ARD Szene-Report: Subkulturen in einer Comedy-Mockumentary

Die ARD widmet sich in ihrem „Szene Report“ einmal mehr einigen populären Subkulturen der letzten Jahrzehnte. Allerdings nimmt man Abstand von der häufig verstaubten Herangehensweise einer öffentlich-rechtlichen Aufarbeitung, sondern möchte gerne mit einem „humorvollen“ Format einige Jugendszenen der letzten 30 Jahre ins Rampenlicht rücken. Ich habe allerdings so meine Schwierigkeiten mit dem kulturellen Spagat zwischen Information und Comedy.

Eins nach dem anderen. In der Beschreibung seiner Produktion hat die ARD aus dem Vollen geschöpft und Begriffe verwendet, die ich in diesem Zusammenhang noch nicht gelesen habe.

„Szene Report“ ist ein innovatives Edutainment-Format, das konzipiert ist als Mockumentary-Comedy-Serie über Subkulturen der letzten 30 Jahre. Die Serie orientiert sich an Kult-Dokus und Milieustudien der 90er- und 2000er-Jahre und hat den Anspruch, mit verblüffend authentischen Reportagen den Charme der jüngeren Vergangenheit zu reproduzieren sowie auf humorvolle Weise Subkulturen vorzustellen.

Edutainment, also die Mischung aus Bildung und Unterhaltung ist bereits in vielen Youtube-Kanäle, die auch von den öffentlich-rechtlichen bedient werden, bereits seit einigen Jahren im Programm. In dem Versuch einer „Mockumentary„, also einem fiktiven Dokumentarfilm, versucht man nun in den ersten drei Folgen EMOs, Lan-Partys und Skatepunks auf den Arm zu nehmen.

Da die Videos nicht eingebettet werden können, klickt einfach auf diesen Link.

Leider finde ich das irgendwie unlustig. Als LAN-Party-Spieler der frühen 2000er kann ich durchaus in dem ein- oder anderen Klischee der zweiten Folge wiederfinden, doch irgendwie zünden die Pointen nicht, obwohl ich sehr humorvoll in meine Vergangenheit blicken kann. Auch bei freundlichster Betrachtungsweise finde ich den Szene-Report weder informativ, noch lustig und auch nicht unterhaltend.

Da helfen auch nicht die „prominenten“ Gesichter, die einigen Rollen der fiktiven Produktion übernehmen, weder „der Satiriker El Hotzo, der Rapper Alligatoah oder der Musiker, Schriftsteller und Schauspieler Rocko Schamoni“ retten die Sache über die rund 20-minütigen Sendungen. Möglicherweise bin ich ja auch gar nicht die Zielgruppe und daher auch kein Maßstab, ob diese Videos nun unterhaltend, bildend oder witzig sind.

Inhaltlich hat man sich zumindestens an bewährten Sendungen aus dem eigenen Haus orientiert. So kommen mir viele Szenen, die in der Mockumentary über LAN-Partys dargestellt werden, ziemlich bekannt vor:

Fazit? Comedy-Mockumentarys sind nichts für mich. Nicht, weil ich mich möglicherweise persönlich angegriffen fühle oder ein Teil meiner „Vergangenheit“ lieber nicht angesprochen werden sollte, sondern weil es einfach nicht mein Geschmack ist. Ich bin mir allerdings unsicher, ob dieses Format dennoch seine Fans finden wird. Wie sieht es mit Euch aus?

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Mourant
Mourant (@guest_62017)
Vor 1 Jahr

Gepflegte Langeweile. Deutsches Unterhaltungs-Fernsehen eben. Piefig, tollpatschig, hinterwäldlerisch, gewollt und nicht gekonnt, schlecht kopiert, etc. Einfach ignorieren und die (wirklich guten) Arte-Dokus schauen, damit der GEZ-Beitrag nicht vollkommen umsonst war. Die Deutschen können (bis auf sehr wenige Ausnahmen) keine gute Unterhaltung oder wollen es zumindest nicht zeigen. ;) Zu verkopft, verkrampft, analytisch, spießig, schülertheaterisch. So kann das natürlich nichts werden. Es fehlt gehörig an intelligentem, ambivalentem, abgründigem, dreckigem, schwarzem Humor. Das überlässt man lieber den Amis und Briten.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 1 Jahr

Au Backe, was für ein Schrott… :-o
Ich hab mir gerade die Emo-Folge angesehen und dachte, ist das jetzt ne RTL-Produktion? Viel schlimmer hätten die das auch kaum gemacht, man denke nur an Frauentausch.

