Es ist auf Festivals und Großveranstaltungen der schwarzen Szene wie beispielsweise dem bevorstehenden WGT 2010 in Leipzig immer wieder eine Entdeckungsreise. Zwischen geschnitzten Figuren, Stöcken und Wandschmuck für den ambitionierten Gothic-Haushalt finden sich vermutlich auch unzähligen Schmuckstände mit in Silber gegossenen Pentagrammen, keltischen Kreuzen und Drachen eben auch Triskelen, Runen und Schwarze Sonnen.
Ich möchte keinen, der meint sich derartigen Schmuck um den Hals hängen zu müssen, in eine politische Schublade drängen. Die individuelle Ausdrucksform der eigenen Persönlichkeit ist vielfältig und auch mir besonders wichtig. Ein vermeintlich kontroverses Symbol auf Tasche oder Jacke oder als Schmuck an Fingern oder am Hals reicht nicht für eine Einordnung der politischen Gesinnung aus. Doch die Naivität und Beliebigkeit, mit der einige Leute immer wieder solche Symbole einsetzen, ist erschreckend und lässt mich zuweilen am Verstand besagter Szenegänger zweifeln.
Die Schwarze Sonne ist ein populäres Beispiel für den leichtfertigen Umgang mit Symbolen. Erinnern wir uns an die Verwendung der Sonne auf der „Obsorgekarte“ für das WGT 2009, die beim Grabsteinschubser anschaulich dokumentiert ist. Was ist an der schwarzen Sonne verkehrt? „Die Schwarze Sonne ist ein Symbol aus zwölf in Ringform gefassten gespiegelten Sieg-Runen. Vorlage für das Symbol ist ein ähnliches Bodenornament in Gestalt eines Sonnenrades, das in der Zeit des Nationalsozialismus von der SS im Nordturm der Wewelsburg eingelassen wurde“ 1 Zur Zeit des dritten Reiches wurde dieses Symbol nie für offizielle Propaganda verwendet, was den relativ schwachen Bekanntheitsgrad zu erklären vermag, aber trotzdem keinen Zweifel an dessen Herkunft offen lässt. Die Nazis selbst erschufen das Symbol als Zeichen für ihren Orden der „artgemäßen Religion“ treuer SS-Anhänger und diente den Mördern als Zentrum für ihre bizarren Huldigungen der eigenen Rasse.
Warum sollte man sich als dieses Symbol um den Hals hängen oder damit eine Eintrittskarte gestalten? Ich weiß es nicht. Die Szene-Esoteriker umhüllen das Symbol gerne mit seiner ursprünglichen Bedeutung und sehen in ihm die Verkörperung der „inneren Sonne“ des Trägers. Dabei ist das völlig überflüssig, denn es gibt genug andere Symbole, die für die gleiche Bedeutung stehen – so zum Beispiel der Stern auf zahlreichen Tarot Karten oder eben eine schwarze Sonne selbst.
Symbole sind nicht meiner Meinung nach nicht frei zu interpretieren. Symbole sind mit Bedeutungen aufgeladen die sich der Träger in guter und in schlechter Hinsicht zu Eigen macht. Möglich dass das Hakenkreuz ein altes Sonnensymbol (Swastika) ist, doch die Bedeutung hat sich tiefgreifend verändert der seine Verwendung im ursprünglichen Sinne absurd erscheinen lässt. Ja, es war dem dritten Reich möglich dieses 1000 Jahre alte Symbol durch Blut, Krieg und Mord innerhalb kürzester Zeit vollständig umzudeuten, wir können uns damit kritisch auseinandersetzen, sollte aber den leichtfertigen und unreflektierte Umgang damit ablehnen.
Ausblick WGT 2010
Blicken für das WGT 2010 ein wenig in die Zukunft. Da behängen sich wieder unzählige schwarze Gesellen mit Pentagrammen, Hello Kitty Zeichen, Kreuzen, Sanskrit-Schriftzügen und Runen, Totenköpfen, Fledermäusen, Thors Hammer und keltischen Knoten in einer Beliebigkeit, das es mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Je blauäugiger man sich mit solchen Symbolen schmückt, desto leichter machte man es den Nazis ganz offen in Erscheinung zu treten und trotzdem unentdeckt in der Masse unterzugehen. Die Bedeutung der Symbole wird von vielen Trägern schlicht und einfach unterschätzt, schwingt aber beim Betrachter und spätestens bei der Öffentlichen Zurschaustellung einfach mit. Gerade auf dem WGT sollte man sich der Bedeutung der Symbole auch im populären Sinne sehr bewusst sein.
Sehr oft resultiert dieses zur Schau stellen aus Unwissenheit, aus der Tatsache, das auch Musiker oder Bands sich dieser Symbolik bedienen. Schon Siouxsie & The Banshees oder auch DAF bedienten sich dem Mittel der Provokation, um mit den Ideologien künstlerisch zu brechen, ihren Inhalt in einen neuen Kontext zu setzen um damit den Zuhörer zur Gedankenaufnahme zu animieren. Genauso wie Laibach heute das Publikum provozieren nachzudenken und dabei sehr strategisch vorgehen, denn das ist wichtig um nachhaltig und wirkungsvoll provozieren zu können. Mit Nazi-Symbolik zu provozieren nur um überhaupt zu provozieren ist genauso dumm wie Symbole nur einfach zu verwenden, weil sie gut zum Outfit passen. Hier liegt die Pflicht auch bei den Künstlern selbst, ihre grundsätzliche politische Haltung klar zu definieren, bevor man sich mit einer solchen Thematik beschäftigt.
Provokation durch Bewegungen am rechten Rand in Symbolik oder Ausdrucksform sind kein adäquates Mittel Publikum zu gewinnen oder die Verkaufszahlen zu steigern und wenn ich mir die Werke oder das Auftreten mancher Bands anschaue, wird mir Angst und Bange wie das zumeist junge Publikum damit umgeht.
Offene Briefe
Leider macht es die Treffen & Festspielgesellschaft für Mitteldeutschland mbH, der Veranstalter des WGT nicht besser. Der Einsatz der schwarzen Sonne in der Wewelsburger Anordnung auf der Obsorgekarte zum WGT 2009 sorgte bei vielen Besuchern für eine Welle der Empörung. Auch Künstler wie ASP oder Oswald Henke drückten in offenen Brief ihren Unmut über diese leichtfertige Verwendung des Symbols aus: „Die Band ASP möchte in keiner Weise mit politisch fragwürdigen Botschaften und deren Verbreitung in Verbindung gebracht werden oder diese stillschweigend hinnehmen und distanziert sich hiermit ausdrücklich von der durch oben erwähntes Symbol erzeugten Politisierung des Festivals.“ 2, Oswald Henke greift den Brief der Band ASP auf und ergänzt: „Daher distanzieren sich auch die Gruppen HENKE und fetisch:MENSCH ausdrücklich von dieser Art der Politisierung des Festivals. Sehr bedenklich finden wir in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass eine Diskussion dieses Themas im offiziellen Internet-Forum des WGT unterbunden wird. “ 3 und spricht damit einen weiteren wichtigen Punkt an.
