Coming Out ist ja bekanntlich eine Modeerscheinung, oder vielmehr ein Modewort, das eigentlich der gleichgeschlechtlichen Liebe vorbehalten ist und zwar dann, wenn man sein Umfeld mit der Tatsache vertraut macht. Ich leih mir diesen Begriff einfach mal aus und bekenne: Ich bin ein Trekkie, ein Startrek Fan der zweiten Stunde, denn leider bin ich zu jung gewesen, um die erste Staffel (Eingeweihte nennen sie auch TOS) bei Ihrer Erstaustrahlung gesehen oder bewusst wahrgenommen zu haben. Jahre später habe ich das natürlich nachgeholt.
Jetzt ist es soweit, im Mai 2009 soll der neueste Startrek-Streich die Kinoleinwände fluten, ich bin jetzt schon höllisch aufgeregt, wenn auch ein wenig skeptisch, denn es fühlt sich so an als würde Hollywood wieder einmal zum altbewährten wie alles begann zurückkehren. Zeitlich soll der Film zwischen den ersten Staffel der Serie in den 60ern und der zweiten Staffel die Mitte der 80er ausgestrahlt wurde liegen. Eine neue unverbrauchte Besetzung soll den bewährten Reiz ausmachen, lediglich die Nebenrollen sind prominent besetzt. Uiuiui, bin ich gespannt.
Bis auf die versehentlichen Ausrutscher wie beispielsweise Deep Space 9 bin ich ein treuer Anhänger und kenne alle 10 Filme, die aus den Serien entstanden sind auswendig. Rückblick für Erinnerungswillige und Schnelldurchlauf für die Nichteingeweihten und ungläubigen:
- Star Trek: Der Film (1979)
- Star Trek II: Der Zorn des Khan (1982)
- Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock (1984)
- Star Trek IV: ZurĂĽck in die Gegenwart (1986)
- Star Trek V: Am Rande des Universums (1989)
- Star Trek VI: Das unentdeckte Land (1991)
- Star Trek: Treffen der Generationen (1994)
- Star Trek: Der erste Kontakt (1996)
- Star Trek: Der Aufstand (1998)
- Star Trek: Nemesis (2002)
Bis es so weit ist, müsst ihr euch unbedingt den Trailer zum Film ansehen. Meine Kehle ist jetzt noch ganz trocken und vor lauter Aufregung habe ich fast die Zeit vergessen. Robert Basic meint, es könne der beste Film der Reihe werden, ich selbst bin und bleibe skeptisch. Und bekanntlich ist die Freude umso größer, wenn man seine Erwartungen klein hält.
Stardreck? Pfui! Ich hab ernsthaft versucht diesem Sci-Fi-Mist etwas abgewinnen zu können, das einzig sinnvolle was ich gefunden habe sind diese Kreaturen mit dem Gurkenhobel auf der Stirn :D
Es ist doch immer wieder verblüffend, dass solche Dinge nach Jahren wieder auf die Leinwand kommen. Ich persönlich hätte nicht damit gerechnet, da die Serie in den letzten Jahren zumindest in meinem Umfeld nicht mehr präsent war. Es war eher immer wie ausgestorben. Die letzte Begegnung mit einem Trekkie hatte ich vor sage und schreibe 6 Jahren.
Man kann auf jeden Fall gespannt sein, was aus diesem StarTrek wird. Im Moment wird ja sehr häufig zu den bewährten Sachen gegriffen. Hulk könnte man auch als Beispiel nennen. Ich bin auch gespannt. Ich war zwar im Grunde nie ein Fan, sondern habe das immer – wenn ĂĽberhaupt – geschaut, weil nix anderes kam und mich die Langeweile quälte, aber den 2002 erschienenen „Nemesis“ fand ich doch ganz annehmbar. Den hab ich sogar 2 mal gesehen *verwundert schau*.
Nun denn… schauen wir mal, was das so wird.
In der Tat, Nemesis war keiner der schlechteren Teile. Das liegt vor allem daran, dass ich die Crew um Jean-Luc Picard für die beste Enterprise Besatzung halte, obwohl auch die Mannschaft rund um Captain Janeway sehr interessant war. Grundsätzlich bin ich ein Fan von Fantasy und Science-Fiction Elementen, sei es die Verfilmung der Marvell Comics, Startrek oder Star Wars.
Was ich nicht mag sind Retortenfilme die nur aus reiner Gewinnerzielung gemacht werden und keine echte Geschichte zu erzählen, so finde ich das momentan weit verbreitete „Wie alles begann“ oder „Was war davor“ extrem langweilig, denn eigentlich wurde ja der Inhalt schon erzählt, er wird lediglich filmisch umgesetzt. Gute Fortsetzungen haben immer etwas neues und unverbrauchtes zu erzählen und bringen neue Impulse eine Serie von Filmen.
Aber Filme sind eine Form von Kunst und die ist bekanntlich Geschmacksache.
