„Schwarze Seelen, Kinder der Nacht, freut euch an dem, was für Euch vollbracht.“ Als ich meinen Posteingang öffnete und von der Eröffnung eines neuen schwarzen Clubs las, brodelte sogleich die übliche Skepsis durch meine Adern. Wieder so ein Club der zwanghaft darauf ausgerichtet ist Umsatz durch ein möglichst breit gefächertes Szene-Angebot zu generieren? Wieder so eine Vermischung von allen möglichen Richtungen die sich nur irgendwie unter den schwarzen Schirm pressen lassen? Das Ruhrgebiet glänzt durch solche Angebote, eine Differenzierung findet man selten, man ist schon froh, die ein oder andere Motto-Party zu erwischen. Gelegentlich erwische ich mich sich sogar dabei, Entfernungen von 200km auf mich zu nehmen, um wieder mal in das einzutauchen, was ich selbst und „Szene“ versteht.
Das Projekt „The Inner Circle„, der einem neuen Club seinen Namen verlieh, wurde ins Leben gerufen, um genau das zu ändern. Am 17. Dezember 2011 eröffnet er in Mülheim an der Ruhr seine dunklen Pforten. Leidenschaft, Mut, Enthusiasmus und Idealismus sind die Zutaten für diesen gewagten Schritt. Doch was steckt dahinter? Ich sprach mit Christian Kirsch, einem der Geschäftsführer des TIC-Clubs, über die Hintergründe dieser Entscheidung:
Wir haben das Projekt „The Inner Circle“ angestoßen, weil das Angebot für die Schwarze Szene in unserer Umgebung nicht gerade zufriedenstellend war. Vor allem hatten wir (wie viele andere auch) keine Lust mehr, mit der Cyber-Neon-Fraktion vermischt zu werden. Gothic ist keine Karnevalsveranstaltung. Auf diversen Einzelveranstaltungen, an denen wir beteiligt waren, wurden wir außerdem in den letzten Jahren sehr häufig darauf angesprochen, ob wir nicht mal was Festes machen könnten. Also haben wir gesucht, gefunden und umgebaut. Dabei ist nun eine Location herausgekommen, wo wir selber gerne hingehen würden. Und das war ja der Gedanke, der uns überhaupt auf die Idee brachte.
Dass er damit so einigen zurückgezogenen Szenegängern aus der sprichwörtlichen schwarzen Seele spricht, brauche ich nicht zu erwähnen. Ich erinnere mich an die Diskussion zu einem Artikel, in dem ich die Ausdifferenzierung der Szenen forderte. Neidisch blicke ich in anderen Regionen der Republik, in der sich ähnliche Konzepte bereits etabliert haben und hoffe natürlich, das der Club und sein Programm genug Resonanz erhält, um positiv in die Zukunft blicken zu können. Ein Beitrag darüber schien also unausweichlich.
Stichwort Programm, was den Besucher erwartet, habe ich ebenfalls von Christian erfahren: „Der Samstag wird mit „Serious Dark“ grundsätzlich tiefschwarz. Natürlich wird im T.I.C. auch elektronische Musik zu hören sein, aber Neu-EBM, Noise oder Hardcore-Industrial-Veranstaltungen stehen nicht zur Diskussion. Der Freitag wird mit verschiedenen Themen aufwarten, aber stark Metal-lastig sein. Sonntags wird es mittelalterlich bei Met und Wein.“
Zugegeben, ganz ohne Mischung kommt selbst der schwärzeste Club nicht aus, denn wenn wir ehrlich sind, ist doch der Kern der Szenegänger, die sich hoffnungslos dem Gothic-Rock oder Dark-Wave verschrieben haben, verschwindend gering. Und etwas anderes, so versicherte mir Christian, soll es am Samstag nicht geben. Sehr passend finde ich den Satz, der auch auf der Webseite zu lesen ist: „Das T.I.C. ist eine Gothic-Location. Also seid Euch bitte darüber im Klaren, dass es etwas bedeutet, dieser Szene anzugehören. Ihr seid die Kinder der Nacht, gleichhin, welche Richtung Ihr eingeschlagen habt.“
Was erwartet die Kinder der Nacht? Die Location selbst trägt einen gewichtigen Anteil am „Wohlfühl-Faktor“, das musste ich immer wieder feststellen, denn das Auge isst bekanntlich mit. Der alte Westbahnhof in Mülheim schien die ideale Ausgangsbasis für ein dunkles Refugium. Aufwendige Umbauarbeiten sollen aus dem alten Gebäude einen dunkel-düstere Vorzeigelocation gemacht haben. Christian Kirsch über den alten Bahnhof:
Das T.I.C. hat eine Grundfläche von insgesamt ca. 1200 m². Dies beinhaltet neben der Haupthalle einen Außenbereich und ab Sommer 2012 auch eine große Terrasse. Mauern und Decken der Halle sind in schwarz und grau gehalten. An den Seiten rechts und links von der Tanzfläche gibt es leicht erhöhte Podeste mit Couchen und flachen Tischen aus Massivholz. An der Decke hängen Kronleuchter, an den Wänden Kerzenhalter. Die zentrale Tanzfläche ist überdacht von einer Sternförmigen Lichtkonstruktion. Überall in der Halle sind natürlich Barhocker und Stehtische vertreilt, einige davon sind alte Weinfässer. Insgesamt gibt es über 120 Sitzplätze. Die Theken der Haupthalle sind 10 und 6 Meter lang. Über eine Treppe geht es runter in den Essensbereich, der mit Esstischen und Stühlen bestückt ist.
