Eigentlich wollte ich dazu nichts schreiben, denn eigentlich finde ich das furchtbar albern und eigentlich finde ich auch, dass Robert in seinem Beitrag zum Dark Munich Festival bereits alles gesagt hat. Eigentlich. Uneigentlich geht mir diese Mentalität so gegen den Strich, dass meine Finger von alleine über die Tasten fliegen.
Gestern hat das Wave Gotik Treffen den Kartenverkauf für die Veranstaltung zu Pfingsten 2016 eröffnet. Bei mir sorgt diese Ankündigung in der Regel für einen riesen Schwung Vorfreude, so auch dieses Jahr. Der Beginn des Kartenverkaufs bedeutet, dass die Anzahl der Tage bis zur fünften Jahreszeit der Gruftis zweistellig werden. Er bedeutet, dass mehr und mehr Bands und andere Veranstaltungen bekannt gegeben werden. Er bedeutet, dass der März und damit der Versand der Karten nicht mehr weit ist. Er bedeutet, dass man sich ernsthaft Gedanken machen sollte, ob man alles Beisammen hat oder manche Anschaffung besser längerfristig plant (um nicht wie mein Mitcamper Thomas am Donnerstag vor Pfingsten bei der Post zu stehen und seine Zeltherringe nicht in Empfang nehmen zu können und sich damit zur Zielscheibe des Spots zu machen). Kurz: für mich ist der Beginn des Kartenverkaufs für das Wave-Gotik-Treffen ein Meilenstein im Jahresablauf, wie für andere der Valentinstag oder Ostern.
120 Euro soll der Spaß dieses Jahr kosten. Ja, ich gebe zu, auch ich habe kurz geschluckt. Kurz. Dann habe ich mich gefreut. Und dann habe ich Facebook geöffnet, die Kommentare gelesen und zunächst amüsiert gelacht. Um mich dann doch irgendwie zu ärgern.
120 Euro is schon echt ne Hausnummer, dafür müsst ihr dieses Jahr aber echt was bieten! Nachdem 2011 nicht so der Hingugger war! Ich hoffe die Veranstaltungen im Rahmen des WGT rentieren sich, sonst bin ich nach 15 Jahren auch das letzte mal dabei …
so der User Ebo Zweipunktnull in der WGT Facebookgruppe um nur ein Beispiel von vielen zu nennen. Eine Auflistung dessen, was man dafür alles bekommt und einen Hinweis darauf, dass Kosten in allen Bereichen zunehmen, spare ich mir hier und verweise auf den Artikel Steigende Preise beim Wave-Gotik-Treffen 2016 von Michael Gamon auf der Seite Monkeypress.
Was ich vielmehr umtreibt, ist die Frage nach dem Preis und dem Wert. Für mich sind Kunst und Kultur etwas, was man gibt. Aus einem Bedürfnis heraus ein Empfinden auszudrücken, zu konkretisieren, zu teilen, gemeinsam zu erleben usw. Es ist etwas, in das man viel Arbeit, Zeit, Nerven und Herzblut investiert. Für mich ist es ein Teil dessen, was uns zu Menschen macht, uns einander anblicken und sehen lässt. Das mag etwas sein, dass man umsonst geben mag, was aber in gewissen Rahmen, wie eben dem Wave-Gotik-Treffen, nicht umsonst sein kann.
Und schon steht die Frage im Raum: Was bekommen wir dafür? Was ist die objektive Menge für die zählbare Summe? Wie viel? Ich finde nicht, dass es die Frage nach dem „wie viel“ ist, sondern die Frage nach dem „wie intensiv“, nach dem „wie tief“.
Ja, auch ich habe nicht beliebig viel Geld und kann nicht beliebig viel für Veranstaltungen und Musik ausgeben. Eine Veranstaltungen, die viele Bereiche der subkulturellen Musik und darüberhinaus der Kunst und Kultur abdeckt, ist mir etwas Wert. Eine Veranstaltung die mir die Möglichkeit bietet viele verschiedene Menschen und Persönlichkeiten kennen zu lernen. Die Menschen versammelt, die sich sonst niemals begegnen würden. Die Menschen versammelt, die ich das ganze Jahr nicht sehe, auf die ich mich aber aus ganz unterschiedlichen Gründen sehr freue. Eine Veranstaltung, die Raum für Austausch und Diskussion lässt. Raum zum Erleben. Eine Veranstaltung an deren Morgenden ich völlig entkräftet Richtung Zelt wanke, aber das Gefühl habe berührt worden zu sein. Die mich fühlen lässt. Es ist nicht die Frage nach dem Preis, sondern nach dem Wert.
Wer das nicht begriffen hat: Herzlichen Glückwunsch zum Prädikat postmodernes Steuerungsobjekt.
Ich finde es jedes Jahr auf´s neue belustigend , die Diskussionen und Nörgelein betreff der Eintrittspreise . ich kann es nicht nachvollziehen. Es erhöht sich fast alles , Jahr um Jahr . Und 120 Euro für 5 Tage , Konzerte – Ausstellungen – Lesungen usw. ist doch wirklich nicht zu hoch . Es müssen Künstler , Lokalitäten ect. bezahlt werden .
Das Pfingsten WGT ist – weiß man ja auch , somit hat man ein Jahr Zeit – jeden Montag was auf die Seite zu legen , damit man dieses einzigartige Veranstaltung besuchen und genießen kann . Wer das nicht will , läßt es eben !!!
Ich kann schon verstehen, dass 120 Euro für viele, besonders für Schüler und Studenten, eine Menge Geld ist, das man nicht unbedingt mal so eben über hat. Andererseit, müssen die Veranstalter diesen riesigen Apparat für vier, bzw. fünf Tage Programm auch irgendwie finanzieren. Beim Chaos-WGT im Jahr 2000 hat wohl auch eine falsch durchgeplante Finanzierung zum Ende und Konkurs geführt.
Für mich stellt sich eher die Frage, ob es wirklich so viele Veranstaltungen an so vielen verschiedenen Orten und so viele Extras sein müssen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man das riesige Angebot ohnehin nicht nutzen kann. Da wären sicherlich Einsparpotenzial. Bei den Metal-Konzerten könnte man beim Sparen schon mal anfangen ;-)
Unterm Strich muss ich aber sagen, dass 30 Euro pro Tag schon in Ordnung sind. Für eine mittelgroße Band zahlt man heute mehr als 30 Euro für ein Konzert. Beim WGT bekommt man zu den Kapellen noch die After-Show-Party sowie An- und Abfahrt mit dem ÖPNV dazu. Außerdem eine Atmosphäre, die es auf keiner anderen Grufti-Veranstaltung gibt. Und, um auf Fledermausch Bezug zu nehmen: Ja, das ist es mir noch immer wert.
Was mich eher aufregt, sind die horrenden Holtelpreise über Pfingsten in Leipzig. Da wird die Großveranstaltung schamlos ausgenutzt und die Preise verdoppeln sich zum Teil. Und da ist leider nicht immer jede Herberge seinen Preis wert.
Ich kann das Gejammer überhaupt nicht verstehen. Wenn keine realistischen Preise verlangt werden,(und die sind ja eigentlich immer noch nicht sehr realistisch), ist das WGT irgendwann am Ende. Und das will auch keiner. Was wirklich krass ist, wie Pitje schreibt, sind die Preise für Unterkünfte. Aber auch hier hilft langfristiges Planen und Ferienwohnungen am besten ein Jahr im Voraus buchen! Freue mich auf das Jubiläums-WGT schon jetzt, trotz aller Unkenrufe. :)
Ja, ich bin auch schon am Überlegen, ob ich das gebuchte Hotel wieder storniere (die Preise waren schon vor Monaten unverschämt, aber alles halbwegs erreichbare und bezahlbare schon langeausgebucht). Das WGT würde mich insgesamt dann mit Verpflegung tagsüber über 500 Euro kosten… das ist es mir dann wohl noch nicht wert. Da fahre ich dann lieber nur am Montag mal nach Leipzig zum Spontis-Treffen und verbringe das restliche Pfingswochenende vielleicht lieber woanders, wo ich Geld spare und dafür auch einiges geboten bekomme.
Es geht mir dabei nicht nur um das Ticket, dessen Preis ja noch halbwegs nachvollziehbar ist. Das Hotel hab ich gebucht, weil ich Sorge hatte, dass ich nichts anderes mehr finde, was ohne Auto auch gut erreichbar ist. Aber wenn ich so drüber nachdenke, bedeutet mir das WGT in seinem Karnevals-Feeling nicht mehr so viel, als dass ich mein halbes Monatsgehalt dafür investrieren würde. Und Zelten kommt als Alternative nicht mehr in Frage, da bin ich einfach raus.
Ich frage mich, muss das Angebot auf dem WGT denn unbedingt so riesig sein? Man kann eh nicht alles sehen und viele fahren sowieso hauptsächlich hin, um unter Gleichgesinnten zu sein und Leute zu treffen. Da würde ein etwas „schlankeres“ Programm keinen Abbruch tun. Ich bräuchte nicht zig große Headliner, die die Kosten in die Höhe treiben. Lieber klein und fein als aufgebläht und teuer.
Bei dem Programm und Rahmenprogramm inkl. Straßenbahn finde ich 120 nicht übertrieben, das sind immerhin 4 Tage, was 30 Euro pro Tag ausmacht.
Anderswo werden teilweise 80 Euro und mehr nur für ein eine Band mit evtl. Vorband und einen Abend ausgegeben, da klagt niemand.
Ich bin eher der Meinung, dass die Getränkepreise überzogen sind, der Liter Bier 10 Euro, da sollte man was dran machen.
Die Frage ist ja: braucht das WGT denn überhaupt solch ein Riesen-Programm? Was meint Ihr?
Ich könnte mir vorstellen, dass es auch mit ca. der Hälfte immer noch gut laufen und genug Besucher anziehen würde. Die meisten kommen doch gar nicht wegen des Programms, sondern wegen des Drumherums, oder?
Oh ja, da stimme ich zu, Tanzfledermaus. Ich hatte auch schon WGTs wo sich die Karte net wirklich gelohnt hat, weil ich nie in irgendwas (Agra, Heidnisches etc.) reingegangen bin.
Ich finde auch das ein schlankeres Programm nett wäre. Ich habe es in 14 WGTs bisher nur einmal geschafft in ein Museum zu gehen, da ist einfach zu viel Rahmenprogramm….
