Unserer Jugend geht es endlich besser! Glaubt man einer internationalen Studie der UNICEF, so hat sich das Lebensumfeld für Kinder und Jugendliche in Deutschland verbessert. Im Ranking der 28 Industrie-Nationen belegen unsere Kinder einen respektablen sechsten Platz. Die Armut ist verschwindend gering, die Gesundheitslage ausgezeichnet und auch die Bildung hat wieder angezogen. Deutsche Schüler erreichen bei den Pisa-Tests bessere Ergebnisse und haben sich in die Top 3 gebüffelt, knapp hinter der Niederlanden und Belgien. Die Raucherecken auf den Schulhöfen werden immer leerer, in keinem der 28 Länder hat sich die Zahl der „coolen“ Raucher so deutlich reduziert wie bei uns. Dafür werden die minderjährigen Racker immer übergewichtiger, aber das geht den meisten ehemaligen Rauchern so. Auch die Liebe zur Verhütung ist wieder gestiegen, die anzahl der Teenagerschwangerschaften ist nämlich gesunken. Die Gewaltbereitschaft sinkt, Alkohol und Drogen sind kaum noch der Rede wert und die meisten Jugendlichen gehen brav zur Schule. Ist also alles super?
Nicht ganz. Fragt man die Jugendlichen nach ihrer subjektiven Meinung, zeichnet sich ein ganz anderes Bild. Bei der Selbsteinschätzung der Lebenszufriedenheit fällt Deutschland wie kein anderes Land ab, auf Platz 22. Jeder siebte Jugendliche ist demnach mit sich selbst und seiner Situation unzufrieden. „Die deutschen Mädchen und Jungen stellen damit sich und ihrer Umgebung ein erschreckendes Zeugnis aus, das uns nachdenklich machen muss. Die einseitige Konzentration auf Leistung und formalen Erfolg führt dazu, dass sich viele Kinder und Jugendliche ausgeschlossen fühlen. Unsere an Ressourcen reiche Gesellschaft versagt offensichtlich dabei, allen Mädchen und Jungen Hoffnung und Perspektiven auf gerechte Teilhabe zu geben.“ 1
Die Leistungsgesellschaft bietet keinen Platz für Emotionen. Es zählt Leistung, Bildung und Funktion. Arbeitsplätze wären schwierig zu bekommen und ohne Studium hat man sowieso keine Aussicht auf ein lukratives Leben. Turbo-Abitur, schnell den Bachelor gemacht und schon winken unendliche Möglichkeiten. Sagt man. Was fehlt, sind Emotionen. Nichts ist für Jugendliche wichtiger als dazuzugehören, Anerkennung zu erfahren und einen Sinn in ihrem Dasein zu erkennen. Doch das können Schule, Studium und Arbeitsplatz nicht mehr bieten. Keine Zeit zum zuhören.
„Es reicht nicht aus, Jugendliche glücklich zu machen, indem man ihnen einen Ausbildungsplatz anbietet. Was sie brauchen, sind echte Chancen, das Gefühl, auch nach der Ausbildung gewollt zu sein, gehört zu werden, mit dem, was sie sagen, was sie fühlen, was sie sich wünschen. In einer Gesellschaft, die immer stärker überaltert, wird die Stimme jener Jungen immer leiser„, schreibt Autor Salome auf dem Blog von „Die Freiheitsliebe“. Doch wer soll diese Arbeit leisten? In Zeiten, in denen Jugendzentren geschlossen werden und Stellen für Sozialarbeiter und Streetworker höchstens noch der Statistik dienen, bleibt nur das Internet. Hier versammeln sich die Jugendlichen und tauschen sich aus. Doch hier ist niemand, der die offenen Fragen beantwortet und zum nachdenken anregt, der organisiert, der hilft und eine reelle Schulter zum ausheulen bietet. Stattdessen gibt es einen Klick weiter vorgefertigte Meinungen und mögliche Verhaltensweisen auf Abruf.
Deutschland ist ein emotionaler Schrottplatz. Statt den Jugendlichen emotionalen Rückhalt zu geben, versuchen wir verzweifelt die Symptome zu lindern. Die Medien verzerren die Wirklichkeit und suggerieren den Jugendlichen nur noch mehr Hoffnungslosigkeit. Wenn Gothic mit ihrer schwarzen Kleidung etwas symbolisieren möchten, so ist schwarz aktueller denn je. Als die EMO vor ein paar Jahren auf der Bildfläche erschienen, war das vielleicht ein Hilferuf? Kompensation einer emotionslosen Gesellschaft. Obwohl, wenn meckern, zetern und aufregen Emotionen sind, dann haben wir sicherlich die Nase vorn.
„Seid niemals traurige Menschen. Ein Christ kann nicht traurig sein!„, so der neue Papst Franziskus in seiner Osteransprache. Die Kirche, die ich in meiner Jugend für ihre Jugendarbeit durchaus geschätzt habe, beklagt schwindende Mitgliederzahlen. Die Menschen verlieren nicht ihren Glauben, sondern die Kirche predigt an den Bedürfnissen vorbei. Heute suchen die Jugendlichen nicht mehr nach einer Erklärung für die Entstehung der Menschheit. „Wir müssen Kindern und Heranwachsenden besser zuhören und ihnen mehr Möglichkeiten zur Mitgestaltung eröffnen.„, so der Vorsitzende von UNICEF Deutschland Dr. Jürgen Heraeus.
Die Szene, so überliefern es ältere Szene-Bücher, war einmal bekannt für ihre emotionale Ader. Hier gab es Gespräche, die sonst nicht geführt wurden. Gefühle wurden groß geschrieben, die Musik lieferte den Rahmen, wir die Gedanken und auf der Tanzfläche verschmolz man damit. Mag sein, dass ich etwas idealisiere. Aber ich bin damals auch in die Szene gekommen, weil es hier nicht darum ging wer den schnellsten Computer, den größten Fernseher oder die teuersten Klamotten hatte. Ich würde mir wünschen, wenn wir uns diese Werte erhalten würden um den Schrottplatz Deutschland eine Alternative bieten zu können.
Einzelnachweise
- Zitat: Professor Hans Bertram von der Humboldt-Universität Berlin und Mitglied des Deutschen Komitees für UNICEF aus dem Artikel zum UNICEF Bericht zur Lager der Kinder in Industrieländern 2013 – http://www.unicef.de/projekte/themen/kinderrechte/kinder-in-industrielaendern/unicef-bericht-2013/[↩]
Sehr gut geschrieben und etwas, was ich selbst kenne aber im Laufe sozialer Tätigkeiten auch immer wieder erlebe.
Ich persönlich habe obendrein noch das Gefühl, dass Jugendliche gar nicht emotional sein dürfen – zumindest nicht negativ.
Statt zuzuhören und ernst zunehmen erhalten sie patzige Antworten a lá
„Sei doch froh, du hast doch alles.“
Oder
„in Afrika verhungern Kinder! Das ist echtes Leid!“
Das Leid subjektiv und individuell ist, wird dabei außen vorgelassen.