Mich hat es überzeugt, meine Neugier ist geweckt. Der kurzen E-Mail mit der Bitte um Verbreitung bin ich gerne nachgekommen, die Antworten auf meine Fragen festigten den Entschluss. Der innere Kreis erfüllt einen elitären und in gewisser Weise auch arroganten Anspruch der nötig ist, um das zu schützen, was man selbst als wertvoll empfindet. Äußere Toleranz weitet den Horizont, innere Intoleranz schützt ein Gefühl. Das abschließende Wort überlasse ich Christian, auf die Frage hin, ob ein solcher Einstieg nicht schwer sei, antwortete er: „Schwer ist so ein Einstieg immer, da hast Du natürlich Recht. Aber wir setzen darauf, dass die Szene begreift, dass man im T.I.C. bedingungslos unter sich sein kann. Im inneren Kreis eben. Eine feste Anlaufstelle, die man jedes Wochenende besuchen kann. Und zwar ohne vorher stundenlang das Programm von einem der Neon-Tempel zu durchsuchen, ob man als Goth an einigen Tagen des Monats als Gast erwünscht ist.“
Wir sehen uns:
TIC-Club
Sandstraße 162 (Am alten Westbahnhof)
45473 Mülheim a. d. Ruhr
Samstag, 17. Dezember 2011 um 20:00 Uhr heißt es dann: „Serious Dark“. Eintritt ab 18 Jahren, 5 Euro Mindestverzehr.
Wizard of Goth – sanft, diplomatisch, optimistisch! Der perfekte Moderator. Außerdem großer “Depeche Mode”-Fan und überzeugter Pikes-Träger. Beschäftigt sich eigentlich mit allen Facetten der schwarzen Szene, mögen sie auch noch so absurd erscheinen. Er interessiert sich für allen Formen von Jugend- und Subkultur. Heiße Eisen sind seine Leidenschaft und als Ideen-Finder hat er immer neue Sachen im Kopf.
Klingt wirklich interessant und „serious“. Mein Interesse ist auch geweckt, aber am 17.12. sind wir schon in Antwerpen auf dem BIMfest. Aber die Veranstaltung scheint ja nicht wegzulaufen, sondern ich hoffe, dass sie gut ist und sich etabliert.
Meine Gebete wurden erhört! Also ich werde auf jeden Fall mal hinfahren, auch wenn’s etwas weiter weg ist. Und die haben Beerenweine! :)
Ah, sind ja nur 600 km. (*wein* *schluchz*)
Klingt unglaublich interessant, wäre es nicht so weit…
Aber wir sind ja auch häufig mal im Urlaub unterwegs.
Wobei es hier im Norden momentan verstärkt mehr Veranstaltungen gibt.
Es gehen zwar auch auch welche, aber es hält sich zum Glück in der Waage.
Schade, leider zu weit weg, aber vielleicht lässt sich das mal mit einem Kurzurlaub verbinden.
Die Internet-Seite macht schon neugierig und ruft Erinnerungen wach.
Das klingt überaus vielversprechend. Dummerweise wurde das Beamen immer noch nicht erfunden. So ist die Entfernung von etwa 550 km für einen Clubabend letztendlich leider doch zu viel.
Vorgeschlagene Routen
A61 666 km, 6 Stunden 40 Minuten
Interessant… :)
Schönes Konzept. Mal schon die Stopuhr stellen wie lange es bei diesem „truen“ Konzept bleibt. ^^
Wenn dort mal ne schöne Band spielt für nen Abstecher als Aftershow sicehr gut. Für „Nur Mal So“ aber zu weit. Dagegen ist ja selbst Berlin nur „Um die Ecke“.
