Ja, er hat es immer noch drauf. Während des Liedes „Endsong“, das auf dem neuen Album erscheinen soll, sind bei Robert Smith bei einem Auftritt in Kroatien die Tränen geflossen. Bei der Liedzeile „Es ist alles fort. Keine Hoffnung, keine Träume, keine Liebe. Ich gehöre hier nicht mehr hin.“ spürt man förmlich die Bedeutung dieser Zeilen durch die eine kleine Träne, die dem Fürsten der Dunkelheit beim Gesang über die Wange rollt.
Nachdem wir Jahre damit verbracht haben, Robert Smith zur x-ten Wiederholung seiner Songs auf der Bühne anzuhimmeln, spürten wir eine wachsende Distanz zwischen dem, was Robert Smith sang und wie er sich auf der Bühne gab. Die letzten Jahre waren eine Durststrecke für Cure-Fans, die sich zwar regelmäßig an der Erscheinung des Meisters erfreuen konnten, aber keine neuen melancholisch-traurigen Liedzeilen für die Fragen des aktuelle Daseins mitnahmen. Nach Streits unter den Bandmitgliedern und unzähligen Ankündigungen, dass das Album bald erscheinen würde, hatte man fast den Glauben verloren, dass Robert Smith die Sache ernst nimmt und vor allem – noch so fühlt, wie er fühlte.
Mit einem einzigen Auftritt hat er das alles beiseite gewischt. Als nach einem sechs Minuten langen Instrumentalpart der Gesang einsetzt, fängt es unmittelbar an zu kribbeln, als die Träne kullert und sich Smith von seinen eigenen Zeilen ergriffen zeigt, wabern Gänsehaut-Attacken über den Körper.
Verdammt! Er hat es noch drauf.
Vergesst meine Unkenrufe und entschuldigt meine Ungläubigkeit. Der Meister ist zurück. Wenn das neue Album auch nur annähernd so gut wird, wie diese Performance, dann bin wieder mit im Boot. Worauf auch immer sich diese Zeilen beziehen. Ich nehme mir meinen Teil daraus mit. #Weltschmerz #RobertSmithForEver
Zum mitsingen:
GROSSARTIGES Stück! <3
Ich habe den Song gestern Abend zufällig bei youtube gesehen und mir lief ein wohlig düsterer Schauer über den Rücken. Ja, der gute Herr Smith kann es immer noch. Saustarker Song, der mich sogleich an die Atmosphäre aus dem Faith-Album erinnerte. Von daher kann ich dir nur beipflichten:
Das unterschreibe ich einfach mal ganz dick.
Nur noch 11 Tage bis zum Konzert in Frankfurt… 😊
Gestern war der grosse Tag, „The Cure“ spielten in der Festhalle in Fankfurt am Main. Die Vorfreude darauf war den ganzen Tag lang schon gigantisch.
Es war das erste „große“ Konzert für meine Tochter überhaupt, sie ist darüber hinaus ein mindestens genau so großer Fan von „The Cure“ wie ich. Ihre Styling-Entwürfe für den Abend haben gefühlt den ganzen Nachmittag in Anspruch genommen. ;-)
Wir kamen um 19:30 an der Festhalle an, die zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich gut gefüllt war, wie es sich herausstellte.Trotzdem strömten immer noch Massen an Menschen in die Halle und viele hielten sich auch noch auf dem Vorplatz auf.
Inwischen fingen auch „The Twillight Sad“ an, zu spielen.
Ich fand sie nicht schlecht, aber sie teilten leider das Los aller Vorbands, das Publikum in Stimmung bringen zu müssen, aber eben nicht im Mittelpunkt des Interesses zu stehen.
Nach und nach wurde es knallvoll in der Halle, Corona ist augenscheinlich kein Thema mehr. Ein fast schon surrealer Kontrast zu der Straßenbahn, in der wir eben noch mit Maske sitzen mussten.
Pünktlich um 20:45 betraten „The Cure“ die Bühne, das Publikum war sichtbar gespannt und erwartungsvoll.
Los ging es mit „Alone“, dann folgte Schlag auf Schlag eine gelungene Mischung aus alten Klassikern und neuen Songs.