Dass derartige Vergleiche nicht Wenigen das Gefühl geben, dass sie selbst als Mensch und als Individuum schlecht sind, was nur dazu führt, dass sich all‘ diese negativen Emotionen nur verschlimmern, wird dabei nicht gesehen.
Und so haben viele schnell den Stempel der verwöhnten und verzogenen Bälger, die mit nichts zu zufrieden sind und nur fordern.
Ja. Sie fordern. Aber sie fordern Dinge, die selbstverständlich sein sollten und die man mit Geld einfach nicht kaufen kann.
Schnell werden Ersatzhandlungen gesucht. Internet, Konsum, Party – in den schlimmsten Fällen Drogen oder andere Arten, sich selbst zu zerstören.
Doch statt sich zu fragen, warum derartige Handlungen erfolgen, dreht man alles zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung, zeigt mit den Fingern auf die Kids, die gerade an ihren IPhones hängen und sagt:
„Na also Leute. Daran liegts. Die sind verwöhnt, materialistisch und stinkend faul! Denen geht’s zu gut!“
Dass die, die den Finger moralisierend erheben genau diese Generation aufgezogen haben und noch immer aufziehen, wird dabei nur zu gerne ignoriert.
Zugegeben: Möglicherweise male ich gerade selbst den Teufel an die Wand.
Aber (um jetzt mal selbst ein bisschen einen Seelenstriptease zu vollführen): Ich weiß einfach, was in denen abgeht. Und dabei beziehe ich mich nicht auf berufliche Tätigkeiten, sondern auf eigene Erfahrungen, die nicht sehr lange her sind und somit auch noch sehr stark präsent.
Noten. Fleiß. Am besten so viele Praktikas durchlaufen, dass man schon vor Berufsantritt 3 Jahre Erfahrung verzeichnen kann. Leisten. Gut sein.
Und flexibel sein. Seid bereit, nach einem Jahr die Zelte abzubrechen, um sie woanders wieder aufzubauen. Damit das ganze Spiel dann noch einmal von vorne losgeht.
Im gleichem Atemzug wundert man sich darüber, dass nicht Wenige dann auch keine Lust haben, sich zu reproduzieren.
Doch letztlich sind die Ergebnisse dieser Studie nur eine logische Konsequenz, ist doch die Zahl der psychisch Erkranken ebenfalls gestiegen.
Auf die Szene bezogen:
Ich denke, dass sie durchaus noch den Anspruch hat, all dem entgegen zu wirken. Aber es fällt ihr sichtlich schwer…
Willkommen im Superkapitalismus und der Bankendiktatur. Denn genau das sind die Blüten eines entfesselten Kapitalismus: wer nicht funktioniert, wird gnadenlos aussortiert. Leistung, Leistung, Leistung und immer schön funktionieren. Nicht umsonst sind Burnout und Depressionen zu Volkskrankheiten geworden.
Und auf die Szene bezogen: wie oft habe ich gerade in der schwarzen Szene schon abschätzige Kommentare über „Euch Emos“ gehört? Auch in der sog. Szene dreht sich doch vieles nur noch um Konsum, Kleider und Aussehen und das genauso wie in der sog. „normalen Gesellschaft“.
Mut aus dem System auszubrechen, Mut um Gefühle zuzulassen – das sollten die Ziele sein. Und das geht nur mit einer Revolution, nicht mit dem jetzigen System. Gesetzlicher Mindestlohn, Bedingungsloses Grundeinkommen und Stärkung des sozialen Netzes dürfen keine Utopien sein!
Zudem halte ich diese UNICEF-Studie für falsch. Europaweit gesehen haben wir hier in Deutschland den größten Armut unter Kindern – dank Hartz IV!
ASRianerin sprach es schon an. Die Neuerkrankungen an psychischen Störungen sind drastisch gestiegen. Dies liegt, meiner Meinung nach, nicht nur daran, dass immer mehr Menschen, und vorallem Jugendliche, krank sind, sondern dass unsere Gesellschaft sie mit ihrem Verhalten, das sich gegen eben diese Gesellschaft auflehnt, als krank abstempelt.
Angefangen bei AD(H)S. Durchaus eine ernstzunehmende Störung, sind die Kinder doch nicht gesellschaftsfähig. So zumindest der Irrglaube.
Kinder mit dem Aufmerksamkeitsdefizit (und Hyperaktivitäts) Syndrom zeigen in Situationen mit enger Bindung an eine Aufsichtsperson ebenso Potential zu normalem Umgang miteinander, wie andere auch. Die Förderung fehlt lediglich. Doch alles, was sie bekommen, sind Medikamente, die nicht nur ihr Verhalten, sondern letztlich ihre ganze Persönlichkeit verändern. Die Emotionen, die sie vorher ausgelebt haben (okay, ja, das kann echt nervit und stressig sein, zugegeben …) werden durch Drogen (und anderes ist es nicht) in Konzentration verwandelt.
Ich habe kaum noch Menschen im Bekanntenkreis, die noch keine Erfahrungen mit Psychiatern, Seelsorge oder anderen psychischen Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit Erfahrungen gemacht haben.
Dieser Trend ist durchaus positiv zu sehen, kümmert man sich doch anscheinlich um die psychische Stabilität und Gesundheit der Personen.
Im genaueren betrachtet jedoch stellt man fest, dass auch hier nur ein reines abstellen der Symptome, nämlich dem Ausbruch der Emotionen, als Grundlage dient. Verhaltenstherapie, die den Patienten zeigt, wie sie mit ihren Ängsten und Problemen umgehen ist durchaus in Notfallsituationen angebracht, sollte jedoch nur die Basis für eine tiefergehende psychiatrische Behandlung sein. Dies geschieht jedoch nicht.
Das einzige, was passiert, ist Ruhigstellung. Hast Du Schmerzen? Nimm ein Schmerzmittel um ihn zu betäuben. Hast Du Depressionen? Nimm Antidepressiva, um sie zu betäuben. Hast Du Angst? Nimm Beruhigungmittel, um sie zu betäuben. Hast Du Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit? Nimm Ritalin, um sie zu überspielen.
Wir schalten die Warnsignale unserer Körper systematisch aus. Was uns dann noch bleibt, werden wir in nicht allzuferner Zukunft erfahren.
P.S.: Ich verstehe nicht, warum den EMOS immer etwas schlechtes anhaftet. Okay, sie haben ihren Stil nicht selbst erfunden. Ja, sie haben durchaus überall geklaut. Aber zu rufen „Scheiß Emo!“ oder „Ihhh, Emos!“ sieht für mich immer danach aus, dass auch IHR Eure Emotionen freiwillig abstellt und verleugnet. Denn genau das stört doch die meisten, oder nicht? Das öffentliche darstellen von Emotionen durch Emos, und seien es negative Emotionen, dargestellt durch die klischeehaften Selbstverletzungsnarben. So viel dazu.
Habe ich irgendwas verpasst? Wer hindert die Leute daran, Emotionen auszuleben? Niemand. Es gibt kein Emotionsverbot. Und warum sollten heutige Jugendliche, die kaum noch Respekt vor Erwachsenen zeigen, sich ein solches auferlegen lassen?