Der Name „The Inner Circle“ ist etwas unglücklich gewählt. Wundert euch nicht, wenn euch eine Horde nordischer Black Metaller die Bude einrennt oder sie gleich anzündet. *g*
Mir ist das auch zu weit weg.
Aber nette Idee! ;)
Es geht natürlich nicht nur um den neuen Club, der eröffnet hat, sondern vor allem um die Idee, die dahintersteckt. Während immer mehr Betreiber von Discotheken auf ein reines Veranstaltungskonzept setzen um möglichst viele Besucher anzulocken, gibt es immer noch Enthusiasten, die versuchen „ihr eigenes Ding“ durchzuziehen. Darum geht es auch in diesem Artikel. Aus Frust und Resignation heraus handeln, anstatt zu jammern und zu meckern.
@Death Disco: Black Metal gibt es am Freitag. Draußen werden dann sicherlich Stahlfässer mit Holz aufgestellt, an denen die Metaller ihre Feuerlust auslassen können. :-)
Der Laden ist relativ in der Nähe, von daher werde ich mir die Eröffnungsparty am Samstag wohl mal anschauen.
Die Meinungen zu dem Konzept gehen hier ziemlich weit auseinander, die einen freuen sich darauf das man sich traut eine klare Position zu beziehen, für den anderen Teil ist der Club schon völlig unten durch (Intoleranz und Arroganz). Der Einleitungstext vom Club ist sicherlich polarisierend und überspitzt, keine Frage.
Ich für meinen Teil bin einfach gespannt, im Wesentlichen teile ich den Musikgeschmack eh nicht mit den Cyber-Leuten, stark alkoholisierte „ich geh mal mit Jeans und Polohemd in nen Gothic Club, und stelle mich einfach wild fuchtelnd mit nem Glas Weizen auf die Tanzfläche“ Gelegenheitsgäste nerven mich bisweilen extrem. Die in letzter Zeit vermehrt zu sehenden Jumpstyler finde ich auch irgendwie befremdlich. Meiner Meinung nach passt das irgendwie nicht zusammen.
Es haben über die letzten Jahre genug Leute gejammert das die Parties zu stark auf Masse ausgelegt werden, Dresscodes und offensichtliche Angehörigkeit zur „Szene“ anscheinend völlig egal geworden ist, nun liegt es an diesen Leuten zu zeigen das es tatsächlich auch echten Bedarf nach spezialisierten Locations und Parties gibt. Die meisten Versuche die ich immer wieder sehe rechnen sich aber wirtschaftlich nicht. Das ist für mich der eigentlich interessante Teil, ich bin gespannt.
2 cent von mir, einem stillen Blogleser ;)
Es kann sich rechnen. Das Zwischenfall in Bochum war (ist ja leider jüngst abgebrannt) immer ein Beispiel, wie es sich rechnen kann. Ein wenig Ausdauer gehört sicherlich dazu, bis sich ein zahlendes Stammpublikum etabliert hat. Der Rest wird dann über Mundpropaganda verteilt und braucht seine Zeit. Nur so kann es langfristig Erfolg haben.
Aber Du hast recht. Gejammert wurde genug, Toleranz und Offenheit wurde in der Vergangenheit zu intensiv betrieben, so dass der Kern der Sache verloren gegangen ist. Es geht nicht OHNE eine gewisse Form von Arroganz und Intoleranz. Man sollte aufhören, diese Worte automatisch negativ zu bewerten, sondern als Notwendigkeit betrachten, die Szene zu schützen, in der man sich wohlfühlt.
Dass sich ein WGT offen und tolerant gibt, sehe ich beispielsweise unproblematisch, so hat jeder auch mal die Möglichkeit über den eigenen Tellerrand zu gucken und abzulehen was einem nicht passt und sich für das zu interessieren, was man spannend findet.
Wir haben es tatsächlich noch geschafft. Am Samstag machten wir uns auf, den TIC-Club zu besuchen. Die Anfahrt gestaltete sich leichter als erwartet, mitten im Ruhrgebiet gibt es ja bekanntlich eine große Anzahl Autobahnabfahrten und eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur.