Der „Goth“ in der Truppe ist ja auch recht peinlich dargestellt mit seiner grottigen „ich mal mal fette schwarze-Flecken-unter-die Augen“-Schminke.
Das lässt wirklich Schlimmes erahnen für die Gothic-Folge…

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Tanzfledermaus
Graphiel
Graphiel(@michael)
Vor 1 Jahr

Mein Goth, selten so einen Quatsch gesehen O.O

Mit den Begriffen Comedy oder Satire kann man heutzutage offenbar jedweden Unsinn legitimieren, der sich weder durch besonders viel Einfallsreichtum, noch Können auszeichnet. Allein die Emo-Folge hat mir schon gereicht… Peinlich, langweilig, unlustig und kaum niveauvoller als irgendwelche RTL Produktionen. Diese Szene mit der Mutter….. oder das „Konzert“… und dann dieser „Goth“ in der Runde. Eine Minute schlimmer als die andere. Das war nicht zum schmunzeln, dass tat schon ein wenig weh beim zusehen. Dabei hatte und habe ich mit Emo nie was am Hut gehabt.

Und sowas muss ich mit meinen Zwangsabgaben mitfinanzieren? Na besten Dank auch….

Nur für den äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass irgendwer von den Machern oder jemand mit Draht zu ihnen hier mitlesen sollte: BITTE!! Keine Folge über Gruftis und die schwarze Szene in dieser Art. Bitte nicht!!11elf. Dann doch lieber wieder die angestaubten, unlustigen ARTE-Dokus, oder von mir aus den MDR-Dreiteiler von vor ein paar Jahren.

Die Folge über LAN-Partys habe ich mir dann übrigens geschenkt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese auch nur im Ansatz besser ist.

Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_62021)
Vor 1 Jahr

Och Gott, ja, man kann sich auch Schlechteres ankucken. Wenn man das nicht so bitter Ernst nimmt ist’s doch ganz nett. P.S. Der eine hat Recht: Im Prinzip ist Emo auch nur eine neue Form der Romantik, so wie New Romantic auch eine neue Form der Romantik ist usw usw. Was wohl aus vielen Emos geworden ist? Bei uns gab’s ja nur die Progressive Alternative Mischung aufn Dorf zum ausgehen…. aus allem Möglichen zusammen gewürfelt. Und einige findet man ja noch im progressiven Alternativen Bereich wieder. Ob’s noch Emos gibt die in die Disco gehen… keine Ahnung….

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Wiener Blut
Black Alice
Black Alice (@guest_62072)
Antwort an  Wiener Blut
Vor 1 Jahr

New Romnantic? War eigentlich eine kurzlebige Modewelle in der 80ern, die im berüchtigten Blitz Club in London entstand. Fand die Mode damals recht interessant und kreativ. Bei uns in der Kleinstadt hat sich nur einer getraut, ansonsten sah man das nur in Großstädten.

lox
lox (@guest_62027)
Vor 1 Jahr

Grüße zum hinterlegten Video, auf ein Wort.

Was für ein Beispiel für Horst sieht den Grahl nicht. Sitzen da nicht hübsche Mädels herum ? Warum dann, zocken ? Fehlt da der sechseckige ?
Verdammter Fetisch, wohl. Oder ist der Computer schon erwacht, hat ein eigen leben, als totaler Sklave seiner bedienenden, verhindert er das die Menschheit sich weiter vermehrt, Top Verhütungsprogramm Numero UNO Windows, mit Scheiben und Pawlowschemkonditionierungsfaktor.

Meintet ihr solch einen Humor ?

Mit dunklen Gruß, Lox

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