Das neue Skandal-Video „Deutschland“, das Rammstein vor gut 17 Stunden bei Youtube veröffentlicht hat, wurde inzwischen über 6,5 Millionen mal aufgerufen. Das Konzept, durch grenzüberschreitende Provokation Aufmerksamkeit zu generieren, funktioniert bestens. Darin zu sehen ist ein Sturzflug durch 2000 Jahre deutsche Geschichte, die unsere Heimat wie einen Moloch aus Grausamkeiten, Greueltaten und Perversität erscheinen lassen. Eine Szene ist besonders umstritten: die Inszenierung der Bandmitglieder als KZ-Häftlinge am Galgen. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, sagt: „Wer den Holocaust jedoch zu Marketingzwecken missbraucht, handelt verwerflich und unmoralisch.“ Werfen wir einen Blick darauf.
Nachdem der 9-minütige Epos an mir vorbeigezogen ist bin ich erstaunt, wie einfach Rammstein mit plumpen Darstellungen meine Empörung zum kochen bringt. Musikalisch verkommt der Song zur Nebensache, weil er von Bildern und Text erschlagen wird. Dennoch, „Deutschland“ ist nicht nur eine provozierende Marketing-Masche. Anders als die neulich bei Spontis diskutierten Bands, erkenne ich hier eine klare Botschaft. „Mein Herz in Flammen. Ich will dich lieben und verdammen.„, singt Lindemann im Refrain. Darin auf den Punkt gebracht, der ständige Kampf der Deutschen zwischen Heimatgefühl, Stolz und Vergangenheitsbewältigung.
„Deutschland“ ist ein erschreckender Zustandsbericht unseres Landes, der mehr der Wahrheit verbreitet, als uns lieb ist. Es greift die immer stärker werdenden rechts-ideologischen und nationalistischen Tendenzen in unsere Land auf, ohne eine belehrende oder verherrlichende Keule zu schwingen. So hart es auch ist, der Song vernichtet das nationale Selbstwertgefühl in weniger als 9 Minuten. Er stellt uns vor die Entscheidung, wie wir mit der Vergangenheit und Gegenwart unseres Landes umgehen.
Faszinierend ist auch die detailreiche Bilderflut. Von der Varusschlacht im Teutoburger Wald, den Befreiungskriegen, den Deutschordensrittern, dem Absturz der Hindenburg, von Sigmund Jähn als Mann im All und den Terrorismus der RAF, ständig gibt es etwas neues zu entdecken. Selbst die KZ-Szene, die so viele Kritiker getriggert hat, erscheint beim zweiten hinsehen gar nicht mehr so plump, denn nicht alle Bandmitglieder am Galgen stellen Juden dar. Ebenso sind politische und homosexuelle Häftlinge zu sehen. Was auf den ersten Blick plump erscheint, entpuppt sich als subtiles – wenn auch negatives – Meisterwerk. Die Reduktion des Videos und des Songs auf die umstrittene Szene wird dem Kunstwerk nicht gerecht.
Die Band positioniert sich so deutlich wie nie gegen den Nationalismus: „Deine Liebe ist Fluch und Segen. Meine Liebe kann ich dir nicht geben […] Übermächtig. Überflüssig. Übermenschen. Überdrüssig. Wer hoch steigt, der wird tief fallen. Deutschland, Deutschland über allen.“ Die dunkelhäutige Germania, die über die weissen Ritter herrscht, verdeutlicht das auch visuell. Sowieso mach Ruby Commey, die gebürtige Berlinerin, ihrem Schauspiel Studium alle Ehre.
Yad Vashem, die Holocaust-Gedenkstätte, sieht die Sache dann erstaunlich differenziert, „Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem kritisierte nicht generell den künstlerischen Umgang mit dem Holocaust.“
Und genau das ist es in meinen Augen. Kunst. Und Kunst darf, und ja, manchmal muss sie es sogar, provozieren und Grenzen überschreiten. Auch wenn die generierte Aufmerksamkeit marketing-technisch kalkuliert ist und der Band sicher in die Taschen spielt, bleibt es ein Lied mit Botschaft. Und anstatt sich hinter rätselhaften Textzeilen zu verstecken, sich mit bloßer Nazi-Ästhetik zu schmücken oder lüsternd die Reize der Zuschauern zu tangieren, ist die Aussage des Songs „Deutschland“ klar und deutlich. Die Haltung der Band ist, auch wenn es aktuell keine Stellungnahme zum Video gibt, bereits durch diverse Interviews deutlich geworden. Dem Rolling Stone verriet Lindemann bereits 2011:
Wir kommen aus dem Osten und sind als Sozialisten aufgewachsen. Wir waren früher entweder Punks oder Gruftis – wir hassen Nazis!
Eine Haltung, die ich mir gerade im Hinblick auf pseudo-intellektuelle Neofolk Bands wünschen würde. Eine Haltung, die selbst dem WGT-Management gut getan hätte, wenn man sich das Design mancher Eintrittskarten in Erinnerung ruft. Kunst darf provozieren. Kunst darf wehtun. Kunst darf Grenzen überschreiten. Rammstein machen meiner Ansicht nach vor, wie das gehen kann. Als „Episch“ bezeichnet es die internationale Presse und ich schließe mich dem – obwohl ich kein ausgewiesener Rammstein-Fan bin – uneingeschränkt an.
Wie findet ihr das Video von Rammstein? Ist gerade diese plumpe Geradlinigkeit in Bilder und Text das, woran es manchen Bands in unserer Szene mangelt? Ist das der richtige Umgang mit unserer Vergangenheit?
Schöner Text über ein tolles Video, die Reaktionen darüber sagen über den Zustand unserer Gesellschaft aussagt. Alle 10 Minuten wird eine neue Empörungs-Sau durchs Dorf getrieben…
Ich will mich zum Video gar nicht äußern, dass wäre durch meinen Musikgeschmack so oder so gefärbt.. aber ein Teil hier im Review muss ich mal aufgreifen:
Auch wenn dies vielerorts aus dem Hut gezaubert wird, „stärker werdende Tendenzen“ nach rechts, stimmen so einfach nicht.
Ich empfehle dazu folgendes Essay:
Demokratie in Gefahr?
Wieso es keinen Rechtsruck gibt, aber die extreme Rechte trotzdem wächst.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_84519312/wieso-es-keinen-rechtsruck-gibt-aber-die-extreme-rechte-trotzdem-waechst.html
Äußerst verlinkenswert <3
@Robert: Danke für diesen tollen Blogpost!
(Ich weiß natürlich gerade nicht was du eigentlich beruflich machst, aber von dem was du hier veröffentlichst könnten sich so einige altgediente Berufsjournalisten in Deutschland qualitativ & stilistisch eine ordentliche Scheibe abschneiden. Ist auch keine Schleimerei sondern meine ehrliche Meinung nach dem Lesen gerade.)
<- THIS!
Auch wenn ich musikalisch kein Rammstein- oder generell "NDH"-Fan bin (lieber "NDT" ;) ), dieses Musikvideo finde ich pers. auch nicht problematisch. Rammstein konkettiert hier nicht, flirtet nicht mit Faschismus oder bedient sich billig beim sog. "Nazi chic", bleibt im Gegensatz zu so manch angeblicher Szene-Band nicht ganz bewusst nebulös (um wie eben andere Bands entweder die eigene rechte politische Gesinnung nicht zu deutlich zu zeigen ODER zumindest rechte Fans nicht zu verlieren/ggf. weitere anzuziehen) – Nein, sie kritisieren, und sind mutig genug ihre Meinung auch eindeutig zu vertreten. So gehts eben auch. Verglichen damit ist das, was (beispielsweise) "gewisse Neofolk-Bands" die angeblich zu unserer Szene gehören, tun… schlicht und ergreifend Feigheit oder Scheinheiligkeit.
@demlak: Das von dir verlinkte Essay auf T-Online ist größtenteils durchaus sehr gut geschrieben, aber ich kann diesem nicht in allem 100% zustimmen:
Der Autor ist wie du der Meinung es gäbe KEINEN „gesellschaftlichen“(!) Rechtsruck. Nehmen wir mal an dem ist so, das ändert das nichts daran dass immer mehr Rechte und Rechtsextreme in den Parlamenten sitzen – So definiere ich z.B. „politischen“ Rechtsruck. Denn in Parlamenten werden eben Entscheidungen getroffen die für uns alle relevant sind.
Hinzu kommt noch dass die CDU/CSU (und eine Zeit lang auch die SPD) politisch durch die Erfolge der AfD seit 2015 weiter nach rechts gerückt sind weil sie sich von der AfD „treiben“ haben lassen und dachten das bringt ihnen Stimmen zurück (tat es ja nicht).
Die Aussage „es gibt einen Rechtsruck“ als falsch abzutun ist so nicht korrekt, es kommt darauf an wovon man spricht/was genau „gerückt“ ist/sein soll (bei der häufig gebrauchten Formulierung „Europa ist nach rechts gerückt“ ist ja nicht eindeutig ob damit alle europäischen Bürger ODER die europäischen Politiker gemeint sind).
Robert hat ja geschrieben:
Da steht ja gar nicht dass sich seiner Meinung zwangsweise die Menschen in Deutschland mehrheitlich geändert hätten. Und dass Rassisten und Nationalisten mehr und mehr politischen Einfluss erlangen ist halt – leider – Fakt, wie ein Blick in den Bundestag und einige Landtage zeigt.