Ich denke eher, wir sind zu Waschlappen mutiert. Das finde ich viel entsetzlicher. Ich habe das Gefühl, dass die modernen Gesellschaftsformen es sich angewöhnt haben, aus Mücken Elefanten zu machen. Wir sind eine Meckergesellschaft, die sich Unzufriedenheit schafft, selbst wenn kein Grund dafür besteht. Da uns der Kampf um’s Überleben nicht wirklich auferlegt wurde, schlagen wir uns mit Nebensächlichkeiten herum. Dort sehe ich eine der Wurzeln des ganzen Übels.
Was die Emos anbelangt: die verkörpern vielleicht einen Gegensatz zum Gesellschaftsbild des harten, standhaften Mannes. Mehr aber auch nicht. Metrosexuelle Typen und Schulgemobbte haben dort ein Zuhause gefunden. Man mag es ihnen gönnen. Das hat mit Emotionen im Gesamten aber reichlich wenig zu tun. Auch der „Ihhh, Emos“-Schreihals hat Emotionen, die er nur anders auslebt. Vielleicht kichert er sich dabei einen ab. Vielleicht haut er eine Straße weiter jemanden in die Fresse. Auch das ist emotional.
Eher die zum Teil aufgesetzte Mimosenhaftigkeit und der zwanghafte Drang, alles zu verniedlichen. Vielleicht ist es aber auch das Pseudo-Rebellische, das viele nervt. Denn eigentlich sind Emos doch ziemlich angepasste, konsumorientierte Menschen, die einen alternativen Lebensstil „vorgaukeln“.
Meiner Meinung nach ist die Gesellschaft und Wirtschaft krank.
Das Dilemma in der Wirtschaft hat ASRianerin schon erklärt. Nicht nur, dass (Aus-)Bildung nichts mit wirtschaftlichen Erfolg zu tun hat. Ich erlebe täglich, wie Leute abstreiten „typische“ ALG 1 oder -2 -Emfänger zu sein, weil wirtschaftliche Stellung in breiten Kreisen immer den Wert des Menschen bestimmen soll. Meiner MEinung nach hat sich bei unseren Sozialsystem es keiner nötig, sich die Gesundheit durch arbeiten zu ruinieren. Trotzdem, wird es immer noch vom Arbeitnehmer gefordert.
Und genau so wie die Wirtschaft zu instabil ist, dort eine Heimat/Konstante im Leben zu finden sind es auch die meisten Menschen. Wer brauch noch einen ehrlichen und aufrichtigen Umgang, wenn Geheuchel viel besser für das Ego ist, wobei diese Bekanntschaften, schnell am Komplikationen scheitert, welche ein „gesunder“ Mensch durch ein kleines Gespräch und etwas wenig Rücksicht behandeln könnte. So schaffen sich die meisten auch nur unnötige unglückliche Beziehungen und Freundschaften, in der Hoffnung nicht alleine zu sein. Der Preis dessen zeigt diese Studie.
Eine Gesellschaft die nur Schwarz und Weiß kennt, aber nicht mehr sich selbst und wer sich kennen würde und sich seiner Mangel bekennt, ist gefährdet ausgeschlossen zu werden. Als ich mal vor der Wahl stand, unsympatischen Mitschüler mobben oder Außenseitertum, wählte ich guten Gewissens das 2.
Und die Mitläufer zeigen ihren Frust im Versuch Misantropen sein zu wollen. *Kopfschüttel*
Mist das wird gleich zuviel Offtopic.
Emos habe ich lange nicht mehr gesehen. Ein Hilferuf der Jugend? Das wäre übertrieben. Immerhin waren das Erwachsenwerden
bis vor kurzem noch eine Zeit an welchen Mensch es zugestanden war unglücklich zu sein, wärend es bei Erwachsenen gar nicht mehr gern gesehen wird. Das Emos damit provozieren konnten, zeigt nur wie vermessen die Gesellschaft sich selbst sieht.
*Senftube zudreh*
Die Gesellschaft war schon immer krank. Was hat sich seit den vergangenen tausend Jahren dabei groß geändert? Im Gegenteil, gab es früher doch viel mehr Anforderungen, Zwänge und Pflichten als es heute der Fall ist. Psychische Erkrankungen müssten damals folglich viel häufiger vorgekommen sein.
Vielleicht ist man heute aber auch einfach häufiger psychisch krank, weil man keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht. Freie Arbeitsplätze? Fehlanzeige. Aus seinem Job herauszubrechen, um sich etwas vermeintlich besseres zu suchen? Gibt es ebenfalls nicht. Im Mittelalter war von Anfang an klar, dass der Sohn eines Tages den gleichen Job machen würde wie sein Vater. Aufstiegschancen gab es nicht, aber die Richtung war klar definiert. Und heute? Orientierungslosigkeit und kein Plan was morgen sein wird. Und das finde ich persönlich schlimmer als irgendeine Unterdrückung von Obrigkeiten des Mittelalters. Im Gegenteil: Das Technologiezeitalter ist schlimmer für die seelischen Zustände der Menschen, von denen die meisten sowieso nicht tiefsinnige Gedanken an ihr Leben verschwenden und wie Maschinen in den täglichen Überlebenskampf ziehen. Wir sind Sklaven unserer eigenen Technik und diejenigen, die bereit und in der Lage sind über den Tellerrand zu schauen, sind am stärksten betroffen. Denn was schmerzt mehr als die Wahrheit zu kennen, von der man nicht einmal weiß, ob sie es auch wirklich ist?
Danke, Axel! Merke ich momentan selbst in meiner Zeitarbeitsfirma. Ich war einmal zwei Tage krank, kaum komme ich zurück, habe ich schon zwei Nachfolger bekommen. So leicht wird man ersetzt. Trotzdem: Selbst wenn ich Montag keinen Job mehr habe, werde ich am Wochenende feiern gehen. Denn wenn man den Moment nicht genießt, wird am Ende seines Lebens zurückblicken und feststellen: Mann, war das ein langweiliges Leben.
Dass heutzutage mehr Depressionen behandelt werden wie noch vor ca. 50 Jahren liegt aber auch daran, dass man heute psychische Erkrankungen gesellschaftlich als solche anerkennt: als Erkrankung.
Heutzutage sind die Therpeuten, Psychiater und Neurologen hoffnungslos überlaufen – mit etwas Glück bekommt man innerhalb eines halben Jahres einen Termin. Immerhin!
Ob dies wirklich dem Leistungsdruck geschuldet ist, wage ich zu bezweifeln. Einer Depression kann man gut vorbeugen, indem man sich viel an der frischen Luft aufhält, Sonne tankt, wenn sie sich einem bietet,
Sport betreibt und sich gesund ernährt. Denn einen Serotonin-Mangel kann man so selbstständig ausgleichen! Nicht umsonst werden einem eben solche Therapie-Angebote in Psychosomatischen Kliniken angeboten: Lichttherapie, Ernährungsberatung, Sport.
Therapeutische Gespräche sind da nicht an der Tagesordnung. Denn ich glaube, dass es mittlerweile eher der Bequemlichkeit der Menschen nach Feierabend geschuldet ist, dass sie an der „Volkskrankheit Depression“ erkranken.
