In einem jüngst veröffentlichten Interview auf der Homepage der Band spricht Robert Smith über die Zukunftspläne von „The Cure“ und kündigt neben zwei weiteren Alben, die auf das am 1. November erscheinende Album „Songs of A Lost World“ folgen sollen, auch das Ende der Band an. Diesmal aber wirklich, sagt er. In dem 100 Minuten langen Video (!) verrät der Baron der Finsternis auch viele Details zur Entstehungsgeschichte des kommenden Albums.
Das ist nicht das Ende, doch das Ende ist nah!
Das 14. Album, das die Band an Allerheiligen veröffentlichen will und in einer exklusiven Releaseshow im Londoner „Troxy“ präsentiert, soll nicht das letzte gewesen sein. Gleich zwei weitere Alben sollen folgen, eines davon – so Smith – ist fast fertig. Das Album soll sogar noch vor der Tournee veröffentlicht werden, die Smith für den Herbst 2025 ankündigte. Der Band seien wohl auch Festivalauftritte für den Sommer angeboten worden, die hätte man allerdings abgelehnt: „Das nächste Mal, dass wir auf der Bühne sind, wird im Herbst nächsten Jahres sein„, so Smith im Interview. Auch für die folgenden Jahre hat der Fürst der Traurigkeit ambitionierte Pläne. „Dann werden wir wahrscheinlich bis zum nächsten Jahrestag – dem Jahrestag 2028 – relativ regelmäßig spielen.“ 2018 hatte er bereits über die Feierlichkeiten zum Bandjubiläum nachgedacht, damals allerdings – so gibt er verlegen zu – scheiterten konkrete Pläne. „Jetzt denke ich „2028 muss ich die Dinge auf die Reihe bekommen“, also auch den Dokumentarfilm und solche Sachen.“
Dann ist aber WIRKLICH Schluss!
„Ich werde 70 sein, wenn 2029 der 50. Jahrestag des ersten Cure-Albums ansteht. Und dann ist Schluss. Wenn ich es so weit schaffe, dann war’s das.“ Wenn er bis dahin wie angekündigt, noch zwei weitere Alben veröffentlicht und ab 2025 auf Tournee geht, dann sollte der Ruhestand durchaus drin sein. „Bis dahin will ich, dass wir Konzerte spielen“, so Smith, denn die letzten 10 Bandjahre, auf denen sie viel unterwegs waren, haben die 30 Jahre davor in den Schatten gestellt. Frei von Zwängen eines Labels die Freiheit zu genießen, war für Smith purer Genuss.
„Da wir in dieser Zeit kein neues Album hatten, haben wir 130 oder 140 verschiedene Songs gespielt, weil wir uns zu einer Live-Band entwickelt haben, die von einem Katalog schöpfen kann. Wir können rausgehen und zwei Shows machen, in denen wir zwei Stunden lang 30 Songs spielen und an beiden Abenden völlig andere Songs aussuchen. Das gibt uns eine gewisse Freiheit.“
Allerheiligen – Kollektive Traurigkeit auf allen Kanälen
Das Konzert im Londoner „Troxy“, das am 1. November stattfindet, soll weltweit auf dem Youtube-Kanal von The Cure zu verfolgen sein. Irgendwann um Mitternacht nehme ich an.
Auf X hat Robert Smith übrigens nochmal klargestellt, dass es für die Tickets für diesen Abend, keine dynamischen Preise geben wird. Darüber hinaus gelten strenge Regeln, vor allem in Bezug auf Weiterverkauf und Übertragbarkeit. Damit macht Smith noch einmal seine Position deutlich, die er bereits 2023 zum Besten gegeben hatte und setzt sie auch in diesem Fall bewundernswert rigoros durch. Der Vorverkauf startet am 17. Oktober um 15:00 (BST) – wer möchte, kann sich in die Warteschlange einreihen.
TROXY ALBUM SHOW: TICKETS PRICED @ £56.61 = £50 FACE VALUE (INC £1 WARCHILD DONATION) + 8% BOOKING FEE (£4) + £1.50 RESTORATION LEVY + 2% TRANSACTION FEE (£1.11) VIA @DICEFM – NO DYNAMIC PRICING – DETAILS HERE: https://t.co/PNiGX770rX
— ROBERT SMITH (@RobertSmith) October 11, 2024
Für alle anderen, die am 1. November nicht nach London können, bleibt nur der Live-Stream, der wahrscheinlich gegen Mitternacht beginnen wird. Allerdings darf ich schon eine kleine Überraschung für den frühen Abend des 1. November ankündigen, auf die ich mich schon freue. Bleibt uns also gewogen, bis wir mehr Informationen für Euch haben. :-)
Wie werdet ihr das neue Cure-Album zelebrieren? Seid ihr Robert Smith Verehrer?