Dass Erfolge der Rechten so GAR NICHTS mit wirtschaftlicher Lage zu tun haben halte ich für etwas einseitig, das ist schon ein Faktor. Die sogenannte „Unterschicht“ nimmt halt Migranten auch als Konkurrenten wahr (bez. Arbeitsplätzen, bezahlbarem Wohnraum, Sozialleistungen, etc.). Dass das nicht die Schuld der Migranten ist sondern z.B. unser Staat lange Zeit für die Ärmeren nichts getan hat, nicht genug in sozialen Wohnungsbau investiert usw., ist Fakt – genauso wie die Tatsache dass AfD/FPÖ usw. KEINE Parteien für die kleinen Leute sind (ganz im Gegenteil)… aber gewählt wird halt leider meistens „nach Gefühl“ und nicht nach Fakten, heute fürchte ich NOCH mehr als früher (nicht zuletzt auch durch das Internet – was war ich früher mal naiv wenn es um die Segen der Technik ging…). :(
Der grundsätzlichen Aussage des Autors dass die „ewig gestrigen“ wie ich sie generell nenne zwar politisch jetzt wieder aus ihren Löchern gekrochen kommen, diese Leute aber natürlich auch vorher da waren -> stimme ich absolut zu (das ist auch der Grund warum wir eben aktuell NICHT nur aller Orten verstärkt über Rassismus, Nationalismus oder pauschale Islamfeindlichkeit (und ja, 2019 ist imho jede Religion natürlich überflüssig – aber Hetze hilft halt nicht) stolpern… sondern eben AUCH über wieder erstarkenden Sexismus, Homophobie, Transphobie, … (obwohl die zwei Bereiche ja erstmal gar nichts miteinander zu tun hätten)
Wer was gegen „Neger“ hat hat erfahrungsgemäß halt meistens auch was gegen „Schwuchteln“, gegen „Transen“ etc. … nicht immer, aber sehr sehr häufig.
Ich hab mich bereits öfters mit Menschen aus der Trans*-Community unterhalten die mir erzählt haben, dass sie je nach dem welchen Weg sie nach hause nehmen öfter mal entweder von jungen arabischen Migranten – sicherlich (strenggläubigen) Muslimen – oder von deutschen Jugendlichen (manchmal im Skin-Look) angepöbelt werden. BEIDES ist einfach def. 100% inakzeptabel. Und um das so zu sehen muss man meines Erachtens auch gar nicht „links“ sein wie ich, sondern einfach nur vernünftig und menschlich einigermaßen anständig.
Eine spez. Formulierung im wie gesagt größtenteils def. sehr gelungen Essay (insbesondere die „Acht Schlussfolgerungen“ am Ende sind sehr gut!) bei T-Online finde ich leider etwas misslungen:
„Zumutungen“? Die Wortwahl passt doch irgendwie nicht.
Und ich bin nicht „der Meinung“ dass Rechte oder Rechtskonservative die Zitat „Zumutung“(??) dass z.B. homosexuelle Mitmenschen und homosexuelle Paare eben GENAUSO Menschen sind und natürlich DIESELBEN Rechte wie sie haben -> Zitat „annehmen sollten“… -> Rechte und Rechtskonservative haben das (und damit z.B. auch eine „Ehe für alle“) verdammt nochmal einfach zu akzeptieren, Ende!
KEINEM von den ewig gestrigen geht ein Stück Freiheit verloren weil z.B. ihre schwulen Nachbarn jetzt heiraten dürfen, es kann ihnen völlig egal sein und es HAT ihnen egal zu sein (so lange ihre wilden ideologisch-aufgeladenen Theorien „homosexuelle Eltern würden der Entwicklung von Kindern schaden“ nicht wissenschaftlich irgendwie belegt sind – Und bis jetzt ist sich die Welt der Wissenschaft einig dass solche Theorien einfach Bullshit sind ;) ).
Die Freiheit des einen endet erst da wo die eines anderen eingeschränkt wird/einem anderen geschadet wird* – Und heiratende Schwule z.B. schaden eben genau: Niemandem. :)
( *Es ist diese einfache Regel, die uns als Gesellschaft den Faschismus vom Leib halten kann.)
Ich hab ´ne Weile gebraucht , bis ich einen klaren Gedanken fassen konnte. Am Anfang wusste ich gar nicht, wie ich alles deuten soll und erst beim nachdenken, wurde mir mir klar, was für ein Genie-Streich dieses Stück ist. Es ist erstmal sehr ablenkend mit der Lichtshow, weil so viele Reize auf einmal einprasseln. Aber so ab der Hälfte wurde der Song richtig schön. Man muss ihn wirken lassen.
Schön ist unsere Geschichte nun wirklich nicht. Aber wenn man seine eigene Meinung zu den politischen und religiösen Anspielungen bestätigt sieht, ist es kein Frustgefühl gewesen, sondern eher die Traurigkeit, die bei mir einzog. Traurig, das sich nicht viel im Kopf mancher Menschen ändert.
Nach Fettes Brot halt der nächste Trend-Hüpfer. Wer’s braucht. Wahrscheinlich gehen die Verkaufszahlen gerade zurück…
Ein Sammelsurium von Kriegsszenen und diktatorischen Momenten. Vernichtet hat es gar nichts. Vergleichbare Szenen könnten auf jedem Flecken der Erde spielen. Mitteleuropäische Geschichte und Kultur auf 9 Minuten Gewalt und Unterdrückung zu reduzieren, ist weder Kunst noch sonderlich erhellend. Diese Stationen gehören natürlich zum historischen Gut und haben uns zu dem gemacht, was wir sind. Aber eben nicht nur. Was Rammstein betreiben, ist selektive Schwarzmalerei.
Ein bisschen Whataboutism gefällig?
Welche Emotionen würde man erst wecken, würde man 1400 Jahre Islam auf dieselbe Weise in 9 Minuten verpacken… Von den zig Kriegen Mohammeds, der systematischen Auslöschung gefangen genommener Familien, der Enthauptung von Teilen der jüdischen Bevölkerung in Medina, den Judenpogromen im mittelalterlichen Andalusien, der Ermordung von Christen, Samaritanern, Parsen, Hindus und Buddhisten während der islamischen Expansion, der Zerstörung des Zentrums des Wissens, der größten Bibliothek der Erde in Nalanda, dem Überfall auf das byzantinische Reich, der die Kreuzzüge auslöste, über die blutigen Auseinandersetzungen zwischen Schiiten und Sunniten bis hin zur Islamischen Revolution in Persien… Ergänzend dazu die Ermordung von Homosexuellen und Apostaten (in einem guten Dutzend islamischer Staaten gibt’s dafür die Todesstrafe), die Steinigung bei Ehebruch und anderer unverhältnismäßiger Vergehen, die Verheiratung von Kindern (in Deutschland unter Muslimen einige hundert – der BGH will sogar das Kinderehegesetz als verfassungswidrig torpedieren). Danach versucht mal, den Muslimen ihre Identität madig zu machen. Die Reaktionen dürften euch nicht gefallen.
Das ist hoffentlich ein schlechter Scherz. Punks und Gruftis hatten im Sozialismus praktisch kein Existenzrecht. Schikaniert, verfolgt und von der VP grün und blau geschlagen.
Da lege ich mir doch glatt „Die roten Idioten“ von Volxsturm in den Player… Anders ist’s kaum zu ertragen.
Video halt Rammstein-Like sehr professional gemacht. So kennt man die Band. Musik, halt Rammstein, auch wenn das Intro von Anne Clark geklaut ist.
Man sollte das ganze nicht überbewerten. Mir persönlich geht es massiv auf die Klöten das jeder Hurz-Verein immer seinen Senf dazu geben muss. Zentralrat der Juden, Moslems, Katholiken, etc. Müssen die alles hier kommentieren? Etwas mehr Coolness, auch in der Politik würde uns Deutschen mal gut tun. Und mal ne ordentliche Portion Selbsbewusstsein! Ich bin nicht Stolz ein Deutscher zu sein (warum auch) aber schämen muss ich mich dafür auch nicht!
Jedes Land hat Dreck am Stecken. Kein Land hat sich in der Menschengeschichte nur mit Ruhm bekleckert!
@Armin Reimer:
Richtig, stimme dir völlig zu. :)
Es gibt leider immer wieder Leute die meinen es ginge nur ENTWEDER Scham ODER Stolz bzw. man erwarte von ihnen eines von beiden… Keines von beidem macht wirklich irgendeinen Sinn (zumindest kenne ich niemanden der sich seinen Geburtsort aussuchen durfte ;) ).
Meine Meinung: Wir können logischerweise persönlich nichts für die Taten unserer Großväter usw., wir haben „nur“ die Verantwortung dafür zu sorgen dass vergleichbares hier NIE wieder passiert – Nicht mehr & nicht weniger.
Stimmt schon, aber Unrecht gegeneinander aufzurechnen/abzuwiegen/… macht auch nicht wirklich Sinn. Die (von Neonazis gerne Propaganda-technisch jährlich instrumentalisierte) Bombardierung Dresdens durch die Briten zu Kriegsende war militärisch völlig nötig und meines Erachtens auch ein Kriegsverbrechen, ABER das z.B. relativiert in keinster Weise die Taten der Nazis. Falsch ist eben Falsch, Grausamkeit bleibt Grausamkeit, in beiden Fällen.
Einen gewissen Unterschied – was die „Relevanz“ für unser heutiges Leben betrifft – zu bestimmten Grausamkeiten anderer Nationen (z.B. der USA gegen die amerikanischen Ureinwohner) sehe ich aber darin dass die erste Regierung unserer (noch relativ jungen) Bundesrepublik leider fast ausnahmslos aus ehemaligen Nazis bestand (hinzu kamen noch viele Richter, div. andere Beamte) und wie gesagt z.B. unsere Großväter teilweise zu den Tätern gehörten… Es ist eben doch nur 74 Jahre her (und leider noch keine 200+).