Da wird halt nach Feierabend lieber Fastfood in sich hinein gestopft, der Abend auf der Couch verbracht. Am Wochenende sieht es nicht großartig anders aus. Man müsse sich ja von der Arbeit erholen. Das Argument kann ich verstehen, die Konsequenz daraus aber nicht.
Viele schreien „BURNOUT!“, wenn sie mal auf Arbeit ein oder zwei Wochen gefordert werden. Oder einfach die Lust an der Arbeit verlieren und eine Auszeit brauchen. Ich habe das Gefühl, es sei gerade „en vogue“, einen Burnout oder eine Depression zu haben.
Ich bin ehrlich genug zu sagen, dass ich froh bin, heute kein Teenie mehr zu sein. Als Teenie muss man sich selbst finden, seine Persönlichkeit festigen und seinen Platz in der Gesellschaft finden. Dies dauert und ich finde, unserem Nachwuchs sollte man diese Zeit geben.
Da muss man nicht mit 17 das Abi abschließen, nur um mit 20 seinen ersten Uni-Abschluss in der Tasche zu haben, damit man direkt ins Arbeitsleben einsteigen kann. Viele wissen doch erst mit 20, was sie überhaupt aus ihrem Leben machen wollen. SOllen diese einfach untergehen?
Heutzutage ich alles sehr schnelllebig. Da noch Schritt zu halten, ist fast unmöglich. Als Erwachsene kann ich ja sagen, dass mir Smartphones und Tablets egal sind und nicht meinen Zwecken dienen, als Jugendlicher hat man da doch aber einen gewissen Druck von Außen.
Seien wir doch mal ehrlich: Jugendliche können grausam zu ihres Gleichen sein.
Wer da nicht auch die neueste Mode trägt oder die neueste Technik hat, wird auch schon gerne mal runter geputzt. Wenn man schon sowieso voll im Chaos der Pubertät und der Selbstfindungsphase steckt, ist doch ein Mobbing gegen sich nur noch eine nette Krönung, die man nicht gebrauchen kann.
Also zieht man halt mit. Wer dies nicht kann, gehört eben nicht dazu. und zu irgendwas dazu zu gehören, ist doch auch Teil der Persönlichkeitsfindung.
Es mag sich zwar das Bildungsniveau gebessert haben, aber sozial lassen wir unseren eigenen Nachwuchs verarmen, indem wir ihm nicht mehr die Zeit geben, die er zum erwachsen werden braucht.
Ich glaube auch, dass die schwarze Szene da keine Alternative mehr bietet.Denn, wie schon bereits erwähnt, ist auch hier Konsum und Oberflächlichkeit Tagesordnung. Um mitspielen zu dürfen, muss man doch schwarz tragen. Am besten das teure Zeugs aus dem angesagtesten Szeneladen.
Einfach nur man selbst sein und sich ausleben, wird einem Jugendlichen nirgens leicht gemacht.
Oder sie werden zu solchen gemacht. Ich glaube, vielen ist gar nicht bewusst, was Psychologie/Neurologie für eine Einnahmequelle ist. Mit 3.000 bis 5.000 Euronen im Monat sind Sie dabei. Wo früher noch drei Psychotherapeuten im Stadtviertel praktizierten, sind es heute bald drei in jeder zehnten Straße. Die werden Dich nach dem ersten Gespräch auch garantiert nicht wieder wegschicken mit der Begründung, Du seist gesund. Die finden immer was, selbst wenn es nichts ist, was zwingend therapiert werden müsste. Das liegt schlicht und einfach daran, dass das Leben von grundauf Probleme mit sich bringt, über die der Mensch gerne quasseln will. Und das wissen die. ;-)
Das wäre zu einfach. Ich denke, Depressionen haben ganz unterschiedliche Ursachen. Ian Luther hatte zum Beispiel schon eine angesprochen. Die mangelnde Sinnhaftigkeit des Lebens. Da kann auch die Sonne nichts mehr richten. Oder wenn man mit der Welt, wie man sie vorfindet, nicht zufrieden ist, seinen Platz darin nicht findet etc. Es gibt da etliche Möglichkeiten, die zu einer Depression oder Dysthymie führen können.
Falls der behandelnde Arzt eine Praxis hat, würde ich sie zu den Sprechzeiten aufsuchen. Ich denke, es ist gar nicht so selten, dass man zwischen die feststehenden Termine schlüpfen kann und nach einer gewissen Wartezeit (nehmt euch besser mehrere Stunden Zeit mit) ins Sprechzimmer geholt wird.
Da hat es doch tatsächlich jemand angesprochen (wie kannst Du nur!!!). Das „modisch sein“ von psychischen Krankheiten. Und gerade das ist auch zahlreich unter Jugendlichen zu finden. Viele schmücken sich mit Fachbegriffen, die sie mal aufgeschnappt haben, weil sie’s cool finden. Heute mal Borderline, morgen mal bipolare Störung. Krankheiten sind trendy, damit kann man aus der Reihe tanzen, auf sich aufmerksam machen, sich einen Sonderstatus zusprechen. Und wie man sieht, funktioniert’s. Das ist ein Weg, um von anderen ernst genommen zu werden. ;-)
Oder „hypersensitiv“ :) Alles Quatschköpfe… niemand ist zartbesaitet, man sollte einfach seinen Arsch zusammenkneifen und sich aus seiner Situation bugsieren. Depression wegen Jobmangel? Dann zieht man halt dorthin um wo es Jobs gibt. Das macht doch heutzutage jeder. Aber wer das nicht tut und in seinem Trott weiterleben will soll sich dann bitte nicht beklagen, dass ihm „die böööööööööööösen Ausländer“ seinen Job wegnehmen. So denkt ja das braune Pack. Oder sich über Banker beklagen. Ein stinknormaler Bankangestellter verdient auch nicht mehr als ein Metzgereifachverkäufer. Wer einen Job wirklich haben will, der kriegt auch einen. Man muss nur nicht davon ausgehen, dass man ihm einen hinterher wirft. Oder glaubt hier tatsächlich jemand, er hat einen Promi-Bonus, nur weil er mal etwas ganz tolles für seine Schule geleistet hat?
Nein, das ist leider nicht so. Ich mache selber eine Trauma-Therapie und durfte über ein Jahr auf einen Platz warten. Notfälle, die man mal eben so schnell dazwischen schiebt, gibt es nicht (also Notfälle schon, aber die kann man eben nicht dazwischen schieben). Eine Therapie muss langfristig geplant werden und man braucht ja auch einen regelmäßigen Termin – es ist ja nicht wie bei einem gebrochenen Zahn, wo man sich mal eben ins Sprechzimmer des Zahnartes setzt.
Auch sieht der Arbeits-Alltag eines Therapeutens in etwa so aus: 50 Minuten Gespräch – 10 Minuten Aufarbeitung dessen und Vorbereitung aufs nächste – 50 Minuten Gespräch usw.
