Mundus Goticus (A Gothic World) – Gothic und Wave aus Spanien

Mut zur Muttersprache haben wir vor einer Weile schon in unserem Beitrag Dunkle Deutsche Welle gelobt. Doch gibt es natürlich auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes schwarzalternative Künstler, die den gleichen Mut beweisen, aber auch diese erreichen meist international keinen solchen Bekanntheitsgrad wie englischsprachige Künstler.

Sehr schade eigentlich, können doch die unterschiedlichen Qualitäten der verschiedenen Sprachen wieder einen ganz eigenen Charme besitzen. Daher habe ich in tatsächlich monatelanger Recherche eine Liste internationaler Künstler zusammengestellt und hoffe dass sich noch mehr Menschen am Klang fremder Grufttöne ergötzen können, auch wenn man sie in der Regel nicht verstehen wird. Den Anfang möchte ich machen mit:

Spanien

In Spanien scheint die Wave- und Gothic-Musik zunächst sehr ähnliche Wege gegangen zu sein, wie in England oder Deutschland. Die Atmosphäre wirkt dabei jedoch auf mich oft auch bei schlichter Musik etwas melodiöser, was wohl durchaus auch der locker fließenden spanischen Sprache zu verbuchen sein dürfte.

Als Beispiele seien hier angeführt: Die aus Madrid stammende Wave/Synthpop-Band La Mode mit ihrer 1982er Single Enfermera de Noche („Nachtschwester“), sowie die offenbar recht kurzlebige Gothrock-Band La 5ª Civilizacion mit ihrem von sehr kraftvoller Elektronik untermalten 1990er Song La Guerra Relámpago („Blitzkrieg“) und die ebenfalls recht elektronisch aber rockig daherkommenden Remembrance mit dem flotten 1996er Song La Llamada („der Aufruf“):

Zumindest zeitweise scheint aber ein sehr eigenartiger tiefer Gesangsstil mit jeder Menge Pathos en vogue gewesen zu sein, der auf mich ein wenig wie die Gothrock-Version von Deathmetal-Gegrunze wirkt. Ein für meine Ohren noch relativ angenehmes Beispiel dafür sei La Guillotina mit dem Lied Lima.

Mein persönlicher Favorit ist jedoch wohl Ancient Tales mit dem sehr atmosphärischen Song Eternidad („Ewigkeit“). Auch hier finden wir wieder recht prägnante elektronische Beats, diesmal mit ätherischen Flanger-Gitarren und einer sanften und melodiösen weiblichen Gesangsstimme. Zu beiden gibt’s dann auch noch recht „hübsche“ Videoclips.

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