Der TIC-Club liegt am Ende von Mülheims Party-Meile, was den Fußweg über das glitschige Pflaster zur besonderen Herausforderung macht. Vorbei am „Ballermann 6“ (der Name spricht für sich) und einem ähnlichen Laden der Alkoholhaltigen Freuden ist man froh, wenn man endlich ein paar ähnlich gekleidete Gestalten entdeckt. Die Location am alten Westbahnhof hat kein Problem mit Ruhestörung, aber das drumherum macht es fraglich, ob sich der Standort langfristig etablieren kann.
Der Club an sich ist riesig und wirklich toll eingerichtet. Eine Mischung aus gruftiger Deko und futuristisch-retro angehauchten Elementen der New Wave Zeit schaffen in dem weitläufigen Raum schnell eine Wohlfühlatmosphäre. Viele Sofas in dunklen Ecken laden ein sich niederzulassen, 2 große Theken sind in der Lage, auch viele Besucher zügig zu bedienen. Im Keller gibt es sogar einen kleinen Imbiss, der zu humanen Preisen kleine Snacks anbietet. Eine Gaderobe und wirklich aufwendig gestaltete Toiletten runden das positive Gesamtbild ab. Die Beleuchtung der Einrichtungen ist optimal.
Einzige Wehrmutstropfen: Die Tanzfläche ist viel zu hell. Die LED Scheinwerfer werfen ein mitunter grelles Licht auf die schüchternen schwarzen Gestalten, woran auch die viel zu weit entfernte Nebelmaschine nicht viel ändern kann. Hier sollte das Konzept der schummrig beleuchteten Ecken einfach konsequenter weitergeführt werden.
Und wo wir gerade bei Kritik sind: Der Sound der Musikanlage sollte noch verbessert werden, einige Stücke klingen vermatscht und sind gerade in der stimmlichen Ausbreitung viel zu schwach.
Die Musikauswahl war ausgezeichnet, neben Pitchfork Klassikern und 80er Gothic-Rock ist auch Platz für erlesenes elektronisches. Weit genung weg vom schwarzen Mainstream und doch nah genug, um die Tänzerinnen und Tänzer bei Laune zu halten. Ein Lob an den DJ!
Ein Club mit Zukunft? Ich bitte darum! Ich würde mich freuen, wenn die Arbeit der Betreiber sich auszahlen würde, um langfristig einen festen Anlaufpunkt zu schaffen. Von der Tür bis zur Theke pflanzt sich die positv-schwarze Grundstimmung fort, ohne aufgesetzt oder arrogant zu wirken. Knicklichter gab es keine, was auch sicherlich an der Musikauswahl liegen dürfte.
Mehr davon! Ich werde wiederkommen, vielleicht gerade weil ich durch den Spießrutenlauf an den Tempeln der Mainstreamfreuden vorbei weiß, wo ich hingehöre. Vielen Dank an den TIC-Club für den gelungenen und wirklich großartigen Abend/Nacht.
Hätte ich gewusst das einer meiner Lieblingsblogger auch da ist… wäre ein Bierchen wert gewesen ;)
Ich fand den Abend irgendwie ‚komisch‘. Die Location ist an sich sehr geil gemacht, wirkt auf mich aber etwas zu gross. Das Publikum verlief sich doch teilweise etwas in die ganzen Sitzecken drumherum.
Lustig war die Sache mit der Ballermann Diskothek nebenan wirklich, als wir in die Einfahrt fuhren, dachten wir erst wir wären hier völlig falsch. Die Klischees wurden erfüllt als wir gegangen sind: Streifenwagen vorm Ballermann und irgendwelche Alkoholleichen turnten da rum.
Die Musik kann ich durchweg als gut bis OK zu bezeichnen, man vergleicht ja immer gerne, und eine sehr ähnliche Musikauswahl habe ich im Wesentlichen auch Samstags in meinem Stammclub, welcher wohl auch mein Stammclub bleibt. Was aber auch daran liegt das wenige von ‚meinen Leuten‘ letzten Samstag den Weg nach Mülheim gefunden haben.
Das TIC ist aber eine wirkliche Alternative, die Atmosphäre die dort geschaffen wurde ist toll, und wenn sich das Konzept eingespielt hat (mir kam es so vor als wussten weder die Gäste noch die DJ’s wohin die Reise nun genau gehen soll an dem Abend), wird das sicherlich eine Location die einen festen Platz im schwarzen Clubprogramm verdient hat.
Ich bin gespannt!
Bin auch am Ballermann vorbei. Hab allerdings nur mitbekommen, dass einige vor „uns“ eher Angst hatten, als dumme Sprüche abzulassen. Zum T.I.C.: Wenn ich näher dran wohnen würde, wäre ich konsequent jeden Samstag da. Bitte sowas auch im Norden eröffnen. :)
Vom Konzept erinnert es auf jeden Fall an Gothic Pogo oder Deadmans Autochop, beides Partyveranstaltungen in Leipzig.