Bis heute gibt es kein zweifelfreies Dementi Seitens des Unternehmens. Mit wabernden Halbwahrheiten versucht man die Angelegenheit zu relativieren: „Symbolstrukturen, gespiegelt in der Iris des Auges, dem Fenster zur Welt, reflektieren ein uraltes Symbol der Sonnenfinsternis, von den Germanen als “ Inneres Licht „, das Licht der Erkenntnis, der Erleuchtung, der Knospung etc. verehrt. Arminus ( nach Luther „Hermann “ genannt ) erscheint als figuratives Spiegelbild, verewigt in Stein.“ 2 Weder entspricht das Symbol auf der Karte der ursprünglichen Darstellung, noch hat Arminus historischen Bezug zur Verwendung des Symbols.
Ein solches Symbol hat auf einer Eintrittskarte, sei es für den Campingplatz oder für das Treffen selbst, nichts verloren. Es gab keine weiteren Statements, entsprechende Einträge von besorgten Besuchern wurden im offiziellen WGT Forum einfach gelöscht. „Wenn wir die Augen ganz fest zumachen, nicht hinsehen und einfach warten, wird sich das Problem wieder lösen“ könnten die Verantwortlichen gehofft haben. Ich fürchte, sie werden Recht behalten.
Hoffnung
Sich mit kontroversen Symbolen zu schmücken ist Ausdruck persönlicher Freiheit, man sollte sie jedoch mit Inhalt füllen. Wie viele Menschen wohl den Unterschied zwischen einem Pentagramm und einem Drudenfuß kennen? Ich wünschte man würde wie mehr schwarzen Seelen begegnen für die Symbole nicht nur cool aussehen, sondern auch eine Bedeutung haben, denn das war auch mal die ursprünglich Intention der Gothic-Szene. Sich über die Bedeutung in historischer und eigener Ansicht auszutauschen kann sehr erquickend sein und ebnet den Weg für weiteren Wissensdurst. Wer jetzt noch schnell vor dem WGT seine heiß geliebten Anhänger mit Hintergrund versehen möchte, kann sich auch hier im Blog umschauen oder aber auch Google bemühen.
(Bildquelle: me via Wikipedia unter CC-Lizenz)
Einzelnachweise
- Quelle: Artikel zur Schwarze Sonne bei Wikipedia[↩]
- Quelle: Homepage der Band ASP mit dem offenen Brief vom 11. Juni 2009[↩][↩]
- Quelle: Homepage von Oswald Henke mit dem Brief vom 05. Juli 2009[↩]
Ich steh der Sache ganz anders gegenüber: Ein Symbol bedeutet das, was der Träger damit ausdrücken will und nicht das, was der Rest der Welt damit sagen will. Abgesehen vom Hakenkreuz finde ich jegliches Verbot bescheuert, beschissen und geistig hirnamputiert wie die meisten Gesetze die sich unsere Politiker aus dem geistigen Rektum ziehen. Es ist ja nicht so, dass die meisten Normalbürger überhaupt wissen würden, was alles verboten ist:
– Odalrune
– Keltenkreuz
– Sigrune
– Wolfsangel
– Totenkopf der SS
– Gauabzeichen
Um nur die zu nennen, die nicht einer speziellen Organisation (die übrigens teilweise erst nach dem dritten Reich entstanden sind) zugeordnet sind. Übrigens steht meines Wissens nach die Schwarze Sonne nicht auf der Liste mit den Verboten und die Sig-Runen muss man sich schon stark reindenken. Gleiches gilt für die Triskele die übrigens in der BDSM-Szene als Erkennungszeichen dient, zumindest laut Wikipedia.
Ansonsten bleibe ich dabei: Jemanden „NAZI“ ins Gesicht brüllen weil er sich irgend ein Wort mit S in Runen irgendwo hinschreibt ist blöd, hirnrissig und typisch deutsch. Wir sollten viel mehr endlich anfangen mit der Vergangenheit vernünftig umzugehen statt sie uns gegenseitig immer wegen Kleinigkeiten vor die Nase zu halten.
Alternativ: Macht den Bundesadler bitte auch verfassungsfeindlich! Danke!
interessant, dass gerade englische punks in den „frühen jahren“ gerne nazisymbole trugen war mir bekannt, da gabs dann aber auch keine wischiwaschi-erklärungen, sondern war eindeutig reine provokation. macht das tragen nicht besser, aber wenigstens die erklärung.
ich denke, wer meint symbole tragen zu müssen, welche ihn für andere eindeutig einer gewissen gesinnung zuordnen, muss damit leben, dass leute genau dies tun. wenn jemand beispielswiese als skinhead rumläuft, wird er mit der unwissenheit der leute rechnen müssen, die ihn dann für einen nazi halten – ist traurig, aber realität. entsprechend würde ich eine veranstaltung mit obigem symbol auf einer offiziellen karte als nazi-veranstaltung deuten.
@Thomas: Schön wieder was von Dir zu lesen :) Zu Thema: Ich habe mir fast gedacht, das du so denkst und es geht mir auch nicht um Verbote, denn was verboten ist wird nur attraktiver. Es geht, wie in deinem ersten Satz, um die Symbolik, die sich der Träger meiner Meinung nach zu Eigen macht je stärker sie das Symbol belastet.
Und ich möchte auch niemanden verbieten sich genau damit zu schmücken, ich möchte nur, das man drüber Nachdenkt und die Symbole mit Hintergrund füllt und den Totenkopf des SS (beispielsweise) nur cool findet. Verbote bringen überhaupt nichts, Sorglosigkeit im Umgang damit ist idealer Nährboden für rechte Ideologien wie ich finde.
Ansonsten bleibe ich dabei: Jemanden „NAZI” ins Gesicht brüllen weil er sich irgend ein Wort mit S in Runen irgendwo hinschreibt ist blöd, hirnrissig und typisch deutsch. Wir sollten viel mehr endlich anfangen mit der Vergangenheit vernünftig umzugehen statt sie uns gegenseitig immer wegen Kleinigkeiten vor die Nase zu halten.
Dem stimme ich vollkommen zu und das hatte ich ja auch Eingangs so erwähnt. Ich finde es eben genauso blöd sich mit der Rune zu schmücken, ohne sie deren Bedeutung bewusst zu sein.
@tobi: Sicherlich, wer sich mit eindeutigen Zeichen schmückt muss mit geteiltem Echo rechnen. Vorausgesetzt, der Träger weiß überhaupt um die Bedeutung. Nimm als Beispiel Thor’s Hammer. Ein schönes Schmückstück wie ich finde. Ich weiß aber das es von rechten für ihre Zwecke missbraucht wird (Der Hammer reinigt das Volk) und kenne auch die ursprüngliche Bedeutung und kann so reflektiert damit umgehen. Doch was ist mit denen, die den Hammer einfach nur „geil“ finden?
Im Prinzip ist es richtig, dass der Veranstalter fahrlässig handelt, wenn er ein doppeldeutiges Symbol benutzt. Denn selbst, wenn er es womöglich besser weiß und das Symbol allein in seiner einsten Deutung ansieht, so muss dennoch der vorhandene Rufmord mit einbezogen werden. Zumindest außerhalb der brachialen Provokation. Nur hat solche Provokation nichts auf Eintrittskarten verloren. Das ist in Deutschland nun einmal nüchterner Fakt.
