Wie Oomph! in ihrem Facebook-Account am 29. September mitteilte, wird Dero Goi nicht mehr länger Sänger der Band sein. „Wir alle drei bedauern, dass wir es trotz größter Anstrengungen nicht geschafft haben, die Band in dieser Konstellation zu erhalten.“ Die Gründe für die Trennung nannte man nicht, möglicherweise liegt es an den jüngsten Veränderung von Dero Goi, der sich zuletzt in einem Video offen zum christlichen Glauben bekannte und ankündigte, dass er einige Texte der Band als „wiedergeborener Christ“ nicht mehr singen könne.
https://www.facebook.com/oomphband/posts/10158404870623803
Die Band, die 1989 von Dero Goi (Stephan Musiol), Crap (Thomas Döppner) und Robert Flux (Rene Bachmann) auf einem Festival in Wolfsburg gegründet wurde, erlangte vor allem in der 2000ern beachtliche Erfolge. Der im Februar 2004 veröffentlichte Song „Augen auf!“ wurde zum ersten Nummer-eins-Hit in Deutschland und befreite die Band von Fesseln der Independent-Schiene, in der sie zuvor mit ihrem Genre-Mix aus Neue Deutsche Härte, Crossover und EBM rangierten.
Im März 2006 wurden sie von der Echo-Pop-Verleihung ausgeschlossen, weil das Lied „Gott ist ein Popstar“ in der Diskussion um die Mohammed-Karikaturen für Zündstoff sorgte. Auch im Radio spielt man den Song nicht. Der Popularität tat das allerdings keinen Abbruch, im Gegenteil. Alben verkauften sich prächtig und auch die Popularität war auf ihrem Zenit angelangt.
Ihr zuletzt veröffentlichtes Album „Ritual“ stieg auf Platz 1 der deutschen Albencharts ein, als es im Januar 2019 veröffentlicht wurde, eine ausgedehnte Tournee sollte den Erfolg abrunden. Viele Termine mussten aber – aus bekannten Gründen – bereits 2020 abgesagt werden. 2 Jahre und zahlreiche Glaubensbekenntnisse später steht Oomph! ohne Sänger da, wie es weitergeht, ließ man bislang offen.
W… T… F… das Video macht mich jetzt echt betroffen. Aber auf unangenehme Art. Das erste Oomph! – Album war mein Einstieg in das Wesen des EBM. „Sperm“, „Defekt“, „Wunschkind“, „Unrein“… scheiß´ drauf was ab „Plastik“ für zahnloses belangloses Charts-Futter veröffentlicht wurde, aber meine Fresse, diese Alben waren der Ursprung meiner ersten „Randale“ in Clubs und auf Konzerten/Festivals, Rhythmus für meine ersten Gehversuche im Kraftsport.
Ich lernte damit zu grölen und zu pogen und hatte später lange Zeit schwarze Fliegerkombis im Schrank und jahrelang den „Unrein-Streifenhörnchen-Haarschnitt“ auf dem dämlichen Schädel. Ich meine, seit über 20 Jahren ist mir die Band egal, aber in den 90igern brannte ich dafür und saß nun echt über diversen Youtube-Videos und dachte an ´nen Witz… aber wo ist die fukking Pointe? Fühlt sich Rudi Ratzinger nun als neugeborener Schlagersänger… und nimmt ein Album mit dem Grafen auf?
Klar, jedem seinen Weg und seinen inneren Frieden… nur habe ich gerade das Gefühl, eine mächtige Säule meiner musikalischen Jugendmentalität und -identität eingestürzt zu sehen. …FAKK!
In diesem Sinne: Feiert das Kreuz…