*hüstel* Bitte keine sich im Kreis drehenden Diskussionen über Fasching am WGT. Ich bin es so leid. *seit Wochen fertiges spanisches Renaissance-Kleid steichelt*
Wie ich schon bei fb erwähnt habe, finde ich es einfach komisch dass man einerseits bereitwillig Geld in New Rocks, Queen of Darkness-klamotten oder aber in maßgeschneiderte Kleidung investiert, dann aber über den WGT-Kartenpreis jammert? Das ist für mich mehr als unlogisch. Aufgedröselt ergibt der Kartenpreis 30 € pro Tag- so viel zahlt man im Schnitt für ein Konzertticket. Und jetzt überlegt mal, was ihr am WGT dafür an einem Tag geboten bekommt.
Ich kann nachvollziehen, dass die Preissteigerung happig erscheint, aber da geb ich Ronny Recht- in den vergangenen Jahren ist vieles teurer geworden, angefangen bei Lebensmitteln bis hinzu Konzert- und Festivaltickets. Und ich sage bewusst Festivals, denn auch wenn viele das WGT immer noch als „Familientreffen“ verklären- das ist es aus meiner Sicht schon lange nicht mehr, sondern unterm Strich ein großes Festival. Und da fallen nun mal viele Kosten an.
@Tanzfledermaus
Um deine Frage zu beantworten: Jein.
Ja, ich komme auch wegen dem Drumherum. Einfach die Tradition am WGT-Freitag erstmal auf dem agra-Gelände eine Bowle zu trinken, Montags dann zur Blauen Stunde gehen usw.
Aber das Programm ist für mich seit 2011 immer wichtiger geworden. Was meinst du, was bei mir los ist, wenn das offizielle Programm veröffentlicht wird. :D
Da wird jeder Tag durchgeplant, auch wenn natürlich einiges dann doch auf der Strecke bleibt, weil man sich vor Ort doch spontan umentscheidet. Aber ich für meinen Teil bin froh, dass man in vielen Museen freien Eintritt hat. So kann ich meinen Vormittag beim WGT sinnvoll nutzen, denn ich wusste in meinen WGT-Anfangsjahren nicht so recht, was ich in der Zeit zwischen Aufstehen (die Nächte auf den Zeltplätzen waren sehr sehr kurz) und dem Beginn der ersten Konzerte machen sollte, außer zum x-ten Mal in der agra rumlatschen, wieder mal durch die Leipziger Fußgängerzone tingeln, oder im HeiDo zu sitzen.
Was den Preis angeht, so darf man sich wohl darin einig sein, dass jeder halbwegs ökonomisch vernünftig denkende weiß, dass 120 Euro für einen solchen 5-Tägigen Festivals-Apparat gerechtfertigt sind. Natürlich muss man sich das erst einmal parat haben. Plus Verpflegung und Unterkunft, denn selbst das Zelt kostet extra. Aber das eine hat absolut nichts mit dem anderen zu tun, auch wenn das die Querulanten gerne in Zusammenhang setzen wollen. Und wenn ich sehe, was auf dem Gelände an Budenbier konsumiert wird, dann kann es den meisten ja nicht so schlecht gehen. Davon einmal abgesehen, ein Tag Disneyland kostet 68€ und Wacken, so glaube ich, liegt auch schon bei 130€. Und ganz ehrlich, nichts gegen das Wacken persönlich, aber ich brauche wohl die Attraktivität von Kuhweiten und einer Blaskapelle nicht mit der von Leipzigs Passagen und der kulturellen Untermalung zu vergleichen, oder.
Was den Wert des Festivals angeht, so ist ohnehin jeder selbst verantwortlich. Liege ich ab Mittag schon breit im Straßengrün oder verpasse ich ständig meine Bands, weil ich fünf Stunden zum optischen aufgothen und Schaulaufen brauche, dann ist es klar, dass ich über die 120€ anders denke, als wenn ich wirklich mal 5 Tage fern der tristen Realität verbringe. Daher steht diese laufende »Buh, teuer«- Debatte für mich ohnehin nicht zur Debatte.
Zudem sollten die »Zu teuer«-Tröter mal von ihrem hohen Ross des bedingungslosen Besitztums runterkommen und auf dem Teppich bleiben; ist dort eh gesündere Luft. Man muss sich schließlich den Luxus auf Vergnügen und Unterhaltung auch leisten können. Selbst in Deutschland. Und auch, wenn das hier noch immer mehr auf Sandkastenniveau abläuft, so existiert auch hier schon das Prinzip, dass Wohlstand nicht für alle funktionieren kann. Und wenn ich mir die 120€ nicht leisten kann, dann ist das entweder meine Schuld oder die des Arbeitsgebers oder der verfressenen Katze oder der Tabakindustrie oder wessen auch immer. Aber Preis ist Preis, die WGT-Organisatoren kein Wohlfahrtsverein und einen Pauschalanspruch gibt es nicht. Oder ein Recht auf das Bändchen, nur weil ich schwarze Socken im Schrank habe.
Frage mich eh woher diese Mentalität kommt. Wahrscheinlich ist doch einzig Ludwig Erhard schuld. Während unsereins als Zonenkind lernte, dass man trotz Arbeit nicht alles haben kann, was man will, propagierte dieser Übergrößen-Qualmschlund dass mit entspannter 30-Stunden-Woche gleich der ebenso dicke Wohlstand ins Haus fällt. Oder so ähnlich.
Zumal man dahingehend auch niemanden einen Vorwurf machen sollte, der es eben nicht einfach so umsonst geben mag. Spätestens dann, wenn die Schwelle erreicht ist, an der die Erarbeitung der Kunst zur Hauptaufgabe wird, sollte diese auch des Anstandes wegen honoriert werden. Geht mir ja nicht anders. Ich lebe davon, dass ich das Wissen, für dessen Erlangen ich einige Jahre aufopferte, weitergebe. Das ist mein Recht. Und ich würde einen Teufel tun, dieses großspurig für umsonst rauszuposaunen. Warum sollte es dem Künstler somit anders ergehen. Warum sollte Kunst kostenlos sein. Arbeit ist Arbeit und sollte nicht für ihre Wertschätzung in Kategorien unterteilt werden. Schließlich lassen die GEMA und die heutige Copy-and-Paste-Mentalität die Musiker schon genug auflaufen.
Bei dieser heterogenen Masse? Warum nicht. Es schadet ja auch nicht. Noch nicht. Sie müssen sich nur irgendwann die Auslastung der Grenzen eingestehen. Nicht dass sie in die Verlegenheit kommen, das Ganze aufzublasen wie einer Ballon. Denn irgendwann wird dieser platzen.
Ich bin ja jemand, der das WGT vor allem wegen der Musik besucht. Selbstverständlich treffe ich da auch gute Freunde wieder, die ich eine Weile nicht gesehen habe. Das ist aber – zumindest für mich – kein eigener Programmpunkt, der Zeit in Anspruch nähme, sondern man besucht gemeinsam die Stadt, geht essen oder in Museen. In den letzten drei Jahren habe ich dank dieser Prioritätensetzung 13, 12 bzw. 15 Bands gesehen (ja, das habe ich mir tatsächlich aufgeschrieben). Macht, selbst bei Preisen dieses Jahres, 8-10 € pro Band. Und dazu habe ich mir jedes Jahr mindestens ein Museum angesehen, das ja üblicherweise auch nicht gratis ist. Allein von der Warte her also wirklich kein zu hoher Preis.
Was das „Riesenprogramm“ angeht: Bitte nicht bei den Künstlern sparen, zumindest nicht der Breite der Auswahl. Ich finde es so großartig, dass ich auf einem Festival Sieben, Primordial und The Devil & the Universe, Camerata Mediolanense, The Vision Bleak und Arktau Eos oder Jordan Reyne, Eisregen (wenn die schon mal da sind…) und Mono No Aware sehen kann. Das gibt es sonst nirgends, also bitte nicht einsparen. Nein, auch und gerade nicht beim Metal :P
Was mich an der ganzen Diskussion am meisten aufregt, ist dieser Grundgedanke „Das ist zu viel, weil ich es mir nicht leisten kann.“
Ich hatte auch schon auf Facebook geschrieben: Man kann bei einer Preisgestaltung kritisieren, wenn das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimmt. Aber doch nicht, wie das Preis – Was ich in meinem Geldbeutel habe – Verhältnis aussieht.
Man käme doch auch nicht auf die Idee, zu motzen „Ich kann mir einen All-inclusive Urlaub an der Costa Brava nicht leisten. Unverschämtheit! Das ist viel zu teuer!“ oder „Also dass die so viel Geld für Kaviar verlangen, geht ja wohl mal gar nicht! So kann ich gar keinen essen!“.
Ja, 120 Euro ist nicht geschenkt.
Ja, man kann ggf darüber diskutieren, ob dem WGT eine „Verschlankung“ gut tun würde. Aber das wäre eine komplett andere Debatte und hat mit dem Preis für das WGT in seiner aktuellen Form nichts zu tun.
Beim Preis von Kaviar fängt man ja dann auch keine Diskussion zum Für und Wider einer veganen Ernährung an.
Die Frage ist doch bei den meisten eigentlich, was es ihnen WERT ist.
Mir persönlich ist das WGT viel wert. Wir zahlen über 600 Euro für das Hotel. Weil uns die Lage und der Service es das wert sind. Und wir zahlen über 1600 Euro für die Flüge, weil die Flüge aus Shanghai halt einfach so viel kosten und wir mit Baby nicht mehrmals umsteigen wollen. Natürlich besuchen wir dann auch noch meine Familie in Deutschland, aber hauptsächlich ist das WGT unser Jahresurlaub. Und das ist es uns auch einfach wert. Da rege ich mich über 21 Euro mehr nicht auf. Weil es das – aus meiner Sicht – wert ist.
Und ich bin auch nicht mit dem goldenen Löffel im Mund auf die Welt gekommen, sondern habe zeitweise in der Schule 3 Nebenjobs auf einmal gehabt, habe im Studium nebenbei ein Kleingewerbe betrieben bei dem ich einen Stundenlohn von ca. 2 Euro hatte und weiß, dass Geld nicht auf Bäumen wächst.
Aber gerade beim WGT finde ich das Preis-Leistungsverhältnis einfach absolut fair.