Aber gleichzeitig halte ich diese Symbolächterei für scheinheilig. Denn auch ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass so „altehrwürdige“ Symbole durch diese 12 Jahre dunkelste deutsche Geschichte ihrer verwurzelten Bedeutung beraubt werden. Aber der Punkt weshalb ich das scheinheilig finde, ist der, dass dieses Schicksal nur ausgesuchten Symbolen widerfährt. Natürlich klebt an dem Hackenkreuz oder der Wolfsangel Blut. Aber auch das Christenkreuz kann auf einige Epochen blicken, an denen dieses Zeichen ebensowenig für Nächstenliebe stand. Dennoch wird es weiterhin mit Stolz getragen und die Blutflecken weiterhin selig grinsend mit Weihwasser besprenkelt. Oder das eiserne Kreuz. Der Verdienstorden für Krieghelden, strategische Schlächter und mordende Befehlsdiener dient heute als rehabilitiertes Bundeswehrabzeichen. Bzw. der Dienstgrad des Hauptfeldwebels. Wenn das nicht die verbotene Othala-Rune darstellt, dann weiß ich auch nicht. Die staatliche Verwendung ist plötzlich legitim. Ohne dessen Geschichte und einfach als Neutrum. Wahrscheinlich die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Oder mein Templerkreuz. Ich glaube, dass jeder spontan die Schattenseiten der Kreuzzüge und dieses Ritterordens aufzählen kann. Dennoch darf man dieses Symbol reinen Gewissens tragen.
Natürlich gilt es nicht die Nazi-Zeit damit zu verharmlosen. Ich möchte nur sagen, dass es etwas unüberlegt ist, allein ebensolche Symbole reflexartig zu brandmarkten. Denn nicht nur die NS-Symbolik besitzt in ihrem Fundament einen großzügig angelegten Leichenkeller.
Zudem, wie schon gesagt, ödet es mich an, wenn diese Symbole nur auf die wenigen Jahre des „Tausendjährigen Reiches“ degradiert werden. Man bietet denen nicht einmal den Hauch einer Chance zur Rehabilitierung. Kann bzw. darf es wirklich sein, dass eine so kurze Epoche, welche das Symbol gestohlen hatte sowie den Sinn pervertierte, in alle Ewigkeit ausschlaggebend für dessen Bedeutung sein kann. Das ist der falsche Weg. Man begnügt sich allein mit dem Verbot der Symbole. Sieht darin die Schuldigkeit gegenüber der eigenen Geschichte getan und lehnt sich entspannt zurück. Dieselbe Logik wurde bzgl. der Webseitensperrung kritisiert. Ein und dieselbe Logik. Man sieht kein Hackenkreuz mehr auf der Straße, also ist man beruhig. Obwohl die Druckereien im Keller fleißig „Mein Kampf“ verbreiten (wobei begeisterten Lesen dieses Buches eh nicht mehr zu helfen ist). Der Schwarzmarkt munter die Wohnzimmer mit NS-Schmuckelementen füllt und in so manchen Köpfen das Hackenkreuz nie verschwunden war. Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn jemand eine schwarze Sonne trägt. Ehrlich gesagt ist es mir egal. Ein Hackenkreuz oder eine Wolfsangel in meinem Blickfeld ebenfalls und Runen sowieso. Kann es mir jemand erklären, völlig losgelöst von den schwachsinnigen Latrineparolen des Nationalsozialismus, so ist deren Benutzung für mich akzeptiert. Ein Problem habe ich damit, wenn mir jemand, völlig symbolfrei am Rever, sein ns-symbollastiges Denken aufschwatzen will. Ein sympathischer Holocaustleugner im Anzug ist nämlich weitaus gefährlicher als ein Rudel dumpfhirniger Neonazischläger mit eingestickter Reichskriegsflagge am Rücken. Das dahingehende Denken gilt es auszumerzen, nicht die Symbole. Schließlich lehrt uns die Gegenwart, dass das eine nicht gleichzeitig das andere beinhalten muss. Davon einmal abgesehen machte ich die Beobachtung, dass die Gesellen, welche mit dem ns-lastigen Symbol belästigen, zumeist zu blöd sind, um dieses sachgerecht zu reproduzieren. Und dabei schon dazu beitragen diese Dinge zu parodieren. Und darin liegt womöglich auch die bessere Lösung. Wenn es dieses Land endlich einmal begreifen würde, dass es wertvoller ist diese Symbole mit einem gesunden Maß an Gleichgültigkeit zu betrachten, anstatt diese noch immer so eifrig in eine Diskussion der geschichtlichen Erblast zu hüllen, so würde diesen endlich jeglicher Reiz, jegliche Macht zur Provokation und/oder Verherrlichung genommen werden.
Wie gesagt. Es soll die NS-Zeit nicht verherrlicht werden. Auch wenn das sich noch immer darüber ereifern weiterhin zu zu großer Verherrlichung beiträgt. Aber Geschichte bleibt nun einmal Geschichte. Rückwirkend kann keiner der armen Teufel gerettet werden. Aber solange ich von diversen Kanzlerinnen dazu genötigt werden bei der USA-Flagge in Jubel auszubrechen, solange verstehe ich die Verbannung der Parteiflagge nicht. Denn unabhängig von der exakten Auszählung der Opfer bleiben es beidseitig die exakt gleichen wehenden Symbole staatlich organisierter Menschenverachter.
Davon einmal abgesehen, losgelöst von der politischen Bedeutung besitzen jene Symbole ein faszinierendes Design. Die Ausstrahlung wurde damals rein auf Anziehungskraft geformt und hat bis heute nichts davon verloren. Aber wie gesagt: rein von der Gestaltung her. Mag es als unfein oder naiv gelten, Symbole unabhängig von jeglicher Bedeutung anzusehen, so muss ja dennoch nicht alles dem politisch orientierten Interpretationszwang zum Opfer fallen. Manchmal dient der Strich wirklich nur der Ästhetik und nicht der Bedeutung.
Letztendlich möchte ich hier dem Hauptargument Recht geben: Nichts ist schlimmer, als wenn dahergelaufene Dödel bedeutungsträchtige Symbole zum Modeschmuck deklarieren. Denn diente doch der Schmuck seit Menschheitsgedenken nicht der Zierte, sondern der Aussage. Ein Punkt, den viele vergessen zu haben schienen. Ich weiß auch nicht, wo solche Gestalten ihr Ego hernehmen, aber ich würde mich beim Schautragen von Elemente, deren Bedeutung ich mir unsicher bin, recht unwohl fühlen. Erst hinterfragen, dann tragen. Denn ich bin beispielsweise ein derart unangenehmer Zeitgenosse, der schnell einmal das Thema auf den Schmuck lenkt und recht höhnisch werden kann, wenn er hinter dem Tragen keinen Gedanken erkennt.
Die Diskussion um die schwarze Sonne hab ich im WGT Forum mit verfolgt, ansonsten wäre mir da nichts aufgefallen – weder ich noch meine Bekannten zelten, haben daher auch keine der Obsorgekarten in der Hand gehabt.
Die Gründe die die Verantwortlichen hatten, dieses Symbol zu verwenden, hätten mich auch interessiert, gerade weil das Thema „rechts“ so ein Reizwort in der Szene ist und eigentlich hätte klar sein müssen daß es entsprechende Reaktionen gibt. Andererseits fallen die Reaktionen auch gern mal unreflektiert und übertrieben aus, deswegen sind solche Diskussionen schnell nervig. Umso angenehmer finde ich den Artikel, da er gebührend Kritik übt ohne sich im Radikalkurs zu verrennen.
