten und Verblödung entgegentritt, hat man vielleicht keine Energie mehr, dies auch noch online zu tun. Ich ziehe aber den Hut vor Menschen, die auch dort versuchen, andere mal zum nachdenken zu bewegen. Vergangenes Jahr bin ich auf FB auf eine junge Frau aufmerksam geworden, die für einen körperlich beeinträchtigten Menschen Partei ergriffen hat. Es gab tatsächlich Menschen, die ihm vorwarfen, sich aufgrund seines Behindertenausweises finanzielle Vorteile beim WGT-Besuch verschaffen zu wollen! Der Moderator griff dann ein und schloss diesen unseligen Thread! Das würde ich aber in diesem Fall nicht als Zensur sehen.

Graphiel
Graphiel(@michael)
Vor 1 Monat

Ich kann es Robert Smith nicht verdenken und finde seine Entscheidung daher nur konsequent.

Twitter/X habe ich seit Jahren als eine einzige Jauchegrube empfunden und daher immer einen großen Bogen darum gemacht. Bei TikTok und Instagramm ist es ähnlich, auch davon habe ich mich bislang erfolgreich fernhalten können. Lediglich bei Facebook hätte ich mit einem Verzicht inzwischen ein Problem. Viele Konzerte und Partys die ich besuche lassen sich inzwischen ohne FB und die entsprechenden Kontakte kaum noch finden. Darunter fallen vor allem Veranstaltungen die in besonders kleinen Locations und eher unregelmäßig stattfinden. Sich hier alte Zeiten zurück wünschen in denen man per Handzettel an die interessanten Veranstaltungen kommt, ist da schon ein klein wenig realitätsfern, daher muss man dann eben Kompromisse eingehen oder damit leben den Großteil dieser Veranstaltung zu verpassen.

So handhabe ich es dann eben auch auf FB. Ich befasse mich mit den Informationen die für mich wichtig sind und ignoriere den Rest. Das gilt übrigens auch für meine Freundesliste: Wen ich nicht kenne, der kommt da schlicht nicht rein. Damit fahre ich unterm Strich sehr gut und erspare mir frustrierende Erkenntnisse aus den sonstigen Feldern dieser Plattform.

Durante
Durante(@durante)
Vor 1 Monat

Ein fader Beigeschmack bleibt aber, denn X / Twitter der offenen Dekonstruktion auszusetzen und es kampflos an alle die zu überlassen, die unter dem Mantel der Meinungsfreiheit Hass und Hetze, Falschinformationen und Verschwörungsideologien verbreiten, erscheint mir dann doch irgendwie fahrlässig und feige. Fraglich ist auch, wie Bluesky in Zukunft mit dem gleichen Phänomen umgeht, das zwangsläufig jedes soziale Netzwerk in den Schwitzkasten moralischer Standpunkte zwingt. Moderation scheint unausweichlich, die Grenzen zur Zensur sind fast fließend.

Hm, dieses „den Hetzern und Faschisten nicht kampflos das Feld zu überlassen“ war im Bezug auf Twitter/“X“/“Twixx“ vor ein paar Jahren für mich noch ein evtl. nachvollziehbares Argument, aber der Zug ist imho abgefahren… Diese Plattform gehört nunmal inzwischen einem durchgeknallten Irren und es ist allgemein bekannt wie massiv er inzwischen DIREKTEN Einfluss darauf ausübt welchen Leuten und Themen die Algorithmen Reichweite bescheren (und wem/was halt nicht)… da gibt es keinen „fairen Wettstreit“ zwischen verschiedenen Ideen oder politischen Lagern oder dergleichen, nicht mal im Ansatz. Darum meine Meinung: Raus aus dieser Jauchegrube, dort gibt es für anständige Menschen nichts mehr zu gewinnen, nur Zeit und Energie zu verschwenden (und die kann man wo anders sinnvoller nutzen).
Was Bluesky betrifft… da ebenfalls zentralisiert und kommerziell ist es wohl nur eine Frage der Zeit bis es ebenfalls – auf die eine oder andere Art und Weise – den Bach runtergeht fürchte ich, leider. Da würde ich persönlich eher Mastodon den Vorzug geben, da gibt es diese Probleme prinzipbedingt nicht…

Robert Smith sammelt bei mir – mal wieder – Sympathiepunkte (wie damals bei der Diskussion um die Ticketpreise auch schon). Guter Mann! :)

Victor von Void
Victor von Void(@vivovo)
Vor 1 Monat

Ich bin in sozialen Netzwerken aktiv, seit es das Internet gibt, naja fast. Anfangs waren es Foren, später Blognetzwerke und Kram wie Facebook. Die meisten habe ich wieder verlassen, weil mir das Publikum im Wortsinn zu „asozial“ geworden war.

Allerdings lehne ich soziale Netzwerke nicht grundsätzlich ab. Es kommt immer auf das Umfeld an und was man selbst erwartet. Es gibt durchaus Communities, die ein positives Umfeld bieten, einen Reichtum an sinnvoller Information und sicher auch mal leichte Unterhaltung. Man muss ja nicht jedes Drama mitmachen und jeden Aufreger befeuern, viele Netzwerke bieten mittlerweile recht gute Schutzmechanismen.

Ich ziehe die nicht-kommerziellen/offenen Alternativen vor, die zwar oft noch etwas Komfort vermissen lassen, was ich aber gern in Kauf nehme, vor allem, weil sie in der Regel noch nicht so mit Idioten verseucht sind (und wenn doch mal einer auftaucht, ist der meist schnell wieder raus).
Aktuell sind das: Mastodon (X/Twitter-Alternative), Pixelfed (Instagram-Alternative), Loops (TikTok-Alternative, noch im alpha-Stadium) und als einzige kommerzielle Plattform noch Instagram (aus Gründen).

Ich halte grundsätzliches Verteufeln sozialer Medien aber auch nicht für zielführend, weil das meist auf Hörensagen und gefühlten Wahrheiten basiert, statt auf Wissen. Wenn jemand sie nicht nutzen mag, ist das völlig ok, aber ich wäre mit Generalisierungen vorsichtig.

Und zum Thema „X nicht den Nazis überlassen“: das ist so, als wenn man sagt: „Ich überlasse die Kneipe XY nicht den Nazis, obwohl der Besitzer sie explizit eingeladen hat und alle Nicht-Nazis als Idioten beschimpft und anpöbelt“.
Was soll das bringen? X ist eine kommerzielle Plattform, denen gehen die Nutzer am A… vorbei, solange sie mit Werbung Geld verdienen. Geh zu einer (am besten nicht-kommerziellen) der tausenden Alternativen und lass die Idioten mit sich allein spielen. Alles andere ist Zeitverschwendung.

P.S.: im Grunde ist Spontis auch ein soziales Netzwerk, schließlich diskutieren wir hier miteinander, und der eine oder andere ist auch mal persönlich beim Spontis-Treffen anwesend ;)

Letzte Bearbeitung Vor 1 Monat von Victor von Void

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