Vielleicht habe ich das falsch ausgedrückt, aber primär ging es mir darum, ob das WGT denn unbedingt soviel ins Programm nehmen muss, dass es sich bei den heutigen Löhnen (ja, trotz Mindestlohn verdienen viele immer noch wenig) manche dann eben nicht mehr leisten können?
20% Steigerung sind schon heftig (auch wenn insgesamt viel dafür geboten wird), schließlich sind dieses Jahr nicht 20% Programm hinzugekommen! Da hätte es Sinn gemacht, mal zu überdenken, ob man nicht versucht, den Preis zu halten und dafür vielleicht 10% des Programms oder zumindest ein, zwei sehr teure Bands rausnimmt, was letztlich wenig auffallen dürfte.
Ich habe doch oben extra geschrieben, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis okay wäre. Warum darf man nicht äußern, dass es trotzdem langsam bei manchen Leuten an die Grenze des finanziell Möglichen geht? Es bleibt doch nicht nur beim Eintrittspreis, da kommt doch noch so viel Drumherum wie Obsorgekarte, Verpflegung etc. dazu.
Also mir ist es nicht wirklich wert, dass ich dafür das ganze restliche Jahr kaum weiteres Geld „locker“ habe, nur um auf dem WGT dabei zu sein. Da besuche ich lieber dann mehrere kleine Festivals, da hab ich mehr von.
Bezüglich Programm ist es doch jetzt schon so, dass an allen Ecken gemotz wird. Die Bands seien alle viel zu unbekannt, das Lineup wäre Mist, man braucht mehr Headliner usw.
Ich persönlich bräuchte auch beim WGT keinen der „großen“ Headliner. Da sind mir die Konzerte eh viel zu voll und ich entdecke viel lieber ganz neue Bands.
Aber ich fürchte, dass sich das nicht wirklich rechnen würde. Zumindest nicht in der heutigen Form. Nicht in der heutigen Vielfalt.
Ohne viele Besucher durch ein paar große und entsprechend teure Headliner anzulocken, kommen nicht genug Einnahmen, um den Rest zu bezahlen. Dann müssen die Preise erhöht werden, um die wegbleibenden Besucher auszugleichen und wir sind wieder beim Status quo…
Und ein kleines Festival kann einfach die heutige Vielfalt des WGT nicht in der Form bieten. Dann müsste man sich musikalisch mehr festlegen. Denn du kannst Lustmord nicht direkt nach Ataraxia auftreten lassen oder Valhall auf einem Mittelaltermarkt spielen lassen. Nur um ein paar Beispiele zu nennen.
Und bei einem kleinen Festival würde dann wohl auch die Stadt nicht mehr in der Form mitspielen. Dann wäre wohl die Oper bald genau so gestrichen, wie Konzerte im Schauspielhaus und Museen würden irgendwann genau so wegfallen wie die inkludierten ÖPNV.
Wenn du stattdessen mehrere kleine Festivals über das Jahr verteilt besuchen willst, ist das ja für deine Situation sinnvoll und absolut ok.
Aber die Möglichkeit hat halt auch nicht jeder. Wir treffen auf dem WGT unsere Freunde aus den USA, Russland, England, Holland und Spanien und wir selbst kommen aus China. Diese Wege kann man halt dann nicht mehrmals im Jahr für kleine Festivals in Kauf nehmen.
Wenn für dich das WGT die Kosten, die es verursacht, nicht wert ist, dann ist das absolut ok. Aber es ist halt nicht die Verantwortung der Veranstalter, die Preise so zu gestalten, dass es sich jeder leisten kann. Die müssen dafür Sorge tragen, dass alle Beteiligten fair entlohnt werden und sie nicht pleite gehen. Und dass das schwerer ist, als man denken möchte, zeigen ja ein paar Beispiele der letzten Zeit.
Krasser als die Ticketpreise finden ich den Wucher bei vielen Hotels. Wenn einfach mal das Doppelte des normalen Preises verlangt wird und man dann den Eindruck vermittelt bekommt, dass man nur stört, dann ist das nicht toll…
Ich mag gar nicht so viel zu dem recht eindeutig ausfallenden Urteil sagen, dass 120 € zwar viel Geld ist aber wir es gerne für das angebotene Spektrum ausgeben werden….
Und genau hier ist der Punkt! Bitte das Programm nicht reduzieren! Logischerweise kann man nur ein Bruchteil des Gebotenen besuchen. Aber genau das macht es spannend. Ich mag gerade die kleinen Geheimtipps, die eben nicht so furchtbar überlaufen sind. Oder den spontanen Wechsel, wenn die ausgesuchte Party vielleicht dann doch nicht ganz so gut ist wie man es sich vorgestellt hat…. und und…….für mich bleibt das Rahmenprogramm neben den Leuten, die ich dort treffe ein absolut zählendes Argument jedes Jahr wieder nach Leipzig zu fahren….
und bloß nicht am Metal reduzieren……der gehört da genauso hin…..*lach
Ob das Programm schon ein zu viel ist? Für mich jedenfalls nicht. Gerade diese immense Auswahl, gerade der Umstand, dass wirklich für jeden etwas dabei ist, macht das WGT so besonders. Ich möchte diese Auswahl ehrlich gesagt nicht missen, auch, wenn ich mir so viel gar nicht ansehen kann. Das ist ja letztlich auch einer der Aspekte, wodurch sich das WGT von anderen Festivals unterscheidet.
Zumal ich mir auch denke: Warum Verschlankung? Wenn die Ressourcen für ein so üppiges Programm vorhanden sind, warum nicht nutzen? Solange man sich nicht wie im Jahr 2000 total verkalkuliert sehe ich keinen Grund darin, da irgendwas zu verschlanken.
Ansonsten wurde hier einiges schon gesagt.
Auch ich kann diese „billig und viel“-Mentalität nicht mehr ab. Ich habe es ja schon auf Facebook gepostet, aber ich finde es immer wieder erstaunlich, dass die Leute, die einem immer wieder erzählen, wie sehr sie die Szene und Musik lieben, sich über so etwas beschweren. Die bei 200 Bands noch immer nichts finden, was sie interessieren könnte und die bei der Preisdiskussion alle anderen Extras (Museen, Lesungen, Kino, Tram) gar nicht weiter kommentieren, wenn man sie darauf anspricht.
So sieht sie also aus, die „Liebe“ zur Szene und ihren Inhalten.
In der WGT-Gruppe beschwerte sich einer sogar, dass ihm das angezogene Publikum zu alt wäre. Was soll man dazu noch sagen? Ich hoffe dann immer nur, dass die Leute konsequent genug sind, wirklich nicht hinzugehen.
Ich schließe mich dem hier allgemeinen Konsens an – laufende Nebenkosten werden auch für große Veranstaltungen eher steigen denn fallen, und bricht man den Preis auf Dauer und Angebot runter, kommt man hier noch immer günstiger weg als woanders. Ob man dann das Programm voll ausschöpft, bleibt jedem selbst überlassen, Maul aufreißen weil man dieses eben nicht tut und deswegen den Preis für zu hoch befindet, ist dann ein Eigentor bei dem man sich selbst an die Nase fassen muss. Oder sich vornehmen, mehr anzuschauen – oder in Konsequenz kartenlos anreisen.
Klar, Unterkunft ist nochmal ein anderes Thema, daß die Hotels anständig draufschlagen ist nicht sehr nett – aber ein ganz anderes Problem, das mit den Kartenpreisen nichts zu tun hat.
Ich wäre auch eindeutig gegen die Programmverkleinerung, grad die Breite machts doch aus, und grad die Möglichkeit, Künstler zu sehen, die sich – wie Irmin zu einem anderen Artikel hier noch so schön beschrieben hat – sich im zweiten Kellergeschoß aufhalten. Wer sich über die angeblich „unbekannten“ Bands mokiert, der hat meines Erachtens keine Ahnung, oder ist nur zu blöd, mal nachzuschauen, was sich hinter den unbekannten Namen so versteckt – herrjeh, in Zeiten des Internets sollte das nun kein unüberwindbares Problem darstellen … aber auch das ist ein alljährlich auftretendes Problem.
Dabei bin ich selbst garnicht mal so der große Konzertgänger, programmässig habe ich in den letzten Jahren mehr an Museen und Ausstellungen mitgenommen, 2014 sogar die AMI – was vielleicht nicht ganz zum WGT passen mag, aber ich fand es eigentlich ganz toll daß man sich auch sowas ansehen konnte, wenn man Bändlbesitzer war.
Im Grunde aber ist es leider überall so – diejenigen die am wenigsten Ahnung haben, welche Arbeit dahintersteckt, und was man alles kalkulieren muss, die reißen am weitesten die Klappe auf, daß es zu teuer sei – seh ich regelmässig bei an mich gerichtete Auftragsanfragen, und beim leidigen Kartenthema ist es die gleiche Sorte die rummaulen muss …
Tja, schade, dass kritische Stimmen hier so wenig akzeptiert werden. Ich bin definitiv raus, habe mein Hotelzimmer soeben storniert. Es stand eh noch etwas wackelig, weil mir das Hotelzimmer allein eigentlich schon zu teuer war. Aber Kosten und Nutzen rentieren sich für mich persönlich nicht. Dazu hat mir das WGT zu sehr am ursprünglichen Flair eingebüßt. Viel Spaß allen, die hinfahren. Vielleicht schaffe ich es trotzdem zum Spontis-Treffen in Leipzig zu sein.
@Ronny Rabe: Das ist genau der Punkt. Sicher ist das eine Stange Geld und für viele Menschen nicht einfach mal so vorhanden, aber da Pfingsten jedes Jahr so überraschend kommt wie Weihnachten sollte es ein Ding der Möglichkeit sein etwas zu planen. Zumindet für mich gibt es genug Möglichkeiten an anderen Stellen kleinere Summen einzusparen um das Geld zusammen zu bekommen. Das kann evtl nicht jeder und das möchte vielleicht auch nicht jeder, aber da ist wie bereits angesprochen der Punkt des Preis-Leistungs-Verhälnisses
Auch ich finde, dass gerade die große Auswahl das WGT zu etwas besonderem macht und zu dessen Charakter dazu gehört. Sicher sind da auch Programmpunkte dabei, bei denen ich mir denke: Wozu? Brauch ich nicht, wegen weil interessiert mich nicht oder finde ich ziemlich unpassend. Aber ich denke, da findet jeder etwas, auf das er/sie gerne verzichten könnte und meiner Meinung nach führt das wieder zu altbekannten Debatte was gehört zur Szene und was nicht. Ich denke bei dem Programm geht es um die Auswahl und die Möglichkeit, dass man könnte, wenn man wöllte. Ich habe es beispielsweise noch nie zu einer Führung auf dem Südfriedhof geschafft, aber alleine, dass diese Möglichkeit geboten ist finde ich sehr schön und ich nehme es mir jedes Jahr erneut vor^^ Sehr schön finde ich eben auch die Möglichkeit neues kennenzulernen, auch wenn ich dann feststelle, dass es nicht mein Ding ist
Wie bereits geschreiben wurde, wessen Geschmack da snicht entspricht, dem bieten sich zahlreiche Möglichkeiten andere Veranstaltungen wahrzunehmen und ja, auch ohne die Karte kann man auf dem WGT genug unternehmen, Leute treffen, zu Parties gehen und beispielsweise am GPF teilnehmen, wenn es einem doch nach Konzerten gelüstet.