Ich halte das Verwenden von Symbolen aus reinen Modezwecken auch für naiv und unpassend, egal welcher Symbole man sich bedient. In dem speziellen Fall ist es natürlich besonders heikel. Daß immer mehr alter, heidnischer Symbole von Rechten eingenommen werden ist eine ärgerliche Sache, da hier einfach Mißbrauch betrieben wird.
Aber auch die Gegenseite bekleckert sich nicht mit Ruhm wenn sie eigentlich unverfängliche Symbolik mangels Auseinandersetzung damit als Zurschaustellung Rechten Gedankengutes betrachten.
Besonders negativ sind mir in dem Zusammenhang die Vorfälle am WGT 2007 in Erinnerung. Besonders auch aus dem Grund weil ich bei dem Konzert, vor dem sich die Antifa aufgestellt hatte und Besucher regelrecht belästigt hat, selbst gewesen bin. Eine Freundin die später dran war hat per SMS noch rübergefunkt daß da Leute angepöbelt werden, wobei ich mir noch nicht allzu viel gedacht hatte, später stellte sich raus daß Leute die irgendwelche Runen an Schmuck oder Kleidung hatten erst angemacht wurden, dann ging man dazu über Bandshirts, die für die Antifa-Herrschaften vor Ort für schlecht befunden wurden, den Trägern vom Körper zu reißen. Bei Indymedia tauchte ein haarsträubender Text auf, bei dem die Band „Stormfagel“ die eben bei diesem Konzert mit dabei war, wegen dem Namen gleich mal als rechtsextreme Gruppe abgestempelt wurde. Mal nachschauen was die für eine Musik machen – unwichtig, der Name sagt ja alles – besonders wenn man ihn dann auch falsch übersetzt.
Ich hab einiges davon erst im Nachhinein mitbekommen, ich war wohl schon drin bevor die „nette“ Gruppe auftauchte, und als ich raus wollte war da generell so viel Mensch daß ich geschaut hab Land zu gewinnen – mit weniger hoher Menschendichte. Im Nachhinein hab ich auch einen argen Schrecken bekommen, da man offenbar ab einem gewissen Punkt sogar Samtlappen im Visier hatte, ohne sich noch groß an Symbolen zu orientieren deren rechte Bedeutung mühwsam an den Haaren herbeigezogen wurde. Immerhin war ich auch allein unterwegs an dem Tag. Und dann gab es auch noch die Sache mit dem Ziegelstein …
Irgendwann tauchte dann noch ein Text auf, in dem die unglaubliche Theorie aufgestellt wurde, daß die Liebhaber von historischen Gewändern innerhalb der Szene, durch ihre Hinwendung zu alten Epochen automatisch auch für so altmodische Ideologien wie die Rechte anfällig sind und daher eh latente Nazis sind.
… also da hats nicht nur mir die Schuhe ausgezogen.
Ich mag auch Sachen wie Neofolk und Military Pop, bin aber politisch so uninteressiert daß man das schon wieder kritisieren könnte ;)
Natürlich gibt es gerade in diesen Musikstilen schwarze Schafe, da muss man sich aber auch die Mühe machen sich näher damit zu befassen, es gibt Bands aus diesem Genre die ich auch garnicht abkann. Ein ebenfalls negativer Umstand ist daß auch unpolitische Bands durch ihr Auftreten oder die Themen die sie verarbeiten, rechts gesinntes Publikum anziehen, und so in Verruf kommen. Da kommt halt viel auf einmal zusammen das das Kraut fett macht …
Ich kenne halt auch Aussagen wie „du weißt aber schon daß das ne rechte Band ist?“ wenn ich mir ein Neofolk Konzert ansehen möchte, und der Satz kommt dann eh von Leuten die nachbabbeln was sie mal wo aufgeschnappt haben, daher bin ich da etwas sensibel.
Man sollte dieses dunkle Kapitel der Geschichte nicht totschweigen, da stimme ich auch zu. Aber auch andere Nationen haben in ihrer Geschichte massig Dreck am Stecken …
Zu oben genannten Vorkommnissen: ich such mal bei Interesse die Links aus dem Netz raus, ich muss da aber auch erst wieder nachgraben.
Diese damalige WGT-Aktion, auch wenn das jetzt etwas am Thema vorbeigeht, war wirklich ein Musterbeispiel. Bis dato verhielt ich mich zu diesen Antifa-Aktionen noch recht neutral, da ich vor langer Zeit selbst einmal mit diesem Volk sympathisierte. Aber seit jenem WGT 2007 haben die es für mich verschissen. Und es war mir dahingehend auch egal, dass diese Hohlbirnen intern von altgedienten Antifas zusammengeschissen wurden. Es war mir auch egal, dass sich diese dafür entschuldigen. Denn wenn dieser unorganisierte Haufen anscheinend nichts mehr zusammenbekommt als die innerstädtischen Hauswände mit Parolen zu beschmieren und sogar auf die „eigenen Leute“ losgeht, dann hört der Friede auf. Zudem ist derartige Gewalt und Anpöbelei wirklich das erbärmlichste Mittel für die Interessendurchsetzung.
Ich weiß nicht, wo die damals noch rumspukten. Ich durfte jedenfalls am Werk II die Mentalität des heutigen Linksradikalen erleben. Und seitdem ist mir dieser Pöbel ebenso angenehm wie die braune Brut. Denn politische Radikalität scheint pauschal ein Indiz für massiven Denkrückgang zu sein. Dazu startete ich übrigens auf einer anderen Plattform vor vielen Monden ein Thread …an dessen Ende befindet sich auch eine Verknüpfung zu der späteren Diskussion bei indymedia, welche ich mit steigender Belustigung verfolgte. Aber ich schätze, dass so etwas vorkommt, wenn man das Hirn nicht zum denken sondern zum wegsaufen und das Maulwerk nicht zum hinterfragen, sondern zum parolebrüllen benutzt. Denn wie sagt man so schön: „Wer zu weit links steht kommt recht wieder raus“ Ich hoffe jedenfalls, dass diese Aktion den letzten vernunftbegabten Antifas die Augen öffnete.
Jedenfalls fühle ich mich ebenfalls im Neofolk und Military Pop zuhause und kann ehrlich gesagt als das Geschwätz darüber nicht mehr hören. Zudem beleidigt es auch in gewisser Hinsicht den Intellekt. Denn es wird einem offenbar nicht zugetraut, dass man musizierende Rechtsdenker innerhalb dieser Sparte erkennen kann. Nun gut, vielleicht kann das so ein anstands-iro-tragender Aldibierrülps nicht verstehen, weil er es sich selber erklären lassen muss. Aber manche sind wirklich dazu fähig, braune schwarze Schafe herauszufiltern und rechts liegen zu lassen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass diese Musik im Grundgedanken eine rein unpolitische Ästhetik widerspiegelt. Und ich kann verstehen wenn es manche Interpreten einfach leid sind, sich andauernd erklären und rechtfertigen zu müssen. Ich selbst würde dann selber auf stur schalten oder mich zum Sarkasmus hinreißen lassen.