Man muss sich aber mal die neurologischen Ursachen von Depressionen anschauen. Antidepressiva bringen den Serotonin-Haushalt nämlich genauso wieder in Gleichgewicht wie es eben Sonne, Licht, Sport und gewisse Nahrungsmittel ganz alleine machen ;)
Dann hatte ich das falsch verstanden. Die eigentliche Therapie mit den üblichen Stundengesprächen kommt erst später, das ist klar. Bevor Du dort einen Platz bekommst, musst Du doch aber einen Facharzt für Psychotherapie/Psychiatrie/Neurologie aufsuchen, der die Diagnose stellt und Dich mit Medikamenten versorgt, falls nötig? So habe ich das in Erinnerung. Ich dachte, der Termin bezog sich darauf.
Mag sein. Das würde Depressionen aber einzig auf biochemische Abläufe im Körper reduzieren – so als hätten Denkweisen und Weltanschauungen keinen Einfluss auf’s Wohlbefinden. Wenn jemand keinen Sinn im Leben sieht, kann er sich den auch nicht mit Medikamenten oder einer Brise frischer Luft hervorzaubern. Ich bin mir jedenfalls nicht sicher, wie das funktionieren sollte. ;-)
Eigentlich reicht der Gang zum Hausarzt, dem man mitteilt, dass man eine Therapie braucht. Mehr nicht. Dann bekommt man eine Überweisung und gut ist. Medikamente bekommt man auch nicht direkt. Wenn der Hausarzt es als notwendig erachtet, schickt der dich zum Psychiater/Neurologen (Psychotherapeuten dürfen keine medikamentösen Einstellungen vornehmen oder Rezepte ausstellen) oder darf auch selber Psychopharmaka verschreiben (darf auch nicht jeder Allgemeinmediziner).
Also im Grunde kann jeder gesunde Mensch eine Therapie beginnen, sofern er die Muße hat, solange zu warten oder über das hinreichende Kleingeld verfügt, eine private Therapie zu finanzieren.
Ich finde es einerseits gut, dass es einem so leicht gemacht wird. Es ist schwer genug, sich einzugestehen, dass man ein Problem hat und Hilfe braucht – und am besten, bevor es eskaliert.
Andererseits werden so Therapieplätze belegt von Menschen, die vielleicht eigentlich gar keine Therapie benötigen. Denn Rückschläge im Leden hat jeder und jederzeit können sie einen treffen.
Und sicher hast du Recht, Death Disco, wenn du einwendest, dass Sonne und Paprika einen Menschen nicht rundum glücklich machen können. Es hilft aber. Wenn man sowieso nur noch schwarz sieht, bewegt man sich in einer Abwärtsspirale. Und da ist jede noch so kleine Ausschüttung von Glückshormonen wichtig und entscheidend. Das hilft, Rückschläge nicht gleich als Niederlagen hinzunehmen, sondern vielleicht eher als Heraus- oder Aufforderung :)
Das stimmt. Es ist aber auch sehr wichtig, dass man Ihnen Gehör schenkt und Möglichkeiten bietet. Jugendliche brauchen Perspektiven, um sich nicht vor lauter Wegen in unsere Gesellschaft im Kreis zu drehen.
Global betrachtet, ja. Doch das war (so jedenfalls meine Erinnerung) einmal anders. Ich bin sogar der Überzeugung (so auch meine Erfahrung), dass es durchaus möglich ist in die Tiefe zu gehen. Man sollte sich endlich wieder trauen, wieder mutig sein und miteinander sprechen, anstatt nur nebeneinander zu tanzen, während man dabei auf den Boden starrt.
Das tun die meisten die ich kenne doch auch :) Aber auf der Tanzfläche zu „babbeln“, während sich andere vielleicht auf die Musik und ihren eigenen Tanz konzentrieren wollen, finde ich persönlich nicht sehr respektvoll. Stichwort: „Man will die Musik einfach in sich einfließen lassen“. Wenn du zu einer Lesung oder ins Kino gehst, stört es dich mit Sicherheit auch, wenn neben dir gelabert wird. Wenn man quatschen will, dann gerne, aber bitte außerhalb der Tanzfläche :) Im Gegenteil: im Gegensatz zur Metal-Szene oder anderen Szenen, wo man sich beim Tanzen unter anderem auf die Füße tritt, halte ich es der schwarzen Szene zu Gute, dass dort jeder seinen halben Quadratmeter Bewegungsfreiheit hat ohne dass man sich gegenseitig abschlachtet. Mitunter einer der Gründe, weshalb Cyber für mich nicht wirklich etwas mit der Gruft-Szene zu tun hat. Zu viel Gefuchtel.
Ich habe mir die Studie unabhängig von deinem Bericht angesehen und bin ebenfalls über diese Diskrepanz gestoßen, die in Deutschland so ausgeprägt ist wie nirgends sonst. Erstaunlicherweise wird darüber im Bericht selbst überhaupt kein Wort verloren.
Allerdings wäre ich ein wenig vorsichtiger bei der Deutung – die Basis, auf der diese geschieht, sind in diesem Fall nur zwei Ranglisten, und das ist etwas dünn… Die Liste der „objektiven“ Kriterien des Kindeswohls könnte schon einen großen Teil ausmachen, wenn die Kriterien für die Sortierung nicht passen. Gut, selbst dann ist Deutschland in der „subjektiven“ Liste immer noch weit unten. Dann allerdings frage ich mich, ob die befragten Personen je nach Nationalität unter exakt denselben Bedingungen auch eine gleiche Bewertung vornähmen.
Und wenn das alles furchtbar kleinkariert und zerredend klingt: Das ist der Effekt, den Statistikvorlesungen so haben. Man misstraut erst mal jeder solchen Erhebung, insbesondere, wenn es um die Befragung von Menschen geht ;)
Ich sehe vieles ähnlich wie Axel. Aber der Superkapitalismus und die sich unaufhörlich nach oben drehende Leistungsschraube sind nur ein Teil der „Erkrankung“ unserer Gesellschaft. Ungeschriebene „Denk- bzw. Meinungsverbote“ der Gesellschaft sowie eine, ich kanns leider nicht anders nennen, systematische Zerstörung von klassischen Familienstrukturen tun ein übriges, die Orientierungs- und Perspektivlosigkeit unserer Kinder zu vergrößern. Auch wenns sehr konservativ rüberkommt, so kann ich aus eigener Erfahrung sagen, daß für Kinder nichts wichtiger ist als eine Famlilie mit BEIDEN Elternteilen. Doch selbst dann ist es noch immer schwer, dem Nachwuchs den nötigen, auch emotionalen Halt zu geben, da heutzutage beide Elternteile arbeiten gehen müßen, um über die Runden zukommen. Womit wir dann wieder beim Superkapitalismus und seinen Folgen wären.
Wenn ich z. B. meine Jugend in den 80ern mit heute vergleiche, dann bedauere ich meine Kinder oft genug. Auch ich habe als Teenie gegen die Konventionen rebelliert und mich zu definieren versucht, mit allen Höhen und Tiefen. Aber immerhin hatte man gegen Mitte / Ende der 80er noch Perspektiven, ob beruflicher oder sozialer Natur.
Das ist mittlerweile alles weggebrochen, auch die natürliche Rebellion ist für die Jugendlichen schwerer, da irgendwie alle Ausdrucksformen des Protestes schon mal da waren. Mithin bleibt ihnen oft nur noch das krasse „Übers-Ziel-hinausschießen“, was dann so unerfreuliche Formen wie Komasaufen, Drogenkonsum und soziales Mißverhalten hervorbringt.