Ach ja eine Ära geht langsam zu Ende… Wir alle wussten früher oder später wird es passieren. Ich gönne ihn seinen kommenden Ruhestand und hoffe er kann ihn noch sehr lange erleben
Wenn ich jetzt garstig wäre, dann würde ich behaupten, daß er das bisher zu jedem runden Geburtstag angekündigt hat. 😉
Aber langsam könnte es tatsächlich ernst werden… 😔
😥 ich befürchte es ist ernst gemeint….
Heute Morgen Blick aus dem Fenster: Die Landschaft war mit dichtem Nebel schon in ein Novemberkleid gehüllt, so dass ich gleich „The last Dance“ anhören musste, um meinen Lieblingsmonat vorzufeiern. Dazu passt dann natürlich dieser Artikel hervorragend. Dann die Hoffnung, dass ich The Cure eventuell sogar live sehen darf. Das Cure Konzert 1996 in Stuttgart verpasst zu haben, gehört nämlich tatsächlich zu den Dingen, die ich bereue. (Aber da war ich noch nicht so weit wie jetzt: wenn ich wohin will, ist es mir egal, ob jemand mitkommt ). The Cure hat mich früher im Wald begleitet, ich durfte mich in den Klangteppich ihrer Melancholie fallen lassen, als mein Vater im Uniklinikum lag und sie liefern immer noch,wie ich schon an anderer Stelle im Blog geschrieben habe, für mich den perfekten November Soundtrack. Das neue Cure-Album werde ich, denke ich, in Dunkelheit und Nebel feiern. Kopfhörer im Wald wären eine gute Option. Die Veröffentlichung im November ist auch für mich persönlich sehr passend, weil Ende November eine sehr gute Freundin von mir, die vor Ewigkeiten nach Australien ausgewandert ist, für ein paar Wochen nach Deutschland kommt. Von ihr hatten ich zuerst Musik von The Cure geschenkt bekommen, auf selbst aufgenommen Kassetten. Und sie hat mir ihren Walkman geliehen, damit ich mir mit der Musik einen Schutzraum schaffen konnte, beispielsweise bei lästigen Verwandtschaftsbesuchen. Ich habe mir vorher gerade „A Fragile Thing“ vom angekündigten Album angehört. Für mich ein Song voller wohltuender Traurigkeit, so dass ich mich wirklich auf Allerheiligen freue.
„Cure.The Singles“, war meine erste Platte- auch wenn ich sie schon länger nicht mehr höre, ist das ein Einschnitt. Haben sie jetzt überraschend lange durchgehalten oder geht es zu früh zu Ende?
Beides! :(
Leider wahr…
Kann ein Musiker überhaupt in Rente gehen? Zurück ziehen ja, aber komplett aus der Bildfläche verschwinden und nie wieder Musik machen? Schwer vorstellbar.
Robert hat schon viel gemacht, was man als Musiker nicht machen sollte. Ich traue ihm das völlig zu.
Ach, er ist so authentisch ur-sympathisch. Verschroben, aber süß. Tickets für 50 Pfund (NO DYNAMIC PRICING <3), Musik aus dem Herzen; für die Fans. Immer dann, wenn’s klappt und passt. Nicht weil ein Label Duck macht. Liebs. Die Rente sei ihm gegönnt, ich werd‘ the Cure noch mindestens bis zu meiner Rente hören.
Das stimmt… einfach ein korrekter, saucooler Typ der Herr Smith, unser (unfreiwilliger) godfather of goth. :) <3
…hat mich damals schon kurz etwas geschockt als ich davon gehört hab… aber goth-seidank hat er das Ende ja nicht für „jetzt sofort“ angekündigt (und dass auch ein Robert Smith uns nicht für immer erhalten bleiben wird ist natürlich auch klar ;( ) – Vielleicht schaff ich es ja dann die kommenden Jahre noch auf mein drittes (und wohl letztes ;( ) Cure-Konzert…