Zumal es ja nicht nur die Symbolik ist, die solchen Gestalten bitter aufstoßt. Es reicht ja schon, wenn man nicht rumrennt wie der letzte Punk, um Skepsis zu ernten. Ich brauche dazu keine schwarze Sonne. Nicht einmal Runen. Ich schaffe das auch wenn mein Gürtel eine ganz neutrale Koppel besitzt. Mein Hemd in der Hose steckt, anstatt lässig rumzuflattern. Wenn ein Binder den obersten geschlossenen Knopf abdeckt, anstatt dass diese leger offen steht. Und mein Schuhwerk im Sommer nicht als Flipflop zu erkennen ist, sondern das Abbild ergibt, dass der geneigte Bürger fälschlicher Weise als „Springer“ zu erkennen glaubt. Somit diene ich schon allein als wandelnde Einmannsymbolik. Sämtliche Elemente sind neutral, gesellschaftlich anerkannt und in gewisser Hinsicht sogar stilistisch hochwertig. ;) Aber keiner erkennt das Schwarz als schick an, sondern sieht es nur im Braunton. Da jeder nur das sieht, was er sehen will.
Die damalige WGT-Aktion finde ich bis heute interessant: Wie schafft es ein Haufen bierdoofer Punks beim WGT vor einer Konzerthalle Leute aus der schwarzen Szene anzumachen ohne die nächsten zwei Wochen mit dem Suchen ihrer Zähne zuzubringen? Die damalige Diskussion im WGT-Forum hat mir dann einen leichten Schimmer davon gegeben: Die eine Hälfte der schwarzen Szene hält die andere Hälfte scheinbar für braunen Abfall der gern von ein paar Hohlbirnen auf die Nase bekommen darf. Waren ja auch fast nur Leute in SS-Uniform unterwegs auf dem damaligen WGT (zugegeben, ich habe ein paar Uniformen gesehen, die waren aber dann doch eher an die Russen angelehnt, immerhin hat damals dann einer ganz stolz ein Foto rausgekramt auf dem ein Niederländer in SS-Uniform zu sehen war).
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir unter anderem diese Diskussion damals den Ruck raus aus der Szene gegeben hat. Mir ist noch immer schleierhaft, wie eine Szene sich als unpolitisch bezeichnen kann, dann aber mal in dieses oder in jenes Extrem schlägt nur um im nächsten Moment die Anhänger die sich in die falsche Richtung lehnen in Grund und Boden zu kritisieren. Da ist es auf der einen Seite okay, wenn Bands wie Welle:Erdball oder Nachtmahr mit der Hakenkreuzarmbinde rumspielen, wenn aber ein Mittelalter-Freak eine Sig-Rune um den Hals hängen hat, dann darf man ihn ausschließen und Beifall klatschen, wenn ein paar Anifa-Klappspaten ihm auf die Wikingerrübe haun.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mit diesem Linksdrall der Szene ein ziemliches Problem habe (hatte) und eigentlich Politik nicht als Drei-Schubladen-System (Links / Rechts / Doof weil unpolitisch) sehe sondern es doch viel mehr um ein entsprechendes Thema geht. Es mag zu weit für diesen Beitrag gehen, Robert möge mir verzeihen, aber ist es nicht auch allgemein so, dass man schon den Nazi-Stempel auf der Stirn hat, wenn man Kritik am Asylrecht oder dem Verhalten von Migranten etc. übt? Oft reicht es doch schon, wenn man NICHT sagt, dass man einen dicken Haufen auf Deutschland setzt und ja viel lieber in USA/Schweden/Norwegen/Frankreich/Sonstwo leben würde?
Im Grunde ist das Thema doch zu unsinnig um diskutiert zu werden. Mir ist lieber einer brennt sich ein dickes Hakenkreuz in die Stirn als dass er im Designeranzug nen Migranten zu Brei schlägt. Und darum geht es im Grunde doch: Gewalt! Symbole schaden keinem, egal ob es eine Hakenkreuz oder ein Davidsstern ist, egal ob er getragen wird weil es „cool“ ist oder weil man die entsprechenden Hintergründe hat. Das Problem an der Sache sind die, die draufschlagen weil jemand ein solches Symbol trägt oder der wegen einer Ideologie die mit einem Symbol verknüpft ist anderen mit Gewalt begegnet.
Ich kann mich dir nur ganz betont anschließen, was das freie und persönliche Interpretieren eines Symbols angeht. Man MUSS sich einfach mit der Vielfalt an möglichen Bedeutungen auseinandergesetzt haben, bevor man sich mit etwas schmückt, denn eine davon wird es sein, die die Menschen damit asoziieren, wenn sie einen so etwas tragen sehen.
Ich persönlich habe gerade an kontroversen Symbolen ein ganz besonderes Interesse. Es ist einfach immer interessant zu sehen, wie vorbelasteten die Menschen sein können, und wie überrascht dann widerum, wenn sie einen Blick hinter die Clichees werfen.
Aber auch das vermeintliche Wissen von „Aufgeklärten“ ist oft ziemlich festgefahren und kennt nur einen Fokus, den sie Populär-Quelle XYZ entnommen haben.
Z.B. das Pentagram: Dass wir es hier mit nichts bösem zu tun haben ist ja heute den meisten klar, aber gerade in schwarzen Kreisen hört man dann doch immer wieder, es sei ein Schutzsymbol, weil man es irgendwo im Internet mal aufgeschnappt hat (das stimmt ja auch, ist aber doch immer in einem kulturellen und zeitlichen Kontext zu betrachten). Und auch interessant, wie viele Leute auf einmal argumentieren, es sei ein Symbol für Venus (man hat das natürlich nicht einfach ohne Hinterfragen aus Dan Browns Romanen entnommen, nein nein…).
Dass das „umgedrehte“ Pentagramm aber dennoch eine Erfindung der „Satanisten“ sei, liest man aber immer noch häufig, teils sogar seitens der Kirche… Als hätte das Umdrehen eines Symbols jemals das Invertieren der damit symbolisierten Werte angezeigt (siehe Petruskreuz).
Solche Annahmen kommentiere ich immer gerne mit einem Bild der Marktkirche in Hannover:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9b/Marktkirche_St._Georgii_et_Jacobi.jpg
Mein persönliches Interesse gilt aber ganz besonders der Swastika, die ich für ein optisch ausgesprochen schönes Symbol halte. Du hast 100%ig recht, es ist den Nazis gelungen, im Handumdrehen das Symbol vermutlich für immer zu verderben, aber gerade deshalb werde ich auch nicht müde, den Leuten zu zeigen, welche Fülle an (ausschließlich äußerst positiven!) Bedeutungen die Menschen der Swastika zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten zugemessen haben.
Zum einen, weil ich es einfach extrem schade fände, wenn es auf immer und ewig gebranntmarkt bliebe (dafür ist es auch heute noch vielen Menschen, wie etwa Buddhisten, viel zu wichtig). Und zum andern auch, um dem Symbol durch das Entmystifizieren etwas von seiner Kraft (in den Köpfen der Menschen) zu nehmen. Wenn man ein Symbol immer verteufelt und tabuisiert, dann muss man sich nicht wundern, wenn hohle Pseudo-Nazis (ja, in der Regel „Pseudo-„, nichteinmal „Neo-„) auch in 100 Jahren noch Spaß daran haben, es an Wände zu schmieren und Leute damit zu schockieren.
Und außerdem macht es auch einfach Spaß, den braunen Dumpfbirnen unter die Nase zu reiben, dass ihr komischer Führer sogar bei ihrem Lieblingssymbol wieder einmal überhaupt nichts originäres vollbracht, sondern wieder einmal nur alten Kram abgekupfert hat (Muss doch frustrierend für so einen Zementschädel sein, zu sehen, dass „Neger“ und „Indianer“ schon viel früher Hakenkreuze benutzt haben).
