Robert Smith kündigte in einem Interview an, das kommende Cure-Album könnte das letzte der Band sein. Gegenüber der britischen Sunday Times sagte er: „Die neue Cure-Platte ist sehr emotional. 10 Jahre Leben destilliert in ein paar Stunden intensiver Musik. Ich kann mir nicht vorstellen, irgendwann etwas Neues zu machen. Ich schaffe das definitiv nicht nocheinmal.“
Seit dem letzten Studioalbum „4:13 Dream“ sind 13 Jahre vergangen. Verglichen mit anderen Veröffentlichungen kein besonders erfolgreiches Album, das zunächst als Doppel-Album geplant war. Kritiker sprachen von „halb garen Melodien und farblosen Klangwelten“ und vielen Fans ist lediglich „The Perfect Boy“ in Erinnerung geblieben. Die lange Wartezeit auf neues Material sei aber nicht den schlechten Kritiken, sondern eher einer Schreibblockade geschuldet, so Smith: „Ich habe mehr mit mir gekämpft, die Lieder des neuen Albums fertig zu schreiben, als jemals zuvor. Wir haben 20 Songs aufgenommen und ich hatte nichts getextet. Ich meine, ich habe viel geschrieben, habe es mir aber am Ende angeschaut und gedacht ‚Das ist Müll!‘“
Außerdem hatte der Großmeister der Melancholie Angst davor, sich nach 13 Studioalben zu wiederholen. Smith hält sich für den größten Kritiker seiner eigenen Musik und dachte während der Arbeit an den neuen Alben „Wen interessiert das überhaupt?“ Geplant ist wohl ein Doppelalbum, das aus einem „gloom“ und einem „doom“ Album bestehen soll, ganz so wie es Smith bereits für „4:13 Dream“ angedacht hatte, wo aus der „hellen“ und „dunklen“ Seite der geplanten Veröffentlichung dann letztendlich doch nur ein Album geworden ist.
Dem Journalisten Jonathan Dean, der den Artikel für die Sunday Times schrieb, verriert Robert Smith: „Über wieviele Dinge kann man schreiben? Sieben Themen oder sowas? Du versuchst unterschiedliche Worte für eine Sache zu finden und irgendwann bist du so weit außerhalb deiner eigenen Sprache, das es sich schrecklich anhört. Ich will so singen, wie ich rede, und mein Vokabular ist ganz brauchbar, also dachte ich, ich packe das Wort ‚wogend‘ in einen Song. Und dann dachte ich, dass ich garantiert nicht „wogend“ in einem verdammten Song singen werde.“ (Quelle: rollingstone.de)
Anfang 2021 hat Smith offensichtlich die Kurve doch noch bekommen und verspricht irgendwie eine Veröffentlichung für dieses Jahr. Wir bleiben gespannt.
Für Robert Smith ist die heutige Welt nichts mehr angenehmes. Man gewinnt den Eindruck, der schüchterne Star, der zu jedem Anlass vor die Kamera oder die Journalisten geschleppt wird, ist wie ein verstörtes Reh, das mit weit aufgerissenen Augen in die Scheinwerfer der vorbeirasenden Autos blickt. Er tut sich schwer damit, ein Super-Star zu sein, dem ein ganzes Musik-Genre zu Füßen gelegt wird. Er kann und vor allem will er dieser Rolle nicht gerecht werden. Möglicherweise ist es „das letzte Album“, weil sich Smith endlich Ruhe verschaffen will, um zu sein, wer er wirklich ist.
Bis zur Veröffentlichung trösten wir uns noch mit seiner jüngsten Kollaboration mit den Chvrches, „How Not To Drown“ – Ein Song-Titel, dem Smith näher sein dürfte, als angenommen.
Ich freue mich riesig auf das neue Album, ist ja schon einige Zeit überfällig! 😊
Die Aussage, daß es das letzte Album werden könnte, sehe ich so noch nicht in Stein gemeißelt. Robert wäre nicht der erste Musiker, der solche Aussagen zum Glück wieder „vergißt“, wenn die Inspiration zuschlägt… 😉
Das stimmt. Allerdings hat Smith immer weiter zurückgezogen und wirkt auf mich wie ein Mensch, der sich nicht gerne wiederholt. Er hat – wie er sagt – schon alles thematisiert und fürchtet sich davor, in Wiederholungen zu enden. Ich gebe Dir aber recht, wenn es ihn juckt, sei es nun wegen einer spannenden Entwicklung für die er stets offen zu sein scheint, oder weil die Kohle ausgeht, werden wir sicher wieder von ihm „hören“.
Robert hatte ja schon öfter keine Lust mehr… daher würde ich das nicht so ganz ernst nehmen. Allerdings hat mir seit Wish kein Cure-Album mehr wirklich gefallen, selbst Bloodflowers hat mich nicht angesprochen. Mir fehlte bei den späteren Werken die Melodiösität und Melancholie, es wurde zunehmend schräger und schrammeliger (gerade die Gitarren). Ausreißer in dieser Form hatten zwar einige der früheren Alben auch, aber da überwogen trotzdem die wavigen und melodischen Klänge… Daher hab ich The Cure für mich inzwischen so gut wie abgeschrieben.
War nicht auch mal die Rede von einem neuen Solo-Album von Herrn Schmitz? Jedenfalls bin ich recht gespannt auf das neue Werk und hoffe auf eine Veröffentlichung für dieses Jahr.
Im letzten Jahr war die Rede von einem Cure-Doppelalbum und einem Soloalbum. Und eigentlich sollten alle auch 2020 veröffentlicht werden… Ich warte einfach weiter. Habe letzte Woche die 4:13 dream aus der Hülle gezogen und gemerkt, dass ich die maximal 3* abgespielt habe. Hoffentlich ist das neue Album endlich mal wieder ein richtiger Knaller…