Sicherlch gabs das auch schon früher. Jedoch kommt es mir persönlich so vor, als ob dies heutzutage wesentlich verstärkt auftritt. Ich kann mich da aber auch irren.
Ironischerweise werden aber auf der anderen Seite viele Jugendliche schon sehr früh „wertkonserativ“, was ja nur zeigt, daß sie sich Strukturen wie intakte Familien, Freunde und eben auch berufliche Chancen und damit ein lebenswertes Leben quasi „instinktiv“ wünschen. Ich sehe darin, trotz aller Schwierigkeiten der schönen, neuen Welt, in der sie aufwachsen müßen, doch noch ein Fünkchen Hoffnung.
@Ian: So war das auch nicht gemeint :) Tanzflächenquatscher kann ich auch nicht leiden. Ich meinte damit, dass man nicht NUR auf der Tanzfläche steht und auf den Boden starrt, während die Musik in einen einfließt.
@Irmin: Menschenbefragungen sind immer eine subjektive Geschichte, völlig richtig. Vor allem auf die Frage: Bist du zufrieden? Es gibt viel zu vielen Einflüsse, die genau diese Wahrnehmung beeinflussen. Und dennoch, viel wichtiger als die Daten zu erheben, ist sie zu „deuten“ – denn das macht man ja mit subjektiven Statistiken.
@Lord Corvinus: Vielen Dank für Deinen Kommentar! Du holst für meine Begriffe nur etwas zu weit aus und liegst in einigen Punkten nicht ganz richtig, wie ich meine. Ich glaube, dass die „Denk- und Meinungsverbote“ im Gegensatz zu früher langsam weniger werdern, weil unsere Gesellschaft durch das ständige Medieninteresse an alle möglich Auswüchsen daran gewöhnt wurde. Ob das nun besser oder schlechter ist, ich weiß es nicht.
Koma-Saufen und Drogenkonsum gab es „früher“ schon ganz genau so, ich glaube es hat sich nur die Aufmerksamkeit darauf erhöht. Ich denke sogar, es ist weniger geworden als früher. Ist aber nur ein Eindruck.
@Robert: „Und dennoch, viel wichtiger als die Daten zu erheben, ist sie zu “deuten” — denn das macht man ja mit subjektiven Statistiken.“
Bezüglich der letztendlichen Bedeutung einer Studie gebe ich dir recht. Wenn du damit auch die Wichtigkeit während der Erstellung der Studie meinst, bin ich allerdings anderer Meinung. Die Daten sind letztendlich das Fundament, auf dem jede Deutung fußt. Wenn die Erhebung derselben nicht ordentlich geschieht, ist die Studie vom Typ „Garbage In, Garbage Out“, wie der Anglophile so schön sagt. Von daher ist die Methodik zur Erhebung der Daten meines Erachtens eher noch wichtiger als die Deutung: Aus schlechtem Datenmaterial kann man keine sinnvolle Studie zaubern – wenn die Datenbasis gut ist, kann man dagegen auf verschiedene Weise damit arbeiten. Das ist ja auch der Grund, warum die Daten ordentlich durchgeführter Befragungen (Eurobarometer beispielsweise) für wissenschaftliche Zwecke erworben werden können.
Ich will den Erstellern dieser bestimmten Studie hier auch gar keine schlechte Methodik vorwerfen – ich bin nur vorsichtig, was eine (zu) einseitige Deutung angeht.
Wobei, wenn wir schon dabei sind: Was ist wohl besser – eine miserable Platzierung in der „objektiven“ Liste und eine gute in der „subjektiven“, wenn wir mal davon ausgehen, dass das die Wirklichkeit einigermaßen brauchbar abbildet, oder umgekehrt…? Die Antwort „Wichtig ist doch am Ende, wie man sich fühlt, also Letzteres“ gefällt mir nicht so ganz. Das Gegenteil aber auch nicht so sehr ;-)
@Lord Corvinus: Nun ja, dein „Rebellieren gegen Konventionen“ könnte von Zeitgenossen ja auch gut als soziales Missverhalten interpretiert worden sein. Das ist eben ein Stück weit eine Frage des Standpunkts. Komasaufen schließe ich da nicht gerade als besonders sinnvolle Art der Rebellion ein, aber ich denke schon, dass da jede Generation so ihren Ansatzpunkt findet. Zumal eine „konservative“ Herangehensweise letztendlich ja auch ein Anders-Machen im Vergleich zu früheren Generationen ist. Mal davon abgesehen, dass mir konservative Jugendliche irgendwie suspekt sind. Wenn nicht in diesem Alter die Welt verändern wollen, wann denn dann?
Ich behaupte das Gegenteil! ;-)
Einfaches Beispiel: Ich habe heute, im Jahre 2013, dieselbe ur-sozialdemokratische Ansichten, was etwa Gesellschaftspolitik betrifft, wie noch vor 10 Jahren. Damals fande ich viel mehr Zustimmung – heute wird mir das alles als „Traumkommunismus“ um die Ohren geworfen und häufig werde ich für mein politisches Engagement auch noch angefeindet. Ich sehe darin schon den Willen zu „Denk- und Meinungsverboten“. Oder schau Dir mal an wie heute Bücher zensiert werden, weil dort Wörter wie „Neger“ drin standen.
Ich denke eher, wir leben in einem Zeitalter der Überkorrektheit, was mich fast schon an die 50er des letzten Jahrhunderts erinnert. Alles muss schön glatt sein, man darf sich an nichts reiben. Also vor ein paar Monaten die sog. „#Aufschrei-Debatte“ herrschte, habe ich es mir doch frecherweise herausgenommen auch darauf hinzuweisen, dass auch Männer Opfer von Alltagssexismus sind. Und das nicht zu knapp! Was denkt ihr, was ich mir darauf hin häufig anhören musste?
Nein, eine Denkfreiheit herrscht in der Gesellschaft wahrlich nicht…
Axel: Also Denkfreiheit herrscht immer, schließlich kann ja niemand hören oder sehen was du denkst ;) Scherz beiseite. Ich glaube, du verwechselt etwas. Nur weil vor 10 Jahren mehr Menschen Deiner Meinung gewesen sind als heute, heißt das doch nicht, dass wir unter Zensur, Meinungs- oder Denkverboten leiden. Ich würde zustimmen, wenn du von einer Politik-Müdigkeit sprichst, oder einer Resignation was eben dieses Thema angeht.
Ich glaube viel mehr, dass Anfeindung entstehen, wenn man zu offensiv auf die Leute zugeht oder die ungeeigneten Menschen in ungeeigneten Situationen anspricht. Ich persönlich kann mich mit politische Missionaren, die mir ihre Sichtweise ungefragt aufdrängen auch nichts anfangen. Das hat nichts mit Denk- oder Meinungsverboten zu tun. Auch ist die musikalisch geprägte Gothic-Szene nicht unbedingt bekannt für ihr politisches Engagement, daher kann ich mir gut vorstellen, dass offensive Missionare hier auf Ablehnung stoßen.