Eine Sache wo wir Deutschen tatsächlich „weiter“ sind (und darüber bin ich, im Gegensatz zu einem Björn Höcke z.B., sehr froh) als andere Nationen ist eben gerade die Aufarbeitung unserer Vergangenheit (zumindest was die Nazizeit angeht) – Ich würde mir (nur als Beispiel) durchaus wünschen dass z.B. die Briten als Nation ihre imperialistische Vergangenheit kritisieren anstatt sie zu idealisieren… oder dass die Türken al ihre Haltung zum Völkermord an Armeniern und Kurden ändern… aber darauf wartet man wsl. leider noch ein paar hundert Jahre… :(
Ich habe seit geraumer Zeit das Gefühl, dass religiösen Instanzen und Religion allgemein immer mehr Bedeutung verliehen wird. Dabei dachte ich, wir hätten diesen religiösen Mumpitz allmählich hinter uns gelassen. Pustekuchen. Ein Beispiel: Inzwischen ist es sogar seitens des EuGH untersagt worden, Mohammed als pädophil zu bezeichnen (wie will man den Sexualverkehr mit einer 9-jährigen oder den Inzest mit Tochter Fatima denn sonst nennen?). Es könnten religiöse Gefühle verletzt werden. Mittelfinger Ahoi!
Torsten : Das stimmt. Die nächste Empörung kommt bestimmt.
demlak : Für mich ein Trend, den ich auch in meinem persönlichen Umfeld wahrnehmen kann. Ganz besonders bei der letzten Kommunalwahl in unserer beschaulichen, äußerst „westlichen“ Stadt, war das für mich deutlich. Knapp 10% für die AfD spricht eine deutliche Sprache. Ich erkenne unter den Menschen, die mir im Alltag begegnen eine Art von Solidarisierung mit den Themen der AfD, auch (oder vor allem) bei ehemals Erz-Konservativen. Der Trend beruht also auch auf eigenen Erfahrungen.
Durante : Danke für die Blumen, aber zum Berufsjournalisten wird es nicht reichen. Meine Rechtschreibung ist grausam, ich verliere gerne die Objektivität und gelegentlich lässt die Recherche zu wünschen übrig. Aber es reicht zum Blogger, wie ich finde.
Franz : Ja, so ging es mir auch. Auch weil das plumpe Rammstein-Konzept funktioniert. Ich habe mich empört und geschimpft, bevor ich einen zweiten Blick wagte. Den empfehle ich übrigens jedem, denn gerade das Video ist sehr detailverliebt.
Auseklis : Natürlich ein Trend-Hüpfer. Doch das Video füllt für mich eine eklatante Lücke zwischen denen, die um das „historische Gut“ wissen und denen, die sich dafür im Grunde gar nicht interessieren, aber möglicherweise durch das Video animiert werden, sich damit zu beschäftigen. Auch mir ist bewusst, das die Schwarzmalerei sehr selektiv ist, aber in meinen Augen bildet das in gewisser Weise die Stimmung unserer Gesellschaft ab.
Die 1400 Jahre Islam aufzuarbeiten wäre die Aufgabe von islamischen Bands, wie ich finde, ebenso wie es Rammstein als deutsche Band mit der eigenen Geschichte macht.
Hast du in der DDR gelebt? Wenn nicht (so wie ich), bleibe ich lieber bei meinen Quellen. Unzählige Bücher in meinem Regal und vielen Geschichte und Videos in diesem Blog sprechen aber eine deutliche Sprache. Selbstverständlich gab es Gruftis und Punks in der DDR, entgegen jedes „Existenzrechts“. Das die in der DDR beobachtet und verfolgt wurden, ist auch keine Neuigkeit. Und trotz jeder Verfolgung, Beobachtung und Bespitzelung gab es Gruftis, Punks und auch (rechtsradikale) Nazis.
Armin Reimer : Die öffentlich Empörung, das ständige Hin- und Her zwischen den Interessengruppen, das so ein Lied auslöst sind wichtiger Teil der Entwicklung, wie ich finde. Nur durch ständige, dauernde Wiederholung, durch ständige Diskussion sickert dieses Wissen in eine Art gesellschaftlichen Verstand. Ich weiß, es schmerzt manchmal und auch mir hängt es gelegentlich zu Halse heraus, aber ich spüre eben auch diese Ausdifferenzierung. Politiker, die sich melden und unreflektiert irgendwas in den Äther schießen sind Leute, die ich nicht wieder wählen würde. Nur so können wir uns ein Bild machen.
Durante : Wir Deutschen sind sowieso die Nachdenker schlechthin. Das hat gute und leider auch schlechte Eigenschaften. Denn zum einen stecken wir viel Energie in die Vergangenheitsbewältigung, was uns unsere Vergangenheit und allgemein geschichtliche Hintergründe sehr bewusst macht, zum anderen verbringen wir aber viel zu viel Zeit damit, uns um andere Länder und andere Probleme Gedanken zu machen. In unserem steten bestreben über alles nachzudenken geht meiner Ansicht nach viel Energie verloren, Veränderung umzusetzen und sich wirklich zu bewegen.
Nachdem ich den ganzen Tag schon schriftliches Material zu dem neuen Song und Video zu „Deutschland“ gesichtet hatte, war ich eben gerade vom Video, Text und musikalischer Untermalung enttäuscht. Ich bin kein Rammstein-Fan, aber ich fand das alles sehr schwach, nachdem ich dann den großen Knaller erwartet hatte. Der Text ist stumpf und plump (also typisch Rammstein ;)), das Video ist viel zu schnell und konfus geschnitten und die Synths passen für meine Ohren nicht wirklich zu den Gitarren.
Und diese Szene mit den KZ-Häftlingen: Ganz ehrlich, wenn man so etwas nicht mehr zeigen darf, müsste auch z.B. der Film „Schindlers Liste“ verboten werden. Und der gehört ja auch schon zum Kulturgut. :) Ich denke, der Zentralrat der Juden und ähnliche Instanzen reagieren immer etwas zu empfindlich auf solche „Künstlerischen Interpretationen“ unserer Geschichte. War bei Kollegah und Co. die Empörung aufgrund der geschmacklosen Textzeilen berechtigt, ist diese Empörung bei Rammsteins Video „Deutschland“ eben nicht angebracht. Wieso sollte man sich nicht so drastisch und anschaulich mit unser Geschichte auseinandersetzen, denn so hat es sich nun einmal abgespielt?!
Ich sagte nicht, dass es keine gab. Das Existenzrecht sprach man ihnen dennoch ab. Und wer hätte sich von den DDR-Punks jemals als Sozialist im DDR-Sinne bezeichnet? Entweder haben Rammstein sich falsch ausgedrückt oder zuviel gesoffen. Punk und institutionalisierter Sozialismus gehen einfach überhaupt nicht zusammen.
Dazu haben wir auch allen Grund, um mal den Pessimismus aus der Mottenkiste zu holen. Klimawandel, ob menschengemacht oder nicht, ist letztlich unerheblich. Wir könnten in den nächsten Dekaden Migrationsströme erleben, die 2015 problemlos in den Schatten stellen. Von bis zu 250 Millionen Menschen ist da die Rede, die sich aufgrund von sogenanntem „Wasserstress“ in Bewegung setzen werden. Aktuell nennt Amnesty International Flüchtlingszahlen von bis zu 70 Millionen Menschen. Sogenannte „Klimaflüchtlinge“ sind noch gar nicht mit einberechnet. Dazu die ausufernde Population in Afrika, die nicht auf dem Kontinent verbleiben wird. Oder wie ein Herr Gysi (dessen Äußerungen ihr sicher eher Glauben schenkt) es schon damals sagte: diese Menschen werden kommen. Sie kennen unseren Lebensstandard. Sie kommen ja jetzt schon in klapprigen Booten, zum Teil fahrlässig angelockt aus den Reihen der Politik. Für die Mittelmeertoten zeigt sich natürlich niemand verantwortlich, obwohl Merkel und Co. diese mitzuverantworten haben. Für die Zustände, die dann in Europa herrschen werden, auch nicht. Ein „Clash of Cultures“ wäre so sicher wie das Amen in der Kirche.
Als ehemaliger 1er Geschichtler teile ich weder den Schrecken noch die Kritik. Die globale Geschichte des Menschen ist voll von Grausamkeiten, darin ähnelt er stark einigen anderen Vertretern seiner „Affenkollegen“. Die Entwicklung hin zum friedlicheren und vernünftigeren Handeln, grade der Männchen dieser Spezies, ist sehr langsam und voller Rückschläge… bis heute. Das Rammstein zB keine Amerikanische Band ist, die die Jahrhunderte der planmäßig durchgeführten Nativepeoplevernichtung und der Sklavenhaltung, oder Angehörige eines anderen modernen Nationalstaates und der vergangenen oder aktuellen Grausamkeiten seiner Menschen ist, ist nunmal so. Da könnte man noch viel in Bild und Ton, inklusive jetzt grade, einmal über den Globus und durch die Jahrhunderte…. Jahrtausende…. künstlerisch Umsetzen. Bringt mich gleich zu meinem zweiten Punkt. Als Kunstfreund und Kunstfreiheit Freund, sehe und Höre ich wieder kein Problem. Wer’s nicht vertragen kann, den sollte man evtl warnen damit er wegschauen und weghören kann. Punkt Drei. Als alt linksgrünversiffter politisch Aktiver sehe und höre ich hier keine AfD/NPD/REP/Identitäre etc etc Werbung. Ganz im Gegenteil empfinde ich hier sofort einen sehr Kritischen Geist, so daß ich auch keine Bedenken habe, das Lied und Video zur Hymne eines Teiles oder der ganzen Gruppe dieser Geisteshaltungen wird. P.S. Die Varusschlacht war bei Kalkriese. Und was die späteren Deutschen aus Arminius Leben, der Schlacht, und dem Rest gemacht haben (oft unter Ausblendung aller anderen Menschen und Handlungen um diese Geschichte)…. also ich meine jetzt nicht nur ne Metallfigur mit Geflügel am Helm, die mit dem Schwert erhoben, nach Frankreich blickt, ist ja auch so ein Kind seiner Zeit. Genauso die Zeit in der der Deutsche Orden/von Jungingen und Władysław II. Jagiello+Großfürst Vytautas zusammen trafen, und was die späteren Kinder ihrer Zeit daraus machten. Mich bringt das immer wieder zur Erkenntnis: Aktuelle seriöse Forschung, Wissensvermittlung, Entmystifizierung, nüchtern der Handlungen ins Auge schauen, und auch erkennen wo Wissen verloren gegangen ist (wissen wir nicht/wissen wir noch nicht). Ich denke dann wären auch die rechten Gruppierungen kleiner, weil viele schlicht filtern, und Mythen anstatt Fakten erliegen.