@Tanzfledermaus: Ich glaube das hat weniger mit Akzeptanz zu tun, als damit, dass andere eine andere Sichtweise haben. Ich kann gut nachvollziehen, dass 500 Euro ne Stange Geld sind und zelten für dich nicht in Frage kommt. Ich kalkuliere für das WGT immer mit +/- 400 Euro für Karte / Anfahrt / Essen / trinken etc. Eine gute Möglichkeit ist evtl eine private Unterkunft zu buchen, so zwei-Drei Monate vor dem WGT werdne zunehmend private Unterkünfte angeboten (im Forum wie auf Facebook), die im Preis deutlich moderater sind. Vielleicht wäre das ja etwas, wenn du doch Lust hast nicht nur zum Spontis-Treffen dazusein :)
Guldhan : Ich gebe dir da natürlich uneingeschränkt Recht, was den Punkt angeht, dass man teilweise seine Existenz darauf gründet oder zumindest die Aufwandskosten weder rein haben möchte (da man diese ja auch nicht beliebig auslegen kann)
@Tanzfledermaus
Wo werden hier andere Meinungen bitte nicht akzeptiert? o.o
Hi!
Mir war der Spaß schon in den letzten Jahren – und zwar mit allem drumherum – zu teuer. Aber ich bin, seitdem ich Haushaltsbuch führe, auch generell ziemlich geizig geworden, das muss man noch dazu sagen. Das heißt also auch: Ich gönne mir generell nicht mehr viel überteuerten Schnicknack (OK, New Rocks besitze ich. Die hab ich seit 2005, damals war meine finanzielle Sitiation noch eine völlig andere ) und Konzerte für 30-40 Euro Eintritt sind für mich nur im äußersten Ausnahmefall mal drin, in der Regel ist mir auch das schon zu teuer. Selbst ordinäre Clubbesuche verkneife ich mir oft, weil sie nicht mehr in mein Budget passen oder ich es einfach nicht einsehe, 10€ Eintritt dafür hinzublättern (bzw will ich am Monatsende ja auch noch was auf die Seite legen).
120€ nur fürs WGT zzgl 25€ Obsorgekarte (die braucht man, wenn ich mich recht entsinne, auch zum Strabafahren) finde ich schon echt heftig. Das ist mir das WGT nicht wert, wenn man bedenkt, welche Kosten da auch noch drumherum für mich entstehen. Wie zB die Bahnfahrten (auch mit BahnCard50 kosten die inzwischen ein Schweinegeld), die Unterkunft, die Verpflegung… HILFE… Das kann ich mir mal nicht so einfach aus den Rippen schneiden, so dicke hab ichs einfach nicht mehr. Das Argument, dass ja auch sonst im Leben alles immer teuerer werde, ist für mich noch mehr ein Grund, „nö“ dazu zu sagen, denn bei steigenden Gesamtkosten muss ich ja dann noch mehr auf meine Finanzen aufpassen als ohnehin schon. Nicht jeder hat mal eben so viel Kohle auf dem Konto, dass er einfach mal eben lockerflockig sagen kann: „Das ist es mir wert“. Genau diese Einstellung macht das WGT meiner Meinung nach irgendwann zu einer elitären Veranstaltung, weil sich das nur noch begüterte Szenegänger leisten können (oder solche, die dafür den Rest des Jahres darben, nur um dann die 4-5 Tage in Leipzig zu sein – wobei viele auf Grund des Berufslebens sogar nur 2-3 Tage davon haben, nur mal so BTW). So wird das WGT noch mehr zum Luxus als ohnehin schon.
„Das ist es mir wert?“ Klar, wenn ich mal auf einen Schlag ganz viel Geld gewinne oder sonstwie unverhofft zu Vermögen komme. Dann können wir nochmal drüber reden. ;) Mag sein, dass man dafür irre viel geboten kriegt aber das Geld dafür muss man einfach auch erstmal HABEN.
Dunkle Grüße! ;)
Melle
Nein, man braucht die Obsorge für den Zeltplatz. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind bereits bei den normalen Tickets enthalten.
Ich glaube nicht, dass es zu einer Eliteveranstaltung mutiert. Wenn, dann wird Kultur generell etwas werden, was schwerer zu genießen ist.
Vermutlich wird das jetzt arrogant wie sonst etwas wirken, aber ganz ehrlich: WGT ist ein fester Termin. Wer das WGT mag, wird meistens Wege finden, sich Geld beiseite zu legen. Sorry, aber ich habe beim WGT so viele Schüler, Azubis, Studenten oder andere, finanziell nicht unbedingt zur (oberen) Mittelschicht gehören und dennoch finden sich darunter viele, die das stemmen können.
Die meisten sparen sofort nach dem WGT wieder für das nächste Jahr.
Als ich studiert habe, habe ich jeden Cent beiseite gelegt und konnte daher immer zum WGT fahren. Natürlich waren dann andere Konzerte und Festivals nicht drin – ergo ist das nichts anderes als eine Sache der Priorität, ganz klar.
Jemand, der nicht viel fürs WGT übrig hat, der wird so nicht handeln.
Das alles ändert aber nichts daran, dass das WGT für das, was es bietet ein pissbilliges Festival ist.
Folgende Aussagen habe ich so interpretiert, weil Kritiker hier viel zu schnell als Querulanten, Maulaufreißer usw. bezeichnet wurden, die nur herummaulen:
Ich denke, man sollte schon differenzieren, warum von einem Beitragsschreiber etwas als zu teuer empfunden wird. Weil er alles ganz billig haben will (was hier nirgends rauszulesen war), oder weil das ganze Drumherum ja auch nicht ohne ist und das alles zusammen irgendwann einfach zuviel wird. Sicher steigen die Kosten für alles, aber was ist mit den Gehältern? Die steigen nicht genauso schnell und jedes Jahr bleibt letztlich weniger zum Leben übrig. Die wenigsten von uns sind Großverdiener, und wer für das WGT das restliche Jahr auf alles andere verzichten möchte, kann das gerne tun. Aber es sollte nicht erwartet werden, dass andere ebenso ticken und das WGT zum Nonplusultra erheben. Es gibt noch andere, nette, kleine Szene-Veranstaltungen, die den Geist der Szene eher spiegeln und bei denen ich auch gerne den Preis zahle, weil’s authentisch ist. Für dieses Riesen-Kommerz-Festival, das lieber möglichst viele Besucher anziehen möchte und sich dafür selbst im Kern verwässert, habe ich diese Begeisterung verloren. Nicht umsonst bin ich so viele Jahre nicht mehr hingefahren.
Moin Melle,
Ich muss ganz ehrlich sagen:
Ich verstehe deine Kritikpunkte nicht.
Sind die 20 € jetzt für dich das ausschlaggebende gewesen? Ich meine die einzelnen Faktoren sind sehr stark von der Person abhängig.
Vorletztes Jahr nutzte ich den Campingplatz mit ’nem Campingbulli (T4, also keine Toilette, aber dafür halt ne Schlafmöglichkeit und n Gaskocher). Essen vorbereitet bzw. aufm Kocher hergestellt. Das sind für 5 Tage faktisch Centbeträge, gleiches für Getränke.
Letztes Jahr hatte ich den Vorteil, dass ich bei nem Freund in Leipzig übernachtete. Da fielen die Versorgungskosten fast auf Null…
Letztlich bleibt einem da sehr stark selbst überlassen auf welchem finanziellen Niveau man sich bewegen möchte, ausserhalb des Eintritts.
Ganz im Ernst: Anreise, Unterkunft, Eintritt sind…. Sagen wir 450 €, und das beinhaltet die Anreise mitm Auto. Das ist für n 5-tägigen Urlaub (und letztlich erfüllt das WGT alles, was ’nen Urlaub ausmacht…) als Rahmenpreis total okay. Für die 5 Tage kann man sich nun fragen auf welchem Niveau man das gestalten will.
Geh‘ ich jeden Morgen im Hotel brunchen? Oder miet‘ ich mir n Apartement und koche selber?
Geh ich jeden Tag zu Max Enk? Oder reicht auch n Döner oder ne Pizza für n paar €?
Muss ich in den Venues mir einen einschenken? Bleib‘ ich nüchtern?
Geh‘ ich mit Freunden bis in die Puppen feiern? Pfeif‘ ich drauf?
Uswusf.
Ich kenne deine finanzielle Situation nicht, aber ich würde nicht behaupten dass das WGT eine elitäre Veranstaltung ist, und pauschal würde ich nicht sagen dass die Mehrheit der Besucher stinkendreiche Schnösel sind, die Kohle ohne Ende haben; viele der Besucher sind Schüler/Stundenten und ich hab mir z. B. bis 2012 immer jeden Monat ein wenig Geld beiseite gelegt, damit ich mir die Karte, die Hinfahrt und die Unterkunft leisten konnte. Es ist also machbar auch mit verdammt wenig Kohle zum WGT zu kommen.
Mir ging es auch nie darum, möglichst viel Geld beim WGT auszugeben, schon gar nicht für Klamotten, Schuhe etc. Ich wollte einfach immer dabei sein, auch wenn das in finanziell schlechten Zeiten hieß, jeden Cent zusammen zukratzen. Hauptsache ich konnte nach Leipzig fahren, mir mein Bändchen am Donnerstag holen und Teil des Ganzen zu sein.