Hoffentliich kommen dann auch genug Leute die das zu würdigen wissen.
ALso, ich war auch im TIC und ich muss sagen, ich war total begeistert. Ich habe viele Leute beobachtet, die an den Theken standen und einfach gute Laune hatten. Weil alles stimmte. Ja, dem einen ist die Musik zu laut, dem anderen zu leise. Der eine mag gern Nebel, ich persönlich habs lieber nicht ganz zu nebelig. Das Licht fand ich gut, vielleicht weil ich, wie so viele Damen der Dunkelheit etwas nachtblind bin und gerne sehe, wo ich hintrete! (War ja nicht grell, oder so.)Das restliche Ambiente, das Licht, die Couchen, etc. waren urgemütlich und das Essen sehr lecker!
Die Getränke hatten gute Preise, das Personal war nett und nicht abgehetzt oder genervt, eine Thekenkraft hat morgens um vier noch hinter der Theke mitgetanzt! Das finde ich äußerst sympatisch und sorgt für gute Stimmung im Team, finde ich.
Für den Ballermann hab ich mich nicht interessiert und die Lage find ich super, da man nicht auf dem Präsentierteller liegt/sitzt/steht…wie auch immer. Es gibt genug Parkplätze und den gepflasterten Weg schaffe ich trotz 9cm Absätzen dann auch noch! Den hat man ja häufiger bei Discos. Die Bahn anbindung soll auch gut sein, hab ich mir sagen lassen! Bin gespannt, wie es weitergeht! Leute, macht weiter so! Ich find das TIC echt genial! Bis Samstag!
@Christian: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir werden uns sicherlich noch einmal über den Weg laufen. Die Größe ist sicher gewöhnungsbedürftig und die Tanzfläche zu hell, aber die Lampen kann man dunkler machen und wenn mehr Leute den TIC für sich entdecken, wird es auch sicherlich voller ;)
@Levinia: Mit 9cm hohen Absätzen über das Kopfsteinpflaster? Respekt ;) Offenbar bin ich zu ungeschickt, habe ich mich doch mit meinen Pikes beinahe auf die schwarze Nase gelegt.
Robert, mit Pikes kann man ja auch nicht fliegen! ;-)
@Levinia: Nicht? Verdammt! Ich wusste ich hätte die Aladin-Hose tragen sollen ;)
Also letzten Samstag war der Hammer. Neuer Resident DJ. Der spielt Rock, Wave und EBM, aber EBM von der Sorte, die wirklich schön ist. Viele haben da nicht mehr reingepasst. Werde diesmal etwas früher da sein, um einen vernünftigen Parkplatz zu kriegen. Ich bin jetzt offiziell Fan! :)
Sehr fein, auf jeden Fall ein oder mehr Besuche wert.
Ich werde nächste Woche zur Detonation Boulevard-Party im TIC sein, und bin schon sehr gespannt. Die Philosophie der Clubbesitzer empfinde ich als Schritt in die richtige Richtung. Es ist sehr wichtig, dass die Nischenparties wieder erwachen und es dafür auch Locations gibt. Ich habe für das BAT HAUS fast ein halbes Jahr lang gesucht, da keine Location sich dafür hergeben wollte. Bei einem Clubkonzept wie beim TIC stelle ich mir das noch schwerer vor. Es ist mit Sicherheit noch immer schwer, als Club mit rein alternativen Programm auf Dauer zu überlegen, aber der gegenwärtige Trend zeigt, dass die Menschen wieder mehr das Ursprungsgefühl haben möchten. Und das ist eine sehr schöne Entwicklung. Vor 3-4 Jahren sah das da doch noch etwas anders aus.
Es ist wichtig, dass die Leute wissen, dass wir den Cybers nichts Böses wollen. Nur weil wir uns für eine Trennung der beiden Subkulturen aussprechen, heißt das ja nicht, dass wir den Cybern ihre Musik und Basis klauen wollen. das würde ich mir auch nicht anmaßen. Wenn man Bands wie Nachtmahr oder X-RX hören möchte, kann man das doch gerne tun. Nur mit der Wavekultur hat das einfach mal nichts zu tun. Das ist auch keine Frage der Toleranz, sondern der des Szeneschutzes. Da schließe ich mich Robert an.