Kurzum: Ich würde dich für Dein politisches Engagement sicher nicht anfeinden, solange du mir damit vom Leib bleibst ;) Ich finde darüber hinaus, dass du vieles einfach zu „schwarz“ siehst. Überkorrektheit kann ich nun wirklich nicht erkennen.
Was heißt denn bitteschön „Misionare“? Du tust ja grad so als ob Themen wie soziale Gerechtigkeit ins Reich der Religion gehören. Zumindest sagt mir dies das Wort „missionieren“. Dabei gehen solche Themen ja alle etwas an – egal welcher Szene. Schließlich ist man ja immer noch Teil dieses Systems. Und Niedriglohn, Abbau von Arbeitnehmerrechten, Privatisierung des Wassers oder auch die Pläne der Telekom mal hier nichts dir nichts die Netzneutralität zu elminieren macht vor Gothics auch nicht halt. Gerade wenn letzteres Realität wird (hier ein tolles Video von Mario Sixtus), wird das für Projekte wie unsere in Zukunft ziemlich schwer werden.
Daher sehe ich es nicht als Missionieren an, wenn man auf politische Themen aufmerksam macht. Im Gegenteil: ich finde es sogar gefährlich, solche Themen zu ignorieren.
Beispiel: als ich in der vorletzten Dark Feather das Interview mit Kathrin Hartmann gebracht habe, haben wir sehr viel Feedback bekommen. Viele waren erstmal irritiert soetwas in einem Szene-Magazin zu finden. Haben es dann aber gelesen und haben über das Thema nachgedacht. Da waren wirklich viele dabei, die sich mit Tafeln und Armut ins unserer Gesellschaft noch nie auseinandergesetzt haben. Die durch das Interview einen guten Einstieg ins Thema bekommen haben.
Das hat mich darin bestätigt, dass es falsch ist solche Themen auszuschweigen. Denn leider gibt es seitens der Musik ja kaum politische Themen. Gerade die Gothic-Szene glänzt da ja häufig allgemein mit Inhaltsleere. Dabei gehen uns diese Themen doch alle was an.
Was ich meine mit meinem Eingangssatz: vor zehn Jahren waren die Menschen irgendwo noch soziale eingestellt. Heute schaut erstmal jeder nach sich, dass er seine Schäfchen ins Trockene bekommt. Und vergisst dabei, wie es den anderen gegenüber geht. Durch solche Verhaltensstrukturen kommt es dann auch, dass Menschen emotionale Krüppel werden – um mal wieder zum Ausgangsthema zu kommen.
Axel: Das ist ja genau der Punkt. Was mich was angeht, mich interessiert oder betrifft entscheide ich allein. Und wenn ich denke „Abbau von Arbeitnehmerrechten“ interessiert mich nicht, dann ist das eben so. Du kannst Menschen nicht vorschreiben, was sie etwas angeht und was nicht, sonst würdest Du dich ja auf die gleiche Position stellen wie die, die du bekämpfst.
Was du machen kannst, ist darstellen und aufzeigen. Du kannst das ganze in ein Magazin bringen, in einem Blog niederschreiben und die engagieren und gemeinsam mit anderen gegen die Ungerechtigkeit kämpfen. Ich bewundere das UND finde es gut.
Und dennoch: Gothic hat NICHTS mit Politik zu tun. Egal wo sie hinzeigt. Vielleicht ist das genau der Grund, warum sich die Szene mit ihren Themen überhaupt gebildet hat. Die meisten suchen eine Alternative zu den Ungerechtigkeiten des Alltags, sie suche Ruhe, ihre Welt, ihren Schutzraum. Eine Parallelwelt, wenn du so möchtest. Ich verurteile jede politische Vereinnahmung egal von links oder rechts auf das schärfste. Wir sollten uns nicht auf die politische Bühne begeben, jedenfalls nicht als Szene. Was jeder einzelne letztendlich macht, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Vor 10 Jahren waren die Menschen sozial eingestellt? Das halte ich für ein Gerücht ;) Der gesellschaftliche Egoismus hat zugenommen, keine Frage. Unstrittig ist, dass wir dadurch zu emotionalen Krüppel werden. Und das ist vielleicht sogar der Kern des Ganzen.
Gibt es denn nur links oder rechts? ;-) Das ist eigentlich genau die Kategorisierung, die ich nicht mag. Da sie dazu verleitet, Inhalte einfach abzustempeln. „Ach ja, das kommt von links – muss ich mir nicht geben“ und umgekehrt. ir wäre es eigentlich ganz lieb, wenn man von dem links/rechts-Denken abkommt.
Natürlich ist GOTHIC (!) an sich nicht politisch. Aber ich wage zu behaupten: jeder Mensch ist politisch. Jeder. Jeder hat eine Meinung zu sozialen Themen, zu Themen die wir jeden Tag sehen und wenn es nur die Nachrichten sind. Politik hört ja nicht an der Tür des Bundestags auf.
Wenn Du also einen Blogbeitrag über die UNICEF-Studie schreibst ist das genauso politisch wie eine Bundestagsdebatte oder das ehrenamtliche Engagement vor Ort. Daher muss darau ja eine Polit-Debatte entstehen.
Und ich sehe da diverse Dinge im Zusammenhang. So wie ich das oben kurz skizziert habe. Die Menschen ziehen sich immer weiter zurück, interessieren sich nicht mehr so sehr für ihre Nachbarn oder allgemeine Umwelt. Ja, man zieht sich eine eine Art Scheinwelt zurück. Und das ist das Problem. Denn auf der anderen seite wundert man sich dann, wenn man doch mal damit konfrontiert wird, dass in den westlichen Industrieländer psychische Krankheiten auf den „Vormarsch“ sind. Einfach weil wir heute in einem anderen System leben als noch vor 20 Jahren.
lieber axel.
lass uns doch unsere scheinwelten, es gibt viele menschen die haben kein interesse an der gegenwart und genau deshalb sind sie in dieser subkultur. ansonsten sehe ich das genau so wie robert oben ausführte.
besten gruss
kara
Sowohl Roberts als auch Axels Ansichten kann ich ein Stück weit teilen, letztendlich schließe ich mich aber wohl eher Robert an. Dem Begriff des „Unpolitischen“ kann ich nicht so viel abgewinnen, zumindest dann, wenn man die Bandbreite dessen, was man als „politische Äußerungen“ oder Ansichten bezeichnet, so weit fasst, wie es meiner Ansicht nach angemessen ist. So lange man nicht gerade alleine und autark im Wald haust, nimmt man nun mal auf die eine oder andere Weise an der Gesellschaft teil und ist somit auch von politischen Entscheidungen betroffen. Man muss dann nicht gleich eine große Debatte über Gerechtigkeit oder so etwas anstoßen, dennoch sollte man sich der Umgebung und der darin getroffenen Entscheidungen bewusst sein.
Zudem sehe ich auch zunächst mal gar kein Problem darin, gleiche Interessen in einem Gebiet mit gleichen Interessen in einem anderen Gebiet zu kombinieren. Das ist ja ein recht normales Verhalten und sicherlich auch anderswo zu beobachten.