Sicher sollte man ein wenig differenzieren und die finanziellen Situationen anderer im Hinterkopf haben. Nichtsdestrotz ändert diese aber nichts an dem Umstand, dass das WGT ein kulturelles All you can eat-Buffet ist, bei dem ich mir die Frage stelle, von was die Veranstalter eigentlich leben, wenn sie bei dem Angebot so wenig Kohle verlangen.
Die eigene Situation hin oder her: es ist rein faktisch einfach eine falsche Aussage, dass das WGT zu teuer ist. 30€ am Tag für Rund um die Uhr Bespaßung inkl. Transport ist einfach ein Spottpreis. Man kann auch mit normalen Eintrittspreisen für Konzerte, Museen und Kino rechnen. Es ist und bleibt ein Festival, welches unterm Strich einfach günstig ist.
Ja, es gibt Menschen, die haben einfach wenig Kohle und ja ich kann verstehen, dass man von Wut über Trauer alles an Emotionen mitnimmt, wenn man sieht, dass der Preis auf 120 Tacken gegangen ist. Aber daraus resultiert nicht, dass das Festival irgendwie elitär oder überteuert ist. Es ist für andere einfach nicht im Budget. Von daher finde ich es einfach total daneben zu sagen, dass etwas überteuert ist, weil man es sich schlicht nicht leisten kann. Die WGT-Orga ist nun mal nicht die Wohlfahrt.
(Btw. es gibt doch zig Veranstaltungen beim WGT, für die man kein Bändchen braucht. Man kann also durchaus ohne große Ausgaben eine ordentliche Brise WGT-Luft schnuppern)
Ich möchte noch einmal auf die zitierte „Hauptsache billig, Hauptsache mehr“-Mentalität zu sprechen kommen: Die habe ich so nämlich ganz stark in der WGT-Gruppe gesehen. So wie ich das beobachtet habe, kommt ein solches Verhalten oftmals von Menschen, die am liebsten nur superbekannte Szenekracher im Line-up hätten und am besten noch ein Bahnticket, um bequem nach Leipzig zu kommen. Bei vielen, die sich beschweren habe ich einfach den Eindruck, dass nicht mal ansatzweise erkannt wird, dass die WGT-Karte der Schlüssel zu einem kulturellen Schatz ist, eben WEIL das Angebot so unfassbar groß ist. Es wird überhaupt nicht wertgeschätzt, was man dadurch für Möglichkeiten hat. Und ja. Das ärgert mich. Das ärgert mich, weil das Kulturgut nicht geschätzt wird, das ärgert mich, weil die Arbeit der Orga damit herabgewürdigt wird.
Ich habe Verständnis, wenn man wütend und traurig ist, weil mit dem hohen Ticketpreis der eigene WGT-Besuch auf der Kippe steht. Ich habe kein Verständnis dafür, wenn man dann das Programm abwertet und irgendwelche Hiobsbotschaften von einer elitären Schnöselveranstaltungen konstruiert.
Edit: Außerdem habe ich dort viele Leute erlebt, denen das WGT aus Prinzip „zu Mainstream“ und „zu Kommerz“ ist. Da habe ich mich teilweise gefragt, ob die überhaupt _irgendeine_ Veranstaltung besuchen, die Geld kostet. Einige richten ihren persönlichen Festivalkalender wohl eher nach dem Undergroundgrad als nach anderen Dingen.
Tanzfledermaus…
Da mir diverse Zitate bekannt vorkamen möchte ich hierbei einmal relativieren. Wenn ich jemanden persönlich Konter geben will, dann tue ich das auch; und zwar namentlich. Sind meine Worte allerdings an die Allgemeinheit gerichtet, so steht niemand in der Verpflichtung, diese (rein) auf sich zu beziehen.
Du sagtest ja dass der Ticket-Preis für dich halbwegs nachvollziehbar ist. Und ganz ehrlich, würde mich der ganze Spaß ebenfalls mind. 500€ kosten, dann wüsste ich, dass das ebenfalls wegen ist nicht ausfallen würde. Soll sich doch die Mittelschicht um solche Ausgaben kümmern. Denn drauf sparen hin oder her, aber so wichtig wäre mir das dann auch nicht.
Davon mal abgesehen ist es das ohnehin nicht. Menschen zu treffen interessiert mich wenig und aus den letzten WGTs zog ich derart viel »Mehrwert«, dass meine Ambitionen dort aufzuschlagen bis dato gen Null verlaufen. Somit kann ich das durchaus nachvollziehen.
Wen ich meine, das sind jene Radikalmauler, denen nichts billig genug sein kann. Die einem wirklich mit fundamentalem Unterton beweisen wollen, dass die kostenlose Nutzung eines kompletten Verkehrsnetzes -mit dazugehörigen Sonderbahnen zum AGRA-Gelände-, ca. 200 Interpreten auf dutzende Veranstaltungsorte verteilt, kostenloser Nutzung von Museen, Clubs und Kulturangeboten und dem bewegen in einer ganzen Stadt -wohlgemerkt Leipzig und nicht irgendein Kuhkaff- für 5 Tage bei 120€ eine himmelschreiende Dreistigkeit an Wucher darstellt. Ganz ehrlich, das ist Blödsinn und das kann einem jeder BWL-Schnösel vorrechnen. Selbst wenn die Stadt, das Bundesland oder die Illuminaten persönlich das ganze mitfinanzieren würden. Womöglich könnte es auch billiger gehen, aber ich glaube dennoch nicht, dass der Veranstalter nach jeder Pfingstrunde erstmal wieder eine neue Million Gewinn in die Schweiz karren muss.
Ob man sich das leisten kann, das ist eine andere Frage. Ich könnte es nicht. Hotel in Zentrumsnähe und Karte zahlen? Keine Chance. Da hat anderes Priorität. Klar, ich würde es gerne. Geht aber nicht. Ergo, Pech gehabt. Da ich es auch so derart leid bin zu Zelten. Dennoch empfinde ich den Preis nicht als zu hoch. Denn wie gesagt, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Tja, ich würde mal sagen, von meiner Seite aus „Schwamm drüber“. Ich bezog das Zitierte übrigens nicht allein auf mich, sondern allgemein auf kritische Stimmen ;-)
Die zwei Standpunkte können ja für sich stehen bleiben und sollten gegenseitig akzeptiert werden. Hauptsache, keine Seite stellt die andere als „doof“ hin.
Macht euch ein paar schöne Tage, wenn ihr hinfahrt und wenn nicht, dann genießt das Pfingstwochenende auf andere angenehme Weise.
@ +VLF: Das letzte Mal, als ich auf dem WGT war, hat die Karte glaube noch keine 100€ gekostet. Muss irgendwas um die 80€ herum gewesen sein, so genau erinner ich mich nicht mehr.
Campen ist nicht mein Ding. Ich hasse das vor allem auf Festivals wie die Pest. Ich hab mal eine Nacht auf dem WGT im Zelt verbracht – und hab kaum ein Auge zugemacht, es war furchtbar, am nächsten Tag war ich total gerädert und megaverpeilt. Ich brauche zum Schlafen RUHE. Außerdem kann ich mich in einem Zelt nicht richtig stylen, kaum möglich. Und ich habe meine Sachen gern in Sicherheit. Zelten ist für mich keine Option.
Für meine Verpflegung brauche ich übrigens keine Gourmetküche. Ich war meist im Discounter um die Ecke, hab mir morgens Brote geschmiert und hab mir abends auf dem Festivalgelände nach Programmende noch ein Schälchen Nudeln gegönnt (wenn ich tagsüber gestylt und geschminkt unterwegs bin, esse ich ja nix).
Was Urlaube angeht: Mach ich auch nicht. Mein letzter „richtiger Urlaub“ war 2001 in Ägypten. Auch darauf verzichte ich ganz (ich komme aber für meine Shootings schon hier und da mal rum, mir macht das nix aus).
Und 450€ sind schon ganz schön viel Geld, das ich lieber für schlechte Zeiten auf die Seite lege. Ich spare also schon. Und das systematisch. Aber nicht fürs WGT. Wir haben hier nicht viele Rücklagen. Ich muss die Finanzen stabil halten, ggf weiter ausbauen, hier und da wird auch noch Größeres anstehen (ein neues Dach zB in ca 4 Jahren). Da kann und will ich mal eben nicht 450 Euro fürs WGT raushauen, das erscheint mir als unangemessen. Was nicht heißt, dass ich mir nichts gönne. Aber ich kalkuliere.
Achso BTW: Was ist, wenn das WGT eines Tages mal 240€ kostet? ;)
Wenn das WGT eines Tages 240€ kostet und noch immer gute Qualität liefert, würde das sicher im Geldbeutel schmerzen, aber es wäre immer noch sein Geld wert.
Und mal davon ab: Wenn man das befürchtet, dann sollte man erst recht das jetzige Schnäppchen mitnehmen. So lange man noch kann und wirklich will, sollte man es auch nutzen, bis es nicht mehr geht.
„Campen ist nicht mein Ding. Ich hasse das vor allem auf Festivals wie die Pest. Ich hab mal eine Nacht auf dem WGT im Zelt verbracht — und hab kaum ein Auge zugemacht, es war furchtbar, am nächsten Tag war ich total gerädert und megaverpeilt. Ich brauche zum Schlafen RUHE. Außerdem kann ich mich in einem Zelt nicht richtig stylen, kaum möglich. Und ich habe meine Sachen gern in Sicherheit. Zelten ist für mich keine Option.“
Kann ich nachvollziehen, bin halt persönlich da recht ignorant. Horizontale Lage = Schlafmöglichkeit. ;)
Ansonsten: Ja, ehrlich gesagt würd ich 240 € dafür auch noch ausgeben. Ohne lang nachzudenken.
Ich denke, die 120 € sind gerechtfertigt. Auch wenn ich nicht viele Konzerte besuche, nutze ich gerne die Möglichkeiten zu Lesungen, Museen etc. Aus diesem Grund ist für mich auch die Größe des „Festivals“ nicht relevant.
Was mir nicht gefällt ist, dass die Leute, denen das Ticket zu teuer ist, dies scheinbar nicht äußern dürfen. Was ändert es, wenn ihnen dann klar zu machen versucht wird, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt oder sie das ganze Jahr darauf sparen könnten. Wer kann diesen Menschen ernsthaft unterstellen, dass sie nicht ausreichend für das Ticket tun, gar ihr Geld für andere Dinge ausgeben usw.? Selbst wenn?! Wenn einer nicht bereit ist den Preis zu zahlen bzw. es nicht kann und somit auf den Besuch verzichtet, ist das legitim.