Eine Sache aber noch zum Dresscode. Einen Dresscode vorzugeben halte ich für intolerant. Wenn die Leute leidenschaftlich auf eine originale schwarze Party gehen, wissen sie schon warum. Dann tragen sie diese Lebenseinstellung quasi im Geiste in sich. Das ist mir persönlich wichtiger als das Äußere. Dafür braucht es nicht zwingend ausschließlich schwarze Kleidung, auch wenn es ein Trademarksymbol der Kultur ist und natürlich schön anzusehen ist. Aber schon auf dem ersten WGT liefen die Leute auch in Jeansjacken oder in weiß herum, und es war okay. Niemanden hat es gestört. Und ich würde mich hüten, auf meiner Party einen Dresscode zu verlangen. Man sollte den Leuten keinen Kleidungsstil aufbrummen, wie ich finde.
Ganz schlimm finde ich es, wenn die Dresscode-Sache schon beängstigende intolerante Ausmaße annimmt. Kürzlich war ich beruflich im Leverkusener „Shadow“ unterwegs. Ein furchtbarer Laden. privat würden mich zu ihren „Schattentänzen“ sicherlich keine zehn Pferde kriegen. Nun gut. Jedenfalls läuft da auch recht viel EBM und Hellectro. Der Türsteher ließ aber Jemanden nicht hinein, weil er eine grauweiße Armyhose anhatte. „Das würde nicht dem Dresscode“ entsprechen..“ Sorry,. aber hallo? Mal ganz abgesehen davon, dass da auch EBM Musik gespielt wird, wo ist da die Toleranz? Sowas finde ich schon ganz schön unverschämt.
Aber sonst – sehr schöne Ansichten hier. Und endlich mal ohne Klischees oder Halbwissen. Es erfüllt mich mit Freude, diesen Blog zu lesen. :)
LG
Chris
Hallo, Chris Juracid!
Die Angst vor dem Dresscode im TIC kann ich Dir nehmen. Es geht darum, dass keine „zu bunten“ Leute, auch Cyber in den Laden kommen, weil es einfach nicht passt, wie Du schon selber geschrieben hast. Es wird zudem auch nicht ihre Musik gespielt.
Natürlich gibt es im Club Leute, die trotz blauer Jeans, hellem Hemd, etc. reinkommen.
Die Kleidung soll Szenetauglich sein und daher steht bei dem vorgegebenen Dresscode Black auch klein dahinter „Ausnahmen bestätigen die Regel“. :-)
Ansonsten wünsche ich Dir einen schönen Abend dort, denn den wirst Du bestimmt haben! :-)
LG
Stefanie
Ein guter Türsteher sollte auch ein Gefühl haben, wer passt, und wer nicht. Dabei ist Dresscode auch nur eine Art Indiz in meinen Augen.
Sicher ist, dass der gemeine Cyber-Anhänger sich wahrscheinlich im TIC so wie ich es kenne nicht wohlfühlen wird.
Dresscode alleine garantiert hingegen auch keine „Voll gruftige Party“, wie zB das ebenfalls hier angesprochene Shadow beweist. Was mich in diesem Zusammenhang wundert: Warum wird jemand mit einer Grau/Weissen Armyhose (Schneetarn?) dort an der Tür abgewiesen? Unten sind Samstags in der Regel immer einige Leute in Grün oder Gelben Neon-Tarnhosen, Amok Shirts usw. Macht jetzt irgendwie keinen Sinn in meinen Augen. Davon abgesehen Teile ich die Meinung von meinem Vorredener: Der Samstag im Shadow ist wirklich sehr mies. Vor einer Weile erlebt: das Publikum verlässt die volle Tanzfläche bei „A Forest“ von The Cure (immerhin hatte ich dann mit ca. 4 anderen verwirrten Gästen super viel Platz ;), nur um dann kurze Zeit später zu irgendeinem Gedöns von Eisenfunk, XRX, Snarph, Straftanz oder wie der Quatsch nun so heisst dieselbige wieder zu stürmen und „voll Party“ zu machen. Fand ich sehr bezeichnend für die Situation dort.
Wenn sich hier und da zB Jeansträger mit hellem Hemd und „normalem“ Schuhwerk auf eine Szenepartie verirren habe ich da auch nichts gegen, solange sie nicht offensichtlich wie Fremdkörper wirken. Im TIC fallen mir so Leute zB weniger negativ auf, als in anderen Clubs in der Region; Im Vollsuff mit einem schwappenden Glas Weizen inmitten der Tanzfläche zu stehen, und das dort im gepflegten Einheitsschritt schwankende schwarze Volk zu veralbern, den Damen in den Ausschnitt Glotzen hingegen finde ich absolut widerlich. Ich denke, für solche Individuen ist die Sache mit dem Dresscode generell mal gedacht gewesen.