Aber zurück zum eigentlichen Thema:
Wenn ich so ein dümmliches Gelaber von vermeintlichen „germanischen“ Symbolbedeutungen wie „inneres Licht“ und weiteren Bullshit lese kommt mir echt die Galle hoch. Nicht nur, weil es völlig unhaltbarer unhistorischer Blödsinn ist („die Germanen“ hatten in ihrer heidnischen Zeit noch keine Schriftkultur und daher wissen wir quasi nichts über damalige Symbolik), sondern weil es genau wie der pseudo-wissenschaftliche romantisch-verkitschte Bockmist klingt, den Leute wie Guido von List und andere selbst ernannte Wissenschaftler und Rassentheoretiker im 19. und frühen 20. Jahrhundert verzapft haben.
Kurzum: Ein solches Schönfaseln klingt selbst noch deutlich brauner, als es den Leuten offenbar bewusst ist.
Guldhan: Ich denke, das man hier auch nicht pauschalisieren kann. Ich möchte mit meinem Artikel erreichen, das vielleicht eine Minderheit der Menschen (die diesen überhaupt liest) sich kritisch mit dem Auseinandersetzen, mit dem sie sich schmücken. Ich habe nichts gegen Symbolik aus welcher Epoche auch immer, aus der Zeit der Germanen oder der Zeit des Nazi-Regimes. Der Umgang damit setzt aber, wie du bereits feststellst, einen gewissen Intellekt voraus, den ich leider nur bei einem Bruchteil der Träger ausmachen kann.
Hier sind auch die Künstler in der Pflicht, die sich gerade im Neofolk Thematisch dort bewegen. Seien es Sol Invictus, Death in June oder auch Kirlian Camera, ich schätze den Umgang mit dieser Thematik, doch leider geben die Künstler darüber hinaus oft kein gutes Bild ab und hüllen sich in Bedeutungsschwangere Texte anstatt grundsätzlich Stellung zu beziehen. Entweder sind sie es leid darüber zu reden, oder ihnen fehlt die Akzeptanz, das auch leichter zu beeinflussende Menschen ihre Musik hören.
Ich teile deine Meinung, das Extreme Aktionen jeder Richtung, die auf Gewalt basieren nutzlos und kontraproduktiv sind. Doch ohne Protest keine notwendige Sensibilität, oder?
@Rosa: Es geht mir auch nicht um Politisierung einer unpolitischen Szene. Eigentlich geht es mir darum, das auch so zu bewahren. Denn durch den leichtfertigen Umgang mit Symbolen, die man der Provokation wegen trägt, ohne wirklich zu wissen was dahintersteckt, begünstigt doch eine Politisierung meiner Meinung nach. Warum also die schwarze Sonne in Form des Zeichens der Wevelsburg nutzen, wenn eine schwarze Sonne als Sonne selbst die gleiche alchimistische Bedeutung hat? Ging es der Gothic-Szene nicht immer schon um eine Provokation im Ästhetischen Sinne?
Auch ich mag Neofolk (Military-Pop weniger) in all seinen Facetten und sehe ihn als Bereicherung des Musikalischen Oberbegriffs „Gothic“. Ich finde es gut wenn sich die Künstler mir brisanten Thematiken Auseinandersetzen und darüber das Publikum zum denken anregen. Den Profitorientierten „Industrial“-Produktionen ist es zu verdanken, das aus Uniform, Nazisymbolik und dem einbinden Militärischer Reden ein Mittel geworden ist, möglichst schlechte Musik in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Das kotzt mich an. Mir wird schlecht von dem ganzen Mist den manchen Acts auf der Bühne repräsentieren. Aber das nur am Rande :)
@Thomas: Ich verzeihe Dir :) Du stehst zu deiner Meinung und das ist auch gut so. Es muss nicht immer meiner Meinung sein, aber auch das ist gut so. Migrationspolitik und Asylrecht sind nicht meine Fachgebiete und werden meiner Meinung nach in Deutschland überstrapaziert. Das dies dann Nährboden für Parteien am rechten Spektrum ist, scheint unausweichlich. Auch wenn für Dich eine Diskussion unsinnig erscheint, für mich ist es gerade das, was uns von der Gewalt fernhält. Denn wenn die Argumente ausgehen, die Bereitwilligkeit zu Diskussion versagt, man „Müde“ wird darüber zu reden, ist eine andere Form der Meinungsäußerung nicht weit, oder?
Gewalt und Aggression aus der Gesellschaft zu entfernen ist wohl das schwierigsten Unterfangen überhaupt. Meiner Meinung ist jeder Mensch im Grunde gewaltbereit, das liegt wohl in unserer Natur. Individuell ist die Schwelle der eigenen Kontrolle. Es ist doch wichtig für die Aggression ein Ventil zu eröffnen das ohne Gewalt gegenüber anderen auskommt. Ich vermute ja, das deine Art zu schreiben eine Art Ventil für Dich ist, mit dem du Frust und Aggression abbaust. Aber gut, das ist nur einer Vermutung.
Karnstein: Symbole standen schon immer im Wandel der Zeit. Während für die meisten populären Bedeutungen die Kirche verantwortlich ist, wurde durch den Buchdruck erstmals die Möglichkeit gegeben anderes Gedankengut zu verbreiten und festzuhalten. Und das wurde glücklicherweise ausgiebig benutzt. Im Laufe der Zeit ändert sich die Bedeutung eines Symbols immer wieder, weil sie durch Institutionen, Religionen oder Gesellschaften übernommen werden um in einem neuen Kontext zu erstrahlen. Das Pentagramm ist ein sehr gutes Beispiel. Die Vielfältigkeit seiner Bedeutung scheint enorm.
Der Drudenfuß auf der Kirche ist ein schönes Beispiel. Es wurde wegen einer bestimmten Bedeutung dort angebracht, andere Bedeutungen wurden nicht berücksichtigt. Swastika’s geht es genauso, vielleicht gehört die Verwendung durch die Nazi’s in 200 Jahren nur noch zum Wissen eines Lexikoneintrags. Solange dem aber nicht so ist, sollte man sich der zumindestens hierzulande brisanten Bedeutung bewusst sein nicht den blauäugigen spielen, wenn die Wirkung darauf kontrovers erscheint.
Zu Karnstein:
[…]Mein persönliches Interesse gilt aber ganz besonders der Swastika, die ich für ein optisch ausgesprochen schönes Symbol halte.[…]
Dies ist auch ein Punkt, den ich vertrete. Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit einem Freund über das Thema Reichsadler und wir kamen beide zu dem Schluss, dass das Deutschfedervieh jener Epoche wirklich am stilistisch eindrucksvollsten wirkt. Zumindest wenn man es im Vergleich zu den anderen Wappenadlern sieht. Wie eben dem des ersten Reiches, des deutschen Bundes, der Weimarer Republik, der BRD und vom heutigen Gesamtdeutschland. Platz 2 wäre für mich noch der BRD-Adler der 70´er Jahre. Aber der Reichsadler sticht hervor und besitzt eine eigene Anziehungskraft. Insgesamt ist die Faszination der NS-Symbolik dahingehend leicht zu erklären. Denn zum einen ist sie bestes Mittel zur Skandalbildung und bester Ausdruck für den traurigen Glauben an die damaligen Schriften. Aber zum anderen wurden die Symbole zur damaligen Zeit auf Massenwirksamkeit und Wirkung hin zweckentfremdet bzw. erdacht. Einmal alle sozialpsychologischen Argumente ausgeklammert war das 3. Reich auch eine Hochburg der Selbstinszenierung. Bis zum kleinsten Detail auf die damalige Mentalität hin angepasst und auf eine erfolgreiche Gleichschaltung hin konzeptioniert und choreographiert. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die Symbole noch heute eine geltende Macht und Anziehung besitzen. Jener neumodischer Humbug wie beispielsweise die Codes aus Zahlen und Buchstaben, welche von der Bedeutung her denselben Glaubensinhalt symbolisieren, lassen den geneigten Bürger relativ kalt. So ist der Hitlergruß noch immer aufsehenserregender als die 88.