Klar kann man das äußern. Es ist auch ok, wenn man das WGT jetzt nicht so feiert wie andere. Nicht jeder mag es, durch die ganze Stadt zu gurken und nicht jeder mag die gefühlten 200 Teams von RTL, die wissen wollen, wie lange man vorm Spiegel steht.
Es ist einfach die Art und Weise, wie das mitunter geäußert wird. Das bezieht sich weniger auf die Spontisuser, sondern eher noch auf zig andere Leute, die ihre undurchdachte Meinung ins Netz rotzen. Im WGT-Forum, in der Facebookgruppe oder sonst wo.
Ich habe ein Spaßposting in der WGT-Gruppe verfasst und da haben unglaublich viele Leute so unfassbar fürchterlichen Quatsch geschrieben, dass ich immer noch den Kopf auf die Tischplatte hauen möchte. Da wurde bemägelt, dass zu wenig „Stars“ da sind und dass der Preis doof ist, weil das keiner schaffen kann. Und die ganzen Bands würde man ja nicht kennen. Einer beschwerte sich zudem, dass ihm das Publikum zu alt sei. Das kumuliert irgendwann und dann sorgt das einfach schnell dafür, dass es vielen anderen nur noch auf den Sack geht und sich entlädt.
„Was mir nicht gefällt ist, dass die Leute, denen das Ticket zu teuer ist, dies scheinbar nicht äußern dürfen. Was ändert es, wenn ihnen dann klar zu machen versucht wird, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt oder sie das ganze Jahr darauf sparen könnten.“
Dürfen sie doch. Darf man diese Meinung nicht kritisieren?
„Wer kann diesen Menschen ernsthaft unterstellen, dass sie nicht ausreichend für das Ticket tun, gar ihr Geld für andere Dinge ausgeben usw.? Selbst wenn?! Wenn einer nicht bereit ist den Preis zu zahlen bzw. es nicht kann und somit auf den Besuch verzichtet, ist das legitim“
Wo ist das denn passiert?
Ich stimme zu – was ganz arg zum Kopf – >Tischplatte beiträgt sind so einige Kommentare auf Facebook. Da wird zeitgleich kritisiert, dass zu wenig bekannte Bands kommen UND alles zu teuer ist. Oder dann, dass es zu teuer ist, WEIL das Publikum ist so alt und das lohnt nicht. Bei solchen Argumentationsketten reißt irgendwann der Geduldsfaden.
Hier wird ja doch hauptsächlich sachlich diskutiert. Dann muss es aber doch bitte auch erlaubt sein, sachliche Gegenargumente zu liefern. „Ich bin der Meinung X weil aus Fakt A folgere ich Schluss S“ „Ich bin der Meinung Y, weil ich glaube du hast Fakt B außer Acht gelassen und ich komme somit zu Schluss R“ heißt ja nicht, dass man die Äußerung von Meinung X verbieten möchte. Aber so funktioniert nun einmal eine Diskussion…
Ich habe auch ganz stark den Eindruck, dass manche nicht daran denken, dass hinter dem WGT auch echte Menschen stecken. Die Security, die Putztruppen, die Bands, die Mitarbeiter der Orga. Alle sollen und müssen fair entlohnt werden.
Und für die ganze Zusatzkosten kann die Orga nun mal gar nichts. Die können doch die Tickets nicht verschenken, nur weil Hotels teuer sind.
Genauso wenig kann die WGT Orga was für die finanzielle Situation der potentiellen Besucher. Das WGT ist kein wohltätiger Verein. Das muss sich rechnen, alle Beteiligten gerecht entlohnen und sollte ein faires Preis-Leistungsverhältnis bieten. Mehr nicht. Alles andere ist einzig und allein die Verantwortung der (potentiellen) Besucher. Punkt.
Und wie ich auch schon in Facebook schrieb: Wer wegen 21 Euro extra am Hungertuch nagen muss, kann ganz einfach vor Ort jeden Tag 2-3 der Pfandbecher, die immer irgendwo rumliegen, abgeben und hat damit die Preissteigerung des Tickets ausgeglichen. Problem gelöst.
Und sorry Mele, aber nur weil du zu geizig bist, 1.75 Euro pro Monat aufs Jahr gerechnet mehr zurück zu legen – denn größer ist die Preissteigerungen beim Ticket nicht – wird das WGT nicht zu einer elitären Veranstaltung. Nur, weil du dir etwas nicht leisten willst, hat das nichts mit elitär zu tun. Zeitgleich aber sprichst du dann davon, dass du nicht campen willst. Was ja enorm viel Geld sparen würde. Gehst du denn auch in Urlaubsforen und beschwerst dich dort, dass Ägyptenurlaube zu teuer sind, weil du das Geld dafür lieber sparst? Welche Erwartungshaltung hast du denn an das WGT? (die letzte Frage ist ernst gemeint!) Was würdest du dir von der Orga wünschen? Wie soll es besser gemacht werden?
Auch eine allgemeine Debatte zu sinkenden Reallöhnen und steigenden Kosten finde ich irgendwie fehl am Platz. Ja, das ist die Realität und ja, das ist scheiße. Aber was kann die WGT Orga denn dafür? Steigende Preise bedeutet ja auch, dass für das WGT alles teurer wird. Mieten, Druckkosten der Tickets, Materialkosten der Bändchen etc pp. Was sollen die Veranstalter denn mit diesen Kosten machen? Selbst tragen? Und was ist mit dem ganzen Personal, von den Putzfrauen bis zu den Securities? Die wollen vielleicht auch mal mehr Lohn bekommen. Oder müssen es dank gesetzlichem Mindestlohn. Was ist mit diesen Kosten? Sollen die Veranstalter die auch einfach selbst übernehmen? Oder haben Mitarbeiter am WGT kein Recht auf zumindest langsamer sinkende Reallöhne?
Ich habe beim WGT das klare Gefühl, dass die Veranstalter fair kalkulieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich an dieser Preissteigerung nicht 2-3 Mann tierisch bereichern und Millionen für das eigene Konto scheffeln, sondern dass es auf der Kostenseite gute Gründe dafür gibt, den Ticketpreis um 20% zu erhöhen. Sowas tut man nicht einfach mal so aus einer Laune heraus. Daher finde ich es einfach den Organisatoren gegenüber nicht fair, wenn alle darüber motzen, wie scheiße dass doch ist und dabei ganz egoistisch nur die eigenen Finanzen betrachten.
Wenn wir wegen des Ticketpreises nicht würden fahren können, wäre meine Reaktion „Schade. Traurig. Ist der Preis gerechtfertigt? Ja, ist er. Also was kann ich tun, um nächstes Jahr mehr Geld zu haben und wieder kommen zu können?“ und nicht „Unverschämtheit! Alles scheiße! Viel zu teuer! So geht das doch nicht!“. Schließlich sind mein Kontostand und ich nicht das Zentrum des Universums, an dem sich alles andere orientieren muss.
Ich würde die Sache ein wenig pragmatischer angehen. Wer 120€ für das Ticket zum WGT nicht erübrigen kann, weil er schlichtweg zu wenig Geld hat, darf sich durchaus darüber aufregen, dass das WGT nun teurer geworden ist. Warum auch nicht? Ich würde es sicherlich auch richtig bescheiden finden, wenn das WGT meine Möglichkeiten überschreitet.
Eine Preissteigerung war jedoch abzusehen. Zum einen waren die letzten Jahre die Preise konstant bei 99€ (davor 2 Jahre ebenfalls mit dem gleichen Preis) und zum anderen gibt es ein Jubiläum zu feiern, das die Veranstalter auch sicher in den Umfang des Programms einbauen, was sich dann wieder auf den Preis niederschlägt. Warum die Preissteigerung dieses Jahr so hoch ausfällt, kann nur spekuliert werden. Wer sich das nicht leisten kann, ist leider der gelackmeierte. Man muss akzeptieren, dass es Leute gibt, die eben nicht viel Geld ausgeben können und trotzdem teilhaben wollen. Das die dann meinetwegen einen Schuldigen für ihre Situation suchen, ist menschlich.
Ebenfalls pragmatisch: Das WGT ist 120€ wert. Daran KANN es gar keine Zweifel geben. Setzt meinetwegen ins Verhältnis was ihr wollt oder vergleicht es mit jedem beliebigen anderen Festival. Beim WGT bekommt ich MEHR geboten.
Was viele aber vergessen: das WGT muss nicht zwangsläufig 120€ kosten! Leipzig ist allein schon einen Besuch auch ohne Bändchen wert. Es gibt unzählige Treffpunkte, die auch ohne Bändchen zu besuchen sind. Die Moritzbastei und das heidnische Dorf kann auch mit Tagesticket besucht werden, viele der unzähligen Veranstaltungen am Abend in den Discotheken oder sonst wo, sind ebenfalls mit einem Eintritt zu besuchen. Alternativ dazu findet im WERK II wieder das mehrtägige Gothic-Pogo-Festival statt.
Auch die Unterkunft muss nicht teuer sein. Im offizielle WGT Forum werden gelegentlich Schlaftplätze angeboten, AirBNB vermittelt Schlafplätze bei Privatleuten und es gibt ebenfalls Zeltplätze, die nicht zum WGT gehören.
Die Mitfahrzentralen bieten Möglichkeiten an günstig nach Leipzig zu kommen, Fernbusse sind sowie recht günstig und auch die Bahn bietet hier und da auch Sparpreise an, um günstig nach Leipzig zu kommen.
2011 habe ich bereits über das WGT ohne Bändchen berichtet und auch beim schwarzen Planeten gibt es jede Menge nützliche Tips, die kein Geld kosten.
@ Fledermama: In Ägypten war ich 2001, also vor 15 Jahren… Ich habe nicht vor, da jedes Jahr wieder hinzufahren bzw hinzufliegen. ;) Das ist sowas von abgehakt. Und was soll ich in Urlaubsforen, wenn es mir gar nicht so wichtig ist, in regelmäßigen Abständen in den Urlaub zu fahren?
Das WGT aber spukt mir schon jedes Jahr immer mal wieder durch den Kopf, ich wäre gern mal wieder dort. Ich spare mir das Geld aber momentan für wichtigere Dinge an. Aufs M’era Luna, Amphi usw gehe ich somit also mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht.