Mit zunehmender Panik des Besitzers (schwindendes oder abgewandertes Publikum), häufen sich oft auch die offensichtlich Fehlplatzierten. Das letzte was ich in einer Stadt im Ruhrpott sehen durfte war, dass es wohl für Jumpstyler(?) und Breakdancer(?) cool geworden ist, auf eine Gothic Party zu gehen, sich dort die Baseball Mützen in der Tanzchoreographie gegenseitig zu zu werfen, oder diese auch mit einem tollen Move auf dem Kopf von vorne nach hinten zu drehen. Meine Fresse ;)
So, 2cents
Christian
Seit Mai sind mein Gatte und ich (Zwischenfall-Veteranen von ca. 1986 – 1992) wieder (fast) jedes Wochenende unterwegs und nehmen aktuell die „Szene-Partys im Ruhrgebiet“ unter die Lupe.
Das TIC ist einfach super. Uns gefällt es uns dort wirklich am besten. Man hat irgendwie das Gefühl „zu Hause“ zu sein, wenn man dort ist. Halt so, wie im Zwischenfall damals.
Das TIC hat es aber nicht einfach. Es steht in laufender Konkurrenz mit anderen Locations/Parties. Donnerstags zum Beispiel. Da hat das Eisenlager in Oberhausen sich mittlerweile einen sehr guten Ruf verschafft. Manchmal könnte man den Eindruck bekommen, das Eisenlager ist Donnerstags besser besucht als das TIC am Samstag!
Weiterhin ist das Eisenlager RAPPELVOLL an Donnerstagen, wenn Freitags „frei“ (Feiertag) ist. Das sind alles Besucher, die dem TIC dann leider fehlen.
Beide Locations liegen nur sehr wenige Kilometer voneinander entfernt. Besucher pendeln also auch hin und her. Musiktechnisch ist das Eisenlager aber eher EBM-mässiger drauf. Sowohl neuere als auch ältere Sachen. Wobei die neueren Sachen doch überwiegen.
Weitere Konkurrenz gibt es durch den Kulttempel in Oberhausen. Auch nur wenige Kilometer vom TIC entfernt. Dort gibt es an einigen Wochenenden im Monat auch Programm für das Schwarze Volk.
Ganz schlimm: Der 1. Samstag im Monat
Im Kulttempel wird immer am 1. Samstag im Monat die GIP (Gothic Industrial Party) veranstaltet, die bis vor einiger Zeit noch in der Zeche Carl in Essen stattfand. Aufgrund einiger Unstimmigkeiten wurde die GIP also zum Kulttempel verlegt und die Zeche Carl in Essen bietet am gleichen Abend (1. Samstag im Monat) seinen Nachttanz an. Da das TIC irgendwie mithalten muß, macht an diesem Abend Ex-Zwischenfall DJ Zöller seine Z-Files im TIC. Man hat also am 1. Samstag im Monat die Qual der Wahl. Jeder, der zum Kulttempel oder der Zeche geht, fehlt im TIC. Und auch anders herum. Man hat als Gast den Eindruck, die Veranstalter kloppen sich förmlich ums zahlende Publikum. Seit neuestem versuchen sie, vor ihren Parties Bands anzulocken, die dort spielen! Dies geschehen letztens sowohl im TIC, als auch bei der GIP (am 07.12. kommt S.I.T.D.) und heute abend (02.11.) auch in der Zeche Carl.
Und wenn das alles noch nicht genug Parties wären, ab sofort gibt es auch noch die Dance of the Decades vom Ex-Zwischenfall-DJ Horst. (DJ Diva). Super. Der 4. (!!!!!!!!!!!) Laden in gleicher Region. Als Location wurde das „Resonanzwerk“ in Oberhausen ausgewählt. Bisher verteilt Horst aber seine Party-Termine auf verschiedene Wochenenden, vermutlich, um zu sehen, wanns wohl am besten wäre, sie stattfinden zu lassen. Den 1. Samstag im Monat würde er sicherlich verlieren und gegen Zeche Carl und TIC keine Chance haben. Die Parties müssen sich ja auch rentieren. Horst möchte demnächst mit seinem Programm (ältere ZF-Musik, eher auch Richtung Old-EBM) wieder die Leute hervorlocken, die jetzt so gar nicht mehr weg gehen. Ich hoffe, es gelingt ihm.