Besonders gefreut hat mich, daß „Burn“ gespielt wurde. Dieser Song hat sich irgendwie in mein kaltes Herzchen geschmeichelt.
„Endsong“ beendete den „offiziellen“ Teil.
Man merkte den Bandmitgliedern an, daß ihnen der Auftritt Spaß machte. Robert lachte einmal sogar und hat die Zunge heraus gestreckt, was für mich ein absolutes Novum bei einem Cure-Konzert war. :-)
Dann folgten noch zwei Zugabenblöcke mit einigen obligatorischen Klassikern, wie „A Forest“ „Lullaby“ und „charlotte Somtimes“.
Auf „Friday I’m In Love“ hätte ich gut verzichten können, aber das ist Geschmackssache.
Beendet wurde der Abend mit „Boys Don’t Cry“ gegen 23:30
.
Mein persönliches Fazit zu diesem Abend: Gut gemacht, Robert (und Bandkollegen), jederzeit wieder!
Meine Tochter war total geflasht, sie ist förmlich aus der Halle geschwebt.
Direkt zum Merchandise-Stand… ;-)
Kleine Beobachtung am Rande, in der S-Bahn, auf dem Weg zum P+R-Parkplatz, saß neben uns ein Mann, komplett „normal“ gekleidet.
Also keinerlei „schwarze“ Anmutung. Aber als ich genauer hinsah, hatte er Pikes mit sichtlichen Gebrauchsspuren an. Da war wohl jemand auf den Spuren seiner Vergangenheit unterwegs… :-)
Offenbar war nicht nur das Konzert in München grandios, freut mich! :)
„Besonders gefreut hat mich, daß „Burn“ gespielt wurde.“ -> Ging mir ganz genauso! ;D
Deinen Beitrag habe ich wohl irgendwie übersehen… Wie schön, dass es Deine Tochter auch so weggehauen hat. Meine Tochter war wie Deine auf ihrem 1.Großkonzert. Ich hatte vorher angekündigt, dass sie viel stehen und warten müsse. Sie hat es etwas unterschätzt und war ein bisschen säuerlich, schon nachmittags vor der Halle ausharren zu müssen, obwohl wir sehr nette Gesellschaft hatten. Dafür standen wir später in der 2. Reihe und hatten einen irren Blick auf die Bühne. Sie fand the Twilight Sad schon klasse, aber bei Cure ist sie total abgegangen. Das Konzert hat sie sehr genossen und danach sind wir noch zu Knüpfi’s Aftershow-Party geschwebt… Was für ein Abend…. Was für eine Nacht….Wir haben uns mit vielen Anderen die Füße wundgetanzt… Das war eine unheimlich tolle Zeit in Berlin und eine (hoffentlich) unvergessliche Erfahrung für meine Tochter.
Ohja, Hr. Smith hat es noch drauf! Was ich bisher vom kommenden Album gehört habe hat Vibes irgendwo zwischen Desintegration und Pornography, und das Konzert in München war… einfach der Hammer… <3
#RobertSmithForEver
Ein wirklich schöner Bericht und ich kann vieles auch so unterschreiben.
Mit meiner Begleitung haben wir Herrn Smith live in München erleben dürfen und es war unbeschreiblich schön. Die alten Songs wieder live zu erleben, haben uns irgendwie sehr berührt und man verliert sich ein wenig in alte Zeiten.
Meine Freundin konnte ihre Tränen kaum halten, so erging es einige Besucher.
Auch wenn es manchmal wohl ein Problem mit dem Sound gab, so war die Stimme von Robert wie immer himmlisch. Wahnsinn was dieser Mann für sein Alter noch auf der Bühne stimmlich leistet.
Während des Gig wurde noch zusammen mit dem Publikum ein „Happy Birthday“ für den Keyboarder Roger O’Donnell gesungen, weil er an diesem Tag seinen 67. Geburtstag feierte. Der „Endsong“ fand ich auch sehr bewegend und macht wirklich Hoffnung auf ein grandioses Album.