Welch ein Optimismus. Hollywood hilft ihnen sogar dabei, siehe z.B. die Darstellung der Spartaner im Film „300“, der als Vorlage für die Identitären diente. Und Hollywood hat natürlich einen größeren Einfuss auf die Menschen als das Geschichtsbuch (selbst Schindlers Liste ist in vielen Punkten rein fiktiv. Viele Menschen halten das für pure Biografie).
Dass z.B. der „CDU-Ersatz“ AfD dann kleiner wäre, bezweifle ich, da diese Partei ihren Schwerpunkt auf Wirtschaft, EU-Kritik und Migration legt. Bis auf Personen wie Björn Höcke, der wahrscheinlich immer noch Ausschau nach seiner Männlichkeit hält, ist dort das Jonglieren mit Figuren und Wendungen der Geschichte kaum ein Thema.
Aber wie sieht es im weit linken Spektrum aus? Finden wir dort nicht auch einen ausgeprägten Sinn für Geschichtsrevisionismus? Wo’s eine MLPD gibt, muss es auch eine verklärte Sicht auf die Geschichte geben.
@Auseklis: Danke für das Kompliment mit dem Optimismus. Wo ich für andere ein Schwarz….Weiß… bla… Seher bin, ist es doch erfrischend mal mit Optimismus bedacht zu werden. Ist halt so eine Sache, wo der Mensch den Maßstab für Optimismus anlegt und misst.
Und ja, Myhten, Legenden…. Geschichtsrevisionismus… findet zu allen Zeiten und in allen Gruppen zu allen Ereignissen, sobald sie geschehen sind, statt. Und so bildet sich natürlich auch eine MLDP… oder Anderes von… bis… von mir aus bis zu Gruftkultur und ihrer „Brille durch die sie die Welt betrachtet“. Das führt mich aber zu der Diskussion Freiheit und Demokratie…. wieviel Demokraten haben wir überhaupt in der Gesellschaft, wo sind Aktive und Passive und wo wollen die hin, und was kann/muss/soll eine Demokratie an Kleingruppen (weder die rechten noch die linken Gruppen stellen ja eine große Gruppe… geschweige denn eine Mehrheit da wenn man in die Mitgliedslisten schaut) aushalten?! Aber warscheinlich bin ich da für die einen zu pessimistisch, unter Gruftis aber zu optimistisch…
Aber da würden wir dann total vom Rammstein Musikvideo abgleiten. Da sind wir dann für mich zu weit weg von der musikalischen und bildnerrischen Arbeit und ihrem Ergenis in diesem Fall.
Ich hatte den „Skandal“ um das Video zuerst auf dem Deutschlandradio online verfolgt, und später weitere Berichte gelesen. Der Skandal fing mit dem ca. 30 sekündigen Trailer an, der nur eine KZ Szene zeigte, und über die sich Empört wurde, und zur Frage gestellt wurde ob Marketing das darf. Der Zentralrat der Juden hatte sich bereits zu dem Zeitpunkt dazu geäußert, auch wenn von manchen Seiten auch erstmal angewartet werden wollte, bis das volle Video raus ist.
Als es dann raus war, sind manche Musikjournalisten nicht von ihrem ersten Eindruck zum Trailer abgerückt. Die Artikel vom „Spiegel“ und „die Zeit“ sind nicht so negativ bestimmt.
Mehr als diese Artikel hab ich bisher nicht dazu gelesen. Zusätzlich hab ich noch Facebook-Kommentare zu den Berichen gelesen, die wenigsten haben dem Journalisten bei DLF zugestimmt. Das suggeriert mir, dass das Ganze künstlich aufgebauscht wurde, und der Skandal eigentlich nicht wirklich existiert.
Einer der Journalisten meinte, so wie es den Ausdruck „Sex sells“ gibt, heißt es bei Rammstein „Nazi sells“. Ich füge hinzu: eines der Grundprinzipien von oft geklicktem Journalismus ist „good news are bad news“. Auch wenn DLF öffentlich rechtlich ist, man kann über diesen „Skandal“ kaum berichten, ohne selbst Nutznießer dieser Darstellungen zu werden. (Was ich nicht per se Verurteile, was der Diskussion aber eine weitere Ebene gibt. Gerad wenn es darum geht was Marketing darf, um etwas zu kommerzialisieren).
Musikalisch enpfinde ich das Lied nicht als eines ihrer besten Stücke. Ich warte hier eher ab was der Rest des Albums bringt.
Durante und @robert
Es ist ein Trugschluss, Ergebnisse der AfD/FPÖ/etc.. als einen Ideologie-Spiegel zu interpretieren. Die Welt funktioniert leider bei weitem nicht so einfach. Politische Wahlen haben viele Beweggründe – Rassistisch-Motivierte Ideologien sind da eher in einem sehr kleinen Maße vertreten. Ängste sind da der weit aus größere Motivator. Und es spielt auch keine Rolle, ob Ängste einen realen Konterpart haben oder nicht. Ängste stehen für sich alleine – und müssen auch alleine bewertet werden.
Ich will mich gar nicht groß zum Video äußern (musikalisch mittelmäßig, optisch bombastisch, aber wie bereits angemerkt durchaus künstlerisch und mit mal mehr mal weniger subtilen ‚Tabubrüchen‘, die aber wohl nur noch die Tabus Konservativer bis rechter Zeitgenossen betreffen).
Ich möchte aber mal auf einen Kommentar von @Auseklis hier eingehen:
„Als Sozialisten aufgewachsen“ bedeutet nicht, dass man dem Staatssozialismus der DDR unkritisch gegenüber stand/steht, ein Punk oder Grufti in der DDR kann durchaus sozialistische Ideale gehabt haben, ohne deshalb den Staatssozialismus in Gänze gut zu finden. Und im Zitat stand auch nirgendwo etwas von „Sozialisten im DDR-Sinne“, oder? Du vergisst, dass die Demonstrationen, die zur Wende geführt haben, nicht gegen den Sozialismus an sich gerichtet waren, sondern gegen den Sozialismus, wie er in der DDR von den mächtigen alten Männern praktiziert wurde. Tatsächlich waren es eigentlich Demonstrationen für einen „menschlicheren“ Sozialismus.
Zudem finde ich deine Argumentation auch an anderen Stellen teilweise arg fragwürdig.
Du zählst auf, was „der Islam“ deiner Meinung nach so alles Fragwürdiges getan hat. Wie du schon sagst: „Whataboutism“. Der zurecht als Masche neu-rechter Ideologen verschrien ist, weil er verkürzend ist und Stimmungen schürt, die mit der realen Situation und den Hintergründen nichts zu tun haben. Konservative und rechte Demagogen nutzen die meist nur diffusen, irrationalen Ängste der Leute und ihre Präferenz für einfache, unkomplizierte Lösungen, und geben ihnen einen Sündenbock, um vom eigentlichen Problem unserer zunehmend von elitären Zirkeln zum Nachteil der unteren Schichten diktierten Politik abzulenken. Dummerweise fallen sehr viele Leute (wie offenbar auch du) auf diese Masche herein, was genau der Grund dafür ist, warum der „Rechtsruck“ (den @demlak bestreitet) durchaus real und kein rein politischer ist.
Woanders verlinkst du einen Artikel der „Welt“ (die so konservativ ist, dass sie des öfteren schon mal rechts runter gefallen ist), der impliziert, dass die Flüchtlinge nur kommen, weil irgendein Politiker mal irgendwas gesagt hat, dass sie als Einladung interpretiert haben. Das (der Artikel wie auch deine Argumentation) ist totaler Unsinn, denn die Ursachen der Flucht liegen eben nicht darin, dass jemand was sagt, sondern das wir seit Jahrzehnten eine kolonialistische, protektionistische und zynische Politik verfolgen, die die Herkunftsländer ausblutet. Statt dafür zu sorgen, dass diese Länder wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen können, treiben wir sie immer weiter in die Abhängigkeit, indem wir Konzernen erlauben, dort direkt oder indirekt Raubbau zu betreiben und die Gewinne dorthin zu verschieben, wo sie quasi keine Steuern zahlen. Oder wir machen Deals mit Warlords und Diktatoren und verkaufen ihnen endlos Waffen, um nur ja unserer eigenen Wirtschaft nicht zumuten zu müssen, dass die Gewinne eventuell um ein paar Zehntel-Prozentpunkte fallen. Die paar hunderttausend Toten irgendwo in Afrika oder Asien sind da natürlich nur ein unwichtiger Kollateralschaden. Bei allem geht es nur um den Gewinn und Klientelpolitik.
Doch, genau das steht dort. „Wir kommen aus dem Osten und sind als Sozialisten aufgewachsen.“ heißt „Wir wurden mit DDR-Sozialismus sozialisiert“. Eindeutiger geht es gar nicht.
Sozialismus ist niemals menschlich, egal ob national oder international. Dahinter stehen immer Kollektivismus und Gleichschaltung.
