Ostern ist das Fest der Auferstehung. Nicht nur Totgeglaubte sind auferstanden, nein auch die Natur erwacht nun vollends aus ihrem Wintertod. In manchen Gegenden glaubte man, das die Sonne an Ostern einen Freudentanz machte, wenn sie aufging. Die Menschen stiegen auf einen Berg oder gingen ans Meer um sich das Ereignis nicht entgehen zu lassen. Wer nichts sah und sich gegen den Aberglauben stellte, galt als verhext. Das klingt plausibel, denn schließlich glaubte man auch, dass das Verspeisen von Mehl gemischt mit geriebenem Brot ein Jahr lang vor Schwangerschaft schützen würde.
Warum zu Ostern unbedingt Eier gegessen werden, ist schriftlich nicht ausreichend belegt. Gut möglich, dass es pragmatische Gründe hatte: Da während der Fastenzeit keine Eier gegessen werden durften und die Hühner dennoch welche legten, sammelten sich große Eierberge an. Eier die man selbst nicht verwerten konnte, wurden erst gekocht und dann verschenkt. Vielleicht glaubte man auch, alles Heilbringende sei versteckt und ließ deswegen die Eier suchen. Später malte man sie bunt an, damit man sie überhaupt fand.
Andere behaupten, das junge Mädchen ihrem liebsten ein oder mehrere Eier schenkten, dabei spielte die Farbe und die Anzahl eine ganz entscheidenen Rolle. Ein grünes Ei symbolisierte die Hoffnung in den zweisamen Bund, mit einem gelben zeigte man an, eifersüchtig zu sein, ein blaues Ei beschwor die Treue und ein rotes Ei sollte die Liebe bekräftigen. Schenkte man seinem liebsten 6 Eier, so bedeutete das, dass sie ihn heiraten wollte. 1 Deswegen gibt es auch im Supermarkt Eier im 6er Pack – für den Heiratswilligen zum leichteren herum tragen, nicht dass ein Ei kurz vorher kaputt geht. Könnte man meinen.
Im übrigen behauptet man, das Wort „Ostern“ stamme aus dem germanischen und bezeichne das Frühlingsfest, an dem die Leute auf den Bergen tanzten und die aufgehende Sonne begrüßten. (aus dem altgermannischen Austrō > Ausro für „Morgenröte“) und weil den Christen das zu langweilig war, habe die kurzerhand jemanden auferstehen lassen, das las sich viel spektakulärer und war aber lange nicht so spaßig. Könnte man jedenfalls glauben, wenn man dann überhaupt glaubt. Frohe Ostern!
Einzelnachweise
- Wer mehr über Aberglauben erfahren möchte, findet auf dieser Internetseite weitere Anregungen, oder fragt einfach mal im Verwandtenkreis nach familiären Glauben von Anno dazumal[↩]
Ob sich daher dann auch die Sixpacks beim Bier herleiten lassen? Wäre doch eigentlich logisch, oder? Ich meine, wenn eine Frau einem Mann ein Sixpack Bier mitbringt, dann muss das doch Liebe sein :D Oder sie will ihn abfüllen, damit er nicht merkt, wenn sie mit dem Nachbarn kurz „verschwindet“ ;)
Von all den Feiertagen ist wohl Ostern der, bei dessen Hintergrunderklärung sich die meisten ins Aus argumentieren. Zwar wissen noch viele, dass Weihnachten eigentlich nicht die Tage der Familienfehden und des Überfressens sind. Doch selbst bei der Nennung der christlichen Auslegung von Ostern neigen viele zum Schulterzucken. Ganz zu schweigen vom weiter zurückliegenden Sinn. Von daher einmal ganz interessant zu lesen.
Je mehr man sich mit der Materie befasst, desto interessanter wird es zu erfahren, was sich die Kirche doch alles für alte Festtage einverleibte, wohl als »Gefälligkeit« gegenüber den Ungläubigen, und denen dann ihren Stempel aufdrückte.
Doch wahrscheinlich scheint dieses ein ganz normaler Prozess zu sein. Man muss nur schauen, wieviele christliche Feiertage hierzulande nun vom gemeinen Volke wieder »umgeschrieben« werden.
Christi Himmelfahrt und Ostern beispielsweise. Dessen einziger Zweck allein noch darin zu bestehen scheint, statt Weihrauch Grillsmog zu inhalieren und wenig später nicht mehr auf den Kirchenbänken zu schnarchen, sondern völlig breit in der Sonne zu liegen.
Guldhan
Ich werde jetzt Grillsmog inhalieren und mich dann in die Sonne legen… völlig egal, ob Ostern ist oder nicht – das interessiert mich eh nicht die Bohne. Es ist schönes Wetter… also raus in den Garten! ;-)
Guldhan : Keiner weiß was hinter Ostern steht? Hast du die Leute mal nach Pfingsten gefragt? ;)
Aber so ist das nunmal wirklich so: Feiertage und damit verbundene Bräuche verlieren und verändern ihre Bedeutung, werden aber dennoch beibehalten bis sie letztlich etwas reichlich Absurdes geworden sind das kaum noch jemand versteht.
Entsprechend sollte es einen nicht wundern dass in so vielen christlichen Feiertagen heidnisches Kulturgut steckt. Das ist kein Assimilieren und absichtliches Verfälschen durch die böse böse Kirche sondern einfach menschliche Trägheit.
zu Karnstein:
[…]bis sie letztlich etwas reichlich Absurdes geworden sind das kaum noch jemand versteht[…]
Dabei muss ich unweigerlich an die heutige Halloween-Mentalität denken.