Ich bin jedenfalls froh, dass der Bundesverfassungsschutz sein Griffel von der Wolfsangel, dem Keltenkreuz, dem Triskele bzw. Tomoe gelassen hat. Denn bei einem Pauschalverbot dieser Symbole wäre ich echt sauer gewesen.
Zu Robert:
[…]Entweder sind sie es leid darüber zu reden, oder ihnen fehlt die Akzeptanz, das auch leichter zu beeinflussende Menschen ihre Musik hören. […]
Was die Interpreten angeht so kann auch ich nicht in deren Köpfe schauen, aber möglich wären alle von dir angebrachten Aspekte. Diese Sache ist nur die, dass selbst sämtliche Stellungnahme nichts hilft. Beste Beispiel dafür sind Feindflug. In jeder Hülle prangert deren Standardtext der Konzepterklärung. In jedem zweiten Interview wird sich distanziert, erklärt und gerechtfertig, die Titelnamen sprechen im Prinzip schon eine deutliche Sprache und sie nehmen an Diskussionen gegen Rechts teil. Dennoch bleibt dieses hinsichtlich der breiten Massen wirkungslos. Sowie man Namen, Themen und Auftreten nicht völlig interpretationsfrei gestaltet, hat man hier zu Lande wohl keine Chancen. Zumindest solange man sich nicht „Nazis raus“ auf die Stirn tätowiert und das zerschlagene Hackenkreuz auf den Hintern brennt. Eine semipermeable Membran im Denken des Durchschnittdeutschen, welche zwar die verdächtig rechtswirkende Information ungehindert durchlässt, gar verstärkt, alle anderen Informationen aber abblockt. Es prallt vom Kopf ab, fällt zu Boden und wird beim nächsten Verbalvormarsch tiefer in die Erde getreten…als wenn es nie dagewesen wäre.
Oder Kirlian Camera; so habe ich von denen bzw. von Angelo Bergamini auch ab und zu Stellungnahmen gefunden. Allerdings muss man bei denen, gegenüber Feindflug, schon etwas suchen. Davon einmal abgesehen, welcher braune Interpret rezitiert in seinen Titeln gerne und offenkundig beschönigend Texte jüdischer Autoren. Jedenfalls finde ich, dass sich Kunst nur dann erklären muss, wenn sie zu Recht beschuldigt werden kann. Aber nur des Verdachtes wegen ist es albern, da dabei der Kunstgedanke getreten wird. Kunst darf provozieren, polarisieren und Kunst darf sich interpretieren lassen. Kunst sollte einen niemals bei der Hand nehmen und in den sterilen Gang der Erleuchtung zerren. Und wenn es manchen Interpreten einfach egal ist, dass sie auch in politischen Gefilden bemerkt wurden, so ist das solange zu akzeptieren, wie die Interpreten dieses nicht bewusst verstärken. Bestes Beispiel hierfür wäre Orplid. Auch beschimpft, da sich diese auf rechten Liedsammel-CDs befanden und bei der Hörerschaft aus Kameraden auf reges Gehör stießen. Oplid äußerte dagegen kurz seinen Unmut und dann war es gut. Denn diese verstehen sich als unpolitisch und somit ist es denen, konsequenter weiße, egal. Und solange ich bei den Interpreten weder in Texten noch in Aussagen braunes Gedankengut finde, bin ich friedlich. Gegenüber manch anderen, bei denen ganz andere Assoziationen durch den Kopf geistern. So ist jeder, der nicht gegen Rechts wettert automatisch Sympathisant. Ein Denken, dass allzu selten selbst Kritik erntet. Da doch Sympathie und Gleichgültigkeit einen gewissen Unterschied darstellen.
Ebenso der Kopf von Trairii, der mit dem nett wirkenden Satz alles und nichts als Stellungnahme sagte: “Art is never only left or right, nor is it only black or white. Life is not that simple.”
Anders zum Beispiel bei Death in June. Auf der einen Seite sympathisiert er mit dem Schweinchen Dick in SA-Uniform und eckt auch so ab und zu an. Auf der anderen Seite unternimmt er auch einiges dafür, um sich gegen seinen Ruf zu stellen. Was soll man also denken? Am besten nichts. Wird rechtes Gedankengut über die Musik (verherrlichend) übertragen, so ist dieser Interpret zu kritisieren und mundtot zu machen. Ist dem nicht der Fall und hält der Interpret auch so den Mund, so kann er denken was er will. Meine Meinung. Es ist jedenfalls eine Schande, dass von manchen Schreibern und Medien Bands aufgrund des unüberlegten Verdachtes wegen ebenso behandelt werden wie ehrlich braunes Dreckspack à la Frank Rennicke. Nur das letzterem der Spießrutenlauf zu Recht trifft.
[…]Doch ohne Protest keine notwendige Sensibilität, oder?[…]
Natürlich verebbt jeder Kritikpunkt ohne Protest. Und ich will auch den Protest als solchen nicht unterbinden. Ganz im Gegenteil. Denn ein gekonnter Protest ist das einzige Mittel, um eine Gesellschaft vor ihrer Entgleisung zu bewahren. Oder seine Rechte einzufordern. Aber was für Proteste gibt es denn noch? Die letzten wirklich maßgeblichen und gedenkwürdigen waren im November 1918 bzw. 1989. Und zu welchem Resultat; wenn man das letztere Datum einmal hernimmt. Noch heute wird in zu vielen Köpfen zwischen beiden Himmelsphären getrennt. Ich glaube, das deutsche Volk ist nicht mehr protestfähig. Es werden große Stammstischreden geschwungen, aber es passiert nichts. Entweder wird nur Rasen plattgetreten oder die Redner dienen als Alleinunterhalter oder der Protest wird zum Bolzplatz der Grobschlächtigen. Alles dreies bildet aber keine Grundlage für Proteste zur Sensibilisung. Einfach nur Grundlage zum kurzen Frustablassen und sich tollfühlen. Sowie ein Protest zu sinnloser Gewalt ausartet, sowie ein Protest ohne dazugehöriges Hintergrundwissen und Differenzierung ins Leben gerufen wird und sowie er die Botschaft falsch verpackt, wird dieser nichts wert sein. Und diverse Aktionen der letzten Jahrzehnte beweisen dieses.
Kurz zurück zum Thema. Wie ich gerade erfuhr schaffte es der Veranstalter seit einem Jahr noch nicht eine gelungene Stellungnahme abzugeben. Was definitiv der schwerwiegendste Fehler sein wird. Denn wenn man schon „unachtsam genug war“ ein wirklich NS-lastiges Symbol zu nutzen -denn wie Robert schon schrieb geht diese Art der Darstellung allein auf die Wewelsburg zurück- dann sollte man nicht auch noch Fehler Nummer 2 begehen und sich in Schweigen hüllen.