Herr Smith verabschiedete sich am Ende mit der Botschaft „See you again“, ich bin gespannt wie der Weg mit The Cure weiter geht.
Es ist so wichtig, dass Herr Smith neues Material herausbringt, er hätte sich sonst – wie die Sisters of Mercy – in Belanglosigkeit verheddert. Ich bin überzeugt, dass ein Künstler nach der tausendsten Wiederholung eines Songs eine emotionale Distanz zum Inhalt aufgebaut hat. Deshalb fühlt sich für mich der „Endsong“ auch so authentisch an.
Aber immer wenn ich Cure live gesehen habe habe ich noch nie das Gefühl gehabt, dass die Lieder zum 1000.Mal runtergedudelt werden. Es ist jedes Mal eine unbeschreibliche Atmosphäre. Meiner besten Freundin habe ich das versucht zu erklären und als sie mich im Oktober zu ihrem ersten Cure – Konzert nach Hamburg begleitet hat, hat sie hinterher gesagt, dass sie verstanden hat was ich meine…. Diese kollektive Glückseligkeit…. Mich nervt zwar immer dieser „Greatest Hits“ – Part, aber das ist zum Glück nicht der längste Teil des Konzertes. Und so lange sie auch Lieder wie Cold, the Figurehead und at night spielen, ist alles gut. Mittlerweile könnte ich allerdings platzen, weil ich schon so lange auf das neue Album warten muss… Doom und gloom ist wohl wirklich nicht zu viel versprochen 🤗
Völlige Zustimmung!
Auch bez. „Und so lange sie auch Lieder wie Cold, the Figurehead und at night spielen, ist alles gut.“ ! ;)
Besonders gefreut hat mich jetzt in München dass sie auch „Burn“ gespielt haben (was ich jetzt nicht als „den bekannten Mega-Hit“ einstufen würde), für einen Fan von The Cure UND The Crow quasi wie Weihnachten… <3
Ja, Burn hat mich auch sehr gefreut. Schade, dass Ihr in München anscheinend einen miesen Sound hattet… Ich hoffe, die Stimmung war trotzdem gut 😉
So mies war der Sound auch nicht. :) Und ja, die Stimmung war gut. ;)
Ich glaub es gab 1x kurz mal ein Problem mit Roberts Gitarre, aber „generell schlechten Sound“ hätte ich auf dem Konzert nicht bemerkt.
Und ja, die Stimmung war gut… ich würde sogar sagen hammermäßig! :D
„Ich bin überzeugt, dass ein Künstler nach der tausendsten Wiederholung eines Songs eine emotionale Distanz zum Inhalt aufgebaut hat.“ – Klingt für mich (der ich leider kein Künstler bin) erstmal total plausibel. Aber den Eindruck hatte ich persönlich auf meinen 2 Cure-Konzerten bisher nie, egal bei welchem Song. :)
(Bei anderen Künstlern mag das aber evtl. tatsächlich so ablaufen.)
Trotzdem finde ich es natürlich toll dass ein neues (und vor allem düsteres!) Album kommt! :D
Herr Gallup am Bass? War an der hochdramatischen Trennung also doch nix dran?
Hier eine optisch und akustisch etwas ansprechendere Version vom Konzert in Wembley Dez. 2022.
https://www.youtube.com/watch?v=8omI_XobkUI
Als der Herr Schmidt mit seiner Kapelle sich anschickte, in Leipzig aufzuspielen, war ich mit meiner Frau zugegen. Was für ein überragendes Konzert. Das kann ich dir flüstern!
Du wurdest ja schon komplett eingenordet durch „Alone“, was ja auch so ein Monster wie „Endsong“ ist. Beide hätten auch gnadenlos gut auf „Disintegration“ drauf gepasst. Überhaupt ist Robert Smith ja am besten, wenn es um Weltschmerz geht. Das beste Beispiel ist da für mich immernoch „The Same Deep Water As You“.
Alles in allem scheint sich „Songs Of A Lost World“ nahtlos in die Trilogy einzuschmiegen, wenn es nicht als vierter Teil dann das große Finale ist. Ein Kauf scheint für mich im Moment jedenfalls Fakt zu sein.