Nicht zu vergessen in dieser Auflistung ist die Rabenschwarze Nacht, die immer am 3. Samstag im Monat in Dortmund im FZW stattfindet. Wir waren auch schon dort und es war toll. Allerdings ist Dortmund ja eeeeeetwas weiter weg, so daß hier die Konkurrenz zum TIC etwas weniger gegeben ist.
Wer sich also für einen Clubabend interessiert, sollte dringend vorher das Programm des Clubs lesen! Auch das TIC hat feste Themenabende. Gestern z. B. fand zum ersten Mal eine reine EBM-Nacht statt mit dem Matrix-Bochum-DJ. Ach so, die Matrix testen wir nächste Woche mal an. Da spielen Solitary Experiments (kostenlos). ;-)
Unterm Strich gesehen:
Früher war alles besser. Man fuhr zum Fall und fertig. Und „ALLE“ waren da.
Heute muß man vorher alle Programme studieren und kann nicht einfach irgendwo hinfahren… sonst landet man ggfs. auf einer Party, dessen Programm (Musikrichtung) man nicht unbedingt mag.
Aus diesem Grund habe ich ein bisschen „Angst“ ums TIC, daß sich dieser Laden auf Dauer nicht halten kann, weil die Auswahl/Konkurrenz an Veranstaltungen in der Region zu groß ist.
In unseren Augen ist das TIC immer noch am schönsten. Liebevoll hergerichtet und gemütlich. Jetzt an Helloween war die Deko der absolute Hammer. Das Personal muß mit mehreren Leuten STUNDEN, vielleicht sogar Tage, damit verbracht haben, alles so herzurichten. Die anderen Locations (Zeche Carl, Resonanzwerk, Eisenlager) sind halt „einfach nur Veranstaltungsorte“, die gebucht werden können. Das TIC ist quasi IMMER für das schwarze Volk da und wird mit richtig viel „Liebe“ betrieben.
Dies ist ein reiner Erfahrungsbericht eines (reisetechnisch grad mal sehr aktiven) Gastes. :-)
Ich war früher gerne im „Daddy“ und ab und an auch in anderen Locations. Dann bin ich älter geworden, das Publikum der Clubs aber nicht. Und dann kam das TIC, mit „meiner Musik“ und Menschen in meiner Altersklasse. Wenn ich mal in andere Clubs gehe, kriege ich das K…. Ich finde mich unter 18jährigen wieder, die Karneval oder Halloween hängengeblieben sind. So halte ich es höchstens eine halbe Stunde aus und fahre zum TIC. Weil dort einfach alles stimmt.
@Mone vom Rabenhorst: Ich kann Deine Sorgen sehr gut nachvollziehen, doch das TIC macht seine Sache bislang ausgesprochen gut. Letztendlich ist es der Zeit geschuldet, dass so viel verwirrende Auswahl auf den Programmen steht. Es ist und bleibt schwer, den Laden mit „schwarzen“ voll zu bekommen, weil der Facettenreichtum der letzten Jahrzehnte für ein durcheinander an Geschmäckern und Splittergruppen gesorgt hat. Keine ist groß genug um allein einen Laden am Laufen zu halten. Das ZFall lebte entsprechend von seinem hohen Bekanntheitsgrad und der guten Lage. Es hat immer wieder Höhen und Tiefen gegeben. Schwierig finde ich in diesem Zusammenhang auch den Etikettenschwindel, so ist es uns sehr oft passiert, dass wir mit großen Namen oder Genre gelockt wurden, die dann nicht erfüllt oder enttäuscht wurden. Das war im ZFall wirklich besser, da stand drauf, was drin war. Darüber hinaus kann man aber auch (im positiven Sinne) nach Namen gehen. DJs wie Märkert, Thyssen oder Zöller stehen in der Regel für „Qualität“ und spielen nicht nur den Einheitsbrei, sondern auch mal durchaus Horizonterweiternde Sachen. Ich denke schlussendlich wird die Szene von „früher“ ein Wanderzirkus bleiben, jedenfalls noch eine ganze Weile.
Ich denke ich spreche für einige, wenn ich behaupte, das TIC hat das Zeug zum neuen Wohnzimmer, auch wenn die Lage „schwierig“ ist :)
@Limi: Ich stimme zu. Aufpassen muss man nur mit seinen eigenen Ansprüchen. Wenn man das Gefühl von „früher“ sucht, wird man nicht fündig, denn das reifte Jahrelang. Manchmal gibt es aber Abende (heute meine ich) die sich so anfühlen, als würde man noch länger von Ihnen sprechen.