Es wäre einmal interessant zu sehen welche Kreise dieses eventuell für das WGT nachsichziehen würde. Oder ob es in ein paar Jahren nur noch als Fauxpas in der Erinnerung verstaubt.
Ich will nicht hoffen das es als Erinnerung verblasst, schließlich erlangte das Thema ja neuerliche Aktualität. Zum Protest von 89: Ich denke das war auch eine jahrelangen, schwelende Entwicklung bei dem sich unheimlich viele Menschen einig waren. Heute ist Einigkeit nur noch eine Phrase aus der Nationalhymne, die am echten Leben weit vorbeigeht. Die Politik lebt vor, wie man ein ganzes Land durch interne Zankereien konsequent ignoriert. Hier wird auch immer nur gemeckert anstatt gehandelt und die braven Bürger tun es ihnen gleich.
Ich halte daher die These, das die Deutschen nicht mehr Protestfähig sind für fragwürdig, denn bislang gab es nicht wirklich etwas, was eben diese Einigkeit erzeugt.
„Ich bin jedenfalls froh, dass der Bundesverfassungsschutz sein Griffel von der Wolfsangel, dem Keltenkreuz, dem Triskele bzw. Tomoe gelassen hat. Denn bei einem Pauschalverbot dieser Symbole wäre ich echt sauer gewesen.“
Oh, das auf jeden Fall. Ich persönlich würde mich dann vermutlich sogar strafbar machen mit meinem Triskelion-Tattoo :)
Das Tätowieren ist nach meinen Informationen auch nicht strafbar, sondern nur das öffentliche präsentieren. Das Triskelion wird sicherlich nicht verboten werden, vielleicht in eine der Nazifizierten Abwandlungen. Wer weiß was die Zukunft bringt, in der Vergangenheit wärst du sicherlich mit deinem Hautbild sicherlich aufgefallen und hättest dir je nach Kulturkreis eine Menge Respekt verdient ;)
Es gibt KEINE „Sieg-Rune“ und die Rune mit dem Lautwert S heißt „Sól“ oder „Sowilo“ usw. Und steht für die Sonne. (Oder heißt das leuchzend helle Ding am Himmel heute „Sieg“??)
Na, auf jeden Fall lasse ich mir keine unserer heiligen Runen verbieten, auch nicht die Odal-Rune, welche in meinem Runenbeutel ist, Verwendung in meinen Ritualen findet und im Schreiben für den Buchstaben O steht.
Ach und ich BIN Nationalist! Und ich schäme mich nicht! Ich bin stolz auf meine germanische Herkunft und ich verachtr auch keine Deutschen (auch wenn die meißten Römische Gene haben, und sich wie Römer gebärden)
Wenn meine Selbstachtung die Ausländer umbringt, dann müssen sie ja wahre Deutschenhasser sein…
Wenn nicht, dann weise ich hiermit darauf hin, daß Nationalismus NICHTS mit NAZI zu tun hat.
ICH BIN RECHTS UND FÜR DAD WOHL MEINES VOLKES, DAS BEDEUTET NICHT DAß ICH ANDERE VÖLKER VERNICHTEN, VERSKLAVEN ODER VERGASEN WILL!
AUCH VOM ACHSO BERÜHMTEN FÜHRER HALTE ICH NICHTS!
ICH HABE VIELE GÖTTER, UND KEINER VON IHNEN HEIßT „H*tler“…
ICH WILL HIERMIT NUR SAGEN: WERFT UNS NICHT IN EINEN TOPF MIT DEN FASCHISTEN! (Und lest mal den Koran, und was den „Gläubigen“ wortwörtlich befohlen wird)
Könnt ihr selber denken, oder schreit ihr nur „Nazi“?!
Galubt ihr der Lügenpresse? Glaubt ihr der BILD?
Glaubt iht dem Fernseher???
Wenn ja, dann seid ihr alle gräberschändende Satanisten, die Tiere und kleine Kinder opfern!
Lieber Rodálfr,
kläre nicht mich auf, sondern Wikipedia, denn daher stammt die Information. Offensichtlich scheinen ja die Nationalsozialisten selbst für die Umdeutung oder Andersdeutung verantwortlich zu sein, anders kann ich mir die Existenz der „Sieg-Rune“ ja auch nicht erklären. Und verbieten will Dir Deine Runen auch niemand, auch nicht die Odal-Rune, von der hier in diesem Artikel ja auch überhaupt keine Rede ist.
Das du Dich selbst als Nationalist betitelst, ist ja nun auch nicht schlimm. Auch Deine germanische Herkunft mache ich Dir nicht madig. (Aus welche Stamm kommst du denn?) Und das Deine Selbstachtung keine Ausländer umbringt, glaube ich Dir auch.
Nazis, so der Duden, ist eine abwertende Bezeichnung für die Anhänger des Nationalsozialismus. Da der ja irgendwie auf dem Nationalismus basiert ist da schon eine Verbindung. Nazis sind quasi die Trottel unter den Nationalsozialisten. Wenn man dann so möchte. Ich reim mir das jetzt mal so zusammen.
Du bist rechts für das Wohl deines Volkes? Für welches denn jetzt? Die Germanen? Die Deutschen duldest Du ja irgendwie nur, also können es die nicht sein. Was betrachtest du denn als „Dein“ Volk? Und deine Götter kannst du gerne haben, dank der Religionsfreiheit darfst du glauben an was und wen du willst. Ich frage das, weil du ja möchtest, dass „Ihr“ nicht in einen Topf mit den Faschisten geworfen werden wollt und da finde ich es wichtig, die Grenzen zu kennen. Den Koran habe ich gelesen (leider nicht in arabisch, das kann ich nicht), aber was hat das nun wieder damit zu tun?
Ich kann denken und „Nazi“ schreie ich nicht.
„Lügenpresse“ ist mir zu allgemein und ein Schlagwort derer, die nicht willens oder nicht in der Lage sind zu differenzieren, ich kenne gute und schlechte Presse (nach meinen Maßstäben). Und nein, der Bild glaube ich nicht.
Und dem Fernseher glaube ich auch nicht, schon gar nicht seinen Preis, denn der ist bestimmt viel geringer als er draufsteht!
Glück gehabt. Bin ich also kein grabschänderischer Satanist!
Die Respektabilität jeder Haltung verhält sich antiproportional zum Schaum vorm Mund, mit dem sie vorgetragen.
In diesem Zusammenhang: Robert, die Geduld mit der es Dir hier und anderswo im Kommentarbereich gelingt, auf so manchen Beitrag noch eine freundliche, konstruktive, an der sachlichen Auseinandersetzung interessierte Replik zu verfassen, finde ich bewundernswert.
Creature: Vielen Dank für Deine Worte. Um das Geheimnis zu lüften: Das unsachliche, destruktive und emotionale behalte ich meinem Umfeld vor, das ihr wahrlich nicht dafür beneide. Möglicherweise auch der Tanzfläche in meinem Lieblings-Dunkelschuppen, wenn ich emotionalen Dampf ablassen will. Aber die Diskussionskultur im Netz ist schon vergiftet genug, da bringt es nichts in die selbe Kerbe zu hauen – letztendlich befreit das auch nicht.
Ein wahres Wort, Robert. Danke :)