Wenn Du faktischen Mord und Totschlag für ’ne Meinung hältst, bitte sehr. Das ist typisch links-grüne Argumentation. Eine gezielte Verharmlosung der Geschehnisse (kennt man ja auch bezüglich der Bolschewiken und Väterchen Stalin) und der Attribute einer teils menschenunwürdigen Religion (Karl Marx würde sich im Grab umdrehen. Der gab einen Scheiß auf den Islam und beschrieb ihn in drei passenden Sätzen).
Käse hoch zehn. Whataboutism ist nicht einmal politikabhängig. Ich kenne bemerkenswerterweise mehr religiöse Debatten, in denen das vorkommt.
Nur dass Konservative keine Rechten sind. Wertkonservatismus kommt sogar von links (Erhard Eppler).
Irrational… blah blah. Helmut Schmidt war dann wohl auch irrational, als er vor einer Massenmigration aus muslimischen Staaten und einer Destabilisierung europäischer Gesellschaften warnte. Der Mann hatte mehr Weitsicht und Verstand als 90% der Idioten im heutigen Bundestag.
Irrational ist ganz allein eine Islamophilie. Es sei denn, man ist Masochist. Aber was interessieren mich die Unterdrückungsfetische anderer Leute?
Muslime sind nicht dann kompatibler zu unserer Lebensweise, wenn sie muslimischer sind, sondern wenn sie WENIGER muslimisch sind.
Konservativ ist immer noch nicht rechts. Vielleicht bist Du einfach nur zu „rot“?
Die von der Regierung Merkel ausgelöste Sogwirkung wirst Du kaum leugnen können. Es gab vorher schon Mittelmeertote, aber nicht in dem Ausmaß. Der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der IOM. Aber Realitätsverweigerung ist ja bekanntlich auch ein Merkmal weit außenstehender Linker.
Wir schon mal gar nicht. Das ist derselbe Unsinn, den man auch bezüglich der Waffenexporte liest. Als hätten 82 Millionen Einwohner dieses Landes Waffen exportiert. Wäre schön, würdest Du die Verantwortlichen auch beim Namen nennen und den Menschen keine Kollektivschuld suggerieren.
Um die Probleme weiß ich. Darüber musst Du mich nicht wirklich aufklären. Selbst der Marshall-Plan für Afrika ist eben auch nur ein Scheinkonstrukt. Und dass die Handelsabkommen Afrika klein halten, ist ein alter Hut. Dennoch kann man uns nicht für alles verantwortlich machen. Religiöse Konflikte, Genozide, despotische Machthaber, die ihr Volk verkümmern lassen. Da müssen die Afrikaner schon mal selbst für Veränderungen sorgen.
Meine Aussage bleibt dieselbe. Diese Menschen wurden zum Teil grob fahrlässig zu uns eingeladen. Teile der afrikanischen Bevölkerung mögen rückständig leben – taub und blind sind sie deshalb noch lange nicht.
@Auseklis Hmm, da habe ich wohl gleich den rechten Nerv getroffen. Deine Argumentation beruht auf unzulässigen Verallgemeinerungen und logischen Fehlern:
In einem System sozialisiert worden zu sein und einige von dessen propagierten Grundwerten zu teilen, bedeutet nicht, das System als Ganzes vorbehaltlos zu unterstützen. So ziemlich jeder dürfte eine eigenen Vorstellungen davon haben, wie „sein“ System funktioniert/funktionieren sollte. In der DDR (wie auch im Kaiserreich und im Dritten Reich) gab es eine Menge Individuen, die das System und die zugrundeliegenden Werte nicht grundsätzlich ablehnten und trotzdem mit der konkreten Ausgestaltung nicht einverstanden waren.
Was bringt dich zu dieser Einschätzung? Die Menschheit hat den Großteil ihrer Existenz im Kollektivismus gelebt, noch heute funktionieren viele Gesellschaften von Naturvölkern nach diesem Prinzip. Der Maximalindividualismus, den wir heute beobachten, ist historisch gesehen eine relativ neue Erscheinung, weil er voraussetzt, dass das eigene Überleben in jedem Fall gesichert ist.
Abgesehen davon ignorierst du den Fakt, dass „menschlicher“ Sozialismus nun einmal das erklärte Ziel der Demonstrationen war, unabhängig davon, ob DU ihn für möglich hältst oder nicht. Dein Argument ergibt hier als Antwort auf meine Aussage hier einfach keinen Sinn. Du kannst nicht historische Tatsachen mit deiner Meinung wegdiskutieren.
Ich habe auch nichts verharmlost, ich habe lediglich aufgezählt, was deine Meinung vom Islam prägt. Dabei unterstellst du dass des „den einen Islam“ gibt, der zudem heute noch genauso ist, wie vor 1000 Jahren. Aber das ist Unsinn, der Islam hat genauso verschiedene Interpretationen, Strömungen und Sekten wie jede andere Religion auch. Fundamentalismus und Extremismus sind keine islamischen Erfindungen. Moslem zu sein sagt erst einmal genauso wenig über jemanden aus, wie Christ, Buddhist oder Hindu zu sein.
Was hat das mit meiner Argumentation zu tun? Habe ich mit irgendeinem Wort etwas in diese Richtung gesagt? Du argumentierst wirr mit irgendwelchen Einwürfen, die überhaupt nichts mit der eigentlichen Diskussion zu tun haben.
Habe ich das behauptet? In meiner ersten Aussage, auf die du dich beziehst, steht expliziert ein „und“: das impliziert nicht, dass beides das Gleiche ist. Die zweite Aussage bezog sich auf die „Welt“, die eine stark konservative Ausrichtung hat, aber auch bereits mit rechten Ausfällen einzelner Autoren aufgefallen ist.
Der Konservativismus, der seit der Gründung der Bundesrepublik gepflegt wird, grenzt sich aber leider nicht eindeutig nach rechts ab, das tun höchstens einzelne Konservative. Schon Franz Josef Strauß hat gern rechte Rethorik und Gedankengut genutzt, um die entsprechenden Gesellschaftsschichten anzusprechen, ohne dass man ihm dafür heute den Status eines Konservativen abspricht. Möllemann hat das auch versucht und ist damit gescheitert. Aktuell tun z.B. Seehofer und AKK alles dafür, rechte Argumentationen salonfähig zu machen, in dem sie gezielt bestimmt Bevölkerungsgruppen diffamieren. Die ursprünglich als konservative Alternative zur CDU/CSU gegründete AfD ist heute so braun, wie es gerade noch möglich ist, ohne verboten zu werden. Wertkonservativismus hat erstmal keine Richtung, da hast du Recht, die Frage ist aber WELCHE Werte konserviert werden. Und derzeit fällt die Abgrenzung zwischen (neu-)rechten und konservativen Argumentationen zunehmend schwer.
Ich nenne bewusst keine Verantwortlichen, weil es viel zu leicht wäre, auf einzelne zu zeigen, und zu sagen: „Die sind Schuld, ich habe damit nichts zu tun.“ Das hatten wir schon einmal.
Es ist nun einmal so, dass wir, die gesamte Bevölkerung, die Politiker gewählt haben, die es Konzernen erlauben, so zu agieren, wie sie es tun. Es war nicht allein Herr Dobrindt und es ist nicht allein Herr Scheuer, die es den Autokonzernen erlaubt haben, die Dieselkäufer zu bescheißen und damit völlig ungeschoren davon zu kommen. Es ist nicht allein Frau Merkel, die Waffenexporte nach Saudi-Arabien, Afrika und sonst wohin erlaubt hat, mit denen nun hunderttausende unterdrückt und getötet werden. Es waren nicht allein Herr Steinbrück oder Herr Schäuble, die die Banken so agieren lassen haben, dass sie mit über 65 Milliarden Euro Steuergeldern gerettet werden mussten. Es waren nicht einzelne Leute, die entschieden haben, den Ausbau erneuerbarer Energien zu deckeln, damit die Kohle- und Energiekonzernlobby nicht zu laut jault und weiter das Klima verpesten kann. Das waren Kollektiventscheidungen von Parteien, die wir alle gewählt haben. Und damit lassen WIR Konzerne so agieren, wie sie es tun, weil WIR Politiker wählen, die ihnen keine Regeln auferlegen oder ihnen an den Gewinn gehen, wenn sie Scheiße bauen. WIR lassen das alles zu.
Hast du in letzter Zeit mal gegen irgendetwas davon demonstriert oder dich in einer Partei oder Initiative engagiert, die das ändern will? Nein? Also komm mir nicht mit einzelnen Verantwortlichen.
Du kapierst nicht, dass die Konflikte in der Regel daraus resultieren, dass einzelne Personen und Volksgruppen sich die Ressourcen sichern wollen und andere Gruppen gesellschaftlich marginalisieren. Religion hat in der Regel gar nichts damit zu tun. Sie dient nur als Unterscheidungsmerkmal, weil alle anderen Merkmal nicht offensichtlich genug und damit untauglich sind. Im Jugoslawienkrieg wurde Religion in Bosnien vorgeschoben, um die einzelnen Beteiligte zu unterscheiden. weil es sonst kein anderes Merkmal gab Dabei ging es aber darum, der jeweiligen Gruppe die Kontrolle über die Wirtschaft und die Gesellschaft zu sichern und die anderen Gruppen klein zu halten. In Nordirland ging es nie um die Unterschiede zwischen den religiösen Vorstellungen der Katholiken und der Protestanten, sondern allein darum, wer die Kontrolle über das Land hat, und welche Gruppe einfach von der gesellschaftlichen Mitbestimmung ausgeschlossen werden konnte.