Das stimmt. Aber wenn sich das Ganze nun zwischen 2 Staffeln abspielt, dann kennt man doch zumindest den groben Verlauf auch schon, oder?
Also dann mĂĽssten die „Folgen“ doch in Staffel 2 enthalten sein.
Bei Star Wars ist es den Machern ja sehr gut gelungen die 3 Filme vor die Krieg der Sterne Trilogie zu packen. Nun bin ich was die Geschichte von StarTrek angeht nicht so bewandert und weiß nicht genau was im Logbuch alles steht, aber im Grunde kann man ja auch hier ziemlich viel erzählen, oder?
Ich hab auch gestern mal den Trailer dazu gesehen und bin jetzt interessiert aber auch skeptisch dabei. Ist irgendwie schon komisch und gewöhnungsbedürftig wenn bekannte Figuren jetzt von anderen dargestellt werden.
Dass DS9 ein Ausrutscher gewesen sein soll, hab ich dann aber mal lieber ĂĽberlesen. ;)
Also das Problem mit den anderen Schauspielern in den Rollen von „bekannten Filmfiguren“ habe ich auch immer wieder. Man sieht dann irgendwie doch immer die andere Person darin und denkt sich, ob die andere Person die Figur besser verkörpern wĂĽrde oder so.
Aber ich denke auch, dass man das nach der Zeit abhaken kann. Bei den James Bond 007-Filmen ist das ja auch immer in Diskussion, aber da gelingt es ja zum Beispiel ganz gut. Man muss sich – so glaube ich – nur auf die neue Besetzung einlassen und dann läuft das schon ganz gut.
Wenn die Story und die Machart stimmt, gebe ich Dir recht Lordy. Um aber auf Ruby einzugehen möchte ich erneut DS9 erwähnen, denn genau dort war das meiner Meinung nach nicht der Fall, die Schauspieler waren frisch und bestimmt auch nicht schlecht. Leider war die Serie überhaupt nicht nach meinem Geschmack und erinnerte mich eher an eine Star-Trek Soap, obwohl die Story über das Dominion sehr spannend war.
Aber ich teile auch eure Meinung was das Thema „Bekannte Filmfiguren“ angeht. So sind manchen Schauspieler durch Startrek gestempelt. Nehmen wir Patrick Stewart, der Jean-Luc Picard verkörpert, fĂĽr mich ist er immer Captain der Enterprise und gehört einfach nicht woanders hin ;)
Ein Erfolgsrezept liegt meiner Ansicht nach darin, das bekannte mit dem unbekannten zu mischen, also alte und neue Schauspieler, das setzt Startrek eigentlich sehr gut um, obwohl auch dort noch Verbesserungspotential liegt. Wie seht ihr denn das neue Motto „Was war vorher?“, nämlich Filmreihen nicht konsequent fortzusetzen sondern vor dem ersten Teil zu beginnen?
Wenn es gut gemacht wird, dann kann es durchaus ein gutes Motto sein. Das kommt aber immer auf die Umsetzung an. Auch auf den Grad des Bekannten. Wenn ich nicht wirklich weiĂź, was vor dem „Anfang“ geschah, sondern nur den „Anfangspunkt“ kenne, dann ist es sicherlich interessant zu wissen, was davor war.
Doch je mehr schon bekannt ist, desto schlechter kann es eigentlich nur werden. Wenn du RĂĽckblicke also schon Sachen bekannt sind, dann bin ich da kein Freund von.
Insgesamt finde ich die Entwicklung eigentlich durchweg positiv. Warum denn immer nur Handlung fortführen und nicht weiter vorn ansetzen? Das Motto an sich find ich gut. Die Umsetzung und die Qualität variiert ja dann.
Bei Star Wars ist es ja zum Beispiel ganz toll gelungen. Oder?
Star Wars – Da bin ich sehr geteilter Meinung. Zum einen ist die technische und visuelle Umsetzung groĂźartig, aber als Live-Besucher-der-Originale muss ich leider sagen, dass auch hier die Story etwas dĂĽrftig ist. Ehrlich gesagt war ich beim ersten Besuch im Kino enttäuscht, denn ich habe nur Bahnhof verstanden. Zuviele neue Gesichter, Geschichten und Begebenheiten auf einmal. Erst beim zweiten, dritten mal bin ich dann letztendlich dahintergestiegen. Die Enttäuschung ist aber geblieben.
Worauf genau begründet sich denn die Enttäuschung?
Die Enttäuschung darüber, das eine schon großartige Geschichte nicht fortgeführt wird. Das es schwierig werden würde ist mir klar, leider finde ich die Story der Originale unerreicht, obwohl einige nette Ideen dabei gewesen sind. Enttäuscht, weil ich auch mit zu hohen Erwartungen an die Sache herangegangen bin. Und Enttäuscht darüber, das ich dafür im Kino gewesen bin.