Aber, und das ist ein großes Aber, Roberts Satz „Ich würde dich für Dein politisches Engagement sicher nicht anfeinden, solange du mir damit vom Leib bleibst ;)“ kann ich nur vollumfänglich zustimmen. Um es etwas anders zu formulieren: Alles hat seinen Platz und seine Zeit. Ich kann nicht ständig alles unter wie auch immer gearteten politischen Gesichtspunkten betrachten. Oder, um es noch ein wenig polemischer auszudrücken: Ich will auch mal Spaß haben und mir dann nicht vorwerfen lassen müssen, dass ich das im Angesicht der Millionen von hungernden Kinder in der Welt doch eigentlich gar nicht dürfe ;)
Und ganz ehrlich, darauf läuft es viel zu häufig hinaus – selbst „unschuldige“ Themen, die hier und da angesprochen werden, werden als ein Teil eines großen Ganzen gedeutet, das für die Verwahrlosung der Werte, die soziale Kälte, den Klimawandel oder Schlafbeschwerden bei Vollmond verantwortlich ist, je nach politischer Couleur. Selbst, wenn das vollkommen zutreffend wäre, ist es meines Erachtens oft unangebracht. Ich jammere auf der „Freiheit statt Angst“-Demo ja auch nicht über die furchtbare Musik ;) Also schon, nur halt nicht offensiv anderen Leuten gegenüber, die das vermutlich gar nicht interessiert.
@Irmin: Ist ja alles richtig, was Du sagst. Ich stimme Dir mit Deinen Worten voll überein. Deswegen würde ich beispielsweise auch nie hier bei normalen Szenethemen die Politikkiste aufmachen. Auch mache ich das nicht bei meinen Bandinterviews, außer die betreffende Band hat speziell solche Texte – dann ist es in Ordnung. Wie Du sagst: alles an seinem Ort und zu seiner Zeit.
Nur denke ich, dass Robert hier durchaus schon sehr politische Themen angesprochen hat – etwa über rechte Symboliken in der Szene und solche Dinge. Und indem er hier über die UNICEF-Studie schreibt bricht er auch mit den Szene-Grenzen. Dadurch dass das gebrochen wurde, kann man dann ja durchaus weiter erläutern wo die Ursachen nach der eigenen Meinung liegen könnten. Ich finde das nicht falsch – wems nicht interessiert, muss es ja nicht lesen.
Aber man kann kein gesellschaftspolitisches Thema anschneiden und danach sagen „bleib Du mir mal vom Leib“. Denn das Thema über die Leistungsgesellschaft, über das Zunehmen von psychischen Krankheiten und solche Dinge ist ein politisches Thema, weil es die direkten Folgen von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen der letzten 10-15 Jahre sind. Und da ist es nicht falsch, dass alles in einem Zusammenhang zu bringen.
Ist zumindest meine Ansicht. Ansonsten halte ich mich ja hier mit politischen Äußerungen weitestgehend zurück. ;-)
(Wer mit mir auf Facebook befreundet ist, der weiß, dass ich da durchaus auch andere Phasen habe. :D )
(Und ganz ehrlich: ich finde dann solche Diskussionen, wenn sie auf dem Niveau wie bisher ablaufen, zielführender als die 2398237ste Auflage der „Was ist Gothic“-Kiste. *g*)
Das ist es ja eben, wenn mehrere Menschen zusammen kommen, entsteht automatisch Politik, das liegt in der Natur der Sache und ist ebenso unvermeidlich, wie die Tatsache, daß der Mensch nicht Nicht kommunizieren kann (letzteres ist ein Leitsatz aus der Psychologie). Insofern ist das Befassen mit der UNICEF-Studie ja schon Politik.
@ Robert: Mag sein, daß ich ein wenig zu weit ausgeholt habe, aber ich hielt das in Anbetracht der verschiedenen Gründe, in denen die Schwierigkeiten der heutigen Jugendlichen wurzeln, für notwendig.
Und das es Denk- und Meinungsverbote gibt, dafür sind doch die Massenmedien der beste Beweis. Axel hat auch einen sehr schönen angeführt, nämlich das politisch korrekte Streichen von Wörtern aus Kinderbüchern, oder das Ding mit der Sexismusdebatte.
Ich bekäme das Grausen, wenn meine Kinder einmal gefühlskalte, hedonistische und kritiklose Konsumiermaschinen werden würden. Aber genau das scheint ja die Zielsetzung des heutigen Zeitgeistes in der Gesellschaft zu sein. Du schriebst, daß es wünschenswert wäre, Szenewerte wie Emotionalität zu bewahren. Das ist absolut richtig. Und für mich gehören freies Denken und kritisches Hinterfragen halt ebenso dazu.
Ich gebe zu, dass ich durchaus Themen poste, die politisch sind. Die Szene ist jedoch – und darin sind wir uns einig – unpolitisch.
Meine „politischen“ Beiträge verfolgen daher auch das Ziel (das ich sicherlich mitunter verfehle) die Szene unpolitisch zu bewahren. Daher auch Themen wie Rechtsextremismus oder Nazi-Symbolik, sie sollen deutlich machen, dass ich eine Vereinnahmung (egal von welcher Richtung) für falsch halte. Ich sollte mich jedoch bemühen, auch über die andere Richtung zu berichten, so fand ich den Stand der Piratenpartei auf dem WGT 2012 ebenso daneben.
Der Artikel über die UNICEF-Studie richtet sich auch vielmehr an die Jugend und die beschworene Emotionslosikeit – mit Politik hat das erstmal nichts zu tun, ich möchte niemanden von meiner Meinung überzeugen (oder versuche ich das unterschwellig? Wenn ja, bitte darauf aufmerksam machen).
Lord Corvinus hat es auf den Punkt gebracht. „Szenewerte wie Emotionalität zu bewahren“ – darum geht es mir. Verdammt! Wir sind melancholische, traurige, nachdenklich, fröhliche und fühlende Grufties!
Der Artikel spricht mir wirklich aus der Seele. Vielleicht gerade deswegen, weil er mich, als 16 Jährige Schülerin, direkt betrifft.Mich wundert es ehrlich gesagt kein bisschen, dass Deutschland auf Platz 22 gelandet ist.Es interessiert heute kaum noch einen, ob es dem anderen gut geht oder nicht,man ist einfach viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Klar, man geht feiern, unternimmt was mit Freunden.Aber richtig Reden?Über seine Gefühle reden bedeutet heute leider oft Schwäche zu zeigen – und wer will das schon?
Wir sind bei Pisa auf Platz 3? Manchmal scheint es so, als ob wir hinter unseren Leistungen verschwinden, uns nur noch über sie definieren.Es wird einem doch ständig vor Augen gehalten, wie gut alle anderen waren,man wird ständig mit anderen verglichen.Wie soll man da glücklich werden, wenn man dann einmal versagt?Der Druck, der da auf einem lastet ist enorm!
Es tut mir leid, falls mein Beitrag hier nicht reinpasst,oder zu pessimistisch ist, aber das musste ich einfach mal loswerden!
P.S. : Ich verfolge schon lange diesen tollen Blog. Ich zähle mich zwar nicht zur Schwarzen Szene, aber ich finde die Themen, die ihr auf eurem Blog präsentiert wirklich interessant :)