[…]Das ist kein Assimilieren und absichtliches Verfälschen durch die böse böse Kirche sondern einfach menschliche Trägheit. […]
Ich weiß nicht. Diese Werteverschiebung, die heutzutage an den Plan tritt hat mitunter etwas mit Trägheit zu tun, aber der Kirche unterstelle ich schon eine Absicht, die hinter der Kreuzung vorhandener Festtagen lag. Eine Art »Zuckerbrot und Peitsche«
Wobei ich dieses ohne Wertung betrachte. Und somit nicht sagen will und kann, ob das nun gut oder böse war. Zumindest war es besser, als so manche Missionare, die ganze antike Wissensspeicher vernichteten.
@Sascha: Mit Sicherheit! Der Sixpack hat demnach eine deutlich heiratswillige Aussage. Folge: Frauen die euch einen Sixpack irgendwas vor die Nase stellen, die wollen wohl heiraten.
Guldhan: Eine Frage, die ich mir stelle, ist, ob es noch legitim sein kann, diese Feiertage zu feiern, obwohl man nicht an der Kirche oder dem christlichen Glauben partizipiert. Wenn man konsequent ist, müsste man doch eigentlich davon Abstand nehmen Feiertage zu feiern, bzw. von dem freien Tag zu profitieren. Wie dem auch sein, du hast völlig Recht mit der Einschätzung der Kirche, die es sich einfach gemacht hat und einfach heidnische Feiertage für sich genutzt hat, die ungläubigen zu bekehren ;)
Orphi: Grundsätzlich sollte das auch egal sein und dennoch profitiert man doch von der Tatsache, dass das ein Feiertag ist, mit der man die Möglichkeit bekommt, mit der ganzen Familie zu grillen.
Karnstein: Woher Pfingsten kommt, weiß ich. Den Feiertag gibt es seit 1992, da hat die Kirche das WGT zum Feiertag erhoben und an Pfingsten für einen freien Tag gesorgt. Logisch, oder?
Mittlerweile führt sich die Gesellschaft doch selbst an der Nase herum, in dem man Kaugummi-Feiertage (Halloween) nach ihrem Export vor ein paar hundert Jahren jetzt wieder bunter, lauter und kalorienreicher zurückimportiert um sie als toll und neu zu feiern. Absurd.
[…]ob es noch legitim sein kann, diese Feiertage zu feiern, obwohl man nicht an der Kirche oder dem christlichen Glauben partizipiert.[…]
Da braucht man sich kein schlechtes Gewissen auferlegen zu lassen. Vor allem, da die meisten Feiertage ohnehin schon eine Sinnspaltung erfuhren. So besitzen diese einerseits den rein kirchlichen und andererseits den rein gesellschaftlichen Wert.
Genauso müsste man sich fragen, ob man sich als Arbeitsloser dem 1ten Mai erfreuen oder als Mädel zum Männertag faulenzen kann. Der Staat gibt diese Freitage vor, doch wie und ob man diese nutzt und welche Bedeutung man diesen eingesteht, das bleibt jedem selbst überlassen.
Wer beides verbindet, kann dieses gerne tun, braucht sich aber nichts darauf einzubilden. Doch man selber, der für sich nur dem gesellschaftlichen Befehl zur Freizeit folgt, muss sich somit keiner Schuld bewusst sein. Vor allem nicht in einem Staate der Säkularisierung.
Etwas anderes wäre es, wenn man zu Ostern auf der Kirchenbank hockt und sich fragt, was der ganze Zirkus eigentlich soll. Dieses wäre der falsche Weg und dabei sollte man in der Konsequenz lieber draußen bleiben.
Goth sei Dank! Kann ich also weiterhin Pfingsten zum WGT laufen und mich bei Kirche und Staat für den freien Tag bedanken.
Ich habe beschlossen, ein Foto von Dir in mein Regal zu stellen, dass ich mir bei moralischen Frage immer anschauen um zu mutmaßen was du gesagt hättest, ganz nebenbei ernenne ich Dich zu meiner Rechtfertigungs-Datenbank ;)
Allerdings möchte ich bezweifeln, dass jene Ablichtung ein gelungener Beitrag zum Thema »Schöner Wohnen« wäre.
Rechtfertigungsdatenbänke sollten aber auch zu hinterfragen sein ;) Vor allem, da ich es mir mit meiner moralischen Haltung wie Wortwahl bei angehenden katholischen Theologen und deren Dozenten verscherzte. Und die müssen es ja wissen.
…ja, damals hielt ich es für eine gute Idee, mich dort für die Erbringung einer studienfachfremden Leistung einzuschreiben.
Prinzipiell kann man bei Unsicherheit recht pragmatisch an die Sache heran gehen. Denn egal was, egal von wem, an allem kann gezweifelt werden. Dazu die nötige Motivation in Form eines unterschwelligen Imperativs und die Lebensmaxime wird ein: An allem ist zu zweifeln.
Gegenargumente findet man immer. Da nichts ohne sein Gegenstück, seinen Schatten, existieren kann. Diese listet man auf, unterwirft sie einer rationalen Überlegung (a priori) bzw. zur Not auch einer empirischen Einschätzung (a posteriori).
Somit kann man die These bzw. Antithese, die danach noch bestehen, als persönliche Argumentation sowie solide Rechtfertigung betrachten.