Wurde ja schon angemerkt, aber ich greife das auch nochmal auf – der Knackpunkt ist ja nicht der, Leute dumm anzumachen die einfach das Geld so garnicht haben und es sich deswegen verkneifen, zum WGT zu fahren – ich denke auch, den Vorschlag im Vorfeld einfach was wegzulegen, sollte man etwas differenzierter sehen. Natürlich kann man in niemandes Finanzen reinschauen, und will ja auch keiner, jeder hat da so seine eigene Situation, aus der heraus es eben nicht hinhaut, andererseits gibts eben auch Leute die, trotz sehr schmalen Möglichkeiten, es dennoch immer wieder schaffen, etwas Kohle zurückzulegen.
bei mir wars von meinem ersten WGT an auch jedes Jahr wieder finanziell grenzwertig, daher war die Karte oft Geburtstagsgeschenk und die Unterkunft bei Bekannten, von privat vermittelt, und seit eine meiner besten Freundinnen in Leipzig wohnt, stellt sich – zumindest für mich – die Unterkunftsfrage zum Glück eh nicht mehr. Natürlich hat nicht grad jeder das gleiche Glück, und grad wenn kurzfristig Ausgaben anstehen die nicht eingeplant waren, macht das einem auch nen Strich durch die Rechnung. Alles nachvollziehbar.
Aber – um auf den eigentlichen Punkt zurückzukommen – was den meisten hier, einschließlich mir, so unangenehm aufstößt, sind die Leute die die eigene Budget-Knappheit pauschal anderen in die Schuhe schieben, statt zu sagen – scheiße, da hab ich heuer halt einfach nicht genug übrig. Stattdessen ist die WGT-Orga Schuld, weil sie die Preise ganz allein aus dem Grund angehoben hat, um genau der Motzbacke ganz persönlich eins vor den Karren zu knallen. So scheinen die Gedankengänge mancher zu sein.
Und die Sorte ist in der besagten WGT-Gruppe eben nicht zu knapp vorhanden, ich hab die „Diskussion“, die auf ElisaDays Beitrag folgte, auch am Rande mitverfolgt, und da stellte sich definitiv in kürzester Zeit der Drang ein, die eigene Schreibtischplatte zu verspeisen.
Mit Soße.
„Wo ist das denn passiert?“
Ebenso auf Facebook.
@Melle Noire: Das hört sich so an, als ob es bei dir im Leben aber auch etwas gibt, dass dir einfach wichtiger ist als das WGT und auf das du hinarbeitest und sparst. Ist so ähnlich wie bei mir und Tattoos: Finde ich nett und habe mir auch schon Motive überlegt, aber Geld fürs Stechen lassen ist nicht da, weil ich es dann doch lieber für Reisen oder andere Dinge ausgebe. Also ist das etwas, was ich ganz nett finde, was mir aber ehrlichgesagt nicht so wichtig ist, denn sonst würde ich ja auch mal drauf sparen :) Und das ist doch ok.
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Ich denke es ist schon wichtig zu unterscheiden ob etwas prinzipiell überteuert ist oder ob ich es mir schlicht nicht leisten kann. Den Unterschied sehen viele vielleicht auch nicht, weil sie so mit ihrer eigenen Situation beschäftigt sind.
Ich bin die letzten Jahre immer aufs WGT gefahren. Oft mit Hotelübernachtung und allem Drum und Dran, aber es stand auch mehrmals auf der Kippe und wir mussten schauen wie wir das finanzieren. Ich weiß selber wie blöd das ist, wenn einem das Leben einen Strich durch die Rechnung macht (Katze wird krank und man macht alles Menschenmögliche um ihr das Leben zu retten oder das Auto geht kaputt und man braucht es für den Job….) da nützt leider auch das Geld zurück legen nichts.
Auch kennen viele aus meinem Bekanntenkreis das Dilemma dass sie trotz Studium sehr wenig verdienen (Es gibt ja immer Schlaumeier die sagen „Such dir doch einen Job in dem du mehr verdienst“ ja wenn das alles so einfach wäre…)
Aber das der WGT Orga anlasten? Weil gewisse Kosten nunmal gedeckt werden müssen und weil wir jetzt einen Mindestlohn haben (den btw. viele haben wollten und der gerade in Ostdeutschland einen großen Unterschied macht). Irgendwo beißt sich doch da die Katze in den Schwanz….Ich kann verstehen wenn man traurig ist, wenn es nicht klappt, aber es deshalb dem Veranstalter anzulasten, dass es 21 € mehr kostet ist Quatsch.
Klar ist so ein Aufenthalt mit Anreise, Übernachtung und den Kleinigkeiten die dazu kommen insgesamt kein Pappenstiel, aber ob es einem das wert ist (oder man hie und da mal Abstriche macht) ist immer noch jedem selbst überlassen.
Ich war letztes Jahr das erste Mal ohne Karte auf dem WGT und hatte mindestens genauso viel Spaß! Es gibt mittlerweile so viele Veranstaltungen die man ohne Bändchen besuchen kann, dass man selbst diese gar nicht mehr alle wahrnehmen kann, so viele sind es mittlerweile.
Eigentlich muss ich mal sagen, das WGT hat keinen messbaren Geldwert: Ich finde das WGT unbezahlbar! Ohne WGT hätte ich ganz viele liebe Menschen nicht kennengelernt und viele schöne Stunden weniger in meinem Leben gehabt.
Gut gebrüllt Löwe,
Ich glaube nicht das man sich über den Preis aufregen sollte! Ich habe zwar auch am Anfang nich schlecht geschaut, aber für mich stand und steht fest „Ich gehe hin“! Ich bin auch nur ein armer Azubi, aber ich spare dafür auch son seit dem letzten WGT und ich bin der Meinung „wem der Preis zu hoch ist, der kann nicht sparen und wenn es jeden Monat nur 50,-€ sind“. Klar kann man damit keine großen sprüne wagen, aber ich habe eine schöne Zeit mit Gleichgesinnten und das ist das was zählt!
Freut Euch lieber das es bald so weit ist, anstatt wegen dem preis zu meckern!
100e Kommentare zum Thema Ticketpreis und WGT, die im direkten Kontext mit diesem Text stehen und ihr nehmt den, der nur richtig verständlich ist, wenn man mich und entsprechend die lange Version kennt … und nein ich finde es nicht in Ordnung, dass er im Zusammenhang mit solch einer Meldung Erwähnung findet, alleine weil er dadurch negativer beleuchtet wird, als er ist.
Ja, ich finde 120,- Euro ist definitiv ne Hausnummer und ich erwarte auch Einiges für dieses Geld. Ich habe aber nie gesagt, dass es überteuert ist, wie es eben 99% aller anderen Kommentatoren taten. Das WGT ist für mich und viele Andere ein alternativer Jahreswechsel und wie an anderer Stelle schon kommentiert, ist es nicht nur der Ticketpreis, der so einschlägt. Jahrelang habe ich mich hingestellt und genau das selbe wie der Verfasser dieses Textes gesagt: Es ist nicht überteuert, schlichtweg, weil man ziemlich viel dafür geboten bekommt. So war es im einen Jahr Eintritt zur AMI, im anderen Jahr der Eintritt zu bekannten und aktuellen Kinofilmen und wieder in einem Jahr endlich die Kooperation mit der LVB, was ebenfalls nicht immer der Fall war und damals ein ziemlicher Meilenstein. Dieses Jahr ist eben Belantis als besonderes Bon Bon mit dabei. Das war aber zum Zeitpunkt des Kommentars noch nicht bekannt. Überhaupt war sehr wenig darüber bekannt, was es für weitere Veranstaltungen im Rahmen des WGTs geben wird und genau das wird auch erst kurz vorher bekannt. Wenn ich die 120,- jetzt also zahle kauf ich die Katze im Sack, das einzige wovon ich vorher weiß sind vereinzelte Bands die spielen werden und die Veranstaltungen, welche jedes Jahr stattfinden. Und obwohl es noch nichts in den Vorankündigungen gibt, wo ich sage jap, unbedingt, mein persönliches kleines Highlight eben, stell ich mich auch dieses Jahr hin, beiße in den sauren Apfel, zahl das Geld und sage vorher bereits, dass es nicht überteuert ist.
2011 war nun das Jubiläum zum 20. und meine eigene Einschätzung damals war eben, dass sich der Ticketpreis für mich persönlich nicht rentiert hat. Wer mich kennt (und hier sind wir bei dem erweiterten Kommentar), weiß, dass ich nichts weniger möchte, als nach Pfingsten zu sagen: es hat sich dieses Jahr nicht für mich gelohnt, diese Angst schwingt bei mir immer mit und eine Ticketerhöhung um 20% macht dieses mulmige Gefühl eben nicht besser. Was auch der Grund für meine Aussage ist.
Jeder gestaltet sich sein WGT selbst und es obliegt jedem Einzelnen am Ende sagen zu können, dass es sich rentiert hat. Für die Veranstalter mag es schwierig sein alle unter einen Hut zu bringen, dennoch hat es bis auf 2011 (meiner persönlichen Meinung nach!) immer einwandfrei funktioniert und ich habe das Geld gerne gezahlt. Ich schiebe weder dem Veranstalter noch sonst irgendjemandem den schwarzen Peter zu, so wie der Verfasser des Textes kurz schlucken musste, so musste ich das auch nur habe ich es in Worte gefasst. Und schon alleine oder gerade deswegen find ich es nicht gut, dass mein Kommentar auf diese Weise verwendet wird, da er alles andere als einseitig zu betrachten ist, der Text des Verfassers, aber ganz klar Statement bezieht …
Grüße
Lieber Ebo Zweipunktnull,
mit deiner Erklärung wird dein Kommentar verständlicher, dieser Kontext fehlte mir im Zusammenhang mit der Diskussion in Facebook und dein Kommentar war eben eben der eine, den ich auswählte. Genau da sehen ich aber das Problem von Facebook und die Kommentarkultur dort (an der die Mitglieder einen deutlichen Anteil haben). Es wird nur ein kurzer polemischer Ausschnitt präsentiert.