In Afrika geht es bei Genoziden und Despotien einzig um die Kontrolle von Ressourcen, die mit Hilfe ausländischer Konzern zu Geld gemacht werden können. Dazu werden andere Gruppen, oft mit direkter oder indirekter Unterstützung durch Konzerne mittels Vorzugsbehandlung, Bestechung oder Wahlkampfspenden, unterdrückt oder mit Krieg überzogen. Die Afrikaner können nicht so einfach „selbst für Veränderungen sorgen“, weil sie abhängig davon sind, was unsere Konzerne und Politik ihnen geben, weil die Wirtschaft dort nicht mehr ohne funktioniert. Und auch hier kommt wieder das „wir“ ins Spiel, denn unsere Wahl und gesellschaftliche Willensbildung ist es, die das ermöglicht.
Glaubst du wirklich, dass sich dort irgendjemand daran erinnert, was z.B. Herr Gabriel irgendwann einmal gesagt hat? Weißt du, welcher Staatsgast zuletzt mal hier war und was der so von sich gegeben hat? Das Bild vom goldenen Europa oder Amerika enstand nicht durch Worte, sondern durch unsere Waren, die dort in den Markt gedrückt wurden, durch unsere Urlauber, die nicht selten in kolonialer Manier mit Geld um sich werfen und nur die schönen Seiten des Kontinents zu sehen bekommen (und die anderen Seiten auch gar nicht sehen wollen).
Und was unterscheidet Fluchtbewegungen aus einem wirtschaftlich bankrotten Afrika ins gelobte Land Europa von der Auswanderung deutsche Handwerker nach Norwegen oder deutscher Ärzte nach Großbritannien, die dort besser verdienen? Oder von der Auswanderung von mittlerweile über 400000 Deutschen in die Schweiz plus weiteren tausenden Deutschen, die täglich in die Schweiz einpendeln, um dort zu arbeiten? Was gint dir das Recht, das Eine zu verurteilen, das Andere aber nicht?
Nein, Du hast linke Verhaltensmuster offenbart. Die Rechtskeule, mit der man versucht, jede von der linken Ideologie abweichende Haltung zu diskreditieren, ist halt ausgelutscht. Damit kannst Du nicht mal ’ne Augenbraue in Bewegung versetzen.
Dir scheint nicht ganz bewusst zu sein, was viele der Menschen haben durchmachen müssen. Diese wurden zum Teil von Kind auf indoktriniert. Hinterfragung war kaum möglich, es sei denn, man wollte ein Außenseiterdasein führen. Repressalien begannen da schon in der Unterstufe. Du tust gerade so, als hatten die Leute eine freie Wahl, die „propagierten Grundwerte“ zu verinnerlichen… Eine völlig verklärte Sicht der Dinge.
Individualismus, wie wir ihn leben, war in der DDR nicht möglich. Wenn Du einen derartigen Kollektivismus anstrebst, solltest Du mal analysieren, ob Dir nicht vielleicht eine faschistoide oder totalitäre Persönlichkeit innewohnt.
Dadurch, dass Du diesen „menschlichen“ Sozialismus in den Vordergrund stellst, verweist Du auf einen vermeintlich „besseren“ Sozialismus, der keiner ist. Für die Debatte völlig unerheblich. Mir ist nicht mal bewusst, warum Du das erwähnst. Man könnte meinen, Du wärst ein glühender Verehrer solcher Ideologien, was ich für äußerst fragwürdig halte.
Was den Islam prägt, kannst Du dem Koran, den Tafsiren und den Sahihs entnehmen. Du kannst es natürlich noch einfacher machen und die Figur Mohammed analysieren. Dieser „Prophet“ gilt den Muslimen als perfekter Mensch und religiöses Idol. In unserer heutigen Gesellschaft würde dieser perfekte Mensch wahlweise in der Psychiatrie oder im Zuchthaus sitzen.
Den Fehler, den Du begehst, ist derselbe Fehler westlicher Politiker und Medien, die glauben, man könne zwischen Islam und Islamismus trennen. Eine solche Trennung gibt es in der islamischen Welt nicht. Es ist ein Konstrukt westlicher Theorie. Muslime selbst leben einen simplifizierten, in der Mehrheit sunnitischen Islam, den sie über das Elternhaus vermittelt bekommen. Dabei werden sie häufig durch eine anti-westliche Haltung sozialisiert. Muslime sind die am schwersten integrierbare Bevölkerungsgruppe, was nicht einmal ein sonderlich großes Geheimnis ist.
Natürlich betrifft das nicht alle Muslime. Westlich sozialisierte Muslime kenne ich aus meinem eigenen Umfeld. Das sind in erster Linie Kulturmuslime, die Dir keine Sure und keinen Vers nennen können, was mir persönlich ganz recht ist. Und die, die sich ein wenig damit beschäftigen. geben diese Verse nur in verstümmelter und sinnentstellter Form wieder (Sure 5, Vers 32 ist so ein Vers, mit dem man versucht, den Islam als Religion des Friedens zu präsentieren – vielleicht hätten sie mal genauer nachlesen und die Koranexegesen zur Hilfe nehmen sollen).
Da dieser Islam weder Aufklärung noch Reformation im Sinne Calvins und Co. kennt, ist er rückständig und mit unserer offenen Gesellschaftsform nicht kompatibel. Es gibt keine Koran- oder Hadith-„Updates“. Es gäbe die Möglichkeit einer Abrogation, durch die manch „friedlicher“ Vers (mekkanisch) sogar durch einen neueren „Gewaltvers“ (medinensisch) ersetzt werden kann. Ob es das wirklich besser macht? Ich wage es zu bezweifeln.
Ich frage mich, was Dir solche Relativierungen bringen? Wieviele christliche Extremisten und Fundamentalisten kennst Du, die massiv Gewalt ausüben? Oder jüdische? Und komm mir jetzt nicht mit der Lord’s Resistance Army. Islamistische Vereinigungen stechen aus der Vielzahl der Religionen klar hervor.
Geh doch mal in ein muslimisches Viertel und reiße ein paar Mohammed-Witze. Bin gespannt auf die Reaktionen, falls Du diese vor Deiner Krankenhauseinweisung noch erleben darfst. In einer offenen Gesellschaft muss es möglich sein, Witze über religiöse Figuren machen zu können. Das haben Muslime zu ertragen, genauso wie Anhänger anderer Religionen.
Nun, es zeigt zum Beispiel, dass man bestimmten (und vermeintlichen) Ikonen der Geschichte folgt. Und wenn ich da Mohammed mit Jesus vergleiche, liegen die Unterschiede klar auf der Hand. Es ist schließlich auch ein Unterschied, ob ich Adolf Hitler oder Martin Luther King zum Idol küre.
Falls ich Dich daran erinnern darf: Du bist derjenige, der für den Islam in Verteidigungsstellung geht und ihn als harmlose Religion präsentiert. Der Koran sagt z.B. eindeutig, dass man Christen und Juden nicht zu Freunden nehmen soll. Dieser Buch-Islam ist eine der größten Integrationsbremsen, die es gibt. Folglich müsstest Du konsequenterweise gegen den Islam argumentieren bzw. gegen Inhalte des Korans und anderer Schriften.
All das spielt für den Artikel überhaupt keine Rolle. Oder wie es Frau Wagenknecht mal sinngemäß formulierte: Tatsachen werden nicht falsch, nur weil sie von den Falschen benannt werden. Was Du betreibst, ist rein ideologisch. Zudem stammt der Artikel vom Oktober 2015. Merkel-Bashing war zu dieser Zeit noch kaum ein Thema, da viele die Situation seinerzeit gar nicht einzuordnen wussten.
Es gibt keine solchen Abgrenzungen. Selbst im linken Spektrum gibt es rechte Flügel.
Herr Strauß war rechts und formulierte den Nationalsozialismus als linke Idee, um rechts als etwas Positives hervorzuheben. Aus seiner CSU gingen die Republikaner hervor. Noch mal: Den Platz, den CDU und CSU innehatten, hat heute die AfD übernommen. Gleich daneben sitzt die FDP als Mitte-Rechts-Partei.
Ich bin kein wirklicher Freund dieser Partei, aber dieses kollektive Draufschlagen ermüdet mich auf Dauer, vor allem weil viele der Vorwürfe schlicht übertrieben sind. Man könnte meinen, es gäbe ganz andere Gründe für diesen Bashing-Kurs der etablierten.
Für die AfD sitzen mehr Migranten im Bundestag als für CDU, CSU und FDP. Dazu tummeln sich Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund in den Landesvorständen, siehe z.B. Mary Khan aus Pakistan, die in Frankfurt/Main agiert. In der Berliner Bundestagsfraktion sitzt ein Afrikaner. Erklär mir mal, wie eine „braune“ Partei solche Menschen in ihren Reihen dulden kann, ohne in ideologischen Konflikt mit sich selbst zu geraten. Das ist eben doch ein Unterschied zu NPD und Konsorten, die ständig was von genetischer Reinheit faseln.
Willst Du die Bürger dafür verantwortlich machen, die den Tag lang ihrer Arbeit nachgehen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen? Nicht im Traum käme mir in den Sinn, denen irgendwelche Vorwürfe zu machen.
Die meisten Bürger sind Polit-Naivlinge. Nicht mal mich würde ich als ausgesprochen politisch vertieft bezeichnen. Die wählen, weil sie glauben, damit Veränderungen zu bewirken oder den Status Quo beizubehalten. Von Lobbyismus und den Mechanismen dessen, was uns als parlamentarische Demokratie präsentiert wird, haben viele doch gar keine Ahnung. Frag doch mal einen AfD-Wähler, warum er AfD wählt. Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass da Antworten zu Ökonomie und Euro-Politik kommmen.
Hältst Du das nicht selbst für stark einseitig? Religiöse Konflikte sind älter als wirtschaftliche/geopolitische Mechanismen, wie wir sie heute kennen.