Was mich auf deinen Kommentar gestoßen hat waren die Ausdrücke „was bieten“ und „rentieren“ im Zusammenhang mit dem letzten Mal. Das klingt sehr nach kapitalistischer Konsumlogik in meinen Augen. Ich finde deinen Kommentar hier in dem Sinne widersprüchlich, dass du selbst sagst, das ist es dir wert und du akzeptierst das, obwohl du nicht weißt was du dafür bekommst. Dann von rentieren, etwas geboten bekommen und sonst wegzubleiben zu sprechen in den Kommentar obwohl du deiner Erfahrung nach davon ausgehst, dass du etwas geboten bekommst, wie in den vergangenen Jahren. Geht es nicht mehr um das Erleben als um das „was geboten bekommen“? Meiner Meinung nach geht es auch um die Veranstaltungen, aber vorallem um das was daraus erwächst. Bekannte wiedertreffen, neue Leute kennenlernen, Neues entdecken, sich seine eigenen Highlights schaffen, die Atmosphäre genießen. Wenn den Preis in Verhältnis zu den Bands (die man kennt, die man sehn will, von denen man ein langes Konzert sehen möchte) setz, dann ist man wohl mit einem anderen Festival oder einzelnen Konzerten besser berachten.
Ich kann deinen Einwand durch aus auch nachvollziehen. Auch für mich wäre bei einer gewissen Summe eine Grenze erreicht, aber genau da denke ich ist einer der Punkte, schon das was üblicherweise im Programm ist muss bezahlt werden, die ganze Logistik, Personalkosten etc.
In dem Zusammenhang in dem ich auf ihn gestoßen bin fand ich ihn durchaus sehr negativ. Warum hast du dort nicht deine lange Version zum Besten gegeben?
Ich finde es aber schön, dass du in den Kommentaren hier deinen Standpunkt verdeutlicht hast.
Liebes Flederflausch,
So betrachtet ist es tatsächlich so, dass der Kommentar durchaus falsch verstanden werden kann. Allerdings begnüge ich mich auf Facebook oftmals auch damit zwischen Tür und Angel irgendwas zu schreiben und achte dabei nicht sonderlich darauf, wie ich etwas schreibe, ehrlich gesagt liebe ich es sogar den Leuten dabei zuzusehen, wie sie sich im Anschluss an sowas gegenseitig die Mäuler zerreißen und schlussendlich doch zu keinem sinnvollen Ergebnis kommen entsprechend gieß ich dann auch Öl ins Feuer. Ich habe es schon vor längerem aufgegeben auf Facebook ernsthafte Diskussionen anzuregen, dafür eignen sich mMn Plattformen wie diese doch besser.
Ich muss auch dazu sagen, dass ich nicht damit gerechnet hätte, dass der Kommentar eine solche Reichweite erlangen wird.
Außerdem war ich tatsächlich super sauer ob der recht großen und offensichtlichen Preiserhöhung und hab dann, wie so oft, recht impulsiv meinem Worterbrechen freie Bahn gelassen. Sagen wir ich war von einem ziemlichen Preisschock getroffen.
Nachdem ich selbst im Wirtschaftsbereich tätig bin, weiß ich selbstverständlich, dass hinter einer Veranstaltung wie dem WGT ein deutlich längerer Rattenschwanz hängt, als man zunächst erkennt und ich kann dabei nur betonen, dass das WGT im Vergleich zu Rock im Park und anderen Festivals eine viel größere Vielfältigkeit erreicht. Während der Ticketpreis bei der einen Veranstaltung eben nur durch den Bekanntheitsgrad der Bands die auftreten erreicht wird.
Liebe Grüße
P.s.: die lange Version hat Facebook also deswegen nicht erhalten, weil ich mir nicht mehr die Mühe mache, insbesondere in der WGT-Gruppe, meine Wortwahl zu überdenken. Senfen um des Senfens Willen also :).
Hallo Ihr lieben,
schöner Text, ansich.Und ja stimmt irgendwo auch, aber wie so oft gibts ein riesen ABER.
Ich muss sagen ich bin damals als Schüler noch zu meine ersten WGT gegangen da kostete die Karte um die 70€, dafür musste ich schon sehr lange sparen.das Klappte auch solange in Ausbildung ging ganz gut, danke Familie. Einige Jahre konnte ich dann nicht wegen Arbeit (Hotel, und ohje wie konnt ich es nur wagen für Pfingsten nach Frei/Urlaub zu fragen) Dann endlich da weg, Juhu WGT ich komme, dann der erste Schock…über 80€ für die Karte? Ohje tut weh wenn man nicht mal ganz 700€ im Monat verdient…aber machbar!…so nun verdiene ich pro Monat weit unter diesen 700€ und soll 120€ für eine Karte ausgeben? das ist annährend fast die Hälfte vondemw asich im Monat für alles was zu Zahlen ist zur verfühgung habe und lese dann dauernd naja müsst ihr halt sparen! Wisst ihr eigentlich wie mir das aufm Sack geht überall zu lesend er Preis ist gerecht fertig, man kann ja sparen!Und ja ich fühl mich da ausgegrenzt aufgrund solcher Preise-.-“ Und ich denk es gibt genügend Leute denen es so geht;)und nein ich will die Karten nicht geschenkt haben. Nur dieses Jahr tuts halt auf Grund der geilen Bands echt weh nicht hin zu können^^
Ich kann deinen Einwand verstehen, sicher tut das weh, wenn man nicht so viel verdient. Aber ich würde nicht sagen, dass man da von ausgegrenzt sprechen kann bei einem gerechtfertigtem Preis. Kosten müssen eben gedeckt werden und die kann ja schlecht anpassen, nur weil manche sich das nicht leisten können.
Ich hab übrigens auch weniger als 1000 Euro im Monat zu Verfügung (und hatte in vergangenen Jahren des Studiums definitiv weniger als 700 Euro) und muss (musste) mir das zusammen spare (Nicht nur im Hinblick auf die Ticketpreise, sondern auch für das ganze drumherum: Essen, Trinken, Kleinigkeit hier und dort). Aber das ist es mir eben wert. Ich sehe dann den ganzen Rest des Jahres halt zu, das ich was auf die Seite lege und verzichte dafür auf das ein oder andere. Für mich ist das (in vielen Fällen) eine Frage der Priotitäten.
Hallo,was machen denn die Leute welche nur 3 Tage kommen können.Die sich auch nicht für die 200 Bands Interessieren.Eigendlich müßte es Eintrittskarten geben für x Tage,pro Tag ohne Live Acts und Lesungen,sagen wir 20 Euro.Dann würde ich auch nächstes Jahr wiederkommen.So leider nur im dieses Jahr.Denn ich muß nur um auf das Agrar Messegelände zu kommen 120 Euro bezahlen,da muß ich noch Überlegen,Tagesticket für den ÖPNV kaufe ich morgens.
Ich gehöhre nicht zur Geiz ist Geil Fraktion,aber ein bisschen Überlegen…
Auch den Einwand kann ich ein stückweit nachvollziehen. Nicht jeder kann so lange Urlaub bekommen oder hat außer der Arbeit andere Verpflichtungen, denen nachgekommen werden muss.
Meiner Meinung nach würde ber genau das, Bändchen für weniger Tage oder einen Tag den Charakter des Festivals nachhaltig negativ beeinflussen. Vom organisatorischen Aufwand it unterschiedlichen Bandchen etc., der Gefahr der Überfüllung einzelner Veranstaltungen und finanzieller Unsicherhheit mal angesehen. Es gibt vile Möglichkeiten Leipzig zum WGT auch ohne Bändchen zu besuchen, gerade, wenn man nicht an Bands und Lesungen interessiert ist…
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Also ich finde 120 € für das Eventangebot auch nicht so wahnsinnig hoch. Wenn man das mal runterrechnet, was einem dabei alles geboten wird, dann ist es doch eher ein Schnäppchen. Zahlt man doch meist für ein einzelnes Konzert einer Band schon um die 30-40 €. Und beim WGT hat man immer noch das ganze Feeling drum herum, das eh unbezahlbar ist :-)
Es ließe sich nun natürlich auch diskutieren, was denn die „Kunst und Kultur“ ist, die das wgt für 120 € konkret bietet? Sprechen wir von den Bands oder den Faschingskostümen auf der Schaulaufmeile? Die Museen in der Stadt Leipzig schafft der Wald und Wiesen WGTler doch meist nichtmal ansatzweise zu sehen.
Dieses extrem konsumorientierte passt ganz gut zur Entwicklung der Szene…da wünscht man sich wirklich in die Anfänge des WGTs zurück
Konzerte, Museen, Ausstellungen, Führungen etc.. Ich finde das ist eine ganze Menge an dem, was man unter unst und Kultur zusammenfassen kann ;) Auch wenn natürlich, das am Ende auch eine Frage der Auslegungs- und Betrachtungssache ist in einigen Punkten. Nur um die Kostüme zu sehen braucht man das Ticket nicht, da kann man sich auch vor der Agra am Bierstand parken. Sicher haben viele zum WGT noch nie einen Fuß in ein Museum gesetzt. Müssen sie auch nicht. Ob man das möchte oder nicht ist eine persönliche Entscheidungsfrage, ob ein Aussenstehende das nun as adequates Programm betrachtet oder nicht, das ist wieder ein anderer Punkt. Am Ende zahlt man für das Gesamtpaket mit allen Veranstaltungen und die damit verbundene und zu finanzierende Infrastruktur. Und vergesst bitte nicht, dass dort auch Leute arbeiten, die gerne auch was hätten, wovon sie leben können. Ob das jetzt im Einzelfall als ein zu viel oder ein zu wenig interpretiert wird, das ist wieder eine Auslegungssache.
Das ist sicher eine nicht gänzlich verfehlte Erkenntnis. Das eine Komsunorientierung geschehen ist, ist lange und breit disktiert worden und klar hat diese das WGT engeholt. Findest du es konsumorientiert ein breites Angebot zu nutzen und dafür zu zahlen? Ich finde es eher symmptomatisch, wenn man alles fordert, aber nichts dafür geben will. Ganz sicher, die Ausdehnung des Programmes war und ist auch ein Mittel eine Vielzahl und eine große Bandbreite an Besucher anzulocken. Ab einer gewissen Anzahl an Besuchern und organiatorischen Aufwand ist vllt auch einfach ein Punkt erreicht an dem das eine naheliegende Entwicklung ist. Das ist schade und stört auch mich an vielen Stellen, doch da sind wir wieder an dem Punkt. Nischen suchen und schaffen. Es gibt diese auch auf dem WGT und es gibt sie bei vielen anderen Gelegenheiten. Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, genau dieses Vielfältige Angebot macht das WGT auch mit aus und hebt es von anderen großen Festivals ab…