Doch, das können sie. Diese Darstellung der Afrikaner als wehrlose Masse, die nur mithilfe von außen auf den grünen Zweig gelangt, ist nicht nur falsch, sondern auch irgendwie anmaßend.
Ja.
Die Sozialisation der Menschen, auch ihre Traditionen und Sitten sind Konfliktpunkte. Diese lassen sich nicht ignorieren. Hier geht es nicht um Hautfarben oder ähnlichen, irrelevanten Käse. Hier geht es um Zuwanderung aus brutalisierten, zerrütteten Gesellschaften mit teils ausufender Kriminalität, mit ethnischen und religiösen Konflikten, die wir gleich mitimportieren. Dagegen ist der Türken-Kurden-Konflikt Kindergeburtstag.
Man kann nicht Millionen von Menschen zuwandern lassen, in dem naiven Glauben, unser Gesellschaftsbild würde sich dabei nicht (negativ) verändern. Da haben wir noch ganz andere Probleme als „eine Armlänge Abstand halten“.
Das Rammstein-Video habe ich mir angesehen. Bislang habe ich daran noch nichts entdecken können, was wirklich kritikwürdig wäre. Grundsätzlich finde ich es gut, wenn eine Nation ihre Schattenseiten beleuchtet und aufarbeitet.
Das Video bzw. Roberts Artikel hat ja erfreulicherweise dafür gesorgt, dass viele Leser einen Kommentar abgegeben haben. Mit den meisten Kommentaren kann ich mich in hohem Maße identifizieren (z.B. die von Durante, Robert, Wiener Blut, Victor von Void).
An Auseklis:
Vielleicht gelingt es mir ja, dass ich mit ein paar grundsätzlicheren Worten irgendwie zu dir durchdringen kann.
Wenn ein Mensch gewisse Symbole, Inhalte und Überzeugungen einer großen Menschengruppe teilt, teilt er selten alle weltanschaulichen Positionen dieser Menschengruppe. Und zwar aus dem ganz einfachen Grund, weil der Mensch ein Individuum ist. Insofern begreife ich nicht, was es eigentlich bringen soll, wenn du hier immer wieder den Eindruck vermittelst, dass jedes Individuum einer Großgruppe (z.B. Moslems, Linke, Grüne) alle möglichen Wesenszüge dieser Gruppe teilt.
Glaubst du nicht, dass es jeder Mensch verdient hat, dass er unabhängig von seiner tatsächlichen oder vermeintlichen Gruppenzugehörigkeit als Individuum betrachtet wird? Wie möchtest du denn selbst gerne behandelt werden? Ich denke, dass es sinnvoll ist, andere Menschen so zu behandeln, wie man selbst gerne behandelt werden möchte.
Wenn ich politische Systeme betrachte, dann interessiert mich dabei vor allem eines: Kann sich in diesem System der Mensch als Individuum bestmöglich entfalten (natürlich nicht auf Kosten anderer). Und meiner Meinung nach ist es für die Entfaltung des Individuums am hilfreichsten, wenn die Menschenrechte beachtet werden. Daher bewerte ich Ideologien und politische Systeme in erster Linie danach, ob sie die Menschenrechte einhalten. Mit welchen Begriffen diese politischen Systeme dann – von wem auch immer – etikettiert werden, ist mir eher gleichgültig.
Seit ich in den 80er Jahren damit angefangen habe, mich für Politik zu interessieren, schätze und unterstütze ich die Arbeit von Amnesty International. Wenn ich deshalb möglicherweise in deinen Augen ein Linker, ein „Gutmensch“, ein „One-World-Ideologe“ oder was auch immer bin – nun ja, dann kann ich das vermutlich nicht ändern und ich kann damit leben.
Noch ein Frage: Glaubst du, dass es eine Wirklichkeit jenseits deiner eigenen Wahrnehmung gibt?
Ich denke übrigens nicht, dass jeder, der die Dinge anders sieht als ich selbst, zwangsläufig ein „Idiot“ sein muss. Oft sind es ganz einfach verschiedene Werte und Überzeugungen, die uns die Welt sehr verschieden sehen lassen.
Das ist mir leider nur allzu bewusst, denn ich wurde selbst in der DDR sozialisiert und habe die Vorteile und Nachteile aus erster Hand erlebt. Ich weiß aus eigener Anschauung wie sich nicht-systemkonformes Verhalten auswirken konnte. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich diese Schattenseiten verkläre oder auch nur ansatzweise verteidige. Ich kenne aber (offenbar im Gegensatz zu dir) beide Systeme (DDR-Sozialismus und BRD-Kapitalismus) und kann daher direkte Vergleiche ziehen. Meine Erfahrungen haben dazu geführt, dass ich versuche, Dinge nicht nur einseitig zu betrachten und besonders kritisch gegenüber Bestrebungen bin, die Freiheiten und Rechte der Menschen einzuschränken. Und ich sehe leider in deiner Argumentation genau diese Bestrebungen.
Zudem legst du mir dauern Dinge in den Mund, die ich so nicht einmal ansatzweise geäußert habe. Ich habe nirgendwo den Islam oder irgendeine andere Religion verteidigt, sondern lediglich bezweifelt dass alle Anhänger einer Religion diese gleich auslegen. Aus meiner Sicht ist nicht relevant, was eine Religion sagt, sondern was die Anhänger daraus machen. Und die überwiegende Mehrzahl von Moslems ist nun einmal nicht fundamentalistisch, sondern ziemlich tolerant. Im von dir so gern zitierten Mittelalter waren die Moslems sogar wesentlich toleranter gegenüber anderen Religionen als das Christentum. Die Konflikte hatten, wie ich schon dargelegt habe, ihre Ursachen eben nicht allein in der Religion.
Ich habe zudem nicht gesagt, dass die Afrikaner eine „wehrlose Masse“ sind, sondern lediglich, dass unsere Politik dazu geführt hat, dass die Wirtschaft in Afrika quasi nicht mehr ohne Einmischung westlicher (und seit einigen Jahren chinesischer und indischer) Konzerne funktioniert. Dabei spielen natürlich auch rein menschliche Faktoren wie Gier und Machtgeilheit ein Rolle. Ideal wäre es natürlich, wenn sich die afrikanische Wirtschaft ohne Einflußnahme entwickeln könnte, das ist aber nach derzeitigem Stand unrealistisch, weil Konzerne massiv Druck ausüben und auch zu dreckigen Mitteln greifen, um ihren Status zu erhalten. Das ist nicht anmaßend, sondern ein Fakt.
Du argumentierst ad hominem, greifst andere persönlich an und schreibst ihnen irgendwelche Eigenschaften zu, die dir gerade in den Kram passen, statt mit der Sache und mit Fakten zu argumentieren. Für dich sind alle, die nicht deiner Meinung sind Naivlinge, die keine Wahl haben. Das ist also deine Interpretation zum Wert des Indiviualismus? Was unterscheiden dann den DDR-Sozialismus von unserem derzeitigen System?
Stefan Kubon Kubon
Aber die grundlegenden Positionen der entsprechenden Überzeugungen. Und das sehe ich in politischen und religiösen Zusammenhängen kritisch. Da ist es egal, ob das Dogma Islam oder Nationalsozialismus heißt.
Diese Argumentation löst sich amüsanterweise in Luft auf, sobald wir nicht mehr von Linken und Grünen, sondern von Neo-Nazis und Rechtsextremen sprechen. Dort wird letztlich auch keine Differenzierung vorgenommen. Vielleicht mögen ja einige von denen nur die „netten“ Zeilen aus „Mein Kampf!“. So ganz individualistisch.
Das ist eben ein eurozentrischer Blickwinkel. Wirf mal einen Blick in stark fundamentalistisch geprägte Länder wie Pakistan oder Afghanistan. Dann weißt Du, was „Mob“ tatsächlich bedeutet.
Die Frage ist vielmehr, wie rational es aktuell in Politik, Medien und Bevölkerung zugeht. Der One-World-Unsinn kann uns Kopf und Kragen kosten. Menschen sind nicht gleich. Uns teilen Weltbilder, Sozialisationen, Religionen und vieles mehr. Viele Linke sind Utopisten. Mit der Wirklichkeit haben die wenig zu tun.
Ich verfolge die Bundestagsdebatten seit Jahren. Manchmal denke ich, da steht irgendwo ’ne versteckte Kamera. Die Grünen toppen da alles. Die Personifizierung menschlichen Schwachsinns. Man muss sich zwangsläufig fragen, ob es in dieser Partei flächenmäßig auch ernstzunehmende Personen gibt oder ob das ausschließlich den Baden-Württembergern vorbehalten ist. Leute wie Boris Palmer sollten sich ein tauglicheres Umfeld suchen.
https://www.wzb.eu/de/pressemitteilung/islamischer-religioeser-fundamentalismus-ist-weit-verbreitet
Das war vor der sogenannten Flüchtlingskrise. Die Zustände werden sich seit der Zuwanderung von 1,5 bis 2 Millionen Menschen, zumeist muslimischen Glaubens, kaum verbessert haben. Selbst andere Studien und Statistiken, auch jene, die von der Bundesregierung in Auftrag gegeben wurden, sprechen eine deutliche Sprache. Dort zeigt mindestens die Hälfte der Muslime fundamentalistische Tendenzen, inklusive der Ablehnung des Grundgesetzes zugunsten des Korans und islamischer Gesetzgebeung..
Eine Verklärung der Geschichte. Das sind halt Hollywood-Facts.
https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Granada
Ich erinnere mich. Da war jemand, der mich unbedingt in die rechte Schublade einsortieren wollte. Linke Verhaltensmuster eben. Der Vorwurf kommt dann immer von jenen, die es selbst nicht lassen konnten.
und einen Halbsatz später:
fällt was auf?
Ich würde mich freuen, wenn die paar Leute, die sich hier schon in zwei Themen bekriegen und gegenseitig Satz für Satz zerpflücken, langsam mal ihre Diskussion zugunsten anderer Wortmeldungen zurückfahren würden. Diese ellenlangen gegenseitigen Anschuldigungen nerven langsam, zumal ihr Euch auch nur im Kreise dreht…
Zum Video: ich mochte Rammstein noch nie und kann auch mit diesem Song nicht viel anfangen. Das Video mag ästhetisch gut gemacht sein, aber ich erkenne darin überhaupt keinen roten Faden. Die Szenen werden zeitlich ständig nach wenigen Augenblicken durcheinandergeschmissen, bevor man bei einigen überhaupt etwas erkennen geschweige denn einordnen konnte. Ich mag diese hektischen Bilderfolgen nicht, wo einem keine Pause bleibt, um das Gesehene zu verarbeiten und eine Handlung darin zu erkennen (viele Dokus bedienen sich mittlerweile ja auch dieser hektischen Schnell-Schnitt-Technik). Da schalte ich dann irgendwann genervt ab, weil eh nicht viel hängen bleibt.
gfsdgfsd
Ja, dass Du nicht lesen und verinnerlichen kannst.
So sehr ich eure Debatte auch verfolge, führt sie doch immer weiter vom Thema weg. Eine kleinteilige Aufschlüsselung des Islam bringt und jedenfalls nicht weiter. Es gibt meiner Ansicht nach kein „Richtig“ und kein „Falsch“ – sondern lediglich unterschiedliche Meinungen. In einem offenen, argumentativen starken und rhetorisch ausgefeilten Schlagabtausch gibt es meist wenig Einsicht.
Ich denke, Auseklis hat seinen Standpunkt klar gemacht. Wir müssen seine Meinung nicht teilen, müssen sie aber akzeptieren. Darüber hinaus scheint seine Meinung in vielen Dingen sehr verhärtet zu sein, warum auch immer das so ist. Unsere Meinungen sind auch über die Zeit gewachsen und fest in unserer Weltanschauung verwurzelt. So gerne wir uns an ihm reiben, es ist einfach nicht zielführend, weil es – wie oben erwähnt – in dieser Debatte kein „Richtig“ und „Falsch“ gibt.
Ich muss jedenfalls Auseklis auch dafür danken, dass er mit seiner völlig gegensätzlichen Meinung, seinen starken Argumenten und seinem Wort-Geschick meine eigene Meinung auf die Probe stellt und mich dazu drängt, mich wieder einmal damit zu beschäftigen. Ich bin gespannt, ob du auch bei anderen Themen so ein wichtigen Gegenpol setzen kannst.
Glücklicherweise gibt es die Demokratie und ich persönlich hoffe jedenfalls, dass die Menschen, die meine Weltanschauung teilen, immer in der Mehrheit bleiben. Und ich werde, wo ich kann, natürlich versuchen die Menschen von MEINEM Weltbild zu überzeugen, Ist doch klar, oder? :cool:
Und auch wenn das jetzt „überheblich“ klingt, Oscar Wilde sagte mal: „Fortschritt ist nur die Verwirklichung von Utopien.“ Das ist sicher nicht das einzige Zitat über dieses Wort, aber das, was mit am meisten zusagt. Ich mag meine Star-Trek Utopie von der „One-World“, ich mag meine Utopie von Multi-Kulti, in der alle Nationalitäten friedlich nebeneinander leben. Und ich mag meine Utopie von einem Deutschland als Teil einer europäischen Gesellschaft, die anderen hilft, Intergration lebt und sich nicht hinter Zäunen und Mauern verschanzt.
Zum Thema:
Jetzt, ein paar Tage „nach“ dem Video ist sicher, das Rammstein ihr vermeintliches Ziel, zu provozieren, voll und ganz erreicht haben. Wie keine andere Band scheinen sie Deutschland und „Deutsch sein“ in die mittlerweile internationale Diskussion gebracht zu haben. 23 Millionen in 6 Tagen sprechen eine deutliche Sprache.
Ich bin sehr positiv überrascht, wie gesund die Diskussionskultur um dieses Thema hier und auch unter dem FB-Eintrag geführt wird und dank Stefan Kubon , Victor von Void , Durante , Sylvia_Plath , Wiener Blut verspüre ich auch wieder mal unter den Gruftis so eine Art von Gemeinschaftsgefühl.
Mich persönlich wundert es ja, dass 35 Jahre nach Laibach diese Art der „Provokation“ immer noch funktioniert. Dabei zeigt der Song ja schon musikalisch wo er steht. Denn am Anfang wird ja ganz explizit das Intro von Anne Clarks „Our Darkness“ zitiert und ebenfalls als Intro gesetzt. Allein das einführende Zitat (Der nun folgende Song beschreibt „unsere Dunkelheit“) spricht eine klare Sprache. Nun waren Rammstein noch nie die großen Literaten vor dem Herrn und immer ein wenig plump (anders als eben bei Laibach, welche die Ironie sehr viel besser transportierten). Umso verwunderter bin ich, dass man diesen Song so missverstehen kann, wie es besonders in den Medien der Fall ist.
Übrigens: Als die ihre Pause hatten und auch nicht auf Tour waren, war der Facebook-Account von Rammstein über sehr viele Monate stumm. Bis auf einen einzelnen Eintrag vor drei Jahren. Wo folgender kongeniale Song von Jan Böhmermann mit den Worten „Know your duty“ (oder so ähnlich, Gedächtnisprotokoll) geteilt wurde. Auch das Teilen solch eines Songs – auf einem sonst inaktiven Account – zeigt natürlich hervorragend auf, wo Lindemann und Co. politisch stehen.
https://www.youtube.com/watch?v=HMQkV5cTuoY
@Tanzfledermaus:
Bin zwar „schuldig im Sinne der Anklage“, kann dich aber durchaus verstehen, hab mich auch aus diesem Grund selbst für ne Weile aus der Diskussion ausgeklinkt weil ich mir dachte viele Besucher hier werden meine „walls of text“ eh nicht mehr lesen und ich sollte mal andere zu Wort kommen lassen).
Darum ist das jetzt auch mein letzter ausufernder Post in dieser spez. Diskussion, versprochen. :)
(Und ich komme am Ende auch wieder auf das Kernthema/das Rammstein-Video zurück.)
@Victor von Void:
Zu so Aussagen führen Leute wie Auseklis Jahrzehnte ideologischer Indoktrination im Kapitalismus (nicht nur im Stalinismus (der mit echtem Kommunismus ja leider halt nichts zu tun hatte) wurde man „gehirngewaschen“, auch im sog. Westen – nur subtiler).
Vergesellschaftung von „gesellschaftlichen Produktionsmitteln“* hat nicht grundsätzlich etwas mit politischer & kultureller Gleichmacherei/Gleichschaltung/… oder so zu tun. Das automatisch immer gleichzusetzen ist eine reine (ideologisch motivierte) Behauptung von Konservativen und Neoliberalen.
(*Der Begriff hat wohlgemerkt auch gar nichts mit Privateigentum an sich zu tun – Privateigentum gäbe es auch im Sozialismus oder Kommunismus – Ein privater Gemüse-/Kräutergarten ist nämlich KEIN „gesellschaftliches Produktionsmittel“, 1000 Hektar Ackerland halt hingegen schon -> Weil zur Versorgung einer Person oder Familie ja völlig unnötig/viel zu groß…)
Ich sage: Kapitalismus ist niemals menschlich (wenn menschlich = positiv besetzt/humanistisch).
Es geht immer um Ausbeutung (von Mitmenschen, Tieren und Umwelt), Konkurrenzkampf auf dem Rücken anderer, Reich werden durch die Armut anderer… man kann versuchen den Kapitalismus zumindest etwas zu „bändigen“, aber wie wir in den letzten Jahrzehnten gesehen haben funktioniert das leider nicht auf Dauer.
Aber wie versprochen zurück zum Thema:
@Tanzfledermaus:
Hm. Kann die Kritik verstehen, auch wenn der Schnitt wsl. nur die Wirkung des Videos verstärken soll… Es stimmt auch was du über Dokus sagst, das ist mir auch häufiger aufgefallen. Dokumentationen werden wohl heutzutage etwas mehr auf den „Massengeschmack“ getrimmt und sollen etwas „Action“ bieten… (gibt natürlich trotzdem glücklicherweise noch gute). Noch schlimmer finde ich ist der Stil der sich auf Youtube großflächig etabliert hat: Jedes Luftholen oder Räuspern muss rausgeschnitten werden damit das Video jaaaaa nicht zu lang/langsam/“langweilig“ ist…?
@Robert:
Geht mir ähnlich :) , sowohl was das für Netz-Verhältnisse weeeeeiiiiit überdurchschnittliche Niveau der Diskussion als auch das Gemeinschaftsgefühl angeht – Vlt. sollte ich meine angeborene Schüchternheit überwinden und zum Spontis-Familientreffen fahren… letzteres wäre – neben der Gothic Pogo Party – der einzige Grund für mich an Pfingsten doch mal nach Leipzig zu fahren ;) (WGT-Ticket wird von mir keines gekauft).
Axel:
Ich verstehe auch nicht wie man dieses Video missverstehen kann. Es sei denn man sieht nur einzelne Bilder o. Mini-Ausschnitte und bildet sich dann schon gleich eine Meinung um diese „in den Ring zu werfen“, oder man will es bewusst missverstehen (Skandale verkaufen sich halt in den Medien am Besten). :(
(Das Böhmermann-Video damals fand ich genial ;) , diese Kombination aus Rammstein (die ja man ja auch im Ausland kennt), Deutschland-Klischees („Birkenstocks stomp the ground“… XD ) und einem klaren Bekenntnis zu einer freien Gesellschaft & gegen Rassismus